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Bürgerinitiative freut sich auf den Bau der Ortsumgehung

Einen Blumenstrauß überreichten Mitglieder der Bürgerinitiative „pro OW1“, die seit Jahrzehnten für die Ortsumgehung kämpft, der Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher (3.v.l.), die am Dienstagabend persönlich in die Wallfahrtsstadt gekommen war, um den Planfeststellungsbeschluss ihrer Behörde in Kevelaer zu überreichen.

Ein wackeliger Meilenstein

Es ist das alte, sicherlich oft zu Unrecht bemühte Bild eines „Meilensteins“, das einem in den Sinn kommen wird, wenn man an den wohl wahrlich „historischen Moment“ der Übergabe des Planfeststellungsbeschlusses zur „L486n“ zurückdenkt. Länger als ein halbes Jahrhundert hat es gedauert, bis der zweite Teil der Ortsumgehung – zumindest auf dem Papier – die Wallfahrtsstadt erreichte. Am Dienstagabend war es soweit: Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher übergab persönlich das 360 Seiten starke Werk an Bürgermeister Dominik Pichler. „So weit waren wir in 60 Jahren noch nie“, stellte der Erste Bürger Kevelaers fest, machte bei aller Euphorie im Ratssaal aber auch klar: „Das ist noch nicht das Ende des Weges.“

Auch die Regierungspräsidentin dämpfte zu hohe Erwartungen: „Eines ist klar – morgen rollt der Bagger noch nicht.“ Der Beschluss sei jedoch eine gute Grundlage, im Regierungspräsidium habe im Rahmen des Verfahrens eine „sehr intensive Prüfung“ stattgefunden, bei der sich „Planer und Naturschützer“ hausintern auch kontrovers mit dem in Kevelaer seit langer Zeit virulenten Thema auseinandergesetzt hätten. Das auf 360 Seiten festgehaltene Ergebnis „müssen wir jetzt erstmal lesen“, erklärte Verwaltungschef Pichler ganz pragmatisch. Ludger Holla von der Stadtverwaltung kündigte in der Sitzung im Ratssaal an, das Werk, in dem er da als erster Verwaltungsmann gerade blätterte, werde voraussichtlich nach den Weihnachtsferien ab dem 22. Januar der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Angesichts des Umfanges, aber auch des sich formierenden Widerstands, bot die Regierungspräsidentin an: „Planer und Naturschützer kommen gerne zu Ihnen“, der Beschluss könne „in persönlichen Gesprächen“ mit Mitarbeitern ihres Hauses erläutert werden. Bürgermeister Dominik Pichler sagte im Verlauf der Sitzung mehrfach, die Stadt werde als nicht unmittelbar beteiligte Behörde gerne auf diese Gesprächsangebote hinweisen.

Fragen an den Bürgermeister

Nach der Unterzeichnung der „Empfangsbekenntnis“ ließ Pichler unter dem Tagesordnungspunkt „Fragen an den Bürgermeister“ auch die beiden Betreiberinnen der Internetseite „www.ow1aktuell.info“ zu Wort kommen.

Die Künstlerin Fredda Wouters aus Winnekendonk erklärte, mit der OW1 werde ein „gigantisches Höhenbauwerk“ die Landschaft zerschneiden. Zudem werde eine Auskiesung in Wetten durch einen „Großgrundbesitzer“, die 2007 in Verbindung mit dem Ausbau der OW1 gebracht worden war, „nicht mehr thematisiert“. Ob die OW1-Planungen „nicht im Widerspruch zum neu entwickelten Markenkern“ der Wallfahrtsstadt mit Eckpunkten wie Solegarten und Gradierwerk stünden, wollte sie unter anderem wissen.

Entlastung der Stadt vom Autoverkehr

Die OW1 solle doch gerade „die Stadt vom Autoverkehr entlasten“, erklärte Pichler daraufhin. Das Thema „Auskiesung“ sei zudem nach seinem Kenntnisstand „kein Thema mehr“. Der Bürgermeister kritisierte zudem die auf der entsprechenden Internetseite gemachte Angabe zum räumlichen Umfang des Projektes. Die dort angeführten 45 Hektar seien „frei gegriffen“. Auf einer Folie der Bezirksregierung sei diese Angabe gemacht worden, jedoch seien darin nicht nur die weitaus geringere neue Verkehrsfläche enthalten, sondern auch Kompensationsflächen wie die durch den Bau zu verlegenden Wirtschaftswege. „17 Hektar Straße, 28 Hektar Kompensationsflächen“ lautet das Ergebnis, das Pichler ausgerechnet hat.

Claudia Blauert berief sich bei ihren Fragen auf „die Pläne von 2011“ und fragte nach, wann es die letzte Bürgerbeteiligung zur OW1 gegeben habe. Sie prophezeite zudem eine starke Zunahme des LKW-Verkehrs durch das neue Teilstück der Landstraße: Es sei eine „mautfreie Abkürzung, wir werden auf dieser Straße enorm mehr LKW haben“. Ob dies und eventuelle Alternativen durch Sachverständige in Gutachten geprüft worden seien, wollte die Winnekendonkerin wissen.

Regierungspräsidium ist die zuständige Behörde

„Die Fragen haben durchaus ihre Berechtigung“, sagte Dominik Pichler, „sie können aber nicht von mir beantwortet werden.“ Noch einmal verwies er auf das Gesprächsangebot des Regierungspräsidiums als für das Verfahren zuständige Behörde. Auf wie wackeligen Beinen der „Meilenstein“ für die Ortsumgehung steht, machte er aber beim abschließenden Hinweis auf die Rechtslage auch deutlich: „Sobald Klage eingereicht wird, passiert erstmal nix.“

„Horizonte“ nehmen Abschied

Die Musikgruppe „Horizonte“ hört auf – und blickt auf eine 20-jährige Geschichte voll Vitalität und Ereignisse zurück. Damals ging die Gruppe aus den früheren Musikern der Instrumental- und Singgruppe Kevelaer hervor, die unter anderem im Jahr 1992 aus Anlass des damaligen Wallfahrsjubiläums das Musikspiel „Wenn einer anfängt“ geschrieben und mehrfach aufgeführt hatte.

„Die Gruppe bestand seit 1972, da gab es drei bis vier Instrumentalisten zu Beginn und nachher 50 Kinder als Sänger, überwiegend Mädchen aus der Grundschule und älter“, erinnert sich Gitarrist und Sänger Hubert Lemken. „Das gab´s bis 1995.“

Die Grundidee der Musiker war es, Gottesdienste zu gestalten und das neue geistliche Liedgut den Menschen nahezubringen. „Damals war das noch neu, die Musik war überwiegend von Peter Janssens aus Telgte“, der das Terrain mit seinen Kompositionen und Musiken bearbeitete. „Das hieß „Jazz-Messen.“ Janssens führte auch Musicals wie „Ave Eva“ in Kevelaer auf, worin es um Maria geht – im gut besetzten Chorgesang mit Keyboard, Bass, Gitarre und Schlagzeug. „Das hieß dann Peter Jannssens Gesangsorchester.“

Das Ziel der Gruppe bestand darin, die Liturgie wieder zu beleben, mit Liedern über Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung. „Wir haben das neue geistliche Lied in Kevelaer stark verbreitet und bekannt gemacht.“

1992 schrieben sie ein Musikstück mit dem Titel „Wenn einer anfängt“ zum 350-jährigen Bestehen der Wallfahrt in Kevelaer. „Dabei waren Josef Pauls mit den Texten, Alois van Doornick, der Pfarrer in St. Antonius, Peter Leenders und ich“, erinnert sich Lemken. Dabei waren aber auch schon Musiker, die später „Horizonte“ mitprägten wie Anton Koppers am Keyboard, Rainer Killich an der Querflöte und Ludger Fedke am Bass. „Wir haben die Stücke in Walbeck im Studio einstudiert und das Stück am 3. Juni 1992 vor über 1000 Zuschauern im Forum Pax Christi uraufgeführt, mit Bühnendarstellung – das war schon einiges. Da war sogar das ZDF da.“

Der überwiegende Kern von „Horizonte“ war als Sechs-Mann-Gruppe – Rainer Killich, Ludger und Karl Fedke, Hans Ries, Anton Koppers und Hubert Lemken – schon damals miteinander unterwegs, musizierte auf Pfarrfesten, machte Karnevalsmusik und spielte auf Hochzeiten bis 4,5 Uhr morgens, „um unsere Instrumente zu finanzieren“, so Lemken.

1998 kam eine Anfrage von der Xantener Eine-Welt-Gruppe, ob die Musiker für Misereor einen Gottesdienst musikalisch begleiten könnten. „Das war der Startschuss für Horizonte“, erinnert sich Lemken. Damals bildeten Hubert Lemken (Gitarre, Gesang), Anton Koppers (Keyboard), Rainer Killich (Querflöte), Ludger Fedke am Saxofon, Klarinette und später Bass sowie Jutta Stammen, Andrea Moll und Susanne Rütten am Gesang die Gründungsformation.

Die Band entwickelte im Verlauf ihrer 20-jährigen Karriere eine vielfältige musikalische Aktivität und schuf viele Anlässe und Höhepunkte, auf die die Musiker heute mit Stolz zurückblicken. Die Musiker begleiteten mit dem Abschlusskonzert im Forum Pax Christi seit 1998 die Wallfahrt der Kommunionkinder nach Kevelaer.

Anlässlich des 1250-jährigen Bestehens der Gemeinde St. Willibrord in Kellen entstand im Jahr 2000 das Singspiel „Ein Mann in Gottes Namen“; Lieder auf den Spuren des heiligen Willibrord. Es folgte das Singspiel „Das Mädchen und der Engel“, das im Dialog-Verlag Münster erschien und vor mehr als 10 000 Zuhörern gespielt wurde.

Und auch „Der Regenbogenfisch“, geschrieben zum 100-jährigen Bestehen des Marien-Kindergartens, ergänzt mit Workshops im Kindergarten und mit Texten von Josef Pauls, war ein schönes Erlebnis für beide Seiten. Um 2002/2003 herum löste Monika Hyna dann Jutta Stammen ab – die erste personelle Veränderung.

Die Band weihte 2006 die Hubertusstatue mit ein, spielte auf Jubiläumsmessen wie 150 Jahre Krankenhaus, 50 Jahre Caritas Geldern-Kevealer, diversen Silber- und Goldhochzeiten, Tauffeiern, Beerdigungen und gestaltete die Messfeier am Heiligabend in der Clemenskirche.
2008 waren die Musiker bei der „Nacht der offenen Kirchen“ mit einer „Zeitreise durch 40 Jahre Neues geistliches Lied“ in Rees-Mehr zu hören, spielten seit 2006 regelmäßig bei der „Woche für das Leben“ im Xantener Dom. „Kann sein, dass wir das 2019 noch mal machen. Dann aber vielleicht nicht mehr als ,Hozizonte‘“, unterstreicht Hubert Lemken.

Die Gruppe wiederbelebte 2008 die „besinnliche Stunde im Advent“, nachdem die frühere Instrumental- und Singgruppe Kevelaer diese Tradition erstmalig in der Kapelle der Clemensschwestern an der Sonnenstraße 1975 begründet hatte. Diese Stunde wurde von 1978 bis 1995 mit neuen geistlichen Liedern und Texten zum Zuhören und Mitsingen jährlich am vierten Adventssonntag gestaltet, war danach aber „eingeschlafen“.

Seit 2012 mussten Anton Koppers (Keyboard), Hubert Lemken (Gitarre, Gesang), Rainer Killich (Gesang, Querflöte), Andrea Moll, Susanne Rütten-Gietmann und Moniky Hyna (Gesang) ohne den in jenem Jahr verstorbenen Ludger Fedke auskommen. „Bei der Beerdigung haben wir auch gespielt. Das war festlich, aber sehr schwer“, erzählt Lemken.

Ergänzt wird das musikalisch vielfältige Engagement durch die Ü-30-Gottesdienste bei den Clemensschwestern. Die Türkollekte der „besinnlichen Stunde“ und der Ü-30-Gottesdienste geht an die Kinderhilfe Bethlehem und ein Krankenhaus in der Region entlang des Gaza-Streifens. „Dafür haben wir sicher weit über 15 000 Euro zusammengespielt“, meint Lemken sichtlich stolz.

Auch bei der Übergabe des KB an die damalige WAZ Mediengruppe waren sie mit dabei, sangen plattdeutsche Lieder.

Anton „Töni“ Koppers war nun der, der den Anstoß gab, dass es jetzt genug damit sei, dass der Terminkalender von „Horizonte“ den Urlaubsplan bestimmt. „Ich habe gesagt, ich setze ein Zeichen und ich höre auf“, erläutert der 65-Jährige mit Blick auf seine vier Enkel.

Wehmut komme aber trotzdem auf, und dass ihnen etwas fehlen werde, daran lassen Koppers und Lemken keinen Zweifel. „Je näher es auf‘s Ende zugeht, desto häufiger kommt das Gefühl. Mich hat die Musik sehr ausgeglichen“, sagt der Keyboarder. „Zwei Stunden mit der Musik im Keller und man kommt als neuer Mensch nach oben.“ Aber „aufzuhören, wenn es einigermaßen vernünftig klappt“, sagt Koppers, das sei nach 20 Jahren dann auch eine Leistung. „Das ist sicher der richtige Zeitpunkt.“

Am Sonntag, 23. Dezember, kann man um 17 Uhr in der Clemenskirche im Klostergarten die Gruppe „Horizonte“ bei der „besinnlichen Stunde“ an der Sonnenstraße noch einmal erleben, und wie sich das so anfühlt, wenn die Musiker die Palette von „The rose“ über „Gabriella´s song“ auf schwedisch bis zu den „Bläck Fööss“ spielen. Die allerletzte Gelegenheit ist dann tags drauf die Heiligabend-Messe .

Märchenzeit im Museum

Das Niederrheinische Museum hatte zu einem kleinen Vorlesenachmittag in der Vorweihnachtszeit eingeladen. Museumsdirektorin Veronika Hebben las zunächst das Märchen von „Frau Holle“ vor.

Fast jeder kannte diese Geschichte mit dem Mädchen, welches in einen Brunnen springt und auf einer Wiese landet und dort auf Frau Holle trifft. Ab dann arbeitet das Mädchen für Frau Holle und nachher als Belohnung wird sie mit Gold überhäuft.

Die Kinder waren von dem Märchen total begeistert. Da­nach lauschten sie weiteren spannenden Geschichten wie „Das Weihnachtskind“. Dazu legten sich die Jungen und Mädchen teilweise auf Kissen und Decken. Manche schliefen sogar bei der entspannten Atmosphäre ein.

Sinn der Lesestunde war es, Weihnachtsstimmung zu erzeugen und so die Kinder zum Lesen zu animieren. Dabei konnte sich der Nachwuchs auch durch das Spielzeug drumherum inspirieren lassen.

Als sich die Lesestunde dem Ende zu neigte, waren die rund 20 Kinder und Eltern sehr enttäuscht. Alle fanden den Nachmittag sehr interessant und spannend. Ein kleiner Trost: Das Museum zieht in Erwägung, die Veranstaltung nächstes Jahr zu wiederholen.

73 Päckchen für die Kevelaerer Tafel

Die Konfirmandinnen und Konfirmanden (KA 2019) der Evangelischen Kirchengemeinde Kevelaer haben sich bei ihrer Konfirmandenarbeit im Dezember unter anderem mit dem Thema „Diakonie“ befasst und 73 Päckchen für die Kevelaerer Tafel gepackt. Diese Päckchen befüllt mit Kaffee, Tee, Süßigkeiten und Kosmetika werden vor Weihnachten von der „Tafel“ an bedürftige Menschen verteilt.

Der Inhalt der Päckchen wurden von Konfirmandeneltern, Eltern von Kindern aus dem Jona-Kindergarten und Gemeindemitgliedern gespendet. Die Konfis freuen sich zusammen mit Pfarrerin Dembek über ihre gelungene Weihnachtsaktion.

Mehr Lust auf Obst und Gemüse

Seit drei Monaten gibt es an der St. Hubertus Grundschule Kevelaer für alle Schülerinnen und Schüler kostenlose Extraportionen Obst und Gemüse. Die Schule hatte sich mehrfach beim EU-Schulprogramm „Schulobst und –gemüse“ beworben und wurde im Schuljahr 2018/2019 nun in das Programm aufgenommen.

Ein ganzes Schuljahr lang werden die Hubertuskinder jetzt 3x wöchentlich Obst und Gemüse bekommen. So möchte die Schule, die die Gesundheitsförderung als einen Schwerpunkt in ihr Schulprogramm aufgenommen hat, ein gesundes und nachhaltiges Ernährungsverhalten fördern.

Umsetzbar ist das Angebot dank der Hilfe einiger Eltern, die das von Edeka gelieferte Obst und Gemüse montags, mittwochs und freitags als Fingerfood portionieren und verzehrfertig in die Klassen bringen. Die Kinder freuen sich an diesen Tagen immer besonders auf die Frühstückspause und lassen sich dann die Extraportion Obst und Gemüse richtig schmecken.

Ein Menü von Menschen für Menschen

Seit nun fünf Jahren kochen „Die Hubertus-Boys“ kurz vor den Feiertagen ein opulentes Mahl für bedürftige Menschen aus Kevelaer. In diesen Tagen wurde das Essen wieder im Petrus-Canisius-Haus angeboten.

Es hat sich über die Jahre rumgesprochen. Die Mitglieder der Hubertus-Boys freuen sich über viele Spenden für ihr weihnachtliches Projekt. „Mittlerweile brauchen wir nicht mehr viel erklären. Die Lebensmittelhändler aus Kevelaer und Umgebung, geben uns gerne und qualitativ sehr gute Lebensmittel für das Essen“, versichert der Vorsitzender Kurt Boumanns. „Auch Geldspenden haben wir das ganze Jahr gesammelt, um weitere Beilagen einzukaufen. Wir sind sehr dankbar für diese Unterstützungen.“

Für zwei Tage gibt der Präsident seine Regentschaft an Karl Steidl ab. Dieser ist der Koch der Truppe und weiß genau, was und in welcher Reihenfolge zu tun ist. Bereits am Vorabend hatten sich zehn Mitglieder in der Lehrküche der St. Antonius-Schule getroffen. Hier wurden insgesamt 54 Kilo Fleisch vorgebraten, Gemüse geputzt und geschnitten, Kartoffeln geschält, Nachtisch fertig- und kalt gestellt.

Die restlichen Arbeiten erledigte das eingespielte Team am nächsten Mittag bis alle Buffetbehälter gefüllt und zum Abtransport fertig waren. Karl Steidl war zu Recht zufrieden mit dem Menü: „Als Vorspeise gibt es Rindfleischsuppe mit reichlich Einlage. Der Hauptgang besteht aus drei verschiedenen Fleischgerichte; Schweinelendchen sowie Rinder- und Schweinebraten, als Beilage reichen wir Spätzle und Kartoffeln, für die Gemüseauswahl haben wir Speckbohnen und Blumenkohl vorbereitet. Der Nachtisch besteht aus einer Mousse au Chocolat und einer Mascapone-Creme. Wir hoffen, wir haben für jeden Geschmack was dabei.,Aber ich weiß aus der Vergangenheit, dass kein Teilnehmer an diesem Abend sehr wählerisch ist.“

100 Karten wurden im Vorfeld an „Die Tafel“ in Kevelaer übergeben. Die Freiwilligen dort hatten diese dann an Interessierte weitergegeben.

Nur zehn Karten waren übrig geblieben. Am Abend selber warteten dann 78 Personen im Saal des Petrus-Canisius-Hauses auf den offiziellen Start. Deshalb fasste Bürgermeister Dominik Pichler seine Begrüßungsrede knapp und packte anschließend kurzerhand bei der Suppenausgabe mit an.

Nach neun Stunden Kochen und weiteren vier Stunden, die mit dem Schmücken des Saales, der Ausgabe der Essen und dem anschließenden Reinigen vergingen, ziehen die Hubertus-Boys eine positive Bilanz. Bis auf einige logistischen Schwierigkeiten, die auf dem Parkplatzmangel während des Weihnachtsmarktes zurückzuführen sind, ist alles wieder glatt gelaufen.

Auch im nächsten Jahr werden diese Menschen für bedürftge Menschen kochen.

Die Mitglieder der Hubertus-Boys haben mit ihren Lebenspartnern wieder für bedürftige Menschen aus Kevelaer gekocht.

Integrationskurs erfolgreich absolviert

16 Frauen und Männer aus acht Nationen haben erfolgreich den Integrationskurs der Caritas in Kevelaer absolviert. Zum Bestehen des Kurses beglückwünschte Gudrun Blumenkemper vom Caritas-Fachdienst für Integration und Migration die Teilnehmer und überreichte ihnen die offiziellen Zertifikate des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge.
Die Absolventen aus verschiedenen Nationen, unter anderem aus Russland, Iran, Ungarn, Kosovo, Spanien, Syrien, Singapur und Polen, freuen sich über den Erfolg, den Kurs absolviert zu haben, und halten stolz die Zertifikate in ihren Händen. Zum Erlangen des Zertifikates, haben die Teilnehmer in den vergangenen zehn Monaten 600 Unterrichtsstunden die deutsche Sprache gelernt, und 60 Stunden etwas über die deutsche Geschichte und Politik erfahren. Die Zertifikate sind die Voraussetzung dafür, die deutsche Staatsbürgerschaft zu erlangen. Aber auch auf dem Arbeitsmarkt sind die Chancen für die Teilnehmer nun deutlich höher, einen Job zu finden.
Seit Dezember vergangenen Jahres läuft bereits ein weiterer gemischter Integrationskurs für Frauen und Männer. Im März dieses Jahres wird noch ein weiterer Kurs beginnen, der dann erstmals 100 anstatt 60 Unterrichtsstunden Politik und deutsche Geschichte beinhaltet.

Nikolaus im Hospiz

Am Nikolausmorgen trafen sich Mitglieder der Seb vor dem Hospiz in Wetten. Gemeinsam gingen sie ins festlich geschmückte Haus. Frau Brünken, die Leiterin der Einrichtung und 1. Vorsitzende des Hospizvereins, begrüßte alle herzlich und führte sie in den Tagesraum. Dort warteten schon Patienten, Pfleger und weitere Besucher. Zur Freude aller sprang ein netter Welpe durch den Raum. Dann erschien der Heilige Nikolaus und hielt eine kurze Ansprache. Alle sangen gemeinsam ein Lied und dabei flossen einige Tränen. Die Mitglieder der Seb übergaben die Nikoläuse und verabschiedeten sich mit den besten Wünschen für das kommende Weihnachtsfest.

Das Hospiz in Wetten ist ein wunderschönes Haus und finanziert sich zum Teil auch aus Spenden. Die Gäste leben hier in schönen Einzelzimmern, die alle einen Blick in den Garten gewähren, um die gepflegten Anlagen zu bestaunen. Besucher sind hier herzlich willkommen und auch Spenden sind sehr gefragt. www.hospiz-kevelaer.de

Die Spendenkonten:

Voba an der Niers

IBAN: DE86 3206 1384 4601 3460 15 BIC: GENODED1GDL

Verbandsparkasse Goch-Kevelaer

IBAN: DE97 3225 0050 0000 5907 60 BIC: WELADED1GOC

Da sein, wenn ein Mensch gehen muss

Wenn Marlies Delp über ihre Tätgikeit als ehrenamtliche Hospizhelferin spricht, spürt man die Demut und Achtung, die die Begegnungen mit Menschen auslöst, die nicht mehr lange zu leben haben.

„Ich habe zuerst als Alltagsbegleiterin bei der Caritas angefangen – und da ich eine Affinität zu alten Menschen habe, habe ich ja gesagt, als man mich gefragt hat“, begann sie vor drei Jahren, sich um Sterbende ambulant zu kümmern. „Das erdet einen und die eigenen Probleme sind nicht mehr so relevant. Man sieht vieles anders“, sagt die 60-Jährige.
Der Tod werde in der Gesellschaft totgeschwiegen, meint die Frau aus Kervenheim. „Die Angst geht über diese Arbeit verloren – und so kann man auch anders mit den Angehörigen umgehen.“ Dazu komme noch der Umgang mit den Todgeweihten selbst, berichtet sie von der Situation mit einer Frau Mitte 90, mit der sie sich nicht mehr unterhalten kann.
„Dieser Frau habe ich einmal Schokoladen-Mousse mitgebracht, weil sie Süßes so liebt. Da hat sie gestrahlt, das hat sie ganz glücklich gemacht. Und allein dafür lohnt es sich, jede Woche dorthin zu gehen.“

Im gesamten Altkreis Geldern betreut man zwischen 30 und 40 Familien und Menschen, die sich auf dem Weg zum Sterben befinden. Die Arbeit der zur Zeit 35 auf der Helferliste stehenden Personen – ein paar Männer gibt es aber auch darunter – sei wertvoll, um sich Angehörigen im Gespräch zu widmen und Menschen auf dem Weg zum Tod zu begleiten, unterstreicht Birgit Stienen, Leiterin des ambulanten Hospizdienstes der Caritas. „Wir suchen und ermutigen auch Ehrenamtliche, da mit einzusteigen.“

Dazu biete man Ermutigungs- und Befähigungskurse an, „wo man auf sechs, sieben Terminen am Wochenende erörtert, wie man einen Rollstuhl richtig schiebt, wie man da kommuniziert, wie man zugleich Nähe und Distanz aufbauen kann“, erläuterte die Koordinatorin des Hospizdienstes, Franziska Eickmanns.

Zu Ehren dieser Menschen hat der Caritasverband Geldern-Kevelaer auch besondere Gäste für die Jubiläumsfeier zum zehnjährigen Bestehen des Hospizdienstes eingeladen, die am. 26 April kommenden Jahres um 18 Uhr im Konzert- und Bühnenhaus der Stadt Kevelaer stattfinden wird. „Wir wollen das Jubiläum zum Anlass nehmen, Danke zu sagen“, unterstrich Birgit Stienen bei der Vorstellung des Programms für den Abend.

Einer von ihnen ist der frühere Vizekanzler und SPD-Chef Franz Müntefering, der über seine ganz persönlicchen Erfahrungen mit dem Leben und Sterben sprechen wird. „Er weiß, was das Ehrenamt hier bedeutet“, verwies Stienen auf die Tatsache, dass er selbst monatelang seine erste Frau gepflegt hat, ehe diese starb. Und musikalisch wird der Musiker Purple Schulz mit seinem „Soloprogramm „Einzig, nicht artig“ auf der Bühne stehen. „Bei der Recherche sind wir auf das Lied „Der letzte Koffer“ gestoßen, den er zu der gleichnamigen Wander-Ausstellung von Fritz Roth komponiert hat. Das ist so das, was wir da erleben“, beschreibt Stienen, warum man sich für den Künstler entschieden hat. „Weil er das Leben so einbaut, wie es jeden treffen kann. Und sein Soloprogramm passt auch so zu uns.“

Abend „geöffnet“

Eingeladen sind natürlich die Ehrenamtlichen, die über die Jahre die Hinwendung zu den Menschen, die sterben, geleistet haben. Erwartet werden auch Angehörige und die Kooperationspartner für diese wichtige Aufgabe. Der Bürgermeister werde sicher auch anwesend sein, hoffen die Veranstalter.

Und angesichts der prominenten Gäste habe man den Abend auch für alle anderen Interessierten „geöffnet“, sagte der Presesprecher der Caritas, Tobias Kleinebrahm. Die Karten zum Preis von 26 Euro gibt es in den Caritas-Zentren in Kevelaer, Geldern und Straelen zu erwerben oder online unter www.caritas-geldern.de/hospiz.