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Das große Treffen der Chöre

Der Deutsche Chorverband besteht seit 1951. Er wird heute von rund 400 katholischen Knabenchören, Mädchenchören, Kinderchören, Jugendchören und Schulen mit mehr als 16.000  Sängern getragen.
 Der Verband unterstützt kirchliche Knaben-, Mädchen-, Kinder- und Jugendchöre, -kantoreien und –schulen in Deutschland in ihrer musikalischen, religiösen, liturgischen, kulturellen und erzieherischen Arbeit. Er schafft Austausch, Begegnungen und Partnerschaften zwischen Chören, ihren Leitern und Sängern auf diözesaner, nationaler und internationaler Ebene.
Lob Gottes, Begegnung in Freundschaft und Einsatz für den Frieden sind traditionell die drei Säulen der Arbeit. Zum Wallfahrtsjubiläum fand mit fast 400 Kindern und Jugendlichen das Chortreffen der Pueri Cantores im Bistum Münster in der Marienstadt statt.
Chordirektor Romano Giefer, Andreas Müller, Vorsitzender des Diözesanverbandes Münster und der geistliche Beirat Clemens Lübbers begrüßten die Sängerinnen und Sänger mit ihren Begleitungen auf dem Kapellenplatz, bevor es zur Stellprobe und zum Einsingen in die Basilika ging. Unter Beteiligung von Basilikakantor Sebastian Piel und Basilikaorganist Elmar Lehnen und unter der Leitung von Giefer wurde an den Chorälen gefeilt, die im anschließenden Gottesdienst gesungen wurden.  Der Chordirektor zeigte freundlich aber bestimmt, dass Disziplin beim Chorgesang dringend erforderlich ist. „Alle Augen einmal nach hier, sonst klappt es nicht“, „Nicht rechts überholen“ oder „Die Basilika ist sehr lang. Ihr müsst bis ganz nach vorne singen. Wenn ihr das Gefühl habt, ihr seid etwas zu früh, dann seid ihr genau richtig“, waren seine klaren Ansagen. Auch gab er für das Chorsingen wertvolle Hilfen. „Ich liebe englische Chöre, denn bei ihnen sind die Notenblätter immer auf Halshöhe. Die Sänger können dann die Noten lesen und gleichzeitig einen Blick auf den Dirigenten werfen.“
Durch die Klangfülle und fantastischen Stimmen aus den Kinderkehlen, herrschte bei den Gesängen teilweise Gänsehautstimmung. Die Begleitungen der Chöre erschienen restlos begeistert.
In seiner Predigt zum Hochfest des Heiligen Johannes des Täufers sprach Clemens Lübbers die Sänger direkt an: „Ihr tragt durch euren Gesang dazu bei, dass Jesus wachsen kann. Ihr breitet die Botschaft des Sohnes Gottes durch euer Singen aus.“
Die Kinder und Jugendlichen, die unter anderem aus Münster, Rees, Telgte und Kevelaer (Kinderchöre der Basilikamusik und die Anthony-Singers von St. Antonius) kamen, verlebten bei einem „Chaotenspiel“ einen lustigen Nachmittag in Pastors Garten bevor im Forum Pax Christi ein offenes Singen stattfand. „Ein Sperling und ein Elefant“ und „Singen mit Herz und Mund und Ohr“ waren angesagt und bei „Simamakaa“ gab es zur allgemeinen Erheiterung eine Bewegungsaktion (steh auf, in die Hocke gehen, hüpfen, spazierengehen).
Beim gemeinsamen Abschlusssegen in der Basilika sah man viele strahlende Kinder und Jugendliche, die mit viel Gesang und Freude einen Tag in der Marienstadt verbracht hatten.
https://www.kevelaerer-blatt.de/chortreffen-in-kevelaer/

Katholiken aus 40 Herkunftsländern pilgern nach Kevelaer

Unter dem Motto „Mit Maria. Gottes Wort leben!“ haben am 18. Juni etwa 850 Mitglieder aus den Missionen und Gemeinden anderer Muttersprache im Bistum Münster an der Wallfahrt nach Kevelaer teilgenommen. Die Wallfahrt findet alle zwei Jahre statt und es beteiligen sich Katholiken aus über 40 Herkunftsländern, die im Bistum Münster leben.
Bei strahlendem Sonnenschein schickte Weihbischof Dieter Geerlings, Bischöflicher Beauftragter für die Katholiken anderer Muttersprache, gegen Mittag die große Gruppe der Wallfahrer auf den Weg. An der Hubertuskapelle in der Bauernschaft Keylaer forderte er sie auf, sich mit Maria auf den Weg zu machen und Jesus, dem Licht und der Hoffnung der Welt, zu folgen.
Nach der Fußwallfahrt von etwa drei Kilometern Länge vertrauten sich die Beteiligten auf dem Kapellenplatz zunächst dem Gnadenbild der Maria an, die in Kevelaer als Trösterin der Betrübten verehrt wird. Sie baten um Versöhnung aller Völker und um den Frieden für die ganze Welt. Der anschließende Gottesdienst in der Basilika wurde in vielen Sprachen international gefeiert. Weihbischof Geerlings beschrieb in seiner Predigt Maria als eine Frau, „die offen und ansprechbar war – auch für Gott.“ Das sei nicht selbstverständlich und nicht einfach.
In Maria würden die Menschen erkennen, dass Gott bei ihnen sei und bleibe. Dieser Glaube helfe den Menschen, mit allen Schwierigkeiten, Dunkelheiten, Krankheiten und Grenzen zu leben. „Und dann treffen wir Maria, die Mutter Jesu, mit den anderen nach der Auferstehung im Abendmahlsaal. Da kommt das Wunder von Pfingsten. Und dieses Wunder ist auch heute hier anwesend: Menschen verstehen sich. Über Sprachgrenzen und Nationalitäten hinweg verbindet sie ein Glaube. Jeder darf seine eigene Sprache sprechen, seinen Dialekt, und wird trotzdem verstanden“, sagte Geerlings.
Nach dem Gottesdienst wurde die gemeinsame Wallfahrt fortgesetzt mit einem interkulturellen Fest der Nationen im Forum Pax Christi. Dabei wurden kulinarische Spezialitäten aus allen Herkunftsländern geteilt, Gesänge und Tänze aus den unterschiedlichen Kulturen wurden vorgetragen. Am Ende des Festes sandte der Weihbischof die Pilger noch einmal auf den Weg aus und stellte sie und ihre Angehörigen unter den Segen Gottes.

Kardinal Eijk predigt zum Ende der Festwoche

Eine Woche lang wurde in Kevelaer das 375-jährige Wallfahrtsbestehen gefeiert. Zum Abschluss der Festwoche war der Metropolit der Niederlande, Kardinal Willem Eijk, in der Marienbasilika zu Gast. Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann betonte in seiner Begrüßung die gute Beziehung der Niederlande nach Kevelaer und umgekehrt.
Zum Dreifaltigkeitssonntag predigte der niederländische Kardinal darüber, was die Menschen von Maria über die Beziehung zu Gott lernen können. Den Gläubigen könne sich, sagte Eijk, die Frage stellen, was die Dreifaltigkeit für ihr tägliches Leben bedeutet, es als zu abstrakt ansehen, dass Gott in den Personen Vater, Sohn und Heiliger Geist existiert. „Maria zeigt, dass es alles andere als abstrakt ist. Sie macht neugierig, wie auch wir mit jeder Person der Dreifaltigkeit eine persönliche Beziehung haben können“, erklärte der Kardinal.
Der Gott des christlichen Lebens sei eben kein transzendentes, unnahbares Wesen, das nur mit Distanz zur Welt herrscht. Vielmehr handele es sich bei der Dreifaltigkeit um eine „Liebesgemeinschaft“, die nach außen offen sei. „Sie will eine Beziehung zu uns persönlich“, sagte Eijk. Das könne man vom Leben Marias lernen. Bei der Verkündung durch den Erzengel Gabriel sei Maria eine enge Beziehung zu Gott eingegangen, dessen Sohn sie schließlich gebar. Zu Pfingsten habe Jesus den Menschen den Heiligen Geist als Beistand gesandt. Kardinal Eijk: „Er ist der Geist, der die Kirche in die Welt führt und uns selbst in Taufe und Firmung weiterbringt. Er ist der Geist, durch den Jesus uns beisteht.“
Maria sei nicht nur eine Mutter für die Menschen, sondern auch eine „Erzieherin im Glauben“, sagte der niederländische Metropolit. „Es gilt auch für uns, Maria zu uns zu nehmen und ihr in unserem Haus und unserem Leben einen festen Platz zu geben als Mutter, Erzieherin und Trösterin.“
Musikalisch begleitet wurde der festliche Gottesdienst von dem Mädchenchor am Aachener Dom unter Leitung von Marco Fühner sowie dem Mädchenchor der Basilikamusik Kevelaer unter Leitung von Romano Giefer.

Mensch Maria Superstar

Ob man aus dem Leben des Gottessohnes ein Musical („Jesus Christ Superstar“) machen musste, darüber darf man geteilter Meinung sein. Dass man aus dem Leben der Gottesmutter ein „Mysterienspiel“ machen kann, haben Elmar Lehnen (Musik) und Bastian Rütten (Text) sich zunächst gedacht und das dann mit der Unterstützung zahlreicher Profis und Laien auf dem Kapellenplatz umgesetzt. Mensch Maria Superstar?
Ja, darüber gibt es keine andere Meinung, wenn man die beiden hervorragenden Aufführungen zum Abschluss der Festwoche „375 Jahre Wallfahrt“ in Kevelaer gesehen hat.
Und auch nein: Ein Superstar ist Maria in dieser großartigen Vorlage gerade nicht. Librettist Bastian Rütten nähert sich ihr in ihrem Alltag – der dem unseren, dem heutigen, dem menschlichen ähnlich ist. Er lässt sie unsere Sprache sprechen. Maria stellt Fragen, Maria zweifelt, Maria freut sich, Maria leidet.
Vertrauen erringen
Weil Maria nicht gleich blind vertraut, sondern hinterfragt, erringt sie in einem oftmals schweren Kampf mit sich selbst unser Vertrauen. Wir erleben eine Maria, die zur Trösterin wird, weil sie selbst Trost gefunden hat. Wir sehen eine Maria, zu der wir aufschauen können, weil sie jemanden hat, zu dem sie aufschaut.
Elmar Lehnen, der auch dirigiert, führt das wunderbare Rheinische Oratorienorchester, den Theaterchor Niederrhein aus Kevelaer, den Chor „Kalobrhi“ aus Nettetal und nicht zuletzt die Laiendarsteller durch eine dreistündige musikalische Reise, in der er als Komponist alle Register zieht. Mal unterstützt die Musik die Szenen unauffällig im Hintergrund, einer Filmmusik gleich, mal erklingen monumentale Ausrufezeichen. Und er lässt den herausragenden Solisten Annette Gutjahr, Alan Parkes, Wiltrud de Vries und Bernhard Scheffel den Raum, sich von ihrer besten und ihre jeweiligen Rollen von ihrer eindringlichsten Seite zu zeigen.
Diese Leidenschaft der Autoren und der Profis für dieses einmalige Projekt scheint sich auf die Laien zu übertragen. Die Massenszenen entwickeln unter der Regie von Peter van Aar und Dorette Ploegmakers eine eigene Dynamik, die fein abgestimmt ist und nie aufgesetzt oder hölzern wirkt. Und immer wieder „umspinnen“ sie die Hauptfiguren, umfangen sie thematisch auf musikalisch und darstellerisch hohem Niveau. Und – auch das muss man heute erwähnen – von mehr als drei Stunden Spielzeit ist keine einzige Minute langweilig.
Verehrung verstehen
Nicht überall, wo man sich katholisch nennt, schon gar nicht überall auf der Welt, wird Marienverehrung verstanden. Auch  „Mensch! Maria!“, dieses „Mysterienspiel zu einem ganz normal-besonderen Menschen“, wie es im Titel heißt, beantwortet nicht alle Fragen. Aber es lebt neben der Spiritualität, die der Kapellenplatz im engeren und Kevelaer im weiteren Sinne bieten, von der modernen und ernsthaften künstlerischen Auseinandersetzung mit einer jahrhundertealten Tradition. Und die ist inhaltlich wie emotional so dicht, dass sie zumindest niemanden kalt lässt. In Kevelaer schon gar nicht.
https://www.kevelaerer-blatt.de/bildergalerien/mysterienspiel-mensch-maria/

Niederländischer Weihbischof de Jong predigt über den Heiligen Geist

Die Verbindung zu Roermond, sagte Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann zu Beginn des Gottesdienstes in der Basilika am Pfingstmontag, sei für Kevelaer sehr wichtig. Immerhin sei die Stadt einst Teil des Bistums Roermond gewesen, ohne die Synode von Venlos würde es heute wohl keine Wallfahrt geben. „Die Bande sind tief und fest“, betonte Lohmann und begrüßte entsprechend herzlich den Roermonder Weihbischof Everardus de Jong.
Der ging in seiner Predigt insbesondere auf das Wirken des Heiligen Geistes ein. Teil sehr launig, teils sehr persönlich lud er die Gläubigen dazu ein, aktiv um den Heiligen Geist zu bitten. „Der Vater wird den Heiligen Geist denjenigen geben, die danach fragen“, erklärte der Weihbischof. Dabei könne der Geist bei jedem Menschen anders wirken. „Er gibt Mut, wo jemand ängstlich ist. Trost, wo jemand traurig ist. Bescheidenheit, wo jemand stolz ist. Jede Tugend kommt vom Heiligen Geist“, sagte de Jong.
Der Heilige Geist werde aber auch gebraucht, damit er Menschen hilft, „sich für die Realität des Glaubens zu öffnen.“ Es sei die Aufgabe eines jeden Christen, andere mit dem Glauben anzustecken, also missionarisch tätig zu sein. Jedoch „nicht mit Gewalt, sondern mit Sehnsucht und mit Gebet“, wie de Jong betonte.
Nicht nur Priester, Diakone und Ordensleute hätten diese Aufgabe, „auch Laien haben die Berufung, Christus in die Welt zu bringen und andere für ihn zu begeistern.“ Die beste Möglichkeit sei, selbst als gutes Vorbild zu dienen. „Jeder von Euch kennt Leute, die den Glauben nicht als Bereicherung verstehen. Wir können zeigen, wie der Glaube uns stärkt und bereichert.“ Der Heilige Geist komme sanftmütig und könne den Menschen helfen, immer wieder aufzustehen und auch nach schweren Zeiten wieder Freude zu erleben.
Nach dem Gottesdienst zog der Weihbischof gemeinsam mit Pastor Lohmann zum Kapellenplatz, um vor dem Bild der Muttergottes zu beten. Nach der Marientracht ist das Bild nun wieder in der Gnadenkapelle zugänglich. In Kevelaer wird derzeit die Festwoche zum 375-jährigen Wallfahrtsjubiläum gefeiert. Einer der weiteren Höhepunkt wird die Uraufführung des Mysterienspiels „Mensch! Maria“ am Samstag und Sonntag, 10. und 11. Juni, jeweils ab 20 Uhr auf dem Kapellenplatz.

375 Jahre Verbundenheit zwischen Kevelaer und Luxemburg

“Ohne Luxemburg ist Kevelaer nicht zu denken”, sagt der Rektor der Wallfahrt in Kevelaer, Domkapitular Rolf Lohmann. Seit 1642 wird eine Ikone der Luxemburger Stadt- und Landespatronin im niederrheinischen Kevelaer verehrt. Der 375. Jahrestag der Einsetzung des Kevelaerer Gnadenbildes symbolisiert somit ein gutes Stück marianische Vernetzung zwischen der Europastadt Luxemburg und dem “Europa des Glaubens” Kevelaer.
Bereits 1895 zeichnet Michel Engels die ‘Trösterin der Betrübten’ vor die Skyline der Städte Luxemburg und Kevelaer. 1920 würdigt der Ehrendomherr der Kathedrale Michael Faltz die “innigen Bande des Tochterbildes mit dem Mutterbilde”. In seiner Dissertation über die Kevelaerer Wallfahrtsgesänge aus dem 17. und 18. Jahrhundert hat Rainer Killich 1992 der “engen Freundschaft zwischen Kevelaer und Luxemburg” ein Kapitel gewidmet. Nicolas Wirtz spricht anlässlich des 350. Jubiläums der Kevelaer-Wallfahrt von der “marianischen Verwandtschaft” zwischen Luxemburg und Kevelaer.
Erst das Aufkommen der Eisenbahn erleichtert den gegenseitigen “Wallfahrtsverkehr”. Nicht umsonst befindet sich wohl gerade im Luxemburger Bahnhofsviertel ein Fassaden-Relief mit der Darstellung der “N(otre)-D(ame) de Kevelaer”.
Der erste gewichtige Austausch zwischen Kevelaer und Luxemburg geschah anlässlich des 200. Jubiläums der Erwählung der Consolatrix Afflictorum zur Stadtpatronin Luxemburgs. Am 21. April 1866 schrieb der Kevelaerer Rektor Joseph an Ackeren an den apostolischen Vikar und späteren (ersten) Bischof von Luxemburg Nikolaus Adames “einen längeren  Brief”, wo die Intention bekundet wird, eine Delegation aus dem niederrheinischen Wallfahrtsort nach Luxemburg zu schicken und “als geringes Zeichen der Verehrung und Teilnahme eine in Silber gravierte Kopie des Tochterbildes der Mutter zu Füßen zu legen”. Der preußisch-österreichische Krieg hinderte jedoch die Kevelaerer daran, den Jubiläumsfeierlichkeiten beizuwohnen. Somit musste das 16 x 12 cm große Weihegeschenk mit der Post versandt werden. Noch heute ziert diese Silberplatte mit dem Gnadenbild von Kevelaer alljährlich den Votivaltar während der “Muttergottesoktav”, nicht zu Füßen der Mater Filiae, sondern hoch über dem Gnadenbild hängend.
“Kevelaria Luxemburgo”
Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben: 300 Pilger aus Kevelaer reisen im Kontext der Trierer Heilig-Rock-Wallfahrt des Jahres 1891 – die öffentliche Zeigung der Tuchreliquie von 1891 ist übrigens vom damaligen Luxemburger Bischof Jean J. Koppes initiiert worden – ins benachbarte Luxemburg zur “Mutter der Tochter”. “Als die Kevelaerer Pilgerschar am Luxemburger Bahnhof in einer numerischen Stärke von etwa 100 Personen eintraf, staunten die Wallfahrer nicht schlecht, als sie dort vom kompletten Klerus des Domes und einer stattlichen Anzahl Luxemburger erwartet und schließlich in einer feierlichen Prozession in den Dom geführt wurden”. Die Kevelaerer hatten eine 33 Pfund schwere Kerze dabei mit der Inschrift “Kevelaria Luxemburgo, filia matri, anno 1891, sept. 30″.
Der Gegenbesuch der Luxemburger erfolgte im August 1892 – pünktlich zum 250. Jubiläum der Kevelaerer Wallfahrt. Und auch die mit der Eisenbahn angereisten Luxemburger – 200 Laien und 70 Geistliche – hatten ein Geschenk für die Filia matri: Die Wallfahrer “zogen betend hin zur Gnadenkapelle, wo der Bischof (Koppes) eine Votivkerze opferte und der Mutter Jesu ein sinniges Geschenk darbrachte. Es bestand aus zwei Rosenzweigen in stark vergoldetem Silber und trug auf weißem Email die Aufschrift: ‘Mater Ex Lvcilibvrgo Filiae In Kevelaer Gratvlans Ista Donavit’.” Für das kostbare Exvoto, das zuvor in einem Luxemburger Juweliergeschäft ausgestellt worden war, ist das Email nach den Grundsätzen der Rheinischen Schule ausgeführt worden. Dieses Weihegeschenk ziert bis auf den heutigen Tag das Gnadenbild in Kevelaer.
“Nie vergessen wir die Tage, welche wir auf der Heide am Niederrhein bei der Trösterin der Betrübten verbracht haben”, so lautet das Fazit der Pilgerfahrt im August 1892, die sowohl in Luxemburg als auch in Kevelaer in den Medien einen gebührenden Niederschlag gefunden hatte.
Der Pilgerzug von 1892 ist nicht nur für die gemeinsame Wallfahrtsgeschichte von großer Bedeutung. Der Besuch in Kevelaer hat die Luxemburger auch in die Bilderwelt des Künstlers Friedrich Stummel (1850-1919) entführt. Drei Jahre später wird der Kunstmaler aus Kevelaer mit der Ausschmückung des Altarraumes der Kathedrale U.L.F. von Luxemburg beauftragt. In der ikonografischen Deklinaison der Hochzeit von Kana hat sich Friedrich Stummel als Schriftgelehrter im Porträt verewigt. Mit dem Lehrmeister des Luxemburger Malers Nicolas Brücher hält ein gutes Stück Kevelaer für immer Einzug in die Heimstätte der ‘Trösterin der Betrübten’.
Wenn der Erste Weltkrieg den “Kevelaer-Luxemburg-Express” etwas abbremste, so gab es immer wieder Pilger aus Luxemburg, die nach Kevelaer kamen bzw. Pilger vom Tochterbild, die an den Luxemburger Gnadenort reisten. Eine gewichtige Begegnung, die in der Sekundärliteratur kaum beachtet wurde, war der Besuch des Bischofs Peter Nommesch im September 1922 in Kevelaer. Zehntausende Pilger brachten dem Luxemburger Oberhirten nach der Lichterprozession vor dem Priesterhaus am Kapellenplatz eine ergreifende Ovation dar. Als Vikar an der Kathedrale weilte Peter Nommesch öfters in Kevelaer, hatte der Geistliche doch “tätigen Anteil” an den Stummelschen Ausmalungen im Liebfrauendom.
“Den Zugang zur Empore ist beim Hochamt ausschließlich den Sängern aus Kevelaer vorbehalten”
Im Jahre 1933 (Christus-Jahr; Heilig-Rock-Wallfahrt Trier) pilgerten 500 Kevelaerer im Rahmen einer Pfarrwallfahrt nach Luxemburg.  Eine Luxemburger Delegation weilte erneut in Kevelaer im Kontext des gewichtigen Pax-Christi-Kongresses des Jahres 1948, der unter dem Vorsitz des Bischofs von Lourdes ein Stück deutsch-französische Versöhnungsgeschichte schrieb. Drei Jahre später bildeten 150 Pilger aus Kevelaer eine zahlenmäßig starke Gruppe in der Schlussprozession der “Muttergottesoktav”: Es war die erste Teilnahme der Kevelaerer in der “Oktav” nach dem Zweiten Weltkrieg.
Weitere Höhepunkte waren die 300-Jahrfeier der Erwählung der Gottesmutter zur Stadtpatronin Luxemburgs (1966) sowie das 350. Jubiläum der Kevelaer-Wallfahrt (1992). Am 14. Mai 1966 pilgerten 700 Kevelaerer zum Mutterbild und hatten im Gepäck eine Votivkerze mit dem Schriftzug „Matrem Jubilantem Filia Peregrinans salutat“ (Die pilgernde Tochter grüßt die jubilierende Mutter) und eine in Gold gefasste Elfenbeinplatte, auf der das Bild der Trösterin der Betrübten in Gold aufgelegt ist. Der Kevelaerer Basilika-Chor und Orchester gestalteten das Festhochamt in der 1963 konsekrierten Kathedrale von Luxemburg mit u.a. Joseph Haydns Theresienmesse. Bereits 1933 hatte eine große Sängerschar vom Niederrhein auf der Empore der ehemaligen Jesuitenkirche Platz genommen: “Den Zugang zur Empore ist beim Hochamt ausschließlich den Sängern aus Kevelaer vorbehalten, denen der verfügbare Raum nicht einmal genügen wird.”
Der Besuch von 300 Kevelaerer am 10. Mai 2014 anlässlich des “Kevelaerer Tages” in der Stadt Luxemburg reiht sich die Reihe der denkwürdigen Gegenbesuche ein, die seit 1891 in unregelmässigen Zeitintervallen die Freundschaft zwischen den beiden Marienwallfahrtsstätten immer wieder neu beflügelt haben. Die Basilikamusik, der Männerchor und der Musikverein feierten ein Fest der Freude und gestalteten die “Nacht der Kathedralen” in Luxemburg. Als Dank wurde die gewichtige Delegation aus Kevelaer von der Stadt Luxemburg in den unterirdischen Bock-Kasematten, der Wiege der Stadt Luxemburg, empfangen, während auf dem “Place d’Armes” der Verkehrsverein aus Kevelaer die Werbetrommel mit Infomaterial – und einem Pilgertropfen – rührte.
Jahr für Jahr sind die Pilger aus Kevelaer ein fester Bestandteil der Oktavfeierlichkeiten. Mit ihren goldenen Medaillen mit dem Abbild der “Trösterin der Betrübten” sind sie authentische Zeugen für eine gelebte Marienfrömmigkeit und gern gesehene Gäste in der ehemaligen Festungsstadt. Seit Jahren wird die Gruppe durch das engagierte Ehepaar Koppers aus Kevelaer nach Luxemburg und Echternach geführt.
Im Zugehen auf das 375. Jubiläum wurde im Jahr 2014 auf Initiative des Historikers Marc Jeck eine Straße im Europaviertel der Hauptstadt des Großherzogtums nach dem niederrheinischen Gnadenort benannt.
Auf eine besondere Ikone der Kevelaer-Luxemburg-Beziehungen sollte zum Schluss hingewiesen werden: das “Kevelaer-Evangeliar” aus dem Hause Polders, das 1991 der Kathedrale von Luxemburg geschenkt wurde.  “Viele Stifter haben aus großer Dankbarkeit, Freude und Ehre für die Kevelaerer Himmelskönigin, der Tochter der Mutter von Luxemburg, dieses Evangeliar fertigen lassen, mit vielen Überlegungen des Pastors Richard Schulte-Staade”, schreibt der Goldschmied Wilhelm Polders aus Kevelaer. Anlässlich des 100. Jahrestages der ersten Wallfahrt der Kevelaerer kam das Evangeliar nach Luxemburg. Im Rahmen des “Kevelerer Tages” in Luxemburg am 10. Mai 2014 präsentierte der emeritierte Wallfahrtsrektor Richard Schulte Staade einem breiteren Publikum das prachtvolle Stück.
Und so wurde am 3. Juni 2017 ein Stück weit an der Kevelaer-Luxemburg-Geschichte weitergeschrieben, als eine Delegation von rund 75 Pilger aus Luxemburg an den Jubiläumsfeierlichkeiten teilnahm.

Marc Jeck, Luxemburg

Neues, Unerklärliches und Amüsantes

Zum Wallfahrtsjubiläum gehört auch ein historischer Rückblick. Schließlich haben 375 Jahre Wallfahrtsgeschichte etwas zu bieten. So gab‘s zum Jubiläum auch einen „Historienabend“. Er wurde eröffnet mit den zwei Menschen, die den Ort Kevelaer erst zu dem gemacht haben, was er heute ist. Nämlich zum Marien-Wallfahrtsort Kevelaer.
Hendrik Busmann und Mechel Schrouse betraten in historischen Gewändern die Bühne im Petrus Canisius Haus und begrüßten die etwa 200 Besucher. Diese freuten sich auf Neues, Historisches, Unerklärliches und Amüsantes rund um die Wallfahrt. Kommen Hendrik Busmann und seine Mechel Woche für Woche als Zeitreisende im Kevelaerer Blatt zu Wort, durften sie an diesem Abend als aufmerksame Zuhörer den umfangreichen Beiträgen lauschen.
Durch den Abend führten Veronika Marliani-Eyll, Peter van Ballegooy und Gottfried Mülders. Abwechselnd begrüßten sie die Mitwirkenden des Abends. Darunter gehörte Wilfried Schotten, der aus einem umfangreichen Fundus an Fotos, die Aufgabe besaß, elf passende Aufnahmen für diesen Abend zu suchen. Gerne hätte man davon mehr gesehen.
Die passenden Informationen zum Wallfahrtsgeschehen lieferte Renate Wynands-Brocks. Sie berichtete von den Anfängen der Wallfahrt und von der äußerst schwierigen Versorgungslage um 1780. Diese änderte sich im Laufe der Zeit. Immer mehr Pilger besuchten das Bild der Trösterin der Betrübten. Ab 1863 konnte per Bahn zum Marienwallfahrtsort gereist werden. Somit wurde auch der Bahnhof Kevelaer, der zeitweise über 16 Gleise verfügte, zu einem wichtigen Bestandteil der Wallfahrt. „Von da an blieben die Pilger mehrere Tage“, sagte Wy­nands-Brocks, die als Stadtführerin spezielle Führungen zu den Anfängen der Kevelaerer Wallfahrtsgeschichte anbietet. „Es wurde jedes Bett, auch in Privatquartieren, an Pilger vermietet.“
Über Körper-Wunderheilungen berichteten die Pädagogen Wilhelm van Aaken und Heinz van de Linde. Sie lasen aus ihrem Buch, „Ich bin geheilt“ vor, worin von über 217 Fällen berichtet wird. Bewegende Worte zur Erhaltung des Wallfahrtortes fand Delia Evers, ehemalige Herausgeberin des Kevelaerer Blattes. Ihr verstorbener Mann, Martin Willing, (ebenfalls Herausgeber des KB), entwickelte 1998 die Idee, die Gottesmutter zur Stadtpatronin zu ernennen. Die Laienbewegung „Maria 2000“ wurde geboren.
Seither geloben Bürger der Stadt an jedem 31. Mai den Gnadenort zu schützen und zu ehren. „An Mechel hat Kevelaer allerdings noch einiges gut zu machen“, erklärte Delia Evers mit einem Augenzwinkern. Zur fortgeschrittener Stunde gesellten sich der ehemalige Wallfahrtsrektor Richard Schulte-Staade, der amüsant über seine Zeit als solches plauderte, der künftige Bischof Rolf Lohmann, der Pilgern als ein göttliches Geschenk sieht, und Dr. Dominik Pichler auf die Bühne. Der Bürgermeister sieht sich zwar nur theologisch angehaucht. Dennoch ist er froh über die enge Verzahnung mit der Stadt ist.
Auch nach der offiziellen Veranstaltung wurde noch bis weit nach Mitternacht über 375 Jahre Wallfahrt in Kevelaer geplaudert und philosophiert.

Sonderprägung erinnert an das Wallfahrtsjubiläum in Kevelaer

Kerzen, Postkarten, Rosenkränze – Andenken aus Kevelaer gibt es in nahezu allen erdenklichen Formen und Preisklassen. Zum 375-jährigen Wallfahrtsjubiläum ist ein besonderes Erinnerungsstück erschienen: Eine limitierte Sonderprägung, die es in Gold oder in Silber gibt. Aus den Händen von Thomas Müller, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze, und Michael Knippschild von der EuroMint GmbH nahm Wallfahrtsrektor Rolf Lohmann die erste Medaille mit der Prägenummer „1“ in Empfang.
„Ich freue mich über dieses Zeichen der Verbundenheit mit der Wallfahrt in Kevelaer“, bedankte sich Lohmann bei Müller und Knippschild. Die Medaille, auf deren Vorderseite die Gnadenkapelle und auf deren Rückseite die Kevelaerer Marienabbildung zu sehen ist, zeige „das Zentrum unserer Stadt“, sagte Lohmann. Er freue sich über die Idee und die Verwirklichung dieser Sonderprägung. Sie sei ein weiteres Zeichen, wie groß der Zuspruch von Vereinen, Institutionen und der Gesellschaft insgesamt mit Blick auf das Jubiläum sei. „Wir brauchen uns nicht zu verstecken“, betonte der Wallfahrtsrektor, der kürzlich als neuer Weihbischof für den Niederrhein ernannt wurde. Die Weihe ist am Samstag, 8. Juli, in Münster.

Sonderprägung (Foto: EuroMint GmbH)

Sonderprägung (Foto: EuroMint GmbH)


Die Medaillen haben jeweils einen Durchmesser von 30 Millimetern und wurden in der höchsten Prägequalität „polierte Platte“ angefertigt, wie Knippschild erklärte. „Es handelt sich nicht um Legierungen, sondern reines Feinsilber und Feingold“, sagte er. Die Silberprägung ist auf 750 Stück limitiert, die Goldprägung auf 75 Stück, wobei in jede Medaille eine individuelle Nummer eingeprägt ist. Knippschild: „Wie schon vor 25 Jahren, als es eine ähnliche Sonderprägung gab, bieten wir hiermit eine besonders hochwertige Erinnerung an das Jubiläum.“
Sparkassen-Chef Müller freute sich bei der Übergabe, dass die Medaillen in der Kevelaerer Geschäftsstelle des Kreditinstituts, Busmannstraße 31-35, angeboten werden können. Die Preise seien so kalkuliert, betonte er, dass die Sparkasse damit keinen Gewinn erwirtschafte. Sollte es am Ende doch einen Überschuss geben, „dann fließt der in kirchliche Projekte, die uns von der Pfarrei St. Marien genannt werden“, versprach Müller. Erhältlich sind die Prägungen ab Donnerstag, 1. Juni. Die Goldmedaille mit einem Gewicht von 8,5 Gramm Feingold kostet 799 Euro, die Silbermedaille mit gleichem Gewicht kostet 45 Euro.

KB-Sonderausgabe zum Wallfahrtsjubiläum

375 Jahre Wallfahrt Kevelaer, das ist auch für das Kevelaerer Blatt als älteste Heimatzeitung ein besonderes Ereignis. Pünktlich zum Beginn der Festwoche hat die Redaktion deshalb eine Sonderausgabe herausgebracht, in der unsere Autoren Geschichten und Hintergründe aus 375 Jahren Wallfahrt zusammengetragen haben.
Historische Ereignisse wie die Besuche von Papst Johannes Paul II. und Mutter Teresa finden sich darin ebenso wieder wie die Rettung des Gnadenbildes im Zweiten Weltkrieg und die jüngste anerkannte Spontanheilung. Wir stellen die in St. Marien bewahrten Reliquien vor, ebenso wie Persönlichkeiten, die tagtäglich den Pilgern begegnen. Nicht fehlen dürfen natürlich Porträts der ältesten und größten Wallfahrtsgruppen.
Hier können Sie die Zeitung als E-Paper lesen – für Abonnenten des digitalen KB kostenlos, für alle anderen für nur zwei Euro.

Von diesem Tag in Kevelaer sollen Impulse für die Zukunft ausgehen

Monatelang haben sie sich getroffen, geredet und geplant, um die Feierlichkeiten zum Festjahr 375-Jahre Kevelaer-Wallfahrt 1642-2017 auf die Beine zu stellen.
Nicht nur die vier Männer vom Kernteam haben dafür viel Herzblut aufgebracht. Auch der 30-köpfige Festausschuss sowie zahlreiche Vertreter von Vereinen, Verwaltung und Feuerwehr haben sich engagiert, damit die Bürger der Marienstadt sowie die Gäste aus Nah und Fern ein großes Ereignis feiern können. Jetzt steht auch das endgültige Programm für die Festwoche vom 31. Mai bis 11. Juni, mit dem Hauptfesttag, der Marientracht, am 3. Juni.
Eingeläutet wird die Festwoche am Mittwoch, 31. Mai, mit einem Historischen Abend im Petrus-Canisius-Haus. Ab 19.30 Uhr werden dabei Highlights aus 375 Jahren Kevelaer Wallfahrt vorgestellt. „Es wird ein lustiger Abend mit Überraschungsgästen“, verspricht Gottfried Mülders vom Kernteam. So dürfen sich die Besucher unter anderem auf Bürgermeister Pichler, den ehemaligen Wallfahrtsrektor Richard Schulte-Staade sowie den Busman und seine Frau Mechel freuen. „Zudem berichtet ein Autorenteam über Wunder, die in Kevelaer geschehen sind“, sagt Mülders.
Am eigentlichen Geburtstag, 1. Juni, wird die Einsetzung des Gnadenbildes vor 375 Jahren gefeiert. Der Tag beginnt um 6 Uhr mit einer Festmesse an der Gnadenkapelle. Es folgen um 10 Uhr ein Festhochamt in der Basilika, um 18 Uhr ein Marienlob in der Gnadenkapelle und um 20 Uhr ein Evensong mit dem Familienchor der Basilikamusik in der Basilika. „Aber auch unsere Gemeinde möchte gerne einen kleinen Beitrag zu dem Fest leisten“, verweist Andreas Poorten, Pfarrer von St. Antonius, darauf, dass an diesem Tag um 17 Uhr auf dem Gelände an der St. Antonius-Kirche ein Kräutergarten eingeweiht wird.
Am 2. Juni ist dann vor allem die Bruderschaft der Consolatrix Afflictorum gefragt. Nach einem Marienlob um 18 Uhr an der Gnadenkapelle wird das Gnadenbild in den Trageschrein eingesetzt und mit einer Prozession zur St. Antonius-Kirche gebracht. „Dort werden wir bis zum nächsten Morgen Nachtwache halten“, erklärt Hochmeister Erich Rotthoff vom Kernteam, dass diese von Betstunden begleitet würde. „Wir suchen aber noch Beter, die uns auch für die Zeit nach Mitternacht unterstützen.“
Der Hauptfesttag des Jubiläums wird am Samstag, 3. Juni, mit einer Marientracht gefeiert. „Von diesem Tag in Kevelaer sollen Impulse für die Zukunft ausgehen. Das wird eine Veranstaltung mit internationalem Flair“, verspricht Pastor Rolf Lohmann. „Ist Kevelaer doch ein Wallfahrtsort, der von Europa geprägt ist.“
So wird bereits die Statio um 10.30 Uhr in der St. Antonius-Kirche unter besonderer Beteiligung der geschichtlich und spirituell mit Kevelaer verbundenen Wallfahrtsorte Luxemburg und Scherpenheuvel stattfinden. Und auch am Festlichen Pontifikalamt um 11 Uhr auf den Stufen der Basilika nimmt neben dem Päpstlichen Legaten, Karl-Josef Kardinal Rauber, dem Apostolischen Nuntius aus Berlin, Erzbischof Nikola Eterović, und dem Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, auch der Erzbischof von Luxemburg, Jean-Claude Hollerich, teil. „Überhaupt erwarten wir zehn Bischöfe und rund 100 Geistliche an diesem Tag“, sagt Diakon Jan Klucken. „Begleitet werden sie von rund 200 Messdienern aus dem gesamten Stadtgebiet.“
Damit auch möglichst viele Menschen einen Platz finden, wird der Kapellenplatz mit 1900 Sitzgelegenheiten bestuhlt. Zudem können rund 1000 Besucher im Forum Pax Christi über Lautsprecher den Gottesdienst verfolgen. Anschließend findet die Marientracht durch die Innenstadt statt. Die Prozession wird von vier Musikkapellen und 16 Brudermeistern, die als Vorbeter fungieren, begleitet. Damit auch alle Gläubigen die Gelegenheit haben, das Gnadenbild zu sehen, halten deren Träger unterwegs an und die Prozession zieht daran vorbei. „Das Gnadenbild wandert praktisch von der Spitze ans Ende“, erklärt Er­ich Rotthoff.
Nach der Prozession erfolgen auf dem Kapellenplatz kurze Ansprachen des Nuntius, des Bürgermeisters sowie der Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks und von Wallfahrtsrektor Lohmann, bevor das Gnadenbild bei den Klängen des Kevelaerer Heimatliedes wieder in der Gnadenkapelle eingesetzt wird. Bis zum frühen Abend findet danach rund um den Kapellenplatz noch ein geselliger Ausklang bei Musik, Imbiss und Getränken statt.
Damit auch alles möglichst reibungslos abläuft, bittet Dr. Rainer Killich vom Kernteam nicht nur die Anwohner die Straßen festlich zu schmücken. Er verweist auch darauf, dass einige Straßen zeitweise gesperrt werden: „Zudem wird der Basilikaparkplatz für Ehrengäste und Mitwirkende freigehalten. Deshalb wird an der Hüls ein Sonderparkplatz eingerichtet. Wer mit dem Rad kommt, sollte dies am besten auf der Amsterdamer Straße abstellen.“
Der Erlös des Tages soll für Renovierungsarbeiten am Kapellenplatz und in der Basilika verwandt werden.
Festwoche auf einem Blick:
31. Mai: 19.30 Uhr Historien-Abend im Petrus-Canisius-Haus
1. Juni: Einsetzungstag des Gnadenbildes: 10 Uhr Festhochamt; 20 Uhr Evensong in der Basilika
2. Juni: Einsetzung des Gnadenbildes in den Trageschrein; ab 18 Uhr mit Nachtwache
3. Juni: Marientracht: 11 Uhr Pontifikalamt vor der Basilika mit anschließender Prozession; geselliger Ausklang rund um den Kapellenplatz
4. Juni: Pfingstsonntag: 10 Uhr Festhochamt in der Basilika
5. Juni: Pfingstmontag: 16.30 Uhr Chorkonzert; 20 Uhr Trostmomente in der Basilika
6. Juni: Wallfahrt der Chöre; 20 Uhr Ökumenische Vesper in der Basilika
7. Juni: Ordenstag: 10 Uhr Hochamt in der Basilika
7. Juni: Tag der Schulen: 8 Uhr bis 11 Uhr stündliche Gottesdienste im Forum Pax Christi
8. Juni: Priestertag: 11.45 Uhr Pontifikalamt; 18 Uhr Hochamt in der Basilika
Wallfahrt der Kommunionkinder: 15 Uhr Familienmesse in der Basilika
9. Juni: 17 Uhr Singspiel der Hubertusschule im Forum Pax Christi
10. Juni: 20 Uhr Marien-Festspiel, Welturaufführung auf dem Kapellenplatz
11. Juni: Abschluss der Festwoche: 10 Uhr Pontifikalamt, 16.30 Uhr Chorkonzert in der Basilika mit dem Mädchenchor am Aachener Dom und dem Mädchenchor der Basilikamusik in der Basilika, 20 Uhr Aufführung Marien-Festspiel auf dem Kapellenplatz