Modulbauweise für die Gesamtschule in Kevelaer

Die Umgestaltung des Kevelaerer Schulzentrums nimmt Gestalt an. Vergangene Woche hat der Ausschuss für Gebäudemanagement bei nur einer Enthaltung grünes Licht dafür gegeben, das neue Verwaltungsgebäude für die Gesamtschule in Modulbauweise zu planen.

Vor der Entscheidung hatte Michael van Ooyen, dessen Büro Ende Dezember 2017 vom Kevelaerer Rat mit den Architekturleistungen zum Umbau und zur Erweiterung des Schulzentrums und zum Neubau des Verwaltungsgebäudes beauftragt worden war, ausführlich diese Technik und deren Vorteile dargestellt. „Wir sind in einer guten Vorplanungsphase, um Ihnen das vorzustellen und das Okay von Ihnen zu kriegen“, unterstrich Peter Reffeling von der Stadtverwaltung, warum die Diskussion bereits zu diese Zeitpunkt geführt wurde.

Van Ooyen beschrieb zunächst grob die Gestalt des kompakten, mit Klinkern versetzten, quadratischen zweigeschossigen Gebäudes mit Wartezimmer, Elternsprechzimmer, Sekretariat, Sanitärbereich, Drucker- und Technikraum im Erdgeschoss. Ins Obergeschoss sollen ein Besprechungsraum, ein Raum für die Sozialarbeiter mit Trennwand für große Konferenzen, Behinderten-WC und Toilette kommen. „Der Grundriss ist so gestaltet, dass eine Modulbauweise möglich ist“, machte van Ooyen deutlich.

Er zeigte Bilder von Transportbandlinien, auf denen die Stahlrahmenkonstruktionen dann gefertigt werden. „Bis zu 70 Prozent der Bauleistung vollziehen sich im Werk“, erklärte er. Die so gefertigten Elemente würden dann vor Ort transportiert und mit einem Kran versetzt.

Die Bauweise bringe eine erhöhte Kosten- und Terminsicherheit mit sich, die Bauzeit verringere sich um 50 Prozent von zwölf auf sechs Monate und man können mit geringeren Lebenszykluskosten rechnen. Und dadurch, dass die Firmen viel vorbereiten, reduziere sich die Zahl der Ausschreibungen und Vergaben.

Als Nachteil führte er ins Feld, dass „ortsansässige Firmen wohl nicht berücksichtigt werden“ können. Dieser Punkt war im Anschluss an den Vortrag der zentrale Gegenstand der Diskussion. „Wir werden zustimmen, trotz Grummeln wegen der örtlichen Handwerker“, äußerte Hubert van Meegen (CDU) sein Bedauern.

Herstellung und Finanzierungskosten seien ja gleich, aber er sehe die Vorteile bei der Entsorgung und den Lebenszykluskosten. Außerdem fragte van Meegen nach Referenzen. Man werde von Firmen von Krefeld bis München überrannt, die „uns Bücher von Referenzen zur Verfügung“ stellten, machte Reffeling deutlich. Beim Besuch einer Schule in Dortmund sei er positiv überrascht worden, dass diese Modulbauweise genauso wie der Massivbau Aspekte wie Nachtauskühlung, Lärm- und Schallschutz berücksichtige. Und man vermeide eine dauerhafte Großbaustelle.

Heinz-Josef van Aaken (KBV) zeigte sich „reserviert gegenüber dem Vorschlag“, kritisierte, dass die „ortsansässigen Handwerker zu Montageknechten“ und lediglich Auftragnehmer für Wartungsarbeiten an den Einheiten würden. Man solle die Wirtschaftsförderung für den ländlichen Raum im Auge behalten. „Und die findet in kleinen Betrieben statt, nicht auf solchen Montagestraßen“. Der einzige Vorteil sei die Zeitersparnis.

Der Zeitvorteil war auch für Ulrich Hünerbein-Ahlers (Grüne) und Heinz Ermers (SPD) ausschlaggebend. Und Jürgen Hendricks (FDP) überzeugte, dass es nur ein zentrales Vergabeverfahren gebe.