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Ferien im Museum mit farbenfrohen Sommerateliers

Die Ferien kommen und mit ihnen die farbenfrohen Sommerateliers im Niederrheinischen Museum Kevelaer. Kinder und Erwachsene sind eingeladen, ihre Kreativität und Fantasie frei auszuleben. Ob auf Papier, Leinwand oder Druckstock, ob mit Pinsel, Spachtel oder Händen – jede Kunsttechnik steht einmal im Mittelpunkt der Workshops.

Mittwoch, 1. Juli 2020

Print it up!
Druckgrafik = langweilig? Nie und nimmer! Zumindest nicht in der Museumsschule. Denn Drucken bedeutet hier Farbexperimente mit eigens kreierten Vorlagen und Motiven in den unterschiedlichsten Variationen, die selbst die teilnehmenden Künstler immer neu ins Staunen versetzen.

Mittwoch, 8. Juli 2020, sowie Mittwoch, 29. Juli 2020

Steinchen, die die Welt bedeuten
… und zwar eine ganz eigene! Die bauen und basteln sich die Teilnehmer selbst zusammen aus vielen bunten (Bau-)Materialien und aus den faszinierenden dänischen Steinchen, die in der aktuellen LEGO® Ausstellung des Museums zu bestaunen sind.

Mittwoch, 15. Juli 2020

Ein Bild der unbegrenzten Möglichkeiten
Hier werden verschiedenste Maltechniken wie Zeichnung, Aquarell und Malerei ausprobiert, jedoch nicht fein und brav hintereinander, sondern gleichzeitig auf einem Bild vereint. Durch die parallele Anwendung von Bleistift, Kohle, Kreide, Wasser-, Finger-, Plakatfarben usw. entstehen auf dicken Papierbögen sogenannte Mischtechniken, die nicht nur durch ihre Farbigkeit beeindrucken.

Mittwoch, 22. Juli 2020

Farben des Lichts
Die Glasmalerei bringt Kunstwerke hervor, die nicht wie ein Gemälde vor Licht geschützt werden müssen, sondern gerade durch die sie durchdringenden Sonnenstrahlen besonders zu leuchten beginnen und ihre ganze Umgebung verwandeln können. So werden in diesem experimentellen Workshop Rot und Blau, Gelb und Grün, Orange und Violett in klassischen Motiven oder abstrakten Variationen zu Farben des Lichts.

Mittwoch, 5. August 2020

Der Berg ruft
Das Geheimnis der Berge haben viele schon einmal erlebt: ob gewaltige, farbenprächtige Gebirge, faszinierende Sandberge am Meer oder in der Wüste oder sogar majestätische Vulkane – in einzigartigen Farbkombinationen bringen die Teilnehmer herrliche Bergwelten auf die Leinwand und benutzen dabei nicht einfach nur den Pinsel. Die zweistündigen Sommerateliers beginnen immer mittwochs um 11 Uhr und enden gegen 13 Uhr. Sie sind für alle Altersgruppen offen. Mitmachen kostet zwischen 5 und 6 Euro. Kinder unter sechs Jahren sollten von einem Erwachsenen begleitet werden. Anmeldungen bitte bis zwei Tage vorher gerne per Mail an info@niederrheinisches-museum-kevelaer.de, persönlich an der Museumskasse oder unter Tel. 02832-954120.

Aufgrund der aktuellen Lage finden die Sommerateliers unter den gegebenen Auflagen statt. Zugleich stehen alle unter Vorbehalt.

Wenn die bunten Fahnen wehen…

Am vergangenen Wochenende startete die zu Corona-Zeiten ganz besondere Partie: Statt eines festgelegten Wochenendes können Interessenten den ganzen Sommer lang die unterschiedlichen Stationen besuchen. Wer es nicht bei einem Blick von außen belassen möchte, findet auf Tafeln und im Internet Hinweise und sogar Filme zu den einzelnen Orten. Wer die Künstlerinnen und Künstler selbst erleben und mehr über ihre Arbeit erfahren will, kann auch das vereinbaren: Kontaktdaten und Filme zu den Orten und Menschen finden sich auf der Homepage der Landpartie am Niederrhein.
landpartie-niederrhein.de

Filmprojekt zur Landpartie

Der Fotograf und Filmemacher Gerhard Seybert ist in diesen Tagen als rasender Reporter in Sachen Landpartie am Niederrhein unterwegs. Er besucht aktuell mit seiner Filmkamera die 24 Ausstellungsorte der diesjährigen „Etwas anderen Landpartie am Niederrhein“, die ab dem 13. Juni 2020 einen ganzen Sommer lang zu einer Radtour zu Kunst, Kunsthandwerk und Kreativem in und um Kevelaer einlädt (das KB berichtete).

Möglich wird dieses bereichernde Film-Projekt übrigens dank einer großzügigen Spende des Fonds „Energie für Kevelaer“ und mit zusätzlicher Unterstützung durch den Verein Natur und Kultur im Achterhoek e.V.. Das Kunst- und Kreativnetzwerk „wirKsam e.V.“ freut sich über die spontane Unterstützung für die Projektidee zur Landpartie am Niederrhein. Wolfgang Toonen von den Stadtwerken Kevelaer berichtet: „Die Mitglieder der Auswahlkommission waren sofort begeistert von der Idee zu den Filmen. Wir freuen uns, auf diese Art Künstler und Kulturschaffende in unserer Stadt zu unterstützen. Sie bereichern unseren Alltag mit ihrer vielfältigen Schaffenskraft.“

Energie für Kevelaer

Der Fonds „Energie für Kevelaer“ unterstützt in jedem Jahr eine große Anzahl unterschiedlicher Projekte von Vereinen in Kevelaer. Er wird gespeist von der NiersEnergie GmbH, den Stadtwerken Kevelaer, der Bürgerwind Kevelaer GmbH & Co KG und der Bürgerenergie Schwarzbruch-Nord GmbH & Co KG.

Gerhard Seybert hält mit dem Filmprojekt einige der persönlichen Einblicke fest, die den Landpartie-Gästen in diesem Jahr auf Grund der Corona-Schutzmaßnahmen größtenteils verwehrt bleiben. „Mir werden die zahlreichen schönen Gespräche in Erinnerung bleiben und die tollen Menschen, die ich bei meiner Arbeit für die Landpartie kennenlernen durfte,“ berichtet der Filmemacher, der es mit seiner ruhigen, professionellen Art gut verstand, den Akteuren Sicherheit und ein gutes Gefühl zu geben.

Aus den Mengen gesammelten Filmmaterials schneidet Seybert nun kurze Werkstatt- und Künstlerportraits und persönliche Grußbotschaften an die Landpartie-Radelnden. Die Filme werden ab dem 13. Juni 2020 über QR-Codes auf den Infoschildern an allen 24 Ausstellungsorten und direkt über die Internetseite www.landpartie-niederrhein.de abrufbar sein. Die stimmungsvollen bewegten Bilder bereichern die Landpartie-Radtour. Denn an den Ausstellungsorten selbst gestaltet sich die Sichtbarkeit der künstlerischen Arbeiten und die Zugänglichkeit in diesem Jahr natürlich ganz unterschiedlich – von der Hütte mit zahlreichen Infos, über dekorierte Fenster, Schaufenster und Vorgärten bis hin zu zugänglichen Höfen und Werkstätten.

Die vielen verschiedenen Ausstellungsorte haben in diesen besonderen Tagen ganz unterschiedliche Möglichkeiten, den Landpartie-Gästen ihre Arbeiten zu präsentieren. Natürlich ist so das Landpartie-Erlebnis ein anderes als in den ersten vier Jahren.

Wenn die bunten Fahnen wehen

Überall gilt jedoch: Wenn die bunte Landpartie-Fahne draußen weht, freuen sich die GastgeberInnen auf einen spontanen Besuch – unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln. Ein Mund-Nase-Schutz sollte also unbedingt zum Reisegepäck gehören.

Darüber hinaus kann man einige der Ateliers und Werkstätten auch nach persönlicher Terminvereinbarung besuchen. „Erst eine schöne Radtour genießen und Eindrücke sammeln – dabei die Filmchen an jedem Ort ansehen. Und dann bei den Künstlern, die einen besonders interessieren, einen Termin für einen der Folgetage vereinbaren“, empfiehlt Anne van Rennings vom Landpartie-Team. Die Kontakt-Infos gibt es auf den Schildern an den Ausstellungsorten, über eine interaktive Karte im Netz und auf der beliebten Landpartie-Karte. Diese gedruckte Karte wird dank der Unterstützung der Volksbank an der Niers auch in diesem Jahr überall kostenlos verfügbar sein.

Die kunstvollen Sieben

Die Freude war groß, als Eva-Maria Zacharias – natürlich mit entsprechendem Abstand – drei der Damen, die an dem Projekt „Kunst im Fenster“ mitwirkten, in ihrem „wort.werk“-Atelier an der Busmannstraße begrüßen konnte.

Brigitte Böckmann war fast eher zufällig gerade dort – schließlich fanden sich ihre Arbeiten in dem Fenster der Kevelaerer Keramikkünstlerin Yoshi Yamauchi wieder. „Ich kenne Yoshi schon lange“, gestand die bildende Künstlerin, Kunsttherapeutin und Meditationslehrerin aus Duisburg. Yamauchi hatte früher auch mit ihr bei Derix zusammen gearbeitet.

Böckmann zeigte dort ihre Glasarbeiten und Installationen. „Ich habe mit Glas angefangen – und es ist damit immer weitergegangen“, erzählte die 58-Jährige, die das Projekt eine super Idee fand.

Komplettes Neuland in Kevelaer war die Ausstellung für Ursula Wiesemes, die vor kurzem 84 Jahre jung wurde und seit einem halben Jahr nahe ihrem Sohn in Winnekendonk lebt. Bereits als junges Kind in Nürmbrecht habe sie „alle Schulhefte entfremdet – in einer Zeit, wo Papier und Stift noch zu kriegen war“, bemerkte sie lächelnd. Zwei Semester lang studierte sie in den 50er Jahren auch Kunst an der Pariser „L´école“, eine spannende Erfahrung als Deutsche, noch nicht so lange nach dem Zweiten Weltkrieg.

„Von Anfang an habe ich Aquarelle gemalt“, sagte Wiesemes. Heute sind es hauptsächlich Acryl-Arbeiten, die sie fertigt. „Ich arbeite viel mit Weiß und Wasser.“ Sie gestalte vor allem experimentelle Bilder. „Ich lege mehr Wert auf Farben als auf Formen.“ Sie hatte Peter Bursch, der das Kunstprojekt angestoßen hatte, selbst angerufen. Und so landete eines ihrer Bilder im „wort.werk“-Fenster.

Mit Annette Rischer-Spalink kam eine Künstlerin von der Metropole Berlin an den Niederrhein, die ganz viel mit der Region und der Wallfahrtsstadt verbindet. „Ich hatte hier selber über 20 Jahre lang eine Produzentengalerie auf der Hauptstraße“, berichtete die 61-jährige Lehrerin für Kunst und Textilgestaltung, die 1990 den Kevelaerer Marketingpreis erhielt. Nebenbei leitete sie jahrelang die „Kunst im Turm-Galerie“ der Klever Schwanenburg, war Lehrerin in Geldern und kam über Italien 2013 nach Berlin.

Zurzeit arbeitet sie an Objekten und Schmuck aus Plexiglas – „genauer gesagt recycelte Brillengläser“, ergänzte sie. Ihre Kollegin Yoshi Yamauchi hatte sie angeschrieben. Mit ihr und der dritten Gastgeberin der Kevelaerer „Kunst im Fenster“, Antje Witzler, war sie lange in der „Künstlergruppe Binnenheide“ zusammen – ein Treffen alter Bekannter also. „Wir brauchen das Fenster zur Welt“, meinte sie – gerade in den aktuellen Zeiten.

Nicht zu vergessen war als weiterer freischaffender Künstler im „wort.werk“ der Grafik-Designer Axel Theysen aus Kevelaer. Die Werke der drei sind dort noch bis Ende Juni zu sehen. Und die Schmuckkünstlerin und Musikerin Antje Witzler freute sich an diesem Wochenende über jeden, der auch am Fenster an der Alten Wember Straße bei ihr und der Malerin Gesine Lersch-van der Grinten vorbeischaute.

Die Gewinner des Kindermalwettbewerbs stehen fest

Vom 1. Februar 2020 bis zum 1. Mai 2020 hatten Kinder zwischen drei und zwölf Jahren die Möglichkeit, am Malwettbewerb „Mein Traumfahrrad“ der Wallfahrtsstadt Kevelaer teilzunehmen und ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. In den Kategorien „Einzelpersonen“ und „Gruppen“ wurden Preise vergeben. Um den Fokus bei dem Wettbewerb auf den Spaß am Malen zu legen, wurden die Kunstwerke nicht durch eine Jury bewertet, sondern die Gewinner durch das Losverfahren ermittelt. Dank der freundlichen Unterstützung von lokalen Sponsoren konnte die Wallfahrtstadt attraktive Preise an die Gewinner und Gewinnerinnen des Wettbewerbs vergeben.

In der Kategorie „Einzelperson“ hat Emma Kocken, neun Jahre alt, mit ihrem persönlichen Traumfahrrad den ersten Preis gewonnen. Sie darf sich über einen Familienausflug zur Bauernhof-Erlebnisoase „Irrland“ in Twisteden freuen. Marie Fasen, zehn Jahre alt, erhält  den zweiten Preis, einen Gutschein für einen Museumsbesuch mit der Familie. Auf dem dritten Platz landet die neunjährige Sophie Pruschinski, die mit einer Begleitperson ein Kindertheaterstück ihrer Wahl in der Kultursaison 2020 / 2021 besuchen darf.

In der Kategorie „Gruppen“ darf sich die Sonnen-Gruppe des Kindergartens „Sternschnuppe” über einen Tagesausflug zur Bauernhof-Erlebnisoase „Irrland“ freuen. Ein Gruppenbesuch im Niederrheinischen Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte kann die Wolken-Gruppe desselben Kindergartens erleben. Die Organisatoren des Bereichs „Tourismus & Kultur“ bedanken sich bei allen kreativen Kindern für ihre Teilnahme und gratulieren den Gewinnern.

Landpartie wird zur Sommer-Radtour

Alles ist anders in diesen Corona-Tagen – auch die Landpartie am Niederrhein, auf die sich viele bereits gefreut hatten, kann nicht in ihrer bekannten Form stattfinden. Jetzt melden die Aktiven: Es wird trotzdem eine Landpartie geben – und zwar einen ganzen Sommer lang.

„Als die notwendige Absage endgültig feststand war klar: Wir müssen unsere Landpartie in diesem Jahr anders denken, denn gar nichts machen, ist einfach nicht unser Stil“, sagt Anne van Rennings von „wirKsam e.V.“ „Auch und besonders unter den widrigen Umständen in diesem Sommer möchten wir unseren Teil dazu beitragen, dass KünstlerInnen, Kunsthandwerker, Kreative rund um Kevelaer für ein großes, bunt gemischtes Publikum sichtbar, erlebbar und erfahrbar bleiben,“ erklärt Raphaele Feldbrügge. Unzählige Märkte und Veranstaltungen fallen aus, wichtige Absatzmöglichkeiten brechen weg und auch der Austausch mit dem Publikum fehlt vielen. So war die Resonanz der Künstler groß, als die beiden Projektleiterinnen ihnen die etwas andere Landpartie vorstellten.

„Über 20 Orte werden auf der diesjährigen Landpartie-Karte verzeichnet sein,“ berichten die beiden begeistert und freuen sich über die vielen vertretenen Gewerke. Möglich wird die Umsetzung auch dank der Volksbank an der Niers, die weiter als Sponsor mit an Bord ist.

„Besonders in diesen Tagen ist es uns als Genossenschaftsbank vor Ort wichtig, unseren langjährigen Kooperationspartnern weiter zur Seite zu stehen und damit in diesem Fall vor allem die Kunst- und Kulturszene zu unterstützen und zu erhalten,“ versichert Michael Rütten, Geschäftsstellenleiter der Volksbank in Kevelaer, die weiterhin als Sponsor der Lantpartie auftritt.

Auch in Blumenwiesen wird Kunst zu entdecken sein, wie hier am Ausstellungsort Kerkenkath, der zum Verweilen auf der Obstwiese einladen wird. Foto: Landpartie am Niederrhein

Wieder mit Radkarte

Auch in diesem Jahr wird es eine Landpartie-Radkarte geben, die einen Überblick über 20 Orte voller Kunst, Kunsthandwerk und Kreativität liefert. Trotz des Wegfalls der beliebten Geselligkeit und der zahlreichen bereichernden Kulturveranstaltungen am Landpartie-Wochenende, können Gäste auf diese Weise ab dem 13. Juni an einem frei gewählten Tag einen ganzen Sommer lang ihre persönliche Kunst-Radroute in und um Kevelaer zusammenstellen und dabei lokale Künstler, Kunsthandwerker und besondere Orte entdecken. Alle Orte sind anhand einheitlicher Infotafeln leicht zu erkennen.

Bereichert wird diese individuelle „Landpartie-Radtour“ durch überraschende Einblicke in Kunst, Kunsthandwerk und Kreativarbeiten vor der Haustür, in Wiesen oder in Fenstern. Unter Berücksichtigung der Infektionsschutzbestimmungen sind auch spontane oder im Vorfeld abgesprochene Einblicke in Künstlerateliers, Galerien und andere besondere Orte entlang der Strecke möglich, sie bereichern die individuell zusammengestellte Tour. Die Zugänglichkeit und die Öffnungszeiten der Ausstellungsorte variieren dabei stark und werden auf der Karte und im Internet angegeben. Überall gilt jedoch: Wenn die bunten Landpartie-Bänder vor der Tür wehen, ist jemand da und freut sich über Gäste.

Die Aktiven freuen sich auf diese Art einige der schönen Landpartie-Begegnungen und Gespräche über den Sommer verteilt zu erleben und mit Gästen von nah und fern im Austausch zu bleiben. Und die wunderbaren Radwege rund um die Wallfahrtsstadt und die schöne niederrheinische Landschaft machen das Ganze zu einer besonderen Auszeit. Zusätzlich wird erstmals die Karte auch als interaktive Variante im Internet zur Verfügung stehen und einen leichten Überblick über Kunstschaffende in der Umgebung liefern.

Start am 13. Juni

Die „Etwas andere Landpartie am Niederrhein 2020“ kann ab dem 13. Juni den gesamten Sommer 2020 lang beradelt werden. Einzelne kleinere Veranstaltungen können den Sommer über kurzfristig dazu kommen, sofern weitere Lockerungen/Konkretisierungen von Schutzauflagen und Maßnahmen rund um Veranstaltungen dieses zulassen, versprechen die VeranstalterInnen zum Ausblick.

Auch eine gemeinsame Finissage im September ist möglich und angedacht. „Wir arbeiten auf Hochtouren und freuen uns die Radkarte und die Beteiligten Anfang Juni der Öffentlichkeit vorstellen zu können. Dazu finden Interessierte stets aktuelle Infos auf unserer Internetseite und bei Facebook.“

Schüler zeigen Bilder im „Kunst-Schau-Fenster“

Manchmal macht Not erfinderisch. Im kulturellen Bereich haben das nicht zuletzt die ganz großen Stars der Musik- und Schauspielbranche bewiesen, die in ihrem Wohnzimmer, auf einem Balkon oder auch im leeren Schauspielhaus Auftritte aufnehmen und über Fernsehen und Web verbreiten.

Auch die „kleinen Künstler“ vom Kevelaerer Kardinal-von-Galen-Gymnasium sind jetzt kreativ geworden und haben gemeinsam mit Eltern „Kunst-Schau-Fenster“ organisiert. An zwei Stellen in der Kevelaerer Innenstadt stellten Geschäftsinhaber den Schülern und Schülerinnen der drei achten Klassen und der Klassen 9A und 9C Fenster für deren Bilderpräsentation zur Verfügung.

Bei je drei Schülerinnen in beiden Stufen konnten diejenigen, die mit ihren Bildern teilnehmen wollten, ihre Ergebnisse in den Briefkasten stecken, damit sie gesammelt und dann schließlich von einer Schülerin aufgehängt werden konnten.

Und so kann sich nun jede/r im Freien und sogar aus der Nähe an der Marienstraße 18 eine Vielzahl von Farbstift- und Bleistiftzeichnungen und fotografischen Arbeiten der Achtklässler anschauen, welche sie im fachpraktischen Teil vom „Unterricht auf Distanz“ zum Themenbereich „Es bewegt sich – Es bewegt mich“ angefertigt haben.

Eine Straße weiter, an der Bahnstraße 21, zeigen die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9A und 9C ihre Zeichnungen und Fotos zum Themenkomplex „Räumliche Darstellung auf der Fläche“. Insgesamt sind rund 50 Bilder der KvGG-SchülerInnen in ihren Schaufenstern ausgestellt.

Kunstpädagoge und Initiator der Aktion, Paul Wans, ist beeindruckt vom Engagement seiner SchülerInnen. Er habe einigen seiner Klassen den Vorschlag für eine solche Ausstellung gemacht, und den Jugendlichen über ihre Aufgabenblätter im Homeschooling-Download der KvGG-Website genau erklärt, wie er umgesetzt werden könnte.

„Musiker brauchen Zuhörer, Schauspieler brauchen Zuschauer, Künstler brauchen Betrachter!“, hatte er seinen Acht- und Neuntklässlern dort ermutigend mit auf den Weg gegeben. Es sei auch für ihn eine erstmalige Erfahrung Schüler auf einem solchen Weg zu einer kleinen Ausstellung in der Öffentlichkeit zu motivieren. Einige Beispiele habe er zuvor per Mail bekommen und gesehen. Alle ausgestellten Farbgrafiken und Fotografien im Original habe jedoch auch er erstmals vor den Schaufenstern begutachten können.

Organisierten für ihre MitschülerInnen das Kunst-Schau-Fenster an der Bahnstraße 21: Mathis Eilmans, Judith Wolters und Alessia Baumgart (v.li.). Foto: privat

Die Jugendlichen hätten ihre Arbeitsanweisungen mit Sach- und Methodenkompetenz engagiert umgesetzt; von mehreren wisse er, dass sie auch während der Osterferien daran weiter gearbeitet haben. Die durchweg guten und attraktiven Schülerarbeiten machten deutlich: Die schriftliche oder telefonische Kommunikation über Hilfestellungen und Korrekturen sei zwar aufwändig und zeitintensiv, jedoch offensichtlich zielführend und erfolgreich.

Dankbar sind die betreffenden Schüler und ihr Kunstlehrer dem Eigentümer Jörg Bousart und der Geschäftsinhaberin Cordula Gleumes an der Marienstraße 18, sowie auch Kathrin Baumgart als Eigentümerin an der Bahnstraße 21 für deren Unterstützung. Noch bis zum 23. Mai kann man sich die Grafiken und Fotoarbeiten der Jugendlichen im „Kunst-Schau-Fenster“ anschauen.

Das Museum hat wieder geöffnet

Das Niederrheinische Museum Kevelaer hat wieder geöffnet. 49 Tage sind in der Zwischenzeit vergangen und nicht ein Besucher konnte durch die Ausstellungen gehen und die zahlreichen Objekte bestaunen. Dies ändert sich mit den Lockerungen jetzt, jedoch unter bestimmten Auflagen, auf die das Kevelaerer Haus besonders aufmerksam machen möchte.

Im Museum gibt es ein paar Dinge, die zu berücksichtigen sind: Es gilt die Pflicht, im gesamten Ausstellungsbereich einen Nasen-Mund-Schutz zu tragen, der Abstand von mindestens 1,5 Metern ist einzuhalten und in einzelnen Bereichen darf sich nur eine bestimmte Anzahl an Personen aufhalten.

Besucher werden ebenfalls darum gebeten eine neue Ein- und Ausgangsregelung und einen Rundgang zu beachten, damit ein zu naher Kontakt vermieden werden kann. Den Mitarbeitern des Museums ist auch die Hygiene ein großes Anliegen, weshalb entsprechende Vorkehrungen getroffen wurden.

Glanz des Barock verlängert

Das Niederrheinische Museum Kevelaer freut sich außerdem, bekannt zu geben, dass die aktuelle Sonderausstellung „Im Glanz des Barock“ bis zum 13. September 2020 verlängert werden kann, um damit Besuchern und Liebhabern nun doch noch die Möglichkeit geben zu können, trotz der derzeitigen Situation die wertvollen Objekte eingehend im Original zu betrachten.

Die ausgestellten Fayencen des 17. und 18. Jahrhunderts zeigen sich mit prächtigem Blütendekor, ungewöhnlicher Symbolik und fernöstlichen Motiven. In ihrer Gestaltung wurden sie inspiriert von diesem besonderen blau-weißen Porzellan aus China, das seiner Zeit in den Westen importiert wurde und sowohl in den Niederlanden als auch in deutschen Landen die Fayencebäcker und vor allem deren Kunden faszinierte. Chinesische Pflanzen, Tiere und Menschen wurden sodann auf dem europäischen Irdengut imitiert und mehr und mehr mit dem westlichen Dekor verschmolzen.

Die Ausstellumg „Im Glanz des Barock“ wird verlängert. Fotos: Museum Kevelaer

Auf zahlreichen Wänden und Borden zierten die ungewöhnlichen Sujets die Vasen und Teller des Adels und des gehobenen Bürgertums, die damit zu Prestigeobjekten wurden und zugleich die Sehnsucht nach fernen Welten wachriefen.

Schließlich war die Epoche des Barock geprägt von großen Kriegen, die auch unsere Region maßgeblich prägten. So erzählen die Exponate der Ausstellung von fernöstlichen Kunstformen und zeugen zugleich von den Einflüssen großer historischer Ereignisse auf das westliche Kunsthandwerk.

Kleine Steine für große Ideen

Im Rahmen der kommenden Ausstellung „kleine steine – GROSSE IDEEN“ sucht das Niederrheinische Museum Kevelaer Lego®- und Duplo®-Spenden. Die Steine werden für verschiedene Aktionen, die im Rahmen der Ausstellung stattfinden, benötigt. Also ab auf den Dachboden und Kisten entstauben – jede Größe, Form und Farbe der bunten Steinchen ist willkommen – nur sauber sollten sie sein.

Vielleicht hat ja der eine oder andere in der letzten Zeit beim Aufräumen welche gefunden und sich gefragt „Was tun damit?“. Die Spender*innen erhalten eine kostenlose Eintrittskarte für den Besuch der Sonderausstellung, die sobald wie möglich eröffnet werden soll. Legospenden werden nach vorheriger Absprache in der Museumsverwaltung (Telefon: 02832-954110 oder info@niederrheinisches-museum-kevelaer.de) entgegengenommen.

Faszination Fayencen

Delft. Wem kämen in Verbindung mit dem schmucken Städtchen in Holland nicht blaue Kacheln, Vasen und Wandteller in den Sinn? Doch wer weiß heute noch, dass sich die blaue Blütezeit der Delfter Keramik buchstäblich auf eine „billige Kopie“ zurückführen lässt? Ausgerechnet chinesisches Porzellan versuchten die Niederländer damals zu imitieren. Und wie so oft steckten handfeste wirtschaftliche Interessen dahinter. In einer spannenden Ausstellung mit dem Titel „Im Glanz des Barock“ präsentiert das Niederrheinische Museum Kevelaer derzeit dieses Thema anhand von Fayencen des 17. und 18. Jahrhunderts.

Foto: Nick

Fayencen – benannt nach der norditalienischen Stadt Faenze, wo sich während der Renaissance ein blühendes Töpferhandwerk entwickelte – dienten Adel und wohlhabendem Bürgertum als Repräsentationsobjekte und standen oder hingen eher im Kunstkabinett, als dass sie in Gebrauch waren. Zuvor hatte man chinesisches Porzellan importiert. Doch das konnten sich auch gut betuchte Familien eher selten leisten. Zudem wurden die Handelswege – das erste chinesische Porzellan wurde durch die Niederländische Ostindien-Kompanie importiert und stammte aus der Ming-Dynastie – durch Unruhen unterbrochen. Und so begannen die Fayecebäcker, vornehmlich in Delft, mit den italienischen und auch mallorcinischen Methoden (Fayancen/Majolica) eine deutlich günstigere Steingut-Kopie herzustellen.

Wie wörtlich das mit der Kopie zu nehmen ist, zeigt die Ausstellung immer wieder durch Gegenüberstellungen. In den Anfängen finden sich fast ausschließlich chinesische Figuren und Motive auf den Vasen und Wandtellern, bis sich nach und nach immer mehr niederländische und später in deutschen Manufakturen (etwa in Frankfurt am Main) auch hiesige Motive „einschlichen“. Diese Entwicklung wird in zahlreichen Opjekten an den Wänden und in Vitrinen gut nachvollziehbar erklärt und in großen Texttafeln verständlich erläutert. Eine Vitrine und weitere Texte erläutern anschulich den Produktionsprozess.

Foto: Nick

Sammlung Posten

Die ausgestellten Exponate sind durch die Eheleute Wolfgang und Marie-Luise Posten liebevoll gesammelt und ausgewählt worden. In ihrem Umfang zeigen die hochwertigen und besonderen Ausstellungsstücke die Entwicklungen der Motivik und die Einflüsse aus dem asiatischen Raum in ihrer barocken Zeit. Die einzelnen Fayencen schaffen es, den Betrachter in eine opulente Zeit zurück zu versetzen und die damalige Bedeutung dieses nachgefragten Steinguts aufzuzeigen. Eine Handarbeit, die es heute nur noch selten zu bestaunen gibt.

Ein umfangreiches Programm begleitet die Ausstellung und ein Katalog ist erschienen .
„Aber bitte mit Sahne“ Führung mit Kaffee und Kuchen am Donnerstag, 12. März, ab 15 Uhr, 7,50 Euro pro Person, Anmeldung erforderlich.
Kinderworkshop „À la baroque“ für Kinder ab sechs Jahren, am Samstag, 21 März, ab 10 Uhr, 10 Euro Mitmach-Gebühr, Anmeldung erforderlich.
Öffentliche Führungen finden am Samstag, 21. März, 15 Uhr, und Samstag, 25. April, 15 Uhr, statt, Kosten: fünf Euro pro Person. Für die Teilnahme an den Führungen ist keine Anmeldung erforderlich.

Kunst und Kultur sehr kreativ und krass in Kevelaer

Das KUK- Atelier am Johannes-Stalenus-Platz 8 ist bestimmt schon vielen Kevelaerern aufgefallen. Diese Adresse war lange bekannt als Buchhandlung Reul, ein Ort der literarischen Kunst und Muße. Heute ist es der Standort und das Schaufenster des seit 2019 bestehenden Vereins „wirkKsam e.V.“ (das KB berichtete mehrfach). Dieser Verein wurde von sieben Kevelaerer Bürgern, Tatjana van Went, Ela und Peter Feldbrügge, Daniel Wouters, Anne und Ruben van Rennings und Fredda Wouters im vergangenem Jahr zur Förderung unterschiedlicher Kunst- und Kulturformen speziell für Kevelaer und Umgebung ins Leben gerufen.

Kunst hat bekanntlich viele Gesichter. Als erstes denkt man an Malerei und Bildhauerei oder an Musik und Lyrik aber auch an Theater, Tanz, Fotografie, Film und Dramaturgie.

De Buur

Am Samstag, dem 15. Februar, lud der Verein „wirKsam e.V.“ zu einer besonderen künstlerischen Präsentation von Licht- und Klangdarbietungen unter dem Namen „Emmerican Void“ ins KUK-Atelier ein. Der Niederrheiner kennt den Ausdruck: Watt de Buur nit kennt, dat fritt er nitt! Doch bestimmt auch diesen: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!

Beide passten wunderbar zu den Zielen des Vereins, so Daniel Wouters, einer der Gründer. Durch viele unterschiedliche Aktionen möchten die Mitglieder die Scheu vor dem Unbekannten nehmen und neue Formen des unbeschwerten Miteinanders mit oder durch Kunst und Kultur in Kevelaer schaffen.

Die aus Emmerich angereisten Künstler Oliver Kretschmann (Licht) und Sander Bisselink (Gitarre) boten nun an diesem Abend einen Einblick in eine vielleicht noch recht unbekannte Form künstlerischer Gestaltung. Beide sind seit 2017 gemeinsam unterwegs. In leerstehenden Hallen oder Ladenlokalen begann ihre Leidenschaft, diese Räume mit Hilfe von Ton und Licht zumindest zeitweise wiederzubeleben. Mittels eines Overheadprojektors und verschiedener Materialien wie Stroh, Maschendraht, Scheibenwischer, Glaselementen sowie Wasser- oder Farbspritzer gestaltete Oliver Kretschmann an diesem Abend unterschiedliche ruhige aber auch bizarre Bilder und Szenen an der einsamen Hauswand. Dieses Schauspiel wurde von Sander Bisselink auf der E-Gitarre mit passenden Klängen sehr einfühlsam begleitet. Beide haben diesen Stil „DesertNoise“ getauft. Sie möchten damit die Kargheit, Leere, Schwermut und Einsamkeit der vielerorts verlassenen Räume zum Ausdruck bringen.

Dies ist ihnen durchaus gelungen. Jedoch einsam waren sie nicht. Jeder Stuhl war besetzt. Die kleinen Gäste konnten es sich auf einer Decke auf dem Boden bequem machen. Getränke und Knabbereien wurden gereicht und so konnte sich die Besucher*Innnen ganz zwanglos auf eine eigene entspannte und spannende Phantasiereise begeben. Es war ein Abend der bewegten und bewegenden Kunst.

Ganz im Sinne des Vereins „wirKsam e.V.“, dessen Mitglieder diese Veranstaltung sowie auch alle weiteren Projekte ehrenamtlich erarbeiten und sich freuen, wenn ihr Engagement Kreise zieht. Am 14. März findet auf Einladung des Vereins im Hotel Goldener Löwe ein Konzert mit der Band ‚Kriminelle Elemente’ statt. Außerdem findet jeden Donnerstag um 19.30 Uhr im KUK-Atelier ein offener Kulturstammtisch statt, zu dem jede/r herzlich eingeladen ist.

In der Großstadt

„Es wäre schön“, so Daniel Wouters, „wenn wir auch hier in Kevelaer Räume schaffen könnten, an dem Kunst und Kultur vielfältig gelebt werden, so wie man es sonst nur in Großstädten finden kann.“