Schüler zeigen Bilder im „Kunst-Schau-Fenster“

Manchmal macht Not erfinderisch. Im kulturellen Bereich haben das nicht zuletzt die ganz großen Stars der Musik- und Schauspielbranche bewiesen, die in ihrem Wohnzimmer, auf einem Balkon oder auch im leeren Schauspielhaus Auftritte aufnehmen und über Fernsehen und Web verbreiten.

Auch die „kleinen Künstler“ vom Kevelaerer Kardinal-von-Galen-Gymnasium sind jetzt kreativ geworden und haben gemeinsam mit Eltern „Kunst-Schau-Fenster“ organisiert. An zwei Stellen in der Kevelaerer Innenstadt stellten Geschäftsinhaber den Schülern und Schülerinnen der drei achten Klassen und der Klassen 9A und 9C Fenster für deren Bilderpräsentation zur Verfügung.

Bei je drei Schülerinnen in beiden Stufen konnten diejenigen, die mit ihren Bildern teilnehmen wollten, ihre Ergebnisse in den Briefkasten stecken, damit sie gesammelt und dann schließlich von einer Schülerin aufgehängt werden konnten.

Und so kann sich nun jede/r im Freien und sogar aus der Nähe an der Marienstraße 18 eine Vielzahl von Farbstift- und Bleistiftzeichnungen und fotografischen Arbeiten der Achtklässler anschauen, welche sie im fachpraktischen Teil vom „Unterricht auf Distanz“ zum Themenbereich „Es bewegt sich – Es bewegt mich“ angefertigt haben.

Eine Straße weiter, an der Bahnstraße 21, zeigen die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9A und 9C ihre Zeichnungen und Fotos zum Themenkomplex „Räumliche Darstellung auf der Fläche“. Insgesamt sind rund 50 Bilder der KvGG-SchülerInnen in ihren Schaufenstern ausgestellt.

Kunstpädagoge und Initiator der Aktion, Paul Wans, ist beeindruckt vom Engagement seiner SchülerInnen. Er habe einigen seiner Klassen den Vorschlag für eine solche Ausstellung gemacht, und den Jugendlichen über ihre Aufgabenblätter im Homeschooling-Download der KvGG-Website genau erklärt, wie er umgesetzt werden könnte.

„Musiker brauchen Zuhörer, Schauspieler brauchen Zuschauer, Künstler brauchen Betrachter!“, hatte er seinen Acht- und Neuntklässlern dort ermutigend mit auf den Weg gegeben. Es sei auch für ihn eine erstmalige Erfahrung Schüler auf einem solchen Weg zu einer kleinen Ausstellung in der Öffentlichkeit zu motivieren. Einige Beispiele habe er zuvor per Mail bekommen und gesehen. Alle ausgestellten Farbgrafiken und Fotografien im Original habe jedoch auch er erstmals vor den Schaufenstern begutachten können.

Organisierten für ihre MitschülerInnen das Kunst-Schau-Fenster an der Bahnstraße 21: Mathis Eilmans, Judith Wolters und Alessia Baumgart (v.li.). Foto: privat

Die Jugendlichen hätten ihre Arbeitsanweisungen mit Sach- und Methodenkompetenz engagiert umgesetzt; von mehreren wisse er, dass sie auch während der Osterferien daran weiter gearbeitet haben. Die durchweg guten und attraktiven Schülerarbeiten machten deutlich: Die schriftliche oder telefonische Kommunikation über Hilfestellungen und Korrekturen sei zwar aufwändig und zeitintensiv, jedoch offensichtlich zielführend und erfolgreich.

Dankbar sind die betreffenden Schüler und ihr Kunstlehrer dem Eigentümer Jörg Bousart und der Geschäftsinhaberin Cordula Gleumes an der Marienstraße 18, sowie auch Kathrin Baumgart als Eigentümerin an der Bahnstraße 21 für deren Unterstützung. Noch bis zum 23. Mai kann man sich die Grafiken und Fotoarbeiten der Jugendlichen im „Kunst-Schau-Fenster“ anschauen.