Ein relativ ruhiges Jahr

Rund zwei Dutzend Gemeindemitglieder hatten sich zu der Gemeindeversammlung der evangelischen Kirche im Gemeindesaal eingefunden. „Es ist ein bisschen ruhiger in diesem Jahr“, machte Pfarrerin Karin Dembek den Unterschied zu dem Lutherjahr 2017 deutlich. „Wir haben nicht so viele Veranstaltungen“, sagte die Presbyteriumsvorsitzende. Daher könne man sich ausführlich mit der Gemeindearbeit in diesem Jahr beschäftigen.

Dembek äußerte die Hoffnung, „dass nicht viele der aktuellen Konfirmanden uns verlassen werden. Mal sehen, ob das über den Sommer hinaus trägt.“ Sie verwies auf die Begrüßung der neuen Konformanden am 13. Mai . Wie zuletzt sollen diese auch zuhause besucht werden.

Der Blick solle insgesamt verstärkt auf junge Familien und Jugendliche gehen, „sonst stehen wir irgendwann ohne Menschen da.“ Die Sorge scheint eher langfristiger Natur: Aktuell hat die evangelische Kirchengemeinde (Stand: Jahresbeginn 2018) 3.109 Mitglieder.
Im Gottesdienst hatte die Pfarrerin zuvor das Thema „Taufe“ angesprochen. Sie wolle dafür entschiedener werben: „Es wird viel weniger getauft, weil die Eltern oft sagen, die Kinder sollen später selbst entscheiden. Aber wenn sie nicht wissen, wofür, fällen sie oft keine Entscheidung.“ Im evangelischen Jona-Kindergarten soll es deshalb ein Taufprojekt und in der Gemeinde ein Tauffest geben.

Was die Arbeit in der Region betreffe, verwies sie auf die Kreissynode vom vergangenen Oktober, in dem vier Regionen bestimmt worden sind. Kevelaer gehöre jetzt der Südregion an und soll mit der Gelderner Kirchengemeinde zusammenwirken.

Die Pfarrerin hobt hervor, dass es durchaus Gemeinsamkeiten gäbe: „Wir haben seit fünf Jahren die gleiche Jugendleiterin.“ Sie machte aber zugleich deutlich, dass sich da zwei Städte getroffen haben, „die immer in Konkurrenz sind und unterschiedliche Kirchengemeinden haben. Wir wollen es aber versuchen.“ Peter Hohl zeigte sich dennoch unzufrieden: „Das ist eine Entscheidung ohne Einfühlungsvermögen für die Mentalitäten.“

Immer weniger Pfarrer

Anfang des Jahres sei auf dem Kreis-Presbytertreffen von einem Vertreter des Kreises Wesel der Rückgang der Pfarrer und Pfarrerinnen angesprochen worden.Im Jahre 2030 sollen es in der Evangelischen Kirche im Rheinland gut 1.000 sein, momentan seien es knapp 2.000.“ Bis 2025 habe man noch Zeit, diesem Rückgang strukturell zu begegnen. Zurzeit sei im Kreis noch keine Pfarrstelle bedroht. „Ansonsten müssen wir kurzfristig neue Konzepte schmieden“, so Dembek.

Der stellvertretende Presbyteriums-Vorsitzende Pascal Janssen äußerte sich anschließend zu der notwendigen Überarbeitung der Gemeindekonzeption, die auf den aktuellen Stand gebracht werden soll. Dazu soll es ein Versammlungsgespräch sowie im November eine Klausurtagung geben. In Sachen „Jugendarbeit“ verwies Tristan Hartmann auf die diversen Kinder-, Konfirmations- und Teamertreffs sowie die Teamerschulung in Bonn-Bad Godesberg oder die Konfi-Freizeit.

Die Leiterin des evangelischen Jona-Kindergartens berichtete, dass im Rahmen des Anmeldeverfahrens alle Plätze für das kommende Kindergartenjahr belegt seien. „Allgemein ist die Zeit großer Wartelisten vorbei“, versicherte Birgit Ginter auch mit Blick auf die anderen Kindergärten in Kevelaer. Schwerer sei das aber noch bei den Kindern unter drei Jahren.

Der Förderverein habe für die Jugend eine Tischtennisplatte erworben und werde auch in diesem Jahr ein bis zwei Veranstaltungen durchführen, bestätigte dessen Vorsitzender Andreas Lassmann. Für den 30. Mai hat man den Rimbacher Kirchenkabarettisten und Pfarrer Ingmar Maybach eingeladen, der unter anderem das Verhältnis von Kirche und Politik aus christlicher und kabarettistischer Sicht beleuchtet.

Am Samstag, 14. April, gibt es ab 15 Uhr im Gemeindesaal wieder das Gemeinschaftssingen für alle Altersklassen. Außerdem ist eine Radtour zum Sonsbecker Pauenhof geplant.
Unter „Verschiedenes“ diskutierte die Runde die Frage, ob man bei der Abschlussmusik nach dem Gottesdienst bereits aufstehen dürfte oder sitzen bleiben sollte. Das Ergebnis: Jeder kann dies so halten, wie er möchte.

Überlegt wurde auch, ob es in Zukunft in Ergänzung zum Gemeindebrief ein Mailing-Newsletter geben soll, in dem kurzfristige Nachrichten veröffentlicht werden können und diese auch in der Kirche ausgelegt werden.