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Kevelaerer Fonds ruft zu Spenden-Anträgen auf

50.000 Euro für Kevelaerer Vereine

Insgesamt 50.000 Euro aus dem Fonds „Energie für Kevelaer“ stehen zur Unterstützung von Kevelaerer Vereinen und Verbänden zur Verfügung. In diesen Tagen gehen rund 130 Briefe an ehrenamtlich Tätige raus mit dem Aufruf, für ihren Verein einen Spenden-Antrag zu stellen.

Heribert Hölz hilft weiter in Bosnien – auch wenn er derzeit dort nicht hinreisen kann

Humanitäre Hilfe treibt ihn an

Sich für Menschen in entfernten Ländern zu engagieren, wird durch die Corona-Pandemie deutlich erschwert. Heribert Hölz findet dennoch Wege, sich weiterhin für die Bosnienhilfe einzusetzen – auch aus der Ferne.

Eine junge Mutter flüchtete vor sechs Jahren aus ihrer Heimat. Nun möchte sie ihren behinderten Sohn nach Kevelaer holen.

Seit fünf Jahren vom Sohn getrennt

Nur knapp zwei Jahre verbrachte Fatima* mit ihrem Sohn, bevor sie vor fünf Jahren aus ihrer Heimat in Ostafrika nach Deutschland flüchtete. Sieben Jahre ist ihr Sohn heute alt, lebt bei seiner Oma in der Heimat, die sich um den schwerbehinderten Jungen kümmert. Die junge Mutter möchte ihren Sohn nun nach Kevelaer holen.

Ein einfaches Dach über dem Kopf

Zelte, Strohhütten, ein einfaches Dach über dem Kopf – die Aktion pro Humanität (APH) aus Kevelaer will dieses kleine bisschen Geborgenheit zu Weihnachten noch möglichst vielen Menschen möglich machen (das KB berichtete über die Anschaffung von Zelten für Flüchtlingslager).

Nahezu von der Weltöffentlichkeit unbemerkt leiden auch die Menschen im bitterarmen westafrikanischen Niger, erklärt die APH jetzt. Vor wenigen Wochen haben sintflutartige Regenfälle nicht nur die Hoffnungen auf eine Ernte vernichtet. Viele Dörfer und Hütten wurden von den Fluten weggespült, 300.000 Menschen sind entlang des Flusses Niger obdachlos geworden. Der Klimawandel hat lange schon auch Afrika erreicht – und trifft die Ärmsten der Armen.

Baumaterial für 480 Familien

Mit Unterstützung ihrer Spender und einer erneuten Kooperation und Unterstützung der Stiftung der Familie Seibt in Wesel-Flüren und des Vereins „Wir helfen Kindern weltweit“ konnten bereits 480 Familien mit Baumaterialien für ein einfaches, bescheidenes Zuhause bedacht werden. Und sogar eine kleine „Ziegelstein-Produktion“ ist angelaufen.
„Mit 90 Euro können wir eine Familie im Niger unterstützen – damit kann der Kauf der Baumaterialien finanziert werden“, so Kleuren-Schryvers.

Eine Hütte für 90 Euro.

90 Euro kostet der Bau einer Rundhütte (5 Meter im Durchmesser) – ein Einraum-Appartement für eine oft zehnköpfige Familie. Man könne angesichts der Dramatik und des Elends in den Flüchtlingscamps u.a. in Europa, in Syrien nicht einfach wegschauen. Dennoch: „Wir bitten die Menschen am Niederrhein um ihre fortgesetzte Hilfe für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen in ihren Heimatländern, insbesondere in Benin und im Niger. Damit sie in ihrer Heimat bleiben können. Das bleibt unsere oberste Priorität“, “, sagt Dr. Elke Kleuren-Schryvers.

APH hat Spendenkonten eingerichtet, unter anderem bei der Volksbank an der Niers das Konto DE39 3206 1384 4330 1300 11.

„Wärme aus Kevelaer“

Erst kürzlich stapelten sich bei den Klarissenschwestern in Kevelaer Kartons voller Sachspenden mit Schlafsäcken, Decken und Isomatten – eine Spendenaktion, zu der die Stiftung „Aktion pro Humanität“ (APH) aufgerufen hatte. Die Unterstützung aus der Bevölkerung war für die zahlreichen Helfer*innen überwältigend. Die vielen Spenden werden nun zu Flüchtlingslagern in Griechenland und Syrien transportiert, um die Menschen dort im kalten Winter zu schützen. Auch die Kevelaerer Parteien nahmen die große Hilfsbereitschaft wahr und wollen nun zur erfolgreichen Deckensammel-Aktion nachlegen: Für jede Spende, die bis zum 23. Dezember unter dem Stichwort „Wärme aus Kevelaer“ bei APH eingeht, legen SPD, KBV, Grüne, FDP und Dominik Pichler im Rahmen einer privaten Beteiligung für jeden Euro gemeinsam 50 Cent drauf.

„Wir wollen einen Anreiz schaffen“, erklärt Jan Itrich von der Kevelaerer FDP. Dabei wolle man nicht nur Privatpersonen ansprechen, sondern auch Unternehmer*innen. Denn vor allem die zahlreichen ausgefallenen Weihnachtsfeiern in diesem Jahr könnten ein Anreiz sein, zumindest einen Teil des dafür eingeplanten Budgets zu spenden, sagt Ulrich Hünerbein-Ahlers von den Kevelaerer Grünen. Die Idee zu dieser Aktion sei bei gemeinsamen Gesprächen der Parteien entstanden. Über die private Unterstützung von Dominik Pichler freuen sich die Verantwortlichen sehr.

Mario Maaßen von der CDU erklärte dem KB, man beteilige sich durchaus an Spendenaktionen, sei bei dieser allerdings nicht dabei. Auch wenn er ein „großer Freund“ der APH sei, gebe es „viele Organisationen, die unterstützungswürdig sind.“ Wofür APH die eingehenden Spenden nutzt, das sei der Stiftung selbst überlassen, sagt Hünerbein-Ahlers. „Wir vertrauen APH da.“

Neue Zelte 

Ob für den Transport von Hilfsgütern, für die Anschaffung von Zelten oder anderen Utensilien – alles diene dazu, hilfsbedürftige, geflüchtete Menschen zu unterstützen. Elke Kleuren-Schryvers, Vorsitzende der APH, spricht in einer Mitteilung unter anderem von neuen Zelten, die in einem Flüchtlingslager in Diavata – nahe Thessaloniki – dringend benötigt werden, damit die Menschen dort in der kommenden Zeit nicht in nassen Zelten hausen müssen. „Gerade wurde die Stiftung Aktion pro Humanität noch einmal gebeten, Nothilfe zu leisten für die Menschen in Griechenland, in Syrien, im Libanon. Immer geht es darum, die erbärmlichsten Lebensbedingungen etwas abzumildern, damit Menschen die Hoffnung nicht ganz verlieren“, sagt Kleuren-Schryvers.

Mit ihrem Aufruf wollen die Parteien mit Pichler nun vor allem mit Blick auf die kalten Wintertage weitere Spenden zusammenbringen. Das Budget zur Aufstockung der Spenden ist auf 2.000 Euro begrenzt.

Für alle, die auf eine Überweisung verzichten wollen, gibt es an der Marktstraße 23 (im Vermessungsbüro) eine Spendenbox, dessen Inhalt nach dem 23. Dezember an APH übergeben wird. Für dortige Spenden in bar kann keine Quittung ausgestellt werden. Möglich ist eine Abgabe montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 13.30 Uhr.

Spendenkonten
Volksbank an der Niers: IBAN DE39 3206 1384 4330 1300 11

Sparkasse Kleve: IBAN DE98 3245 0000 0005 0276 51

Wichtig ist das Stichwort „Wärme aus Kevelaer“, um die Spenden der Aktion zuordnen zu können.

„Aktion pro Humanität“ sammelt Spenden für Zelte

Gerade haben sich mit Decken, Isomatten und Schlafsäcken vollgepackte Lkw von Kevelaer aus auf den Weg in die Flüchtlingslager am Mittelmeer und Syrien gemacht – dank der Hilfs- und Spendenbereit der Niederrheiner konnte die „Aktion pro Humanität“ (APH) aus Kevelaer ein bisschen Wärme in die Flüchtlingslager bringen. Auch Nahrungsmittel- und Medikamentenhilfe konnte geleistet werden. Nahezu täglich steht die Kevelaerer Medizinerin und APH-Vorsitzende mit Menschen aus den Flüchtlingslagern in Griechenland, Syrien und im Libanon in Kontakt – und auch in Benin und dem Niger hoffen die Menschen auf Hilfe, Unterstützung, eine warme Mahlzeit und ein Dach über dem Kopf. Sie haben Hoffnung auf eine einfache Behausung, ein schützendes Zelt, eine simple Hütte. Und so bittet die Aktion pro Humanität gerade in diesen adventlichen Tagen erneut um Unterstützung. „Immer geht es darum, die erbärmlichsten Lebensbedingungen etwas abzumildern, damit Menschen die Hoffnung nicht ganz verlieren“, erklärt Kleuren-Schryvers.

Und dann rüttelt wieder so ein aktueller Hilferuf aus dem Flüchtlingslager Diavata, nahe Thessaloniki, auf. Mehr als 2200 Menschen leben allein in diesem Camp in einfachen, oft zerfledderten Zelten, ohne Heizung. „Wir müssen defekte Zelte im Flüchtlingslager Diavata ersetzen, damit die Menschen dort in den nächsten Wochen wenigstens nicht in zugigen und nassen Zelten hausen müssen“, so der dringende Appell von Kleuren-Schryvers. Sechs große Zelte mit Boden für je zehn bis zwölf Personen sollen angeschafft und dann direkt ins Camp gebracht werden.

Wie fühlen sich die Menschen in den Flüchtlingscamps?

Helfen – das ist zum einen die direkte Hilfe, die Verbesserung der zum Teil erbärmlichen Lebensbedingungen der Menschen, die auf der Flucht alles hinter sich gelassen haben. Helfen heißt aber auch Perspektive schenken, Hoffnung geben. „Ich frage mich gerade in diesen vorweihnachtlichen Tagen immer wieder: Wie denken und fühlen die Menschen in den Flüchtlingscamps, die große Hoffnungen auf ihre Ankunft bei uns in Europa gesetzt hatten, nachdem sie mehrheitlich auf die eine oder andere Art durch die Hölle gegangen sind, bevor sie das vermeintlich ‘gelobte Land’ erreichten?”, so Kleuren-Schryvers.

More than a shelter („Mehr als nur ein Dach über dem Kopf“) – so lautet, sagt die Medizinerin, der Werbespruch für ein neues, ganz besonders konzeptioniertes Flüchtlingszelt, das man im Internet kaufen kann. Da stelle sich die Frage, „ob wir nicht wirklich mehr als ein (Zelt-)Dach für die tausenden von geflüchteten Menschen zu bieten haben in und als Europa?“

„Wir bitten die Menschen am Niederrhein um ihre fortgesetzte Hilfe für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen in ihren Heimatländern, insbesondere in Benin und im Niger. Damit sie in ihrer Heimat bleiben können. Das bleibt unsere oberste Priorität“, erklärt die APH-Vorsitzende.

Spendenkonto

APH hat Spendenkonten eingerichtet, unter anderem bei der Volksbank an der Niers: DE39 3206 1384 4330 1300 11. Dieses Konto kann für Spenden aus der Bevölkerung genutzt werden.

Der St. Urbanus Kindergarten freut sich über eine neue Gartenhütte

Der Kindergarten St. Urbanus Winnekendonk hat seine lang ersehnte neue Gartenhütte bekommen. Möglich wurde die Umsetzung durch das Niersfunding-Projekt der Volksbank an der Niers und zahlreichen Spender*innen. Sowohl der Heimatverein Winnekendonk hat sich mit einer großzügigen Spende beteiligt, als auch viele Eltern, Großeltern, Ehemalige und Unterstützer des Kindergartens. Stellvertretend für alle Kinder und das Team sagt der Förderverein St. Urbanus Winnekendonk e.V.: Vielen Dank!

Und weil das eine Projekt gerade abgeschlossen war, folgte das nächste sogleich. Im Rahmen des Förderprogramms „Energien für Kevelaer“ hat der Förderverein einen Zuschuss erhalten und dem Kindergarten damit eine Außensitzgruppe spendiert. Jetzt können die Kinder auch mal draußen einen Morgenkreis machen.

Die neue Außensitzgruppe ermöglicht gemütliches Beisammensein der Kinder. Foto: privat

Sankt-Martinus-Stiftung vergibt Gelder

Auch wenn die Sankt-Martinus-Stiftung coronabedingt nicht zum alljährlichen Stiftertreffen laden kann, wurden auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Projekte und Initiativen gefördert. Denn die Ziele der Sankt-Martinus-Stiftung sind unverändert: das Miteinander in der Region und bürgerschaftliches Engagement fördern sowie Begegnungen ermöglichen. 14 Projekte aus dem Südkreis des Kreises Kleve durften sich über eine Unterstützung in einer Gesamthöhe von 5.400 Euro freuen.

Die größte Fördersumme erhielt in diesem Jahr aus den Händen von Stiftungsvorstand Rainer Borsch der Förderverein der Klinik für Kinder und Jugendliche des St.-Clemens-Hospitals in Geldern. Mit der Zuwendung erfolgt eine Stärkung des Betreuungsangebotes für die jungen Patienten. Die Erzieherin Delia Grüntjens ergänzt die ärztliche und pflegerische Betreuung der Kinder und Jugendlichen durch wechselnde Beschäftigungsangebote, Spiele und Aktionen. „Die Patienten erfahren dadurch eine ansprechende Abwechslung im Krankenhausalltag. Gleichzeitig werden die Eltern spürbar entlastet und können einmal ‚durchatmen‘, da sie ihre Kinder in vertrauensvollen Händen wissen“, erläutert Stephan Sommer, Vorsitzender des Fördervereins. Und auch Dr. Karsten Thiel, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche, freut sich über die großzügige Unterstützung: „Im Namen der vielen kleinen Patienten sprechen wir der Sankt-Martinus-Stiftung unseren herzlichen Dank aus. Denn eine gute Betreuung der Kinder liegt uns sehr am Herzen – und wirkt sich nicht zuletzt positiv auf den Heilungsverlauf aus.“

Kevelaerer Gruppe „Senioren aktiv“ erhält Unterstützung

Weitere geförderte Projekte sind zum Beispiel ein Näh- und Nachhaltigkeitsprojekt der Diakonie im Kirchenkreis Kleve, das Gewaltpräventionsprojekt „Mädchen stärken“ der Frauenberatungsstelle „Impuls“ sowie das Vater-Kind-Projekt des Caritasverbandes. Auch die Gruppe „Senioren aktiv“ aus Kevelaer erhielt wieder eine Zuwendung für ihr Projekt „Gemeinsam statt einsam“. Gemütlicher darf es künftig bei der Bürgerinitiative Barbaraviertel in Geldern zu gehen: Sie erhielt einen Zuschuss für eine Sitzgruppe vor dem bib-Treff.

Diese und die vielen anderen bereits geförderten Projekte der Sankt-Martinus-Stiftung machen deutlich, dass unbürokratische und direkte Hilfe vor Ort viel bewegen kann. Jede Spende unterstützt die Arbeit der Stiftung.

Spendenkonten

Wer die Sankt-Martinus-Stiftung unterstützen möchte, kann für Spenden folgende Spendenkonten nutzen:

Sparkasse Krefeld: IBAN DE65 3205 0000 0000 9310 48

Volksbank an der Niers: IBAN DE17 3206 1384 0115 2280 13.

„Die Stiftung ist sein Kind“

Eigentlich sollte die Jahreshauptversammlung der Kevelaerer Bürgerstiftung Seid einig” schon im März stattfinden. Doch wegen des Lockdowns musste der Termin ausfallen. Umso größer war die Freude, dass es in diesem Jahr noch zu einem Treffen kommen konnte, welches im Zeichen des Dankes an die langjährigen Vorstandsmitglieder Dr. Edmund Bercker und Renate Timmermann stand. „Die Stiftung ist Dein Kind“, man könnte wohl keine besseren Worte finden, wie diese von Ulrich Hünerbein-Ahlers an Dr. Edmund Bercker gerichteten. Nach über zehnjähriger Tätigkeit als Vorsitzender und Gründer der Kevelaerer Bürgerstiftung „Seid einig“ hat Bercker den Vorsitz in jüngere Hände gelegt.

In seiner Ansprache ging der Kuratoriumsvorsitzende Peter Tenhaef auf die Verdienste von Dr. Edmund Bercker ein, der anlässlich des Festjahres der Geselligen Vereine 2008, gemeinsam mit Gerd Plümpe, die Idee zur Gründung einer Stiftung hatte. Beide gemeinsam haben die Gründung vorangetrieben und insbesondere Edmund Bercker war kein Weg zu weit und kein Gespräch zu lang, um stetig Stiftungsgelder zu sammeln. Somit konnte kurze Zeit später die Gründung der Kevelaerer Bürgerstiftung „Seid einig“ unter dem Vorsitz von Dr. Edmund Bercker vollzogen werden.

Mit im Gründungsvorstand waren Renate Timmermann und Stefan Jansen. Zu dritt wurde die Arbeit aufgenommen, bis vor zwei Jahren der Vorstand um Marcel Robens erweitert wurde. Wie Dr. Bercker stellte sich auch Renate Timmermann jetzt nicht mehr zur Wahl. Auch ihr dankte Peter Tenhaef für die langjährige Arbeit im Vorstand. Durch ihre Kontakte zu den Kevelaerer Schulen konnte schnell ein Netzwerk aufgebaut werden, um die Hilfen in die Familien zu bringen.

Stefan Jansen ist neuer Vorsitzender

Die Versammlung wählte Stefan Jansen einstimmig zum neuen Vorsitzenden der Kevelaerer Bürgerstiftung „Seid einig“. Jansen dankte der Versammlung für das Vertrauen und den beiden scheidenden Vorstandskollegen für die langjährige, vertrauensvolle Zusammenarbeit. Er sei sich bewusst, in welch große Fußstapfen er jetzt hineintrete. Als erste Amtshandlung beantragte Stefan Jansen die Ehrenmitgliedschaften für Dr. Edmund Bercker und Renate Timmermann, welche die Versammlung mit langanhaltendem Applaus bestätigte. Im weiteren Verlauf wurde Marcel Robens im Vorstand bestätigt. Mit Simon Fiedler und Gabriele Jansen rücken zwei neue Mitglieder in den Vorstand nach.

Im Jahresrückblick wurde insbesondere die Erstellung der Vereinsbroschüre erwähnt, die im November allen Kevelaerer Kindern mit der Martinstüte ins Haus gebracht wurde. In 2020 lag der Schwerpunkt der Zuwendungen auf coronabedingten Maßnahmen. Als im Lockdown die Tafeln schließen mussten, sind viele Familien in Kevelaer in Notlagen geraten. Hier konnte „Seid einig“ kurzfristig mit einer Summe von 5.000 Euro helfen.

Anlässlich der ausgefallenen Kirmes im Mai wurde eine Spendenaktion unter dem Motto „Spendet euer Kirmesgeld“ ins Leben gerufen. Innerhalb weniger Tage konnten 2.800 Euro gesammelt werden. Die Gelder wurden mittlerweile an zahlreiche Familien in Kevelaer, welche durch die Coronakrise, beispielsweise durch Kurzarbeit, in Notlagen geraten sind, ausgezahlt. Hierfür hat man sich für Gutscheine des Kevelaerer Verkehrsvereins entschieden, um gleichzeitig auch den Kevelaerer Einzelhandel zu unterstützen.

Heribert Hölz hilft im Homeoffice

Abenteuerlich sind seine Fahrten nach Bosnien allemal immer gewesen. Doch diesmal hätte die Dienstreise des Helfers vom Niederrhein auch schief gehen können. „Wir waren schon fast auf dem Weg“, erzählt Heribert Hölz beim Besuch des Kevelaerer Blattes, „da kam der Anruf aus Bosnien.“ Dringend riet man ihm in letzter Sekunde von der für den 11. bis 18. März geplanten Reise ab. „Herr Hölz, die stecken Sie hier sofort in Quarantäne“, hieß es und so fuhren seine Frau, drei Mitreisende und er nicht zum Flughafen, sondern mit dem Taxi wieder nach Hause. Es wäre die 92. Fahrt gewesen, sagt Hölz. „Und ich hatte 80.000 Euro in der Tasche.“

Heribert Hölz wäre Jahre nach seiner Pensionierung und im Alter von inzwischen 77 Jahren nicht dieser unermüdliche Motor der Bosnien-Hilfe der Duisburger Caritas, wenn ihm da in der Corona-Krise keine Lösung eingefallen wäre, wie die Spendengelder vom Niederrhein doch noch ihr Ziel erreichen würden. Über das „Außenwirtschaftsamt der Bundesbank“ fand er eine Möglichkeit, Geld auf Banken in Bosnien einzuzahlen. „Das ist sicher und kommt an“, sagt er. 40.000 Euro habe er so beispielsweise nach Banja Luka geschickt. „Es hat etwas gedauert, aber es ist alles angekommen“, versichert er. „Wer kann schon sagen, wann wir da wieder hinfahren können“, freut er sich darüber, dass die Spenden, die er mittlerweile in ganz Deutschland sammelt, ihr Ziel auch ohne seinen Besuch erreichen.

Schnelle Hilfe

Hilferufe erreichen ihn auch über Umwege, etwa über Freunde, Verwandte oder Bekannte, die in Deutschland leben. Wie der einer Dame, die einer Frau in Bosnien helfen wollte, die zuvor in Deutschland als Pflegerin gearbeitet hatte, zurückgekehrt war und sich nun dringend benötigte Medikamente nicht leisten konnte. Hölz aktivierte seine Kontakte und noch am gleichen Abend hielt die Frau das Geld in den Händen.

Unzählige Beispiele fallen ihm spontan ein. Ein Arzt aus Rheinberg habe 2.700 Euro gespendet, da war er natürlich begeistert. Aber auch noch die kleinste Spende rührt ihn an. Eine 79-jährige Witwe aus Kleve las in der Zeitung von der Bosnienhilfe, rief ihn an und erklärte, sie wolle ihr gesamtes Erspartes spenden. 28,27 Euro waren in der Spardose hinter dem Stickbild der Muttergottes. „Die Zahl werde ich nie vergessen“, sagt Heribert Hölz über „die Frau, die nix hat und davon noch was abgibt.“

Bei Besuchen in Bosnien wird Heribert Hölz auch von den Ärmsten immer herzlich empfangen. Foto: privat

Einerseits sind es die vielen Spender, auch in Kevelaer, „das ist eine Hochburg“, denen er sich verpflichtet fühlt. Andererseits weiß er seit Jahrzehnten um die Not in Bosnien. „Den Menschen kann ich dort vorübergehend etwas helfen“, bleibt er trotz der hohen Summen, die er Jahr für Jahr sammelt, bescheiden, „in dem Land ändere ich nix“, weiß er aber auch. Und hält es dennoch mit dem Ausspruch von Mutter Theresa, den er so verinnerlicht hat und der auch auf ihn zutrifft wie kein zweiter: „Ich weiß, dass das, was ich tue, nur ein Tropfen im Ozean ist. Aber gäbe es ihn nicht, er würde fehlen.“

Und so macht er weiter, sammelt, entwickelt kreative Ideen, um den Menschen in Bosnien zu helfen. Patenschaften, Hilfe zur Selbsthilfe, Schulen, eine Suppenküche – es gibt genug zu tun. „Da kann ich doch gar nicht die Finger von lassen“, sagt der unermüdliche Helfer, der noch „jede Woche einmal zum Dienst“ von seinem Wohnort Neukirchen-Vluyn nach Duisburg fährt, ansonsten aber viel im „Homeoffice“ regelt. Wie etwa die Marmeladenaktion, die er gemeinsam mit seiner Frau – „ohne deren Hilfe wäre ich aufgeschmissen“ – jedes Jahr durchführt. Tausende Gläser Marmelade kocht seine Frau ein, „es sind etwas weniger als in den vergangenen Jahren“, sagt Hölz, „aber auch mit diesem Geld kann man den Menschen in Bosnien helfen. Sie dürfen nicht in Vergessenheit geraten.“