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Großes Interesse an Vortrag

Dass das Thema Arthrose viele Menschen zu interessieren scheint, zeigte sich schon beim Einlass im Bühnenhaus. „Meine Frau hat Schwierigkeiten mit dem Knie – da dachte ich, fahr mal hin und hör zu, vielleicht kommt was dabei raus“, meinte ein 77-jähriger Mann aus Uedem.
Am Ende waren es tatsächlich gut 300 Menschen, die gekommen waren, um dem Vortrag des neuen Chefarztes für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin der Karl-Leisner-Kliniken, Lars Victor Baron von Engelhardt, zuzuhören.
Bereits zu dessen erstem Themen-Vortrag Ende August waren so viele Menschen ins Klever Kolpinghaus gekommen, dass nicht alle Interessierten Einlass gefunde hatten – Anlass genug für die Leisner-Kliniken, eine weitere Veranstaltung zum Thema durchzuführen.
„Ich trau mich gar nicht auf die Bühne, so voll ist es“, scherzte ein gut aufgelegter Baron von Engelhardt zum Auftakt des zweistündigen Vortrages, der von einer kurzen Kaffeepause und der Möglichkeit zum Gedankenaustausch unterbrochen wurde.
Zu Beginn bot der Chirurg einen kurzen Einblick in seine Vita – von seinen diversen Tätigkeiten in Australien und Paris und der Vorstellung seiner Lehrmeister über die Helios-Kliniken Wuppertal bis zur Uni Bonn und dem Johanna-Etienne-Krankenhaus in Neuss. Anschließend widmete er sich in einem wahren Parforceritt dem Thema Arthrose und den vielfältigen Behandlungsarten.
Die Arthrose schlechthin gebe es nicht, machte er deutlich. Es gebe diverse Einflussfaktoren wie Übergewicht, Überbelastung durch Sport, altersbedingte Abnutzung oder Bewegungsmangel. Entsprechend vielfältig seien die Therapieformen und es brauche jeweils ein individuelles Konzept für jede einzelne auftretende Arthrose.
Die Diagnose Arthrose bedeute aber nicht den Verzicht auf Lebensqualität, erklärte er. Prominente Beispiele wie Boris Becker oder Senta Berger zeigten dies. Und eine Prothese sei nicht das Ende des gesunden Lebens – „Sehen Sie es konstruktiv“, so der Arzt.
Die Behandlung mit Schmerztherapiemitteln sieht er nicht als Allheilmittel und zitierte die „1 zu 10“-These. „Es heißt: einer von zehn Patienten bekommt davon eine Magenerosion oder Blutung, einer von zehn muss operiert werden und einer von zehn stirbt.“
Er erwähnte die Möglichkeit der Physiotherapie und der gelenkerhaltenden medizinischen Eingriffe, ging dann auf die diversen Möglichkeiten bei Hüften, der Deformation des Schenkelhalses und den Perspektiven durch eine Arthroskopie ein.
Und er thematisierte Kunstgelenke für die Hüfte, minimalinvasive Eingriffe, die muskelschonend vorgenommen werden können, machte klar, „dass die meisten Hüftprothesen sich an flacheren Hüften ausrichten, was nicht die Situation am Menschen“ widerspiegele.
Nach dem Vortrag meinte er, dass man „nicht jedem eine neue Hüfte reinknallen“ müsse, auch mal Leute wegschicken müsse.
Zum Gelenkersatz stellte der Baron moderne Konzepte wie die Kurzschaftendoprothetik am Hüftgelenk und an der Schulter und den maßgefertigten Oberflächenersatz am Kniegelenk vor, sprach von modernen Knorpel-Matrixverfahren.
Was deutlich wurde: Lars Victor Baron von Engelhardt versteht sehr viel von seinem Fach. Die Menge der Informationen mit Studien und Methoden, die wissenschaftliche Sprache und das Tempo des Vortrages machten es den Zuhörern aber sehr schwer, überhaupt inhaltlich zu folgen.
Und schon in der Pause gab die Xantenerin Marlies Furth den Eindruck wider, mit dem sie sicher an diesem Abend nicht alleine stand. „Das ist sehr medizinisch, er spricht nicht ganz deutlich und schnell. Es ist sehr informativ, aber man kann schwer was für sich rauskriegen. Und es ist etwas verworren.“

Demenz – was tun?

Die Pflege von Angehörigen, die an Demenz erkrankt sind, und der Umgang mit ihnen sind Herausforderungen, denen sich immer mehr Familien gegenübersehen. Einen Weg, sich in einer solchen Situation zu entlasten und Hilfsangebote zu erkunden, bietet im September das „NETZwerk Demenz im Kreis Kleve“ unter dem Motto „Demenz – Was tun?“ im Hotel Klostergarten an.

In den vergangenen Jahren sind Vortragsreihen bereits mit bis zu 100 Interessierten in Kleve, Goch und Emmerich durchgeführt worden. Hierbei zeigte sich, dass der Informationsbedarf über die Erkrankung weiterhin sehr hoch ist und weiter daran gearbeitet werden muss, das Leben mit Demenz zu enttabuisieren.

Das „NETZwerk Demenz im Kreis Kleve“ ist ein Zusammenschluss von Einrichtungen, Institutionen und Diensten, die sich in der medizinischen Versorgung, Beratung und Betreuung sowie der Pflege von Menschen mit Demenz und für deren Angehörige engagieren. Durch die guten Verbindungen können weitgespannte Hilfsangebote erfolgen und es können Veranstaltungen angeboten werden, die einzelne Einrichtungen nicht stemmen könnten. Teilnehmer erfahren entlastend, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind, auch wenn durch die teilweise völlig unterschiedlichen Auswirkungen und Verläufe der Erkrankung es auch nur eine sehr individuelle Hilfeleistung geben kann.

Jens Linderhaus (Chefarzt der Klinik für Geriatrie am Clemens-Hospital Geldern), Regina Schüren (Leiterin des Bereichs Pflege und Hilfe beim Caritasverband Geldern), Maria Ebbers (Pressesprecherin „NETZwerk Demenz im Kreis Kleve“), Kirsten Lommen (Leiterin des Katholischen Bildungsforums Kleve) und Malcom Lichtenberger (Leiter Ambulante Pflege der Diakonie Sozialstation) stellten das Programm vor.

Sport und Humor

Laut Linderhaus leben in Deutschland 1,6 Millionen Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Jedes Jahr, so die Schätzung von Fachkreisen, kommen 40 000 Menschen mit Demenz dazu. Dafür benötigen die Angehörigen zunehmend Unterstützung und vor allem Entlastungsangebote. In seinem Vortrag wird es um die möglichst frühzeitige Diagnostik gehen, die viele aus Schamgefühl versäumen, die aber viele Vorteile bietet. Bewährte und neue Therapieverfahren und die psychosoziale Betreuung von demenziell Erkrankten und ihren Angehörigen werden thematisiert; auch ethische und rechtliche Gesichtspunkte sollen beleuchtet werden. Bei allen Vorträgen wird es im Anschluss Gelegenheit geben, mit Referenten und Organisatoren ein persönliches Gespräch zu führen.

Über „Prävention und Bewegung im Alter“ wird Diplomsozialwissenschaftler Arnd Bader sprechen. Demenzerkrankte haben oft einen hohen Bewegungsdrang. Dieser kann durch individuelle Angebote als Ressource genutzt werden. Über Möglichkeiten durch Bewegung nicht nur eine körperliche Stärkung zu erreichen, sondern auch die geistigen Fähigkeiten länger aktiv zu halten, wird bei dem Vortrag informiert. Sport ist ein gutes Angebot, bei dem der Demente mit anderen in Kontakt steht und dadurch die Rückzugtendenz unterbrochen wird.

Demenz und Humor, wie geht das zusammen? Einen lustigen und gleichsam ernsten Vortrag wird es mit der Referentin und Diplompsychologin Marion Dobersek geben. Unter dem Motto „Humor trotz(t) Demenz“ wird sie zeigen, dass es zwar einen schmalen Grat zwischen miteinander Lachen und über den Dementen lächerlich machen gibt, dass aber gerade Emotionen bei Demenzerkrankten bis zuletzt sehr ausgeprägt sind. Sich erlauben, gemeinsam über Schweres zu lachen, kann nicht nur für den Erkrankten vorteilhaft sein, sondern zur Entlastung der Angehörigen führen.

In der Reihenfolge „Demenz – Was tun?“, „Prävention & Bewegung im Alter“ und „Humor trotz(t) Demenz“ werden die Vorträge am 12., 19. und 26. September jeweils um 18 Uhr im Hotel Klostergarten, Klostergarten 1, in Kevelaer stattfinden. Der Eintritt ist frei. Auch der Besuch einzelner Vorträge ist möglich. Wenn auch nicht zwingend erforderlich, wird doch um Anmeldung gebeten: 02821-721525 oder per E-Mail kbw-kleve@bistum-muenster.de

Atempause bringt wieder viel Sport und Entspannung

15 Tage, 30 Kurse und fast 1.000 Teilnehmer verzeichneten die Veranstalter für die „Atempause“ in 2017. Wer denkt, dass ihnen damit so langsam die Puste ausgehen könnte, der irrt. Sie haben tief Luft geholt und wieder ein ebenso spannendes wie vielfältiges Programm für alle Altersgruppen auf die Beine gestellt.
Die Teilnehmer dürfen sich auf das abwechslungsreiche Kursprogramm des Sportbildungswerks Kleve freuen. Neben der „EWTO WingTsun“ Schule, dem Gesundheits- und Fitnesszentrum Steps und Gisela Ingenwepelt konnte das Stadtmarketing auch den Kneipp-Verein Gelderland und die Volkshochschule erneut als Partner für die Aktion gewinnen. Auch Myokraft (ehemals Bol & Greuel) und Christina Schaller Seminare & Coaching sind in diesem Jahr wieder als Unterstützer mit dabei.
Zur Stärkung
„Wir möchten uns bei unseren Partnern und unserem Sponsor bedanken, ohne die ein solch abwechslungsreiches Programmangebot bei der ‚Atempause im August‘ nicht möglich wäre“, so Bernd Pool, Leiter des Stadtmarketing. In diesem Jahr werden zusätzlich zu den Kursen auf der Wiese an der Hüls erstmals auch auch verschiedene Wanderungen und eine Radtour in der Umgebung im Rahmen des Programms angeboten.
Als Stärkung gibt es auch in diesem Jahr wieder nach jeder Sporteinheit an der Hüls-Wiese ein reichhaltiges Obst- und Getränkeangebot von Edeka Brüggemeier und Rewe Narzynski.
Natürlich darf bei dem dreiwöchigen Veranstaltungsformat das Motto „Gesund an Leib und Seele“ nicht fehlen, das die Atempause, die selbstverständlich auch die Veranstaltungswiese auf der Hüls ein wenig in den Fokus rücken soll, sehr gut beschreibt.
Open-Air-Kino
Besonders viele Besucher lockte übrigens bisher immer die Abschlussveranstaltung auf die Hüls, im vergangenen Jahr mit einer gelungenen Open-Air-Kino-Vorstellung. An diesen Erfolg wollen der Sponsor – die Volksbank an der Niers – und die Organisatoren vom Stadtmarketing anknpüpfen. Also gibt es am 24. August ab 20 Uhr zunächst wieder Leckeres vom Grill von Rewe Narzynski und Edeka Brüggemeier. Im Anschluss, ab 21.00 Uhr, kommen Kino-Liebhaber mit dem außergewöhnlichen Kinofilm „The Greatest Showman“ auf der Freiluft-Leinwand auf ihre Kosten.
Der Musical-Film basiert auf der wahren Geschichte des amerikanischen Showmasters P.T. Barnum (Hugh Jackman), der sich im 19. Jahrhundert mit seiner Frau Charity (Michelle Williams) in New York ohne Job durschlagen muss. Trotz der harten Zeit gibt Barnum seinen Glauben nicht auf und hat eine geniale Idee. Er reist mit Schaustellern durch das Land und produziert opulente Shows, die verblüffen, faszinieren und überwältigen. Tanz, Musik und Magie begeistern die ganze Welt. Bald ist Barnum der Gründer eines ganzen Unterhaltungs-Imperiums.
Doch sein Erfolg basiert auf seinem Mut, immer neue Risiken einzugehen. Nicht ohne Grund wurde Barnum seiner Zeit auch als „König der Schwindler“ bezeichnet.
Freier Eintritt
Der Eintritt für das Open-Air-Kino ist frei und es darf wie im vergangenen Jahr neben Picknickdecken zum gemütlichen Sitzen auch eigene Verpflegung mitgebracht werden. Auch für Popcorn und kühle Getränke ist durch Edeka Brüggemeier und Rewe Narzynski ausreichend gesorgt.

Das Programm der ersten Woche der Atempause im August (6.-11. August)

Den Beginn macht am Montagvormittag, Christina Schaller Seminare & Coaching mit dem Kurs „Kundalini Yoga, Yin Yoga, Body Architecture“. Von 10 bis 11 Uhr können die Kursteilnehmer die perfekte Mischung aus Kräftigung der Muskulatur, Dehnung der Faszien, Ausrichtung des Körpers und tiefer Entspannung für Körper, Geist und Seele erfahren. Teilnehmer, die ihre Kraft, Mobilität und Flexibilität gezielt fördern möchten, können sich am Abend von 18 bis 19 Uhr dem Kurs „Gymnastikstab und Theraband-Gymnastik“ vom Kneipp-Verein Gelderland anschließen. Dieser Kurs ist für alle Altersklassen geeignet. Wer es lieber etwas ruhiger angehen möchte, kann dies durch fließende Bewegungen beim Tai-Chi Kurs von Gisela Ingenwepelt von 19 bis 20 Uhr umsetzen.
Der Dienstag bietet am Vormittag von 10 bis 11 Uhr „WingTsun“, eine Sportart bei der die Kursteilnehmer spielerisch lernen sich zu verteidigen und fit zu werden. Dienstagabend zwischen 19 und 20 Uhr bietet das Sportbildungswerk Kleve den Kurs „Bodyweight“ an, der eine Form des Krafttrainings ist, bei dem nur mit dem eigenen Körpergewicht gearbeitet wird.
Am Mittwochmorgen von 9.15 bis 10 Uhr findet mit Unterstützung der VHS der Kurs „Wer rastet, der rostet für Senioren und Seniorinnen“ statt. Von 10 bis 11 Uhr, findet der Kurs „Bodyfit“ vom Gesundheits- und Fitnesszentrum Steps statt, bei dem der gesamte Körper durch Kräftigungs- und Ausdauerübungen mit einfachen Grundschritten trainiert wird. Der Mittwochabend beginnt um 17 Uhr mit „Reha Sport“ von Myokraft (ehemals Bol & Greuel), dieser Kurs über 45 Minuten eignet sich besonders für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen. Wer seine Muskulatur grundlegend mit Kraft- oder Ausdauerübungen aufbauen will, sollte am Kurs „Zirkel“ von Myokraft von 18 bis 19 Uhr teilnehmen. Der Tag schließt ab mit dem Kurs „Rückenspezial / Blackroll“ vom Gesundheits- und Fitnesszentrum Steps. Von 19 bis 20 Uhr werden hier Kräftigungsübungen für die Muskulatur und die Wirbelsäule mit Faszientraining kombiniert.
Der Donnerstagmorgen, 9.15 bis 10 Uhr, wartet mit Entspannungs- und Achtsamkeitstechniken auf. Myokraft möchte mit dem Kurs „Body & Mind“ den Kursteilnehmern Möglichkeiten bieten, um mit Stress umzugehen, die Auswirkungen abzumildern oder Stress bestenfalls sogar ganz zu vermeiden. Eine erfrischende Abkühlung gibt es für die Teilnehmer beim Kurs „Aquafitness“ vom Sportbildungswerk Kleve von 10 bis 11 Uhr im Freibad Kevelaer. Am Donnerstagabend ab 19 Uhr werden zwei einstündige Kurse parallel angeboten. Zum einen bietet die EWTO WingTsun Schule Kevelaer „WingTsun“ an und das Sportbildungswerk Kleve den Kurs „Nordic Walking“.
Am Freitagmorgen beginnt der Tag mit dem Kurs „Bodywork“ von der VHS. Die Teilnehmer können von 9 bis 10 Uhr bei einem Ganzkörpertraining mitmachen. Ziel ist es, die Muskulatur zu stärken und das Gewebe zu straffen. Anschließend bietet das Gesundheits- und Fitnesszentrum Steps von 10 bis 11 Uhr Kräftigungsübungen für die Muskulatur und die Wirbelsäule in Kombination mit Faszientraining beim Kurs „Rückenspezial / Blackroll“ an. Am Freitagabend sorgt Christina Schaller Seminare & Coaching von 18.30 bis 19.30 Uhr beim „Kundalini Yoga, Yin Yoga, Body Architecture“ für Kräftigung und Entspannung der Muskulatur.
Am Wochenende kommen die Wanderfreunde auf Ihre Kosten. Am Samstag, um 9.30 Uhr wird eine Tageswanderung vom Sportbildungswerk Kleve ab der Hüls-Wiese angeboten. Die Wanderung führt über Keylaer, Wemb und Twisteden, umfasst ungefähr 15 Kilometer und dauert 3 bis 3,5 Stunden. Getränke und eine Stärkung für unterwegs sollten von den Teilnehmern mitgebracht werden. Wer sich für die Natur rund um Schloss Walbeck interessiert, für den bietet sich die Wanderung um 13.45 Uhr vom Kneipp-Verein Gelderland ab Schloss Walbeck an.
Am Sonntag dürfen Teilnehmer und Kursleiter eine kleine Verschnaufpause einlegen.

„Myokraft“ statt „Therapiezentrum Bol & Greuel“ in der Luxemburger Galerie

Das bewährte Team bleibt, aber ansonsten ist schon viel geschehen: Der Name hat sich geändert, ein Gesellschafter ist ausgeschieden und in den kommenden Monaten werde sich im ehemaligen „Therapiezentrum Bol & Greuel“ viel verändern, verspricht Michael Bol (auf dem Foto lks. mit Leiterinnen aus dem Team und Familie). „Wir wollen weg von diesem staubigen ,Therapiezentrum‘, sagt er zur neuen Firmierung „MYOKRAFT“ und den Patienten und Klienten den „Spaß an der Bewegung“ wiedergeben. Wie vor geraumer Zeit angekündigt, will das Unternehmen, das nun „physio – ergo – fitness – health“ im Namen führt, leerstehende Bereiche der Luxemburger Galerie mit neuem Leben füllen. Bis März hoffe man, die Umgestaltung abgeschlossen zu haben, so Michael Bol. Von 750 auf 1200 Quadratmeter sollen die Geschäftsräume wachsen, insbesondere der Trainingsbereich soll vergrößert werden. Zudem wird der Eingang ins Innere der Luxemburger Galerie verlegt, dorthin, wo ehedem der Buchladen seinen Raum hatte.

Diagnose: Organtransplantation

Alles begann vor ca. drei Jahren, als der Kevelaerer und ehemalige SPD-Politiker Ralf Angenendt mit einer Lungenentzündung in ärztlicher Behandlung war. Der behandelnde Arzt riet Angenendt, sich sofort gründlich im Gelderner Krankenhaus untersuchen zu lassen, da seine Blut- und sonstigen Werte sehr schlecht waren. Die folgende Gewebeanalyse und weitere Untersuchungen bescherten ihm eine endgültige und heftige Diagnose: Seine Nieren standen unmittelbar vor dem vollständigen Versagen, zusätzlich wurde ein extrem hoher Blutdruck festgestellt. Diese Gewissheit bedeutete für ihn, dass er zukünftig auf eine Dialyse angewiesen sein wird.
„Das alles zog mir den Boden unter den Füßen weg“, sagt der damals 49-jährige Angenendt und mit Blick auf seine Frau Susanne fügt er hinzu: „Das hat uns mächtige Angst bereitet.“ Schließlich hatte er von alledem nichts geahnt. Nie zuvor hatte er Beschwerden mit seinen Nieren oder dem Blutdruck. „Eigentlich war bei mir immer alles ganz normal. Ich war doch immer gesund“, erinnert er sich.
Um zu verdeutlichen, wie dramatisch die Diagnose war, kann man den festgestellten Kreatininwert heranziehen. Ab einem Messwert von ca. 5 liegt Nierenversagen vor, es muss dringend behandelt werden. Ab einem Wert ca. 8 bis 9 ist eine Dialyse unausweichlich. Sein Messwert unmittelbar vor der Transplantation lag bei ca. 11.
„Ich war damals unglaublich müde, verspürte starke Taubheit in meinen Füßen und Händen und lagerte enorm viel Wasser ein“, sagt Angenendt.
Von jetzt an nahm sein Leben einen vollständig anderen Verlauf.
Dem behandelnden Ärzte- und Pflegeteam im Gelderner Gesundheitszentrum dankt er heute sehr. „Dr. Fußhöller und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mir und meiner Familie durch ihre Kompetenz und ihr Engagement viel von der Angst genommen. Das Team hat uns sehr gut darauf vorbereitet, was da auf uns zukommen sollte“, erinnert er sich.
Das Ziel war, die Dialyse solange wie eben möglich hinauszuzögern. „Denn ich wollte nicht noch weiter eingeschränkt werden, als ich es jetzt ohnehin schon war. Eine Dialyse bedeutet, dass man dreimal die Woche für fünf bis sechs Stunden an Apparate angeschlossen wird, die das Blut reinigen“, führt er aus.
Ein gesunder Mensch mit normaler Nierenfunktion sollte am Tag mindestens zwei bis drei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Als Dialysepatient hat man in der Regel weniger bis keine Ausscheidungen mehr, sodass die Trinkmenge rationiert werden muss. Ebenso muss man seine Ernährungsgewohnheiten umstellen und darauf achten, welche Lebensmittel geeignet sind.
„Das erste Jahr nach der Diagnose war für uns das schwierigste, das wir in fast 27 Jahren gehabt haben“, erinnert sich seine Frau Susanne. „Wir haben uns oft gestritten, die Nerven lagen einfach blank, bei beiden“, fügt sie hinzu. „Danach ging es wieder aufwärts. Eine schwere Krankheit ist eine Belastung, kann aber auch zusammenschweißen. Ralf hat bis zuletzt durchgearbeitet. Das musste er auch, sonst wäre er sicher durchgedreht“.
„In dieser Zeit haben wir Menschen kennengelernt, von denen wir dachten, dass wir sie kennen. Wir haben meine Erkrankung nie als Geheimnis gesehen, sondern offen darüber gesprochen. Und dann bekommst du vorgehalten, dass wir meine Krankheit vor uns her tragen. Das hat schon sehr weh getan“, fügt Angenendt nachdenklich hinzu.
Es war klar, dass Angenendt irgendwann auf eine Dialyse oder Organspende angewiesen sein wird, doch keiner kann den genauen Termin vorhersagen und auch nicht, ob dann ein passendes Spenderorgan zur Verfügung steht.
Organspenden sind in Deutschland seit Jahren rückläufig. Allein in 2017 mehr als minus neun Prozent auf insgesamt 2.594 – niedrigster Stand seit 20 Jahren. Eine ernüchternde Bilanz und eine Tragödie, vor allem für diejenigen, die dringend auf eine Transplantation warten. In Deutschland sind das derzeit über 10 000 schwerkranke Patienten. Demgegenüber stehen 797 Menschen, die im Jahr 2017 nach ihrem Tod Organe gespendet haben. (Quelle: DSO Deutsche Stiftung Organspende, Jahresbericht 2017)
Susanne Angenendt schaut auf ihren Mann und sagt mit ihrer freundlichen Art und einem Funkeln in ihren Augen: „Für mich war das ganz einfach: Ich habe zwei Nieren, und wenn es passt, bekommt Ralf eine von mir“. Ralf Angenendt erwidert: „Ich wollte das nicht. Ich machte mir Gedanken über die OP-Risiken und unsere damals 16-jährige Tochter. Was ist, wenn alles schief läuft und unsere Tochter dann einen Vormund bekommt? Sie sollte mindestens 18 Jahre sein, um im schlimmsten Fall über ihr Leben selbst entscheiden zu können. Susanne hat mich dann irgendwann mit ihrer lebensbejahenden Art davon überzeugt, zumindest den Test für eine Lebendorganspende zu machen.“
„Nachdem klar war, dass Susannes Niere für mich geeignet ist, habe ich mich hingesetzt und eine Liste des Für und Wider gemacht, denn es ist nicht leicht, ein solches Angebot anzunehmen. Doch wenn du alles niedergeschrieben hast, dann steht auf der „Widerseite“ nicht sehr viel, die Dafürs überwiegen“, erläutert Angenendt.
Gut zweieinhalb Jahre nach der Diagnose wurde die Transplantation unausweichlich und es gab den ersten OP-Termin. Doch dieser und der folgende mussten abgesagt werden, da Angenendt kurz davor erkrankte. Die Zeit drängte, der nächste Termin musste klappen, sonst hätte er an die Dialyse gemusst. Dann war es soweit, ca. vier Wochen vor dem Eingriff bekamen die Angenendts Bescheid, dass am Mittwoch, den 4. Oktober 2017, die Transplantation in der Düsseldorfer Uni-Klink stattfinden wird. Jetzt hieß es Daumendrücken und gesund bleiben.
„Wir waren in verschiedenen Häusern in der Uni-Klink untergebracht. Das war auch gut so, so musste Susanne mein ungeduldiges Gejammer nicht permanent ertragen“, sagt Angenendt und lächelt dabei. „Unmittelbar vor der Operation standen unsere Betten nebeneinander in der Boxengasse, wo wir gemeinsam auf unsere Abholung warteten.“ (Anm. d. Red.: Boxengasse wird der OP-Wartebereich in der Uni-Klinik genannt.)
Für Susanne ging es logischerweise zuerst in den OP. Ich musste warten und meine Gedanken kreisten um das, was vor mir lag und wie es wohl ausgehen würde. Es war mir schon etwas mulmig zumute. Neben mir lag ein junger Mann, der nach seiner Herztransplantation auf eine weitere Herz-OP wartete. Wir kamen ins Gespräch und dieser junge Mann, der sein Schicksal annahm und den Blick nur nach vorne richtete, hat mir Mut gemacht. Ich bin ihm heute noch dankbar dafür“, stellt Ralf Angenendt ganz gerührt fest. Dann war er selbst dran.
Nach einigen Stunden war die OP vorbei. Als er auf der Station erwachte, war seine erste Frage: „Wie geht es meiner Frau?“ Begleitet von Tränen überkam ihn Erleichterung „Uns geht es gut und wir haben alles überstanden.“ An seinem Körper waren acht Schläuche angeschlossen: Sechs, die ihn versorgten, und zwei, die Flüssigkeiten aus seinem Körper abführten.
Rückblickend ist für Angenendt die OP und die darauffolgende Zeit so verlaufen, wie es ihm der betreuende Stationspfleger vorhergesagt hatte. „Die ersten vier Tage nach der OP sind echt Sch…, aber danach geht es aufwärts“, erinnert er sich.
An der Uni-Klinik ist das Routine, da pro Jahr ca. 100 Organe transplantiert werden und davon ca. 25 Lebendspenden sind.
Auch seiner Frau Susanne erging es so wie angekündigt. Man hatte ihr die linke Niere über den seitlichen Bauchraum unterhalb der Rippen entfernt und nicht, wie man vermuten könnte, direkt über den Rücken. Das Organ wurde ihrem Mann ebenfalls über den Bauchraum eingesetzt, jedoch nicht im Bereich der vorhandenen Nieren, sondern im sogenannten „kleinen Becken“. In diesem Bereich des Körpers ist ausreichend Platz vorhanden, wo das neue Organ dann sehr geschützt ruht. Die geschädigten Nieren verbleiben im Körper und verkümmern im Laufe der Zeit.
„Die Wundschmerzen waren schon heftig, ich konnte mich nicht mehr bewegen, weil alles weh tat“, erinnert sich Susanne Angenendt. „Schließlich haben die sich durch einen ca. 20 cm großen Schnitt in meinen Bauch zum Rücken vorgearbeitet und dabei jede Menge zur Seite räumen und anschließend wieder vernähen müssen. Lachen und Husten waren danach äußerst schmerzhaft. Ich habe danach noch sechs Wochen einen Bauchgurt getragen, der alles gestützt hat. „Trotz dieser Erfahrung“, sagt sie, „würde ich es immer wieder machen“ – und lächelt ihren Mann dabei an.
„Die Versorgung war Top. Die rennen sich echt die Hacken ab, wie überall in den Krankenhäusern. Aber man merkt, dass für ein persönliches Gespräch wenig Zeit bleibt“, fügt Ralf Angenendt hinzu.
Susanne konnte bereits am 8. und ihr Mann am 11. Tag nach der OP die Uni-Klinik verlassen.In den ersten zwei bis drei Wochen finden statistisch die meisten Abstoßungen des fremden Gewebes bei den Transplantierten statt. „Das war für mich noch eine schlimme Zeit, da sich alle Gedanken nur darum drehten“, sagt Angenendt.
Es wird nach der OP sehr engmaschig kontrolliert und untersucht.
In den ersten zwei Monaten musste Angenendt wöchentlich zur ärztlichen Kontrolle und danach alle zwei Wochen. Jetzt ist er bei einem Rhythmus von drei bis vier Wochen angelangt. Seine Frau musste einmal zur Nachuntersuchung und von jetzt an einmal pro Jahr zur Kontrolle.
Im ersten Jahr nach einer Transplantation wird der Körper auf die notwendigen Medikamente eingestellt.
„Für uns ist bislang alles recht gut verlaufen. Ich bekam zwar zwischenzeitlich eine Diagnose auf Transplantationszucker, aber das habe ich Dank entsprechender Behandlung jetzt im Griff“, schildert Angenendt.
Auf die Frage, wie oft ihn das Gefühl beschleicht, dass doch noch etwas schiefgehen kann, erwidert er: „Immer zu den Untersuchungsterminen. Denn erst mit dem Ergebnis erfährst du, ob etwas nicht in Ordnung ist. Ich halte mich konsequent an die Regeln, d.h., ich habe die Ernährung umgestellt, treibe regelmäßig Sport und trinke zur Zeit keinen Alkohol.“
Diese Rücksichtnahme hat Angenendt seinem Körper früher nie gegönnt. „Ich bin zum Arzt gelaufen, wenn ich Schnupfen hatte, nie jedoch zur Vorsorge. Wäre ich gegangen, dann wäre es wahrscheinlich nicht so weit gekommen“, sagt er sehr nachdenklich.
„Durch die eigene Betroffenheit ist das Thema Organspende für uns natürlich sehr in den Vordergrund gerückt. Wir finden es sehr wichtig, dass mehr über das Thema gesprochen und informiert wird, dabei geht es nicht um uns und auch nicht darum, dass ein jeder Organspender werden soll. Sollte in Deutschland, so wie in anderen europäischen Ländern, die Widerspruchslösung eingeführt werden, wäre jeder über 18 Jahre Organspender, es sei denn man widerspricht explizit. Auch bei der Widerspruchslösung ist und bleibt eine Organspende freiwillig.“
„Wir finden es gut, dass es den Tag der Organspende (jeder erste Samstag im Juni) gibt. Ich frage mich allerdings, warum man diesen Tag abwechselnd in nur einem Bundesland stattfinden lässt. Diesen Tag sollte jedes Bundesland einmal im Jahr begehen, um die Aufmerksamkeit auf das so wichtige Thema zu lenken. Man könnte so vielen Menschen helfen und viel Leid ersparen“, fügt er voller Inbrunst hinzu.
„Es wäre auch eine gute und naheliegende Idee, in Kevelaer zukünftig einen Wallfahrtstag für Transplantierte, Spender und Angehörige einzuführen. Schließlich ist eine Organspende immer mit Dankbarkeit, Gedenken, Hoffnung, Glauben und Liebe verbunden“, sagt er abschließend.
Spanien, Italien, Österreich und auch die Niederlande – der Deutschen liebste Reiseziele – verfahren bei der Entnahme von Organen nach der sogenannten „Widerspruchsregelung“. Sie lässt zu, dass bei jedem Toten nach Eintritt des Hirntods Organe entnommen werden dürfen. Das gilt auch bei Touristen. Wer das nicht möchte, der sollte vor der Urlaubsreise entsprechende Vorkehrungen treffen und seinen Widerspruch unzweifelhaft bekunden. Denn rein rechtlich haben Angehörige in diesen Ländern kein Widerspruchsrecht. Wer also vor den Erholungsferien in Sachen Organspende für sich keine Entscheidung getroffen hat, für den wird sie bei einem Unfall vom Personal im Krankhenhaus getroffen. In Belgien, Norwegen und Finnland behalten Angehörige ihr Widerspruchsrecht.
Noch anders geschieht es in Ländern wie Dänemark, Großbritannien und den Niederlanden. Nach der dort geltenden „erweiterten Zustimmungslösung“ muss der Verstorbene zu Lebzeiten einer Entnahme zugestimmt haben. Hat er das nicht, müssen es die Angehörigen entscheiden.   Rudi Beerden

Neuer Experte für Schulter, Knie und Hüfte

Neuer Chefarzt der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie und Orthopädie des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums wird zum 1. Juli Priv.-Doz. Dr. Lars Victor Baron von Engelhardt (44). Er folgt Professor Christof Braun, der in den Ruhestand geht. Die Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie und Orthopädie betreut Patienten sowohl im St.-Antonius-Hospital Kleve als auch im Marienhospital Kevelaer.
„Wir sind sehr froh, dass wir mit Dr. von Engelhardt einen so erfahrenen und engagierten Mediziner gewinnen konnten“, sagt Bernd Ebbers, Geschäftsführer des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie spezielle orthopädische Chirurgie und spezielle Unfallchirurgie war zuletzt unter Prof. Jörg Jerosch als Oberarzt am Johanna-Etienne-Krankenhaus in Neuss tätig, das in der Unfallchirurgie und Orthopädie eine überregionale Strahlkraft hat. Zuvor hat er an den in Nordamerika und Frankreich führenden Gelenk- und Sportkliniken unter Professor Peter McDonald (Winnipeg) und Professor Phillipe Hardy (Paris) gearbeitet. „Für diese wertvolle Zeit bin ich dankbar“, betont von Engelhardt. „Sie hat mich besonders geprägt.“
Der angehende Chefarzt betont die Patientenorientierung seiner Arbeit: „Jedes Anliegen ist anders. Diagnostik und Therapie müssen für jeden Patienten individuell passen.“ Versorgungsqualität und Perspektiven des Klinikums haben ihn überzeugt: „Die einzelnen Standorte entwickeln sich spezialisiert und dynamisch. Das ist nicht nur fachlich beeindruckend, sondern auch glaubwürdiger als die Strukturen vieler anderer Großkliniken. Wir Mediziner und damit auch unsere Patienten werden davon auch in Zukunft profitieren.“ Dass die Menschlichkeit auch in der Hochleistungsmedizin nicht auf der Strecke bleibt, ist ihm ein besonderes Anliegen. „Die christlichen Werte werden in den Krankenhäusern des Katholischen Karl-Leisner-Klinikum wirklich gelebt“, so seine Feststellung.
Wichtige Schwerpunkte seiner Arbeit sind Operationen an Schulter, Knie und Hüfte. Alleine in den letzten wenigen Jahren kann er in diesen Einzelbereichen auf jeweils weitaus mehr als 1.000 Operationen zurückblicken – hochelektive Operationen und unfallchirurgische Eingriffe. Große Erfahrung hat er auf dem Gebiet der minimalinvasiven und knochensparenden Endoprothetik. „Je schonender wir unsere Patienten versorgen, desto besser“, betont von Engelhardt.
Weitere Schwerpunkte seiner Arbeit sind Gelenk-erhaltende Operationen wie Hüft- und Schulterarthroskopien, Beinachsenkorrekturen, komplexe Kniebandverletzungen, Operationen bei Instabilitäten der Kniescheibe sowie stabilisierende Operationen am Schultergelenk.
Dennoch ist von Engelhardt nicht nur im Operationssaal aktiv: Für die Universität Witten/Herdecke arbeitet er mit großem Engagement in Forschung und Lehre. Daher kann er mehr als 65 Monographien sowie weit über 100 klinisch-wissenschaftliche Vorträge alleine in den Bereichen Schulter, Knie und Hüfte vorweisen. Darüber hinaus ist er als Mitautor diverser Fachbücher, Instruktor bei OP-Kursen sowie als Experte bei Entwickler- und Anwendertreffen von Schulter-, Knie- und Hüftersatzsystemen sowie arthroskopischen Operationstechniken aktiv.
Er ist verheiratet und wird im Juni mit seiner Familie von Meerbusch nach Kleve ziehen. Gemeinsam mit seiner Frau Elma-Sophie freut er sich in diesen Tagen über die Geburt seines fünften Kindes. Er hat zwei Brüder, die sich ebenfalls der Medizin widmen. Sein Zwillingsbruder Boris leitet als Chefarzt die Fachklinik für Orthopädie im St. Josefs-Hospital Cloppenburg.

DRK-Regionalversammlung Südkreis tagte

Zur Regionalversammlung des Südkreises im Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Kreisverband Kleve-Geldern, trafen sich 32 ehrenamtliche Rotkreuzmitglieder und Mitarbeiter zur Unterrichtung und Förderung der Zusammenarbeit sowie Koordinierung von Maßnahmen zur Aufgabenerfüllung.

Zu Beginn der Versammlung wurden langjährig aktive, ehrenamtliche Mitglieder vom Vorsitzenden des DRK-Kreispräsidiums, Bürgermeister a. D. Johannes Giesen, ausgezeichnet: Maria Gickel und Anna Pick, beide Kerken-Aldekerk, für 55 Dienstjahre, Paul Jonkmans und Maria Borg, beide Geldern-Veert, für 50 bzw. 40 Dienstjahre, Hermann Jacobs, Kevelaer-Winnekendonk, für 45 Dienstjahre, Liesel Jansen und Hannelore Prehm, beide Geldern, für 30 Dienstjahre und Andrea Niederholz, Kevelaer, für 25 Dienstjahre.

Andrea Niederholz, Arbeitskreisleiterin aus Kevelaer, trug das Jahresergebnis der Blutspender in Kevelaer vor. 1.712 Menschen spendeten Hilfebedürftigen ihr Blut.

Kreisbereitschaftsleiter Werner Stage zeigte in einem Bildvortrag, dass DRK-Sanitäter kreisweit ca. 12.700 Stunden im Sanitätsdienst wirkten, sprach von gelungenen Ausbildungsveranstaltungen und Übungen gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen und nannte neue Termine für das laufende Jahr.

Der Vorsitzende Johannes Giesen bedankte sich bei allen ehrenamtlich engagierten Helferinnen und Helfern und bat sie gleichzeitig herzlich um ihre weitere Mitarbeit und Unterstützung.

Senioren im Alltag begleiten

Kevelaer. Den Alltag der Senioren sinnvoll gestalten und diesen mit Freude füllen, das ist das Anliegen vieler Alltagsbegleiter. Dieser Aufgabe möchten sich in Zukunft auch Gertrud Scherer-Brosowski aus Winnekendonk und Nadine Balz aus Wetten widmen. Mit 21 weiteren Teilnehmern aus dem Kreis Kleve legten sie Anfang März ihre Prüfung zur zertifizierten Alltagsbegleiterin ab.
In einem sechsmonatigen Kurs, der vom SOS Kinderdorf Niederrhein angeboten und geleitet wurde, ließen sie sich zu qualifizierten Alltagsbegleiterinnen ausbilden und anleiten. „Schon die Teilnahme war für uns eine große Bereicherung“, versichern die beiden Kevelaerer Frauen.
Den Berufszweig „Alltagsbegleiter“ gibt es seit 2008. Die Absolventen sollen Familien, Angehörige sowie Seniorenheime im Pflegealltag unterstützen.
Gertrud Scherer- Brosowski, die sich 30 Jahre lang um ihre Kinder und die Familie kümmerte, ergriff diese Chance, um noch einmal beruflich einzusteigen: „Ich wollte jetzt noch einmal einen Neuanfang wagen“, verrät die 56-jährige Mutter von vier erwachsenen Kindern, die im Bekanntenkreis von einer Ausbildung zur Alltagsbegleiterin erfuhr.
Neue Sichtweise
Nadine Balz, ebenfalls Mutter von vier Kindern, suchte hingegen nach einer Möglichkeit an ihre angefangene Ausbildung als Altenpflegerin anzuknüpfen. „Ich habe mich mit dem Thema Alltagsbetreuung auseinandergesetzt, habe aber auch noch einige nicht so schöne Erinnerungen im Umgang mit Senioren“, erklärt die 37-Jährige. „Im Kurs habe ich eine andere, neue Sichtweise kennengelernt – das hat mich berührt, ja sogar begeistert“, führt die frisch zertifizierte Alltagsbegleiterin weiter aus.
Am 15. September 2017 fing für Gertrud Scherer-Brosowski und Nadine Balz mit Beginn des Kurses ein neuer Berufsabschnitt an. „Ich habe mir gesagt, wenn dein Bauch dir das okay gibt, dann ist es der richtige Weg“, beschreibt Gertrud Scherer-Brosowski den ersten Kurstag. Die Stimmung unter den Kursteilnehmern war unbeschwert. „Das machte die ganze Sache etwas entspannter, uns wurde die Anfangsnervosität genommen“, berichtet Nadine Balz.
Die ersten Wochen bestanden aus viel Theorie. „Ein besonderer Schwerpunkt des Kurses liegt in der biographieorientierten Arbeit“, erklärt Katrin Wißen, die für die Öffentlichkeitsarbeit im SOS Kinderdorf zuständig ist. Will heißen: Erinnerungen an frühere Tätigkeiten wach rufen, dabei vorhandene Fähigkeiten wieder aktivieren und stärken.
Die Kursteilnehmer lernten anhand vieler Beispiele, sich in die Senioren hineinzuversetzen. „Manchmal hatte ich allerdings das Gefühl, eine neue Festplatte zu gebrauchen“, gesteht Gertrud Scherer-Brosowski lachend. Hinzu wurden ihnen weitere Fähigkeiten in Krankheitslehre, Gesundheitsförderung und Sterbebegleitung vermittelt.
Zwei Praktika
Bereits Ende November konnten sie ihre erlernte Theorie in die Praxis umsetzen. Gertrud Scherer-Brosowski absolvierte im Clemens-Haus der Caritas, Nadine Balz im Seniorenhaus Regina-Pacis ihr Praktikum. In beiden Häusern wurden sie mit unterschiedlichsten Krankheiten und Symptomen des Alters konfrontiert. „Es ist eine andere Welt“, versichert Scherer-Brosowski, „in der wir aber, dank der guten Ausbildung, fantastisch eingeführt wurden“, betont Nadine Balz. Beiden Frauen gelang es, das Vertrauen der Senioren wie auch des Pflegepersonals zu erlangen. Sie fanden Zugang zu Demenzkranken wie zu bettlägerigen Menschen. Mit Einfühlungsvermögen und Kommunikation bereicherten sie den Alltag der Senioren. In zwei Praktika konnten beide Frauen das anwenden, was sie in der Theorie gelernt hatten.
Mit Erfolg legten Gertrud Scherer-Brosowski und Nadine Balz schließlich im März ihre Prüfung zur „Alltagsbegleiterin mit Zertifikat auch für Demenzkranke“ ab. Ihren neu erlernten Beruf können Gertrud Scherer-Brosowski und Nadine Balz künftig in Altenheimen, in der ambulanten Pflege oder aber auch in Privathaushalten ausüben. „Darauf freuen wir uns“, bestätigen beide Frauen voller Begeisterung.

Chance vertan: Riesige Einnahmequelle für Kevelaer verpasst – gerichtliches Nachspiel?

Das Kevelaerer Blatt deckt auf, was der Öffentlichkeit sonst wahrscheinlich nicht bekannt geworden wäre.

Nachdem klar war, dass das Gradierwerk auf der Hüls gebaut und damit langfristig das Wasser der Sole gefördert wird, musste dies nochmals eingehend untersucht werden. Das hoch angesehene Institut Friesius wurde damit beauftragt die chemischen und mineralischen Bestandteile der Sole zu prüfen, um festzustellen, ob über die geplante Verrieselung im Gradierwerk eine Inhalation für den Menschen unbedenklich ist. Dabei stieß man auf besondere mineralische Substanzen, die eine nachgewiesener Maßen Libido steigernde Wirkung haben.

Diese extrem selten vorkommenden Bestandteile und deren Wirkung sind erst seit 5 Jahren bekannt und werden schon in der Pharmazie gewinnbringend genutzt, wie wir auf Nachfrage erfahren konnten. Der zuständige Untersuchungsleiter Dr. Sommer erläutert, dass die Substanzen in flüssiger Form bei beiden Geschlechtern schnell wirken, etwa 30 Minuten nach der Einnahme spürt man es. Wenn die Aufnahme über die Atemwege erfolgt, also bspw. im Gradierwerk, dann ist mit eineinhalb Stunde zu rechnen bis der Körper reagiert.  Der Untersuchungsleiter ist sich sicher, dass aus dieser Quelle nicht nur Wasser sondern auch richtig viel Geld sprudeln kann.

Dem KB liegen Wirtschaftlichkeitsberechnungen einer renommierten Unternehmensberatung vor, aus denen hervorgeht, dass die Stadt 1,3 Mio. € pro Jahr hätte verdienen können. Vermutlich sind die zu erzielenden Gewinne jedoch viel höher, da dieses Gutachten von einem sehr konservativem Ansatz ausgeht. 

Daraus wird leider nichts, zumindest nicht für das Stadtsäckel. 

Das KB konnte recherchieren, dass schon vor Jahren die Verwertungsrechte an der Sole auf die Kevelaerer Marketing- und Werbeagentur „Oneline-Media“ übertragen wurden. Aus den der Redaktion vorliegenden Verträgen geht hervor, dass die Stadt zwar berechtigt ist, das Solewasser für das Gradierwerk zu nutzen, nicht jedoch für andere wirtschaftliche Zwecke.

Das große Geld wird mit dem Verkauf des Wassers erzielt und dies bekommen nun andere.

Hinter den verschlossenen Türen im Rathaus geht es seit geraumer Zeit hoch her.  Wer war dafür verantwortlich, dass die Rechte übertragen wurden? Kann man die Rechteübertragung rückgängig machen? Bestehen Schadenersatzansprüche gegen die damals Verantwortlichen?

Weder das Rathaus noch die Politik standen für eine Stellungnahme zur Verfügung.

Nach Einschätzung des KB ist an den Fakten nichts mehr zu ändern und Regresse gegen ehemals Verantwortliche sind aussichtslos.

Lediglich die Marketingagentur “Oneline Media” war bereit etwas zusagen. „Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir damals mit Weitsicht die Verträge geschlossen haben“, erläutert der Projektleiter. „Wir planen, dass man ab Mitte des Jahres das Solewasser kaufen kann, also bereits vor der Eröffnung des Gradierwerks“, führt er weiter aus.

Der Inhaber der Agentur, gibt an, dass man 4 Portionen des Solewassers (ca. 100ml) zu einem Preis von € 27,50 wird kaufen können. Allerdings möchte man den Kevelaerern entgegenkommen und ihnen einen dauerhaften Sonderpreis von € 5 gewähren (Anm. d. Red.: das sind die reinen Herstellungskosten). “Schließlich möchten wir, dass unsere Mitbürger die Wirkung zuhause genießen können und nicht dafür in den zukünftigen Solegarten müssen”, führt er weiter aus. 

Auch das Jugend- und Ordnungsamt macht sich Gedanken darüber, ob es nicht ratsam wäre, dass Jugendliche unter 18 Jahre erst gar nicht das Gradierwerk betreten dürften, da die Gefahr bestünde, dass diese nach der Inhalation u.U. auf der Wiese verbleiben und man wäre sich um die Auswirkungen nicht sicher. Schließlich habe man im Rathaus bereits Selbstversuche durchgeführt und die Ergebnisse seien extrem gewesen.

Die Macher in der Agentur freuen sich riesig auf die bereits im April startende Werbekampagne, die unter dem Motto „Kevelaerer Lustwasser“ laufen wird. An einem ansprechenden Produktlogo arbeite man noch mit Hochdruck, schließlich solle es im Einklang mit dem städtischen Motto „Gesund an Leib und Seele“ stehen.

Das Kevelaerer Blatt wird seinen Abonnenten für deren Treue oder bei Abschluss eines neuen Abos je eine Probe des besonderen Solewassers als kleines Dankeschön zur Verfügung stellen. Rudolf Beerden

„Ein Wegweiser für die Patienten, ein Meilenstein für das Krankenhaus“

Das Marienhospital ist erfolgreich nach DIN EN ISO 9001 / 2015 zertifiziert worden. „Für die Zukunft des Marienhospitals ist die Zertifizierung ein Meilenstein“, betont Bernd Ebbers, Geschäftsführer des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums. „Und für die Patienten ist dies ein wichtiger Wegweiser, der signalisiert: Bei uns sind sie gut aufgehoben.“
„Zertifizierungen stärken vor allem die Patientensicherheit“, erläutert Marlies Hanspach, Leitung Qualitätsmanagement des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums. „Das Krankenhaus hinterfragt Abläufe, ordnet sie, etabliert Standards und macht sie transparent.“ DIN EN ISO 9001 ist eine Managementnorm. Sie legt die Mindestanforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem fest und betont die Bedeutung eines stetigen Verbesserungsprozesses. Die neue Norm hat die Standards gegenüber der Vorgängerversion dabei deutlich angehoben.
Das Zertifikat des Marienhospitals gilt für drei Jahre. Ein jährliches Audit überprüft den kontinuierlichen Verbesserungsprozess des Krankenhauses. „Im Marienhospital bemühen wir uns laufend um die bestmögliche Behandlungsqualität“, unterstreicht Thomas Peters, Regionaldirektor des Hauses. „Die Zertifizierung ist dafür ein deutliches Ausrufezeichen. Gemeinsam mit den vielen Qualitätsmanagementbeauftragten im ärztlichen und pflegerischen Dienst werden wir auch in Zukunft dafür sorgen, dass wir die hohen Qualitätsansprüche mit Leben füllen und das Marienhospital kontinuierlich weiterentwickeln.“