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Das Pilgerportal wird geöffnet

Mit drei symbolischen Hammerschlägen und den in drei Sprachen Deutsch, Lateinisch und Niederländisch gesprochenen Worten „Öffnet die Tore eures Herzens Christus, dem Erlöser“ öffnet der Bischof von Aachen, Dr. Helmut Dieser, am Dienstag, 1. Mai, unmittelbar vor dem um 10 Uhr beginnenden Pontifikalamt das Pilgerportal der Marienbasilika.

Der Bischof eröffnet damit symbolisch die Wallfahrtszeit in der Marienstadt, die in diesem Jahr unter dem Leitgedanken „Suche Frieden!“ stehen wird. Damit wird, so wie in allen Wallfahrtsorten der nordwestdeutschen Diözesen, das hochaktuelle Motto des Katholikentags in Münster aufgegriffen. Nach der Öffnung des Pilgerportals wird in der großen Wallfahrtskirche das festliche Pontifikalamt gefeiert. Chor und Bläserensemble der Basilikamusik werden die Eucharistiefeier unter der Leitung von Chordirektor Romano Giefer mit der „Missa pro pace“ von Christian Matthias Heiß musikalisch gestalten.

Im Anschluss an das Pontifikalamt wird der Rektor der Kevelaer-Wallfahrt, Domkapitular Gregor Kauling, die Pilger im Forum Pax Christi begrüßen. Der erste Tag der Kevelaerer Wallfahrtszeit ist alljährlich auch der Pilgertag von zahlreichen Kolpingsfamilien aus ganz NRW und darüber hinaus. Im Rahmen des folgenden Wortgottesdienstes wird Bischof Dieser die Predigt zur Wallfahrtseröffnung halten.

Um 15 Uhr wird am 1. Mai die erste Pilgerandacht der neuen Wallfahrtszeit in der Basilika gefeiert. Zum feierlichen Abschluss des ersten Wallfahrtstages des Jahres beginnt um 16.30 Uhr in der Basilika ein Orgelkonzert mit Danny Wilke, Mühlhausen.

In der Wallfahrtszeit 2018 gibt es in Kevelaer tägliche, von der Wallfahrtsleitung gestaltete Gottesdienste für alle Pilgergruppen, wie das feierliche Pilgeramt mit Predigt um 10 Uhr in der Basilika, die Pilgermesse um 11.30 Uhr in der Kerzenkapelle, die Pilgerandacht mit Predigt um 15 Uhr in der Basilika sowie das Marienlob um 18 Uhr in der Kerzenkapelle.
Pilgergruppen, die mit einem Priester zur Wallfahrt kommen, können nach Absprache mit der Wallfahrtsleitung auch künftig außerhalb dieser festen Zeiten eigene Gottesdienste in einer der Kevelaerer Kirchen feiern.

Nähere Informationen erteilt die Wallfahrtsleitung im Priesterhaus, Kapellenplatz 35, unter Telefon: 02832/93380, Fax: 02832/9338111, E-Mail: info@wallfahrt-kevelaer.de. Aktuelle Informationen rund um die Wallfahrt finden sich in den Sprachen Deutsch, Niederländisch und Englisch unter www.wallfahrt-kevelaer.de

Neue Kirchendokumentation von Stefan Pannen

Der ehemalige Kevelaerer Stefan Pannen hat einen neuen Film fertiggestellt. Er trägt den provokanten Titel „Kirche ohne Priester“.

Die katholische Kirche ist in der Krise. Finanzskandale erschüttern mehrere Bistümer, immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus, mangels Nachwuchs sind viele Priesterseminare geschlossen, die Zusammenlegung von Pfarrgemeinden bringt die verbliebenen Gläubigen auf die Barrikaden. Ist die Kirche in Deutschland am Ende? Die Dokumentation von Stefan Pannen und Jonas Daniels erkundet, wo sich die katholische Kirche erneuert: an sozialen Brennpunkten wie in Frankfurt-Höchst, wo sie sich aus dem Gotteshaus hinaus zu den Menschen begibt, im Kampf von Gemeindemitgliedern in der Eifel um den Erhalt ihrer Pfarreien, in der Schweiz, wo Frauen am Altar stehen dürfen und im Amazonasgebiet, in dem mit dem Segen aus Rom verheiratete Männer die Gemeinden anleiten. Die Volkskirche der Vergangenheit wird sich auf diese Weise nicht mehr herstellen lassen, aber womöglich eine Kirche, die, den Menschen zugewandt, eine Chance hat, zu überleben.

Angesehen werden kann die 43-minütige Dokumentation am Montag, 23. April 2018 und 23.30 Uhr in der ARD und anschließend in der ARD-Mediathek.

Hier geht es zum Trailer.

Sonntagsruhe zwischen Bibel und Recht

Der regelmäßig Bibelgesprächskreis im PCH der Gemeinde St. Marien beschäftigte sich beim jüngsten Treffen mit der Sonntagsruhe aus biblischer und juristischer Sicht.

Dr. Gerhard Hartmann führte zunächst mit einem religionshistorischen Überblick in das Thema ein. Er bezeichnete die Sonntagsruhe als ein wichtiges Merkmal des Christentum und des Judantums. Der Sabbat und in Folge der Sonntag sei als Ruhetag einzigartig in einer Religion.

Im Islam gebe es zwar das gemeinschaftliche Gebet am Freitag in den Moschee, der Tag habe aber nicht die Konsequenz wie der Sonntag als Ruhetag. In der Bibel könne man die sozialpolitische Dimension der Sonntagsruhe erkennen. Der Sonntag wird als Ruhetag festgelegt, wo sich alle Menschen erholen sollen, auch die Tiere, die den Menschen dienen.

In Exedus 19-23, welches im 9. Jahrhundert vor Christus geschrieben wurde wird ein Gebot der Ruhe festgelegt: „Gedenke des Sabbats, halte ihn heilig.“ Während alle Gebote kurz gehalten werden, beschreibt das 3. Gebot aus dem 5. Jahrhundert vor Christus ausführlich den Ruhetag mit Bezug zur Schöpfungsgeschichte.

Mit dem Neuen Testament wurde der Ruhetag in Frage gestellt. Jesus streitete mit den Pharisäern darum, ob am Sabbat geheilt werden darf. Jesus deutete dies so, dass der Sabbat, also der Ruhetag für den Menschen da ist.

Zum Abschluss beschrieb Hartmann noch einmal die sozialpolitische Errungenschaft des Sonntag, die weltweit Gültigkeit hat und durch Kaiser Konstantin als Ruhezeit festgelegt wurde.

Dr. Franz Norbert Otterbeck mutete den 14 Zuhörern danach einen mutigen Exkurs in juristische Grundgedanken und in die tieferen Schichten deutscher Staatsrechtslehre zu:

„Der Sonntagsschutz ist ein eigenartig Ding, verfassungsrechtlich betrachtet. Vor Ende des ersten Weltkriegs gab es hierzu diverse Regelungen in den Mitgliedstaaten des Reichs. Die Nationalversammlung in Weimar wollte dann eine reichsweite Regelung schaffen. Der Kompromiss war schwer zu finden. Die Rechtsparteien strebten entlang der `bewährten´ Trias von Gott-König-Vaterland nach möglichst viel explizitem Christentum im öffentlichen Raum. Von links warb man für säkulare Freizügigkeit. Der Kompromiss wurde vom liberalen Abgeordneten Naumann eingefädelt: Man öffnete den Sonntags- und Feiertagsschutz für religiöse Pluralisierung, setzte aber doch auf Kontinuiät. Daher bleibt der Sonntag (der Feiertag) ein Tag der Arbeitsruhe und seelischer Erhebung. Letzterer Zentralbegriff ist aber ein religiös neutraler Rechtsbegriff. Der christliche Hintergrund schimmert zwar noch durch. Doch seelisch erheben darf sich der Bürger explizit auch nicht-religiös schon seit 1919. Der Artikel 139 Weimarer-Reichs-Verfassung (WRV) gilt auch heute noch. Denn auch im Ringen um das Grundgesetz fiel es wieder schwer, einen neuen Konsens zu finden. Diesmal brachte der Abgeordnete Süsterhenn den doppelten Kompromiss zustande: Der Kompromiss von 1919 wird, so der Kompromiss von 1949, mit Artikel 140 Grund Gesetz (wie sämtliche staatskirchenrechtliche Regelungen) zum Bestandteil des Grundgesetzes erklärt. Im viel beachteten Urteil des Verfassungsgerichts vom Dezember 2009 – es ging um die Öffnung sämtlicher Geschäfte in Berlin an allen vier Adventssonntagen – wurde allerdings die etablierte Grudrechtsdogmatik auch auf den Sonntagsschutz erstreckt.“

Die früher herrschende Auffassung war nach Meinung von Otterbeck die richtige Ansicht, dass Artikel 139 WRV eine rein institutionelle Garantie enthält, die keinem Bürger eine Klagebefugnis gegen konkrete Regelungen oder Anweisungen zum Ladenschluss gewährt, um z.B. eine Schließung zu erzwingen. Das hätte das Bundes Verfassungs Gericht gekippt. Grundsätzlich stehe jetzt der Rechtsweg offen.

Otterbeck zweifelte massiv daran, ob diese Rechtsprechung dem Sonntagsschutz auch nur im Entfernten nützt. Er fand teils harte Worte für „verfassungswidrige Verfassungsrechtsprechung“. Diese wäre allerdings nur durch verfassungsändernde Gesetzgebung aus der Welt zu schaffen. Dafür sei das Thema aber erkennbar nicht gravierend genug. Was jetzt die konkrete Ladenschlussproblematik in Kevelaer angehe, müsse man festhalten, dass an sich nicht zu erkennen sei, warum eine moderate Ladenöffnung an Orten mit hohem Freizeitwert (ganz unabhängig von religiösem Begriffen) überhaupt die Arbeitsruhe derart beeinträchtige, dass eine „seelische Erhebung“ dadurch vereiltelt werde.

Für den Wallfahrtsort gelte jedenfalls, dass hier, ob für Pilger oder eben auch andere Besucher, etwas „Leben in der Bude“ sonntags wie feiertags auch „für den Sonntag“ arbeite. Die Ladenöffnung im Heiligen Bezirk sei völlig unfähig, unabhängig vom angeboten Warentyp, die explizit religiöse seelische Erhebung an den Gnadenstätten zu untergraben. Freilich müssten Grenzen gewahrt werden und sei Klugheit anzuraten.

Ein Ausschuss, der sich im Anschluss an die lebhafte Diskussion zusammenfand, wird eine Eingabe an die Spitzen des Landes NRW formulieren.

Sie ist nun das „Mädchen für fast alles“

Seit einigen Wochen ist Nicole Kraft-Englich neue Küsterin der evangelischen Kirchengemeinde Kevelaer, eine Frau, die gerne etwas für Menschen tut. Das Organisieren sei ihr bereits in die Wiege gelegt worden, versichert die 41-Jährige, als sie sich nach der Gemeindeversammlung um den Abwasch kümmert.

„Meine soziale Ader kommt von meiner Oma“, erklärt die vierfache Mutter, die mit ihrer Familie in Wetten wohnt. „Die war damals im Ruhrgebiet, wo ich herkomme, politisch aktiv und hat sich immer für Menschen und ihre Bedürfnisse eingesetzt. Deshalb bin ich wahrscheinlich so geworden.“

Als sie die Stellenanzeige gelesen habe, hätte sie direkt gedacht, dass das Anforderungs­profil genau auf sie passe. „Da hab ich mich wiedergefunden, weil die Aufgabe sehr vielfältig ist und von allem etwas bietet“, sagt die gelernte Rechtsanwalts- und Notariatsgehilfin, die in den letzten zehn Jahren wegen der Kinder aber „nur noch“ Hausfrau und Mutter war. In ihrem neuen Job ist sie nun sozusagen „Mädchen für fast alles“ in der evangelischen Kirchengemeinde: „Ich darf die Gottesdienste vor- und nachbereiten, die Räumlichkeiten instandhalten und die Einkäufe für die Gemeinde tätigen.“ Dabei handelt es sich um eine halbe Stelle.

Die andere Hälfte gehöre dem Kindergarten Wetten: „Da bin ich seit zehn Jahren Putzfrau.“ Drei Jahre lang hat Kraft-Englich gemeinsam mit ihrem Mann für die Konfirmanden der evangelischen Kirchengemeinde einmal pro Monat gekocht. Und „nebenbei“ zieht sie noch vier Kinder mit groß.

Wie kriegt man das alles so unter einen Hut kriegt? „Früher nannte man mich den Ätna vom Niederrhein. Heute bin ich schon etwas ruhiger“, schmunzelt die neue Küsterin.
„Ich mache einfach gerne was für Menschen“, umschreibt sie kurz und knapp das, was sie an den verschiedenen Aufgaben motiviert. „Man muss auch was zurückgeben“.
Dabei kann sie voll und ganz auf die Unterstützung ihres Mannes setzen: „Der findet das alles ganz toll. Er hat aber echt Respekt davor.“

Osterakademie durchleutete den Glauben

Vier Tage lang fand die 23. Osterakademie des Kardinal-von-Galen-Kreises in Kevelaer statt. Die theologische Tagung stand diesmal unter dem Motto: „Glaube ohne Rechtfertigung ist tot“. Acht Referenten beleuchteten im Petrus-Canisius-Haus philosophische und theologische Aspekte zu diesem Tagungsthema. Traditionell erscheint ein Berichtband mit den ausführlichen Beiträgen der Referenten, der beim Kardinal-von-Galen-Kreis bestellt werden kann (www.kvgk.de).

Zum gemeinsamen Foto fanden sich nach der Tagung ein (v.l.n.r.): Reinhard Dörner, Prof. Dr. Christoph Ohly, P. Engelbert Recktenwald FSSP, Dr. Raphael Bexten, Dr. Friederike Hoffmann-Klein und Gertrud Dörner.

Das Fest der Feste

Die Gottesdienste der Heiligen und Hohen Woche bis zur Osternacht der Orthodoxen Kirche wurden in der orthodoxen Johannes-Kapelle in rumänischer, slawischer und deutscher Sprache gefeiert.

Vater Siluan von der Rumänischen Orthodoxen Kirche und Vater Stefan von der Bulgarischen Orthodoxen Kirche beteten in den Sprachen ihrer Gläubigen. Auch für die vielen deutsch sprechenden Gläubigen wurde in deutscher Sprache aus den Apostelbriefen gelesen und das Evangelium verkündet.

Der vierstündige Gottesdienst der Osternacht wurde vom Protopsalt und den Sängerinnen der Rumänischen Gemeinde getragen.

Nach den Gebeten und Gesängen der Messiaserwartung aus dem Alten Testament vor Mitternacht wurde gegen Mitternacht das „Licht vom abendlosen Licht“ vom Altar aus an die über 100 orthodoxen Gläubigen verteilt. Unter Gesang zog die Gemeinde in Prozession um die Gnadenkapelle.

Vor der Kirchentüre der Johanneskapelle wurde das Matthäus-Evangelium von den Frauen am leeren Grabe verkündet, bevor unter freudigen Rufen und Gesängen der Gruß der Auferstehung „Christus ist auferstanden!

Er ist wahrhaft auferstanden!“ in vielen Sprachen von Priestern und Gläubigen gerufen wurde.
Dieser Osterjubel prägte in vielen Gesängen den ersten Teil des Auferstehungsgottesdienstes. Das traditionelle Evangelium dieses Festes ist vom Evangelisten Johannes: „Im Anfang war das Wort.“ Um 3.30 Uhr wurde die Göttliche Kommunion zelebriert und gegen 4 Uhr endete die Feier des „Festes der Feste“,

Ein relativ ruhiges Jahr

Rund zwei Dutzend Gemeindemitglieder hatten sich zu der Gemeindeversammlung der evangelischen Kirche im Gemeindesaal eingefunden. „Es ist ein bisschen ruhiger in diesem Jahr“, machte Pfarrerin Karin Dembek den Unterschied zu dem Lutherjahr 2017 deutlich. „Wir haben nicht so viele Veranstaltungen“, sagte die Presbyteriumsvorsitzende. Daher könne man sich ausführlich mit der Gemeindearbeit in diesem Jahr beschäftigen.

Dembek äußerte die Hoffnung, „dass nicht viele der aktuellen Konfirmanden uns verlassen werden. Mal sehen, ob das über den Sommer hinaus trägt.“ Sie verwies auf die Begrüßung der neuen Konformanden am 13. Mai . Wie zuletzt sollen diese auch zuhause besucht werden.

Der Blick solle insgesamt verstärkt auf junge Familien und Jugendliche gehen, „sonst stehen wir irgendwann ohne Menschen da.“ Die Sorge scheint eher langfristiger Natur: Aktuell hat die evangelische Kirchengemeinde (Stand: Jahresbeginn 2018) 3.109 Mitglieder.
Im Gottesdienst hatte die Pfarrerin zuvor das Thema „Taufe“ angesprochen. Sie wolle dafür entschiedener werben: „Es wird viel weniger getauft, weil die Eltern oft sagen, die Kinder sollen später selbst entscheiden. Aber wenn sie nicht wissen, wofür, fällen sie oft keine Entscheidung.“ Im evangelischen Jona-Kindergarten soll es deshalb ein Taufprojekt und in der Gemeinde ein Tauffest geben.

Was die Arbeit in der Region betreffe, verwies sie auf die Kreissynode vom vergangenen Oktober, in dem vier Regionen bestimmt worden sind. Kevelaer gehöre jetzt der Südregion an und soll mit der Gelderner Kirchengemeinde zusammenwirken.

Die Pfarrerin hobt hervor, dass es durchaus Gemeinsamkeiten gäbe: „Wir haben seit fünf Jahren die gleiche Jugendleiterin.“ Sie machte aber zugleich deutlich, dass sich da zwei Städte getroffen haben, „die immer in Konkurrenz sind und unterschiedliche Kirchengemeinden haben. Wir wollen es aber versuchen.“ Peter Hohl zeigte sich dennoch unzufrieden: „Das ist eine Entscheidung ohne Einfühlungsvermögen für die Mentalitäten.“

Immer weniger Pfarrer

Anfang des Jahres sei auf dem Kreis-Presbytertreffen von einem Vertreter des Kreises Wesel der Rückgang der Pfarrer und Pfarrerinnen angesprochen worden.Im Jahre 2030 sollen es in der Evangelischen Kirche im Rheinland gut 1.000 sein, momentan seien es knapp 2.000.“ Bis 2025 habe man noch Zeit, diesem Rückgang strukturell zu begegnen. Zurzeit sei im Kreis noch keine Pfarrstelle bedroht. „Ansonsten müssen wir kurzfristig neue Konzepte schmieden“, so Dembek.

Der stellvertretende Presbyteriums-Vorsitzende Pascal Janssen äußerte sich anschließend zu der notwendigen Überarbeitung der Gemeindekonzeption, die auf den aktuellen Stand gebracht werden soll. Dazu soll es ein Versammlungsgespräch sowie im November eine Klausurtagung geben. In Sachen „Jugendarbeit“ verwies Tristan Hartmann auf die diversen Kinder-, Konfirmations- und Teamertreffs sowie die Teamerschulung in Bonn-Bad Godesberg oder die Konfi-Freizeit.

Die Leiterin des evangelischen Jona-Kindergartens berichtete, dass im Rahmen des Anmeldeverfahrens alle Plätze für das kommende Kindergartenjahr belegt seien. „Allgemein ist die Zeit großer Wartelisten vorbei“, versicherte Birgit Ginter auch mit Blick auf die anderen Kindergärten in Kevelaer. Schwerer sei das aber noch bei den Kindern unter drei Jahren.

Der Förderverein habe für die Jugend eine Tischtennisplatte erworben und werde auch in diesem Jahr ein bis zwei Veranstaltungen durchführen, bestätigte dessen Vorsitzender Andreas Lassmann. Für den 30. Mai hat man den Rimbacher Kirchenkabarettisten und Pfarrer Ingmar Maybach eingeladen, der unter anderem das Verhältnis von Kirche und Politik aus christlicher und kabarettistischer Sicht beleuchtet.

Am Samstag, 14. April, gibt es ab 15 Uhr im Gemeindesaal wieder das Gemeinschaftssingen für alle Altersklassen. Außerdem ist eine Radtour zum Sonsbecker Pauenhof geplant.
Unter „Verschiedenes“ diskutierte die Runde die Frage, ob man bei der Abschlussmusik nach dem Gottesdienst bereits aufstehen dürfte oder sitzen bleiben sollte. Das Ergebnis: Jeder kann dies so halten, wie er möchte.

Überlegt wurde auch, ob es in Zukunft in Ergänzung zum Gemeindebrief ein Mailing-Newsletter geben soll, in dem kurzfristige Nachrichten veröffentlicht werden können und diese auch in der Kirche ausgelegt werden.

Ein Baum, der Früchte trägt

„Komm, bau ein Haus, das uns beschützt. Pflanz` einen Baum, der Schatten wirft, und beschreibe den Himmel, der uns blüht.“ 32 Mädchen und Jungen, die ihre 1. Heilige Kommunion in St. Urbanus Winnekendonk feierten, bildeten den Kommunionkinderchor, der auf den Altarstufen stehend „sein“ Lied vortrug.

Die große Anzahl der Kommunionkinder, die mit ihren Taufkerzen den großen Tag der Erstkommunion feierten und erstmals das Sakrament der Heiligen Kommunion in Empfang nahmen, machte es notwendig, dass nur Personen mit „Eintrittskarte“ Einlass in die Kirche gewährt wurde.

Die Vorbereitung der Kinder fand nach dem Modell der Gemeindekatechese in kleinen Gruppen statt, die von ehrenamtlichen Katecheten durchgeführt wurde. Die Kinder konnten so aus eigenem Verständnis und in Anlehnung an die Taufe das Taufbekenntnis erneuern („Fest soll mein Taufbund immer stehen“), bevor sie durch Pastor Manfred Babel die gewandelte Hostie erhielten.

Der Kommunion-KinderBaum.

Babel hatte zuvor in Verbindung mit dem Evangelium nach Johannes 15, 1-5 „Ich bin der Weinstock und ihr seid die Reben“ mit den Kindern ein Predigtgespräch geführt. Hierbei äußerten sich die Kinder dazu, welche „Frucht“ sie als Kinder Gottes sein und bieten könnten. Antworten wie „Gute Taten, Freundschaft, Hilfsbereitschaft, nett sein, Geborgenheit geben, allen Menschen helfen oder Vertrauen schenken“, zeigten, dass die Kinder verstanden hatten, worauf es ankommt.

Auf einen Pappbaum, der mit kräftigem Stamm (Jesus) und Knospen (Bilder der Kinder) in der Kirche stand, klebten die Erstkommunionkinder dann leuchtende Äpfel als Zeichen für „ihre“ Früchte, die sie durch die Kraft Jesu bilden können.

Zum Abschluss der Messe bedankte sich Pastor Babel bei allen Katecheten und Helfern, die die Kindern gut vorbereitet hatten, und gratulierte im Namen des gesamten Seelsorge-Team der St.-Antonius-Kirchengemeinde Kevelaer. Elisabeth Werner sprach ein Grußwort für den Pfarreirat. Sie lud die Kinder ein, unter anderem als Messdiener in der Gemeinde weiter präsent zu sein, damit sie „ihre Früchte“ in die Gemeinschaft einbringen können.

Die Kommunionkinder

Elias Augustin, Euphemia Baumgartner, Maximilian Baumgartner, Ben Beerden, Leon Bogers, Leni Jolie Bos, Alexandra Cladder, Nora de Jonghe, Louis de Witt, Nele-Marie Dworatzyk, Mette Eichhof, Josefine Friedhoff, Liam Goßink, Linus Heistrüvers, Lioba Hutz, Jule Kodelka,
Kathi Leisten, Kati Lindemann, Alexander Reinecke, Jannik Raadts, Gesa Relouw, Phil Ripkens,
Lia Schad, Lukas Schuschmel, Victoria Szczepan, Merrit Marie van Baal, Darian van de Loo,
Ida van Os, Paula Thiel, Aysun-Miyase Ugur, Hendrik Verheyen und David Wiktor Wojs.

 

Drei Kreuze aus den Trümmern

Es war ein besonderer Moment, als Pastor Gregor Kauling die drei Kreuze – gestaltet von Schreiner Peter Tervooren und seinem Mitarbeiter Lutz Laermann aus Kervenheim – segnete. Aus dem Holz der verbrannten Trümmer des Nebengebäudes einer zerstörten Kirche im Niger geschaffen, erinnern die Kreuze an die Attacke auf christliche Religionshäuser in dem afrikanischen Land am 17. Januar 2015. Damals wurden insgesamt 70 Kirchen zerstört.

Kurz vor der Segnung hatte sich Wallfahrtsrektor Gregor Kauling an eine sehr persönliche Reise in das frühere Jugoslawien nach Bosnien erinnert, wo er eine völlig ausgebrannte alte Franziskanerkirche „mit Einschüssen im Tabernakel“ vorfand. „Die Kreuze hier zeugen auch von Mord und Totschlag.“ Im Angesicht des Osterfestes machte er aber auch deutlich: „Wir vertrauen darauf, dass am Ende immer Gottes Ja steht, auch wenn der Mensch Nein sagt zum Leben.“ Das Beste, was man angesichts von Zerstörung und Leid tun könne, sei, „dass wir es verwandeln, daraus ein Kreuz zu machen – dass das Nein des Menschen nicht das letzte Wort hat.“ Die Kreuze stünden für Versöhnung.

Rückkehr nach 7 Jahren

Seit Jahren engagiert sich die „Aktion pro Humanität“ um Elke Kleuren-Schryvers im Niger. Vor Kurzem konnte sie nach sieben Jahren das Land erstmals wieder mit Tervooren und ihrem Team besuchen – und die Holzreste mitnehmen.

Eines der drei Kreuze übergab Kleuren-Schyvers danach im Priesterhaus an den Wallfahrtsrektor Gregor Kauling für das „verlässliche partnerschaftliche Verhältnis“ und die Hilfe, die von Seiten der Wallfahrtsleitung immer wieder gekommen sei.

Das zweite Kreuz wird der nigrische Erzbischof Laurent Lompo im Rahmen des Katholikentages an das Bistum Münster weitergeben. Dessen beharrliche Arbeit vor Ort hob die Stiftungsvorsitzende ausdrücklich hervor. Sie übermittelte dessen Dank an die Kevelaerer für die Hilfe im Rahmen der großen Spendenaktion im Dezember.
Und das dritte Kreuz soll der Weihbischof Rolf Lohmann erhalten, der „maßgeblich mit dazu beigetragen hat, dass alle Kirchen wieder errichtet wurden“, so Kleuren-Schryvers. Die Christen im Niger, die mit einem Anteil von zwei Prozent eine deutliche Bevölkerungsminderheit darstellen, werteten den Wiederaufbau der Kirchen als starkes Zeichen.

Die Niger-Reise selbst sei gekennzeichnet gewesen „von der Perspektivlosigkeit im Staat“, führte Kleuren-Schryvers aus. Ein Problem sei der Klimawandel, der die zu bewirtschaftenden Flächen verknappe. Dazu kämen noch chinesische Investoren, die in den Dörfern mit Bargeld den Menschen auch noch die Flächen für eigene Bewirtschaftung abkaufen.

Die größte Baustelle bleibe der „abstrus“ wirkende Hunger – der dafür geschaffene Begriff „erschwerter Zugang zu Nahrungsmitteln“ drücke das nicht angemessen aus. Denn dauerhaft „Hirsebrei ohne irgendwas“ zu essen, führe bei Frauen und Kindern zu Mangelerscheinungen und Organstörungen.

Kleuren-Schryvers verwies auf die jetzt schon existierende Nahrungsmittelknappheit, die sich durch das „gigantische Bevölkerungswachstum“ noch weiter verschärfen wird. Der Niger soll im Jahr 2025 40 Millionen statt bislang 20 Millionen Einwohner haben. „Das Bevölkerungswachstum ist das höchste der Welt. Die Familien haben bis zu acht Kinder, und die Mädchen dürfen schon ab zwölf Jahren verheiratet werden.“

Da helfe nur die Überzeugungskraft der humanitären Arbeit und der Argumente, der „interreligiöse Dialog“ auch mit den maßgeblichen Imamen, ohne dass dieser belehrend rüberkommen soll. Eine Möglichkeit könne auch sein, dass viele muslimische Eltern ihre Kinder auf christliche Schulen schicken und darüber aufgeklärt werden können.

Positiv wertete sie, dass die Stiftung mit Hilfe einer Kinderstation, Brunnen, Rückhaltebecken und diversen Mikrokrediten zur Verbesserung des Lebens der Menschen habe beitragen können. Die Kredite ermöglichten den Frauen, auf einer kleinen Parzelle Gemüse anzubauen und zu verkaufen.

Hilfe mit kleinen Mitteln

Auch sei in bescheidenem Maße Viehzucht möglich. „Das ist ein geniales Beispiel von Friedensarbeit zwischen den Ethnien. Es macht die Frauen stolz und befriedet die Famlien.“ Es sei so leicht, „mit wenigen Mitteln viel Gutes zu tun.“

Beeindruckt zeigten sich Kleuren-Schryvers und Tervooren, dass die Menschen trotz ihrer eigenen Probleme Flüchtlinge in dem verbrannten Nebengebäude, wo das Holz für die Kreuze herstammt, aufnehmen und mit Geld, Essen und Aludecken versorgen. „Das ist unglaublich, wieviel Rückgrat in so einem armen Land besteht, andere Notleidende mit Kleinigkeiten aufzufangen. Das ging uns nahe.“

Das Grab Christi

Eine lebensgroße Darstellung der Grablegung Christi gab es am Karfreitag und Karsamstag in der Beichtkapelle Kevelaer. Adam Fitza, Hauptküster an St. Marien, hat diesen Brauch aus seiner oberschlesischen Heimat übernommen und seit drei Jahren in der Beichtkapelle schön in Szene gesetzt.