Zum Schluss betretenes Schweigen

Die Geselligen Vereine Wetten 1934 e.V. hatten zur Vollversammlung in die Gaststätte „Zum Waldschlösschen“ eingeladen und rund 50 Mitgklieder fanden sich zum jährlich stattfindenden Treffen ein. Freiwillige Feuerwehr, KAB, KFD Wetten, Kirchenchor Cäcilia Wetten, KLJB Wetten, Musikverein Eintracht Wetten, Reit- und Fahrverein, St. Franziskusbruderschaft, St. Petrus Bruderschaft und SV Union 1921 e.V. Wetten sind die Mitglieder in diesem Zusammenschluss.
Präsident Thomas Krahnen begrüßte die Anwesenden, darunter die erste Knoase, Ortsvorsteherin Beate Clasen, Festkettenträgerin Bernarde Vos und ihren Adjutanten Christoph Steegmann und Diakon Berthold Steeger. Er freute sich über die gute Teilnahme in Zeiten, wo viele Vereine es durch fehlenden Nachwuchs nicht leicht hätten.
Chronistin Carola Deselaers gestaltete, wie im letzten Jahr, den Jahresrückblick mit einer Bildershow. Angefangen mit der letzten Vollversammlung, in der Thomas Krahnen erneut zum Präsidenten gewählt wurde, bis zur Veranstaltung am Volkstrauertag, der unter dem Thema „Bewahrung des Friedens“ stand. Die Landjugend fuhr im Januar 2016 wieder mit einem Trecker durchs Dorf und sammelte gegen eine kleine Spende die Tannenbäume ein. Das Laientheater „Zick-Zack“ aus Pfalzdorf verzauberte ebenfalls im Januar die Kinder mit dem Märchen „Schneeweißchen und Rosenrot“. Deselaers erinnerte auch an die erfolgreichen Veranstaltungen zu Karneval. Zwei Kappensitzungen und der Kinderkarneval waren Höhepunkte des vergangenen Jahres. Der Heimat­abend im März bot einen Strauß an erstklassigen Beiträgen. Jens Kösters führte durch einen Abend, der kein Auge trocken ließ: Ob die musikalische Einlage des Musikvereins Wetten, die unverblümten Äußerungen von Maria Mewissen oder die Einlage von Pascal Hornbergs und Tobias Aymanns als „die Jonges van de Nierspark“, für jeden war etwas dabei. Im Mai erfolgte die 5-Tage-Fahrt der Geselligen Vereine zum Bodensee und als Sternstunde des Jahres war die Kirmes mit der Übergabe der Festkette an Bernarde Voss und die Rede von Bürgermeister Dr. Dominik Pichler, der bei strömendem Regen feststellte: „Wer nicht feiern kann, dem nützt auch kein gutes Wetter.“ Die Seniorenfahrt in die Niederlande und zum Airport Weeze komplettierte das Veranstaltungsjahr.
Deselaers wies auch auf die besondere Ehrung von Joachim Janshen hin. Er hatte sich in vielen Jahren um das öffentliche Leben in Wetten verdient gemacht und erhielt den Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes. Die Chronistin dankte im Namen des Präsidiums allen Bewohnern, die mit helfenden Händen das Leben im Dorf bereichern und viele Veranstaltungen erst möglich machen.
Den Bericht des Heimatausschusses lieferte Norbert Brauers ab. Neben den im Jahresrückblick aufgezählten Veranstaltungen, die der Ausschuss unterstützte, fiel die Neuwahl des Vorsitzenden an. Heinz Peters musste auf Anraten seines Arztes den Vorsitz abgeben. Zu seinem Nachfolger wurde Bernd Ingenhaag gewählt. Ob der Blumenhügel am Kaplanspasch, der neu gestaltet wurde, das Wegkreuz an der Veerter Straße, das aufwendig aufgearbeitet wurde, oder die neue Bank am Altenheim – der Heimatverein war und ist weiter zum Wohle der Dorfgemeinschaft tätig. Heinz Peters wurde zur Verabschiedung noch einmal durch Präsident Krahnen gedankt und ihm ein Vogelhäuschen für seinen Garten überreicht.
Die Wiederwahlen zum Kassierer (Jens Kösters) und Beisitzer (Ernst Deselaers) waren einstimmig, die Veranstaltungstermine 2017, das Reiseangebot und die anstehende Kirmesfeier wurden schnell abgehandelt. Unter Verschiedenes wies Diakon Steeger auf die Einladung von Bischof Genn hin, der für den 8. September zur Sternwallfahrt nach Kevelaer eingeladen hat. Beate Clasen beruhigte die Anwesenden, dass die Bauarbeiten an der Hauptstraße nicht auf das Kirmeswochenende fallen und berichtete davon, dass die Leichenhalle mit Fenstern aufgewertet wurde. Krahnen berichtete von der Idee, einen „Tag der Jugend“ zu veranstalten. Hier sollen die Vereine sich vorstellen und so um Nachwuchs werben. Ein Termin steht noch nicht fest.
Dann schien die Versammlung schon fast geschlossen, als sich Klemens Marten, Vorsitzender des Musikverein Eintracht Wetten zu Wort meldete. Er berichtete und äußerte seine Enttäuschung, dass beim letzten Jahreskonzert sich eine Entwicklung der letzten Jahre fortgesetzt habe.
Nur 40 Karten fürs Jahreskonzert verkauft
Zwar sei der Musikverein bei den Veranstaltungen im Dorf immer eingeplant und übernehme diese Aufgabe auch gerne. „Hierfür brauchen wir nicht einmal zu üben, denn das sind Stücke, die jeder Musiker im Kopf hat. Die Existenz des Vereins ist aber eng mit dem Jahreskonzert verbunden. Hierfür wird das ganze Jahr intensiv geprobt und auch finanzielle Mittel eingesetzt. Wenn dann in einem Dorf mit 2.500 Bewohnern nur 40 Karten für das Jahreskonzert verkauft werden, ist der Fortbestand des Vereins gefährdet und wir überlegen, ob wir in Zukunft das Jahreskonzert nicht streichen.“
Nach zunächst betretenem Schweigen im Saal fasste sich die Ortsvorsteherin zuerst. Sie hob hervor, dass der Musikverein ein wichtiger Faktor im Dorfleben sei. „Wenn der Musikverein wegfällt, gibt es für die Jugend des Dorfes keine Möglichkeit mehr, ein In­strument zu erlernen, und bei den Festen gibt es keine musikalische Begleitung mehr. Ich denke hier sind die anderen Vereine in Zukunft aufgerufen, ihrer Verantwortung gegenüber dem Musikverein nachzukommen.“