Eine junge Mutter flüchtete vor sechs Jahren aus ihrer Heimat. Nun möchte sie ihren behinderten Sohn nach Kevelaer holen.

Seit fünf Jahren vom Sohn getrennt


Claudia Deckers engagiert sich für eine junge Mutter, die aus Ostafrika geflüchtet ist. Foto: privat

Nur knapp zwei Jahre verbrachte Fatima* mit ihrem Sohn, bevor sie vor fünf Jahren aus ihrer Heimat in Ostafrika nach Deutschland flüchtete. Sieben Jahre ist ihr Sohn heute alt, lebt bei seiner Oma in der Heimat, die sich um den schwerbehinderten Jungen kümmert. Fatima selbst war bei der Geburt ihres Kindes erst 14 Jahre alt, lebte inmitten von kriegerischen Unruhen in einem Land, „in dem Frauen, die ein uneheliches Kind haben, keine Rechte haben“, erklärt die Kevelaererin Claudia Deckers, die die junge Mutter hier vor Ort unterstützt. Mit einem behinderten Kind sei das Leben dort kaum zu bewältigen. So flüchtete Fatima Anfang 2016 und musste ihren Sohn vorerst bei ihrer Mutter zurücklassen. Denn eine Flucht mit einem schwerbehinderten Kind, so Deckers, wäre schlichtweg nicht machbar gewesen.

Zweimal wurde der Asylantrag der heute 22-Jährigen abgelehnt, bevor er nach einer Klage im Januar 2020 angenommen wurde. Damit sei nun eine Grundlage vorhanden, erklärt Deckers, um ihren Sohn im Sinne eines Familiennachzuges nach Deutschland zu holen. Das Prozedere nimmt viel Zeit in Anspruch – und verursacht hohe Kosten. Denn selbst wenn die Genehmigung des Visums für den Sohn, das für eine Einreise nach Deutschland benötigt wird, schnell erfolgen sollte, müsste die Familie mehrere Flüge finanzieren. Fatimas Mutter, die sich aktuell zur Beantragung des Visums mit dem Sohn in Kenia befindet, muss von dort aus zurück in ihre Heimat fliegen. Außerdem muss Fatima selbst nach Kenia fliegen und mit ihrem Sohn zurück nach Deutschland.

Man stehe mit der Caritas in Bezug auf Familiennachzugsangelegenheiten im Austausch, erklärt Claudia Deckers. Die Unterstützung dieser Stelle sei wichtig. Seit einem Jahr läuft nun der Antrag auf ein Visum für den Sohn. W…