Die SSG ist noch nicht satt vom Erfolg

Zur Feier der ersten Deutschen Meisterschaft der SSG-Schützen gab es im letzen Jahr noch einen großen Empfang im Bühnenhaus, auf dem sich Honorationen, Fans und die Mitbürger über den besonderen Erfolg freuten. Nach der Titelverteidigung verlief das Ganze diesmal eine Nummer kleiner.

In den Räumen des Vereinsheims an der Hüls ging es „zurück an die Geburtsstätte des Erfolges. Hier hatte 2005 die ganze Entwicklung des Vereins ihren Verlauf genommen. So hat sich „in bescheidenen, aber glücklichen Umständen“ die Meistermannschaft von 2019 und 2020 entwickelt, unterstrich Georg Joosten. „Auch ein paar Wochen nach der Titelverteidigung gibt es darüber immer noch Gänsehaut“, versicherte der Vorsitzende Lambert Janshen. „Es galt die Mission Titelverteidigung, die aber keine Mission impossible war.“ Er betonte, dass die Leistungen des Teams in dieser Saison durch die Bank besonders gut gewesen seinen.

Georg Joosten danach noch einmal auf die Saison zurück und erzählte von der Treffsicherheit der Schützen Sergej Richter, der an diesem Tag fehlte, Anna und Franka Janshen, Jana Erstfeld und Alexander Thomas. Begleitet wurde der Vortrag von Fotos, Tabellen und Videos auf der Leinwand.

Joosten erinnerte auch an die negativen Moment der Saison wie die 2:3-Niederlage gegen Wieckenberg mit dem „höchsten Schießergebnis“ einer unterlegenden Mannschaft. Sie sei aber ein „Weckruf“ für alle gewesen. Er erinnerte zudem an das knappe 3:2 gegen die SSG Freiheit trotz geringerer Schusszahl mit einem Sieg im vierten Stechschuss durch Anna Janshen.

Ausführlich ging er auf den „Heimkampf“ im Januar mit Sergej Richters zwei 400er-Schießeinlagen, zwei Siegen und der Einstellung des Punkterekordes ein, der Erleichterung im Final-Viertelfinale und dem souveränen 5:0-Finalsieg vor 1.000 Zuschauern in Rotenburg an der Fulda.

Joosten hob die beständig hohe Leistung des Teams mit dem Final-Rekordergebnis von 1.985 Ringen hervor. Er verwies auch auf die Top-Scorer-Wertung mit Franka und Anna Janshen an den Plätzen eins und zwei. Und er lobte die lautstarke Unterstützung: „Mit dem Party-Limbo haben die Fans sportlich-choreographisch alles gegeben und hohe Maßstäbe gesetzt.“
Auch die Bemerkung des Coachs über den Finalgegner ST Hubertus Elsen kam nochmal zum Tragen. Er sprach davon, dass das Finale gegen Kevelaer für diesen „wie Boxen gegen Tyson“ gewesen sein muss. Stolz vermerkte Joosten, dass der Verein in der „ewigen“ Ranglistentabelle der Liga-Klubs trotz seiner kurzen Existenz bereits auf Platz sieben stände.

Als Väter des Erfolges lobte er Simon Janshen, der „mit so einer Ruhe und Gelassenheit“ zu Werke gegangen sei, als er als Coach für den erkrankten Rudi Joosten gefordert war. „Ohne Rudi wäre das alles aber nicht möglich gewesen“, gab es für den Erfolgstrainer großen Applaus. 

Lambert Janshen bat dann die vier anwesenden Meister nach vorne, die von Bürgermeister Dominik Pichler geehrt wurden. Zuvor machte er den Unterschied zwischen Meisterschaft und Titelverteidigung nochmal klar („Wenn man nicht satt ist, sondern an sich arbeitet“). Er hob die EM-Silbermedaillie der Junioren für Franka Janshen hervor.

Pichler sprach danach von dem Zusammenwirken einer „geschlossenen Mannschaftsleistung mit individueller Klasse, Leistungsbereitschaft und starken Nerven“, die es dem Team ermöglicht hätten, den Rollentausch „vom Jäger zum Gejagten“ erfolgreich anzunehmen. Er erinnere sich auch nur zu gut an Franka Janshen, „die nach 20 Schuss so aussah, als wolle sie nach Hause gehen.“ Damals habe Simon Janshen aber im Gespräch dazu beigetragen, dass sie später noch im Stechen ihre Partie gewann.

Im Anschluss an die Ehrung durften sich die erfolgreichen Schützen noch in das „Goldene Buch“ Wettens eintragen, wie Ortsvorsteherin Beate Claßen aus dem „Dorf des Meisters“ voller Stolz verkündete.

SSG-Trainer Simon Janshen ergriff nochmal das Wort, sprach von einer „extrem starken Saison“ und unterstrich neben Sergej Richters Beitrag die Bedeutung der Leistung des Teams vor dem Hintergrund von Schule und Ausbildung.

Für die kommende Saison wolle man sich nicht großartig verstärken. Vielmehr setze man auf die gewachsene Stärke der bestehenden Mannschaft. Und seine Ansage an die Konkurrenz zum Schluss des offiziellen Empfangs klang fast wie eine Drohung. „Die 1.990 Ringe wollen wir noch knacken. Wir sind noch nicht satt vom Erfolg. Dreimal hintereinander Meister hat noch keiner geschafft. Wir wollen die Ersten sein.