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Was bringt Kevelaer ein Gradierwerk?

Menschen mit Asthma oder Atemproblemen dürfen sich freuen, da vermutlich schon bald ein Gradierwerk im Kevelaerer Hülspark entstehen soll.
Ein Gradierwerk ist eine Anlage zur Salzgewinnung. Sie besteht aus einem Holzgerüst, das mit Reisigbündeln verfüllt ist. Wie bereits berichtet, plant die Stadt Kevelaer, auf der Wiese neben dem Schulzentrum ein solches Gradierwerk zu errichten, welches eine Art Verdunstungsanlage für das stark mineralhaltige Thermalquellwasser wäre. Die Salzkruste, die bei der Verdunstung im Holz des Bauwerks abgefangen wird, wirkt sich über die Luft positiv auf die Atemwege und die Bronchien aus.

Daniel Thoneick,
9A, Kardinal-von-Galen-Gymnasium

Caritasverband wirbt für Inklusionsbüros

Das Thema Inklusion bewegt nach wie vor die Gemüter vieler Eltern, Pädagogen und auch Politiker. Eine Umfrage des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer e.V. und der Hochschule Rhein-Waal unter 500 Eltern von Schul- und Kindergartenkindern im südlichen Kreis Kleve zeigt nun, dass es einen großen Bedarf an professioneller und einrichtungsunabhängiger Beratung gibt. Erste Ideen dazu gibt es auch bereits.
Es sind immer wieder Fälle wie dieser, die buchstäblich sprachlos machen: Einer Drittklässlerin aus unserer Region mit diagnostiziertem Sprachförderbedarf war vor der Einschulung zugesichert worden, dass sie auch der Regelschule die nötige Sprachförderung bekommen könne. Bis heute hat sie jedoch keine einzige Stunde Logopädie bekommen, weil die Schule nicht die erforderlichen Rahmenbedingungen stellen kann.
„Die Kinder baden es am Ende aus“, beklagt Ernst Heien, der gemeinsam mit Adele Hoff und Ina Martens für die Caritas am Projekt „Inklusionsförderung“ mitarbeitet. Das Problem: In den befragten Einrichtungen hat jedes zehnte Kind einen anerkannten Förderbedarf beziehungsweise eine anerkannte Behindert. Nach Einschätzung der Pädagogen liegt die „Dunkelziffer“ jedoch viel höher. Demnach bräuchten eigentlich doppelt so viele Kinder spezielle Förderung. Aber nur bei der Hälfte von ihnen gibt es überhaupt eine entsprechende Diagnose. Hinzu kommt: „Jeder muss sich alleine durch den Dschungel der Inklusion kämpfen und seine eigenen Erfahrungen mit Ämtern, Ärzten und Anträgen machen“, ergänzt Adele Hoff.
Insofern sind die Ergebnisse der Befragung, an der auch Therapeuten und Kinderärzte mitgewirkt haben, durchaus nachvollziehbar. Helmut Prior, Professor für Kindheitspädagogik und Prävention an der Hochschule Rhein-Waal, erklärt: „Die Ergebnisse ergeben ein klares Bild davon, was Eltern benötigen. Neben dem Wunsch nach Therapiemöglichkeiten gibt es vor allem eine hohe Nachfrage nach kompetenter Beratung und nach webbasierten Informationsangeboten.“ Auch Jan van de Stay, Ergotherapeut aus Straelen, kann aus seiner beruflichen Praxis dieses Informationsbedürfnis der Eltern nachvollziehen. „Die Eltern bekommen Infos vom Logopäden, vom Physiotherapeuten, von der Schule und vielen mehr, aber es braucht eine Stelle, an der alles zusammenläuft und koordiniert wird. Genau danach fragen viele Eltern.“
Genau hier setzt eine neue Idee an: „Unser Wunsch wäre, Inklusionsbüros in Geldern, Kevelaer und Straelen einzurichten für alle Fragen rund um das Thema Inklusion“, sagt Adele Hoff. Dort hätten Eltern und auch selbst Betroffene erstmals die Möglichkeit, sich umfassend und einrichtungsunabhängig beraten zu lassen. Gleichzeitig könnten sich Eltern über diese Inklusionsbüros vernetzen und von den Erfahrungen anderer profitieren.
In den vergangenen drei Jahren wurde im Projekt „Inklusionsförderung“ bereits viel auf den Weg gebracht, doch mit Hilfe solcher Inklusionsbüros sei es erstmals möglich, sich nicht nur mit anderen Institutionen oder einzelnen Engagierten zu vernetzen, sondern ganz direkt und in großer Zahl die betroffenen Eltern selbst zu erreichen, damit sich in Zukunft nicht mehr jeder allein durch den Inklusions-Dschungel kämpfen muss und alle Kinder möglichst schnell die Förderung bekommen, die sie brauchen.

KBV besichtigt Herzkatheterlabor

Im Rahmen ihrer Besichtigungen der Kevelaerer Unternehmen besuchte die Kevelaerer Bürgervereinigung das Marienhospital und insbesondere das Herzkatheterlabor. Der Technische Leiter des Kevelaerer Marienhospital Heinz Melzer begrüßte eine große Anzahl von Interessenten. Er erläuterte die Baumaßnahme und die technische Austattung der Klinik für Kardiologie, die mit einer Investitionssumme von zwie Millionen Euro eine optimale Ergänzung des Leistungsspektrums im Marienhospital darstellt.
Chefarzt Dr. Norbert Bayer begrüßte die Besuchergruppe und informierte über die medizinischen Möglichkeiten des Herzkatheterlabors, insbesondere über die neue Röntgentechnologie, die die Strahlenbelastung deutlich verringert und die Herzkatheteruntersuchungen, die in Kevelaer in der Regel über das Handgelenk durchgeführt werden.
KBV-Vorsitzender Helmut Komorowski bedankte sich zum Abschluss bei Dr. Norbert Bayer und Heinz Melzer für den sehr informativen Rundgang und die umfangreichen Erläuterungen.

Marienhospital: Gute Chancen für Patienten

Kevelaer. Dr. Norbert Bayer ist begeistert: „Das ist das schönste Herzkatheter-Labor, das ich je gesehen habe“, sagt Bayer, der seit Anfang des Jahres Chefarzt der Klinik für Kardiologie am Katholischen Karl-Leisner-Klinikum ist. Auch der Laie erkennt schnell, warum der Experte den hellen Raum mit den medizinischen Geräten so toll findet: Es ist einfach viel Platz darin. Gerade beim Eintreffen von Notfallpatienten sei das ein unschätzbarer Vorteil, sagt Bayer, der auch die Kardiologie am Klever Standort leitet.

Die Räume der Klinik für Kardiologie im ersten Untergeschoss des Marienhospitals – 340 Quadratmeter Nutzfläche und knapp 2.500 Kubikmeter umbauter Raum – sind mit einer Deckenhöhe von deutlich mehr als drei Metern luftig und freundlich gestaltet. Die neue Kardiologie am Kevelaerer Marienhospital bietet also ideale Arbeitsbedingungen für die drei Oberärzte und fünf Assistenzärzte, die das neue Team in der Marienstadt bilden.

Hinzu kommt natürlich hochmoderne Technik, etwa ein medizinisch kurz „LHKM“ abgekürzter „Linksherzkatheter-Messplatz“. Allein dieser „C-Bogen“, wie ihn Dr. Bayer nennt, hat rund die Hälfte der Investitionskosten von 2 Millionen Euro verschlungen, die das Klinikum in Gebäude und Geräte insgesamt investierte.

Damit könne man in Kevelaer „extrem schonend für den Patienten“ arbeiten, erläutert der Chefarzt. Durch neueste Röntgen-Technologie werde die Strahlenbelastung um mehr als die Hälfte reduziert. „Herzkatheter-Untersuchungen führen wir routinemäßig über das Handgelenk durch“, informiert Dr. Bayer. „Dieses Vorgehen hat sich als besonders schonend, komfortabel und sicher erwiesen. Patienten brauchen keine Bettruhe einzuhalten und können sich unmittelbar nach der Untersuchung wieder frei bewegen.“

„Mit ortsnaher Versorgung auf höchstem Niveau erhöhen wir ab sofort vor allem die Überlebenschancen von Herzinfarktpatienten im Südkreis Kleve“, so Bernd Ebbers, Geschäftsführer der Katholischen Karl-Leisner-Trägergesellschaft. Das Marienhospital in Kevelaer bot sich zur Etablierung einer kardiologischen Abteilung an, ergänzende Leistungsangebote und medizinische Infrastrukturen sind hier nämlich bereits vorhanden: eine Abteilung für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Angiologie, eine Gefäßchirurgie und eine Neurologie mit den entsprechenden Fachärzten.

In Kevelaer sei nicht nur der Weg des Notfallpatienten „vom Rettungswagen bis auf den Tisch in der Kardiologie sehr kurz“, beschreibt es Dr. Norbert Bayer. Auch die Intensivstation liege gleich nebenan und nicht zuletzt zähle die enge Zusammenarbeit mit dem Kevelaerer Internisten Dr. Rüdiger Kerner hier zu den Vorteilen: „Im Zweifelsfall gucken da gleich zwei Experten drauf.“

Die neu gebaute Abteilung des Marienhospitals ging übrigens am Mittwoch mit ein paar Tagen Verspätung in Betrieb. Eigentlich war die Eröffnung für Januar geplant, doch der Bau des Fundaments erwies sich ob des schwierigen Bodens als problematisch. Doch diese Herausforderung habe man gemeistert, freut sich Geschäftsführer Bernd Ebbers.

„Wir ermöglichen im Marienhospital nun die Behandlung von Gefäßkrankheiten aus einem Guss“, so Dr. Bayer. „Im Notfall können wir Herzinfarkte vor Ort behandeln. Das erhöht die Überlebenschancen der Patienten immens.“ Durch die gute Vernetzung des Klinikums mit dem Rettungsdienst des Kreises Kleve im „Herzinfarkt-Netzwerk“ sei die Hilfe bei Herzinfarkten besonders schnell und effektiv: Vom Eintreffen des Notarztes beim Patienten bis zur Wiedereröffnung der verschlossenen Herzkranzarterie vergehe in der Regel keine Stunde, die Überlebenschance bei akutem Herzinfarkt sei deshalb im Kreis Kleve schon jetzt deutlich besser als im Landesdurchschnitt. „Dazu kommt, dass wir die Rettungskräfte einmal im Jahr schulen“, unterstreicht der Chefarzt die Zusammenarbeit, die er auch mit den niedergelassenen Ärzten vor Ort pflegt. Rund ein Drittel der Patienten dort klage über Herzprobleme, schätzt Dr. Bayer, der in den vergangenen Wochen an die 50 Praxen besuchte, um das große Leistungsspektrum seiner Abteilung und des Marienhospitals vorzustellen. „Die Kollegen freuen sich auf die Zusammenarbeit“, sagt er und sieht den Bedarf für die Untersuchungen in seinem Hause „weiter ansteigend“.

Rund 1100 Patienten sollen im laufenden Jahr in der neuen Kardiologie in Kevelaer behandelt werden, so die Prognose des Chefarztes und des Geschäftsführers Bernd Ebbers. „Ich glaube, dass wir da eher tiefgestapelt haben“, sagt Ebbers.

Der Stein-Roboter besteht den Praxistext

Die Investitionen zahlen sich aus: Seit der Fertigstellung der urologischen Ambulanz und der urologischen Operationssäle im Klever St.-Antonius-Hospital Ende 2015 – Kosten etwa vier Millionen Euro – arbeitet die Klinik für Urologie am Puls der Zeit: Räumlichkeiten und technische Ausstattung genügen heute höchsten medizinischen Standards. Und die Qualität kommt bei den Patienten an: „Wir sind mit der urologische Klinik des St.-Antonius-Hospitals am unteren Niederrhein führend“, so Chefarzt Dr. Klaus-Dieter Fluch.“ Etwa 2.500 stationäre und 3.500 ambulante Patienten wurden im Jahr 2016 behandelt, Tendenz steigend. 10 Ärzte, davon 6 Fachärzte, und 40 Mitarbeiter aus Pflege und Verwaltung sichern die bestmögliche Versorgung.
Neuer leitender Oberarzt: Priv. Doz. Dr. Steffen Wedel
Mit den gestiegenen Möglichkeiten passt das Katholische Karl-Leisner-Klinikum auch die personelle Besetzung der Klinik für Urologie an. Neuer leitender Oberarzt und Vertreter des Chefarztes ist seit Januar 2017 Priv. Doz. Dr. Steffen Wedel, ausgewiesener Experte im Bereich der konservativen und operativen Uro-Onkologie (Behandlung urologischer Krebsleiden). Wedel hat lange Jahre als Oberarzt an der Universitäts-Klinik Frankfurt gearbeitet. Zuletzt war er als Oberarzt an der urologischen Klinik im Marien-Hospital Herne, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum tätig.
Alleinstellungsmerkmal Stein-Roboter
Das Team der Klinik für Urologie bietet heute das gesamte Spektrum urologischer Diagnostik und Therapie an – einzige Ausnahme: Nierentransplantationen. Die Verbesserung der Räumlichkeiten und der technischen Ausstattung ist in der Patientenversorgung unmittelbar spürbar. Auf über 500 Quadratmetern befinden sich neben zwei endoskopischen Operationssälen vier neue Behandlungsräume. Kernstück der urologischen Endoskopie ist ein „stationärer Steinlithotripter“, der mit einem Durchleuchtungstisch kombiniert ist. Das Gerät – im Volksmund auch „Stein-Roboter“ genannt – dient zur Behandlung von Harnleiter- und Nierensteinen. „Wir können nun endoskopische und berührungsfreie Steinzertrümmerungen und operative Steinentfernungen in einer Sitzung durchführen“, freut sich Dr. Fluch. Den Praxistest hat der Klever Stein-Roboter mit Bravour bestanden: „Für uns und die Patienten hat sich die Behandlung um ein Vielfaches vereinfacht und verbessert.“ Das Gerät im St.-Antonius-Hospital ist nach wie vor ein Alleinstellungsmerkmal: Bisher sind in ganz Deutschland nur wenige der hochmodernen Geräte in Betrieb.
Ein weiteres urologisches Technik-Highlight ist der voll digitalisierte urodynamische Messplatz, der die Behandlungsmöglichkeiten männlicher und weiblicher Harninkontinenz erheblich verbessert. Ebenfalls bewährt hat sich eine hochmoderne Ultraschall-Einheit, die
Aufnahmen in bisher nicht gekannter Qualität und Auflösung liefert – auch für die Patienten der Sprechstunde und der Ambulanz. „Sogar dreidimensionale Darstellungen sind möglich“, ist Dr. Fluch begeistert. „Wir haben Diagnostik und Therapie im Kreis Kleve auf ein neues Niveau gehoben.“

Sicherung der nuklearmedizinischen Versorgung

Das Katholische Karl-Leisner-Klinikum investiert am Gocher Wilhelm-Anton-Hospital knapp 1,2 Millionen Euro in den Neubau des Instituts für Nuklearmedizin. „Wir sichern damit langfristig die nuklearmedizinische Versorgung des Kreises Kleve“, betont Bernd Ebbers, Geschäftsführer des Katholischen Karl-Leisner-Klinikums. Die Arbeiten beginnen am Montag, 9. Januar 2017, und werden im Juli abgeschlossen sein.
„In Goch führen wir alle nuklearmedizinischen Untersuchungen des Skeletts sowie von Schilddrüse, Herz, Lunge, Niere, Gehirn und Lymphsystem durch“, informiert Chefärztin Dr. Catherina Stauch. Das Institut für Nuklearmedizin versorgt Patienten sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich. Die nächsten nuklearmedizinischen Abteilungen mit diesem Leistungsspektrum arbeiten in Wesel, Moers und Krefeld.
Das Institut für Nuklearmedizin ist essenzieller Bestandteil des onkologischen Zentrums am Wilhelm-Anton-Hospital. Zum Zentrum gehören die Klinik für Innere Medizin mit den Schwerpunkten Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin, Gastroenterologie sowie Pneumologie, die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und spezielle Viszeralchirurgie, die Klinik für Thoraxchirurgie, das Institut für Radiologie, die Praxis für Strahlentherapie und die Praxis für Onkologie. Die enge Zusammenarbeit der Fachrichtungen macht den Unterschied: „Wir arbeiten mit einem interdisziplinären Konzept“, fasst Dr. Catherina Stauch zusammen. „Vor allem die onkologischen Patienten profitieren sehr von den kurzen Wegen.“
Der Neubau des Institutes für Nuklearmedizin erfolgt als knapp 160 Quadratmeter großer Anbau an das Wilhelm-Anton-Hospital. Vor allem an den Strahlenschutz und die Lufthygiene werden dabei sehr hohe Anforderungen gestellt. Was nicht bedeutet, dass die Optik zu kurz kommt: Der eingeschossige Gebäudeteil im Park des Wilhelm-Anton-Hospitals wird durch einen lichtdurchfluteten Gang mit dem Erdgeschoss des Krankenhauses verbunden. Der Grund für den Neubau: Die Nutzung der aktuellen Räumlichkeiten des Institutes für Nuklearmedizin im Untergeschoss des Hildegardishauses ist aus technischen Gründen mittelfristig nicht weiter möglich, der Neubau hatte sich im Vergleich mit einem Umbau an gleicher Stelle als die wirtschaftlich sinnvollere Maßnahme herausgestellt.

Letzte Blutspendetermine des Jahres

Zweimal kann in diesem Jahr in Kevelaer und den Ortschaften noch Blut gespendet werden:

  • Dienstag, 27. Dezember, 15.30 bis 19.30 Uhr in Wetten im Knoase-Saal
  • Mittwoch, 28. Dezember, 16.30 bis 20.30 Uhr in Winnekendonk in der Begegnungsstätte

In Winnekendonk erwartet die Spender zudem eine Überraschung, versprechen die Organisatoren.

Versorgung und Betreuung von Frühchen

Gemeinsam mit der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe ist die Klinik für Neonatologie des St.-Antonius-Hospitals in Kleve ein anerkannter neonataler Schwerpunkt. Das signalisiert Eltern bei Frühgeburten die bestmögliche Versorgung: Eine qualifizierte intensivmedizinische Betreuung ist rund um die Uhr gewährleistet. Risikogeburten werden optimal vorbereitet, bei drohender Frühgeburt oder anderen Risiken bietet das Ärzte-Team frühzeitig Gespräche an. Und: Die Betreuung endet nicht an der Krankenhaustüre. Mit sozialmedizinischer Nachsorge und sozialpädiatrischem Zentrum begleitet die Katholische Karl-Leisner-Trägergesellschaft Frühgeborene auf dem weiteren Weg ins Leben.
Zum Weltfrühgeborenentag am 17. November 2016 beantwortet Dr. Jochen Rübo, Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendmedizin sowie der Klinik für Neonatologie am St.-Antonius-Hospital, die wichtigsten Fragen zum Thema Frühgeburt.
In Deutschland werden jährlich rund 60.000 Frühchen geboren. Wie hoch ist der Anteil der Frühgeburten im St.-Antonius-Hospital?
Dr. Jochen Rübo: Der Anteil der Frühgeborenen liegt ähnlich wie im Bundesdurchschnitt bei 8 bis 10 Prozent der Neugeborenen.
Wann spricht man von einer Frühgeburt? Was sind die häufigsten Gründe?
Von einer Frühgeburt spricht man, wenn ein Baby vor der 38. Schwangerschaftswoche zur Welt kommt. Gründe können mütterliche Ursachen sein, wie etwa Infektionen oder EPH-Gestose (die sog. Schwangerschaftsvergiftung). Es gibt auch kindliche Ursachen, wenn das Kind zum Beispiel nicht mehr ausreichend wächst. Eine enge Zusammenarbeit mit der Geburtshilfe ist in solchen Fällen zur Planung der Entbindung unerlässlich. Oft kann eine drohende Frühgeburt noch verhindert oder zumindest herausgezögert werden.
Welche Besonderheiten in der Versorgung sind zu beachten?
Je nachdem, wie früh ein Baby auf die Welt kommt, sind wichtige Organfunktionen noch nicht ausgereift. Dazu gehören vor allem die Funktionen der Lunge, der Nieren und des Darmes. Die Atmung muss dann häufig unterstützt werden, der Nahrungsaufbau mit besonderen Nährlösungen über Venenkatheter gewährleistet werden. Eine große Gefahr für Frühgeborene ist die Auskühlung. Unser Vorteil: Von den Kreißsälen zur Neugeborenenintensivstation sind es zehn Meter, es ist kein Transport erforderlich. Wir können die Kinder sehr schnell in den wärmeunterstützenden Inkubator legen. Danach ist eine möglichst ruhige und schonende Versorgung wichtig. Besonderes Augenmerk legen wir auf eine frühzeitige Einbindung der Eltern in die Betreuung. Vor allem das sogenannte „Känguruhen“, bei dem auch sehr kleine Frühgeborene ihren Eltern auf die nackte Brust gelegt werden, ist für die Bindung zwischen Eltern und Baby sehr wichtig.
Würden Sie zur Entbindung in einer Klinik mit Neonatologie raten?
Die Entbindung von Frühgeborenen sollte ausschließlich in Abteilungen mit angeschlossener Neonatologie erfolgen, damit eine optimale Betreuung gewährleistet ist. Daher werden Schwangere mit drohender Frühgeburt grundsätzlich in einen entsprechenden neonatologischen Schwerpunkt verlegt.
Gibt es Besonderheiten in der weiteren Entwicklung von Frühchen? Worauf sollten Eltern achten?
Je nachdem, wie früh die Kinder geboren sind, liegen sie mehrere Wochen, manchmal auch Monate auf der Frühgeborenenstation. Wenn es dann nach Hause geht, sind viele Eltern noch unsicher. Wir lassen die Familien mit Ihren Sorgen aber nicht allein: Unser Pflegezentrum bietet mit der sozialmedizinischen Nachsorgeeinheit einen Service an, der auch Familien mit chronisch kranken Neugeborenen oder frühgeborenen Kindern zugutekommt. Wir erleichtern den Übergang von stationärer Versorgung in den häuslichen Bereich und verhindern, dass die Eltern in ein Versorgungsloch fallen. Im weiteren Verlauf begleiten wir die Entwicklung im sozialpädiatrischen Zentrum am St.-Antonius-Hospital. Sollten Probleme auftauchen, können wir frühzeitig therapeutische Hilfe anbieten.

Big Challenge stellt Spendenrekord auf

Am Ende stellten sich die Organisatoren, Helfer und Aktiven vom Big Challenge-Team mit Krebshilfe-Chef Gerd Nettekoven und dem Strampeltiere-Team auf die kleine Bühne, um die Ziffern der Spendensumme nach und nach umzudrehen. 233.102,62 Euro bedeuteten einen neuen Rekord für die Initiative, die vor drei Jahren mit dem Ziel aufgebrochen war, Geld für Projekte zur Bekämpfung von Krebs zu erradeln und zu erlaufen. „Wir haben hart gekämpft und es geschafft, zu diesem Ergebnis zu kommen“, meinte ein glücklicher Georg Biedemann.
Drei Viertel der Gelder fließen in das Forschungsprojekt des Aachener Professors Tom Lüdde, der herausfinden will, wie in der Leber Tumorerkrankungen entstehen. 25 Prozent der Summe gehen an das „Infonetz Krebs“ der Deutschen Krebshilfe. Diese Plattform bietet Krebspatienten und ihren Angehörigen die Möglichkeit zur ausführlichen Information.
Biedemann blickte im Rahmen des Abends auf das abgelaufene Jahr zurück und beschrieb, welche Aktion für 2017 bereits fest eingeplant sind und wohin das Geld dann gehen soll. Am 5. März soll es den Big-Challenge-Cup in Winnekendonk geben. 24 Teams sollen sich darin messen, wieviele Kilometer sie auf Spinning-Räder zurücklegen. Die Volksbank an der Niers wandelt die gefahrenen Kilometer wieder in Spendengelder um. Anmeldungen sind ab 15. Januar möglich.
Vom 12. bis 21. Mai geht Big Challenge zum zweiten Mal auf große Tour. Diesmal wird es mit dem Rad nicht von Flensburg nach Füssen, sondern mit den Teilnehmern und Landwirten von Amsterdam aus nach Berlin gehen. Traditionell vor dem Big-Challenge-Tag am 24. Juni findet der Pasta-Abend statt, wo man für fünf Euro essen und sich austauschen kann. Wohin die Gelder 2017 fließen, ist auch schon klar: drei Viertel der Spendensumme erhält Christoph Klein. Der Professor an der Uni Regensburg will langfristig ein Medikament entwickeln, das das Ansiedeln gestreuter Tumorzellen im Körper dauerhaft verhindert. Der Rest der Spenden kommen der Palliativmedizin der Uniklinik München zu Gute, wo auch Leitlinien für die Palliativmedizin für Krebspatienten erarbeitet werden. In seinem Grußwort bedankte sich Krebshilfe-Chef Gerd Nettekoven ausdrücklich für das Engagement der Familie Biedemann, die das Projekt „Big Challenge“ neben ihrer Berufstätigkeit und ihrem Privatleben organisiert, und den rund 150 Helfern.
„Hier wird das umgesetzt, was Mildred Scheel gewollt hatte“, führte Nettekoven aus. „Dass eine Bürgerinitiative gegen den Krebs entsteht.“ Dieser Kampf sei „nicht nur eine Aufgabe von Medizinern und Wissenschaftlern, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“
Er bezeichnete das Projekt einfach nur als „fabelhaft“ und sprach angesichts einer bisherigen Aktions-Gesamtsumme von gut 680.000 Euro in drei Jahren von einer der wichtigsten Aktionen für die Deutsche Krebshilfe.
Vor dem offiziellen Teil begeisterte der Erfolgstrainer Torsten Will mit einem humorvollen Beitrag. Darin machte er deutlich, warum Erfolg zunächst einmal Kopfsache sei, Lächeln dazu einen wichtigen Beitrag leiste und es wichtig sei, sich aus eingefahrenen Pfaden herauszubewegen.
„Big Challenge steht für Bewegung. Menschen sind in Vorleistung getreten und haben Engagement gezeigt,“ sagte Will. Jeder sollte positiv gestimmt sein in dem Bewusstsein, ein Teil dieser Bewegung zu sein. „Zögern Sie nicht, den Unterschied zu machen.“ Abseits des Plenums machte er kreative Vorschläge zur Gestaltung der anvisierten Big-Challenge-Radtour im kommenden März.
Wie wertvoll die Aktion für die Forschung und psychologisch für die Betroffenen ist, unterstrich der Lüllinger Dieter König, der mit seinem Team „Die Eifelfüchse“ selbst an der „Challenge“ teilgenommen hatte. „Das ist ein super Gefühl, dass man da nicht alleine steht“, meinte der 57-Jährige, der an Prostata-und Blutkrebs erkrankt war und unter Beweis gestellt hatte, „dass man durch Sport Krebs entgegensteuern kann.“ (aflo)

Kevelaer im Zeichen der Gesundheit

„Spiritual Care“ – die spirituelle Begleitung von Schwerkranken oder in anderen Krisensituationen lebenden Menschen. Unter diesem Motto organisiert der Seniorenbeirat der Stadt Kevelaer mit Unterstützung des Kevelaer Marketing am 13. November 2016, von 11.00 Uhr bis 16.00 Uhr, den 6. Gesundheitsmarkt in Kevelaer. Der Eintritt in die alle zwei Jahre stattfindende Gesundheitsmesse ist kostenfrei.
Umfassende Informationen zum Thema Gesundheit
Für alle am Thema Gesundheit Interessierten bietet sich an diesem Sonntag die Gelegenheit, sich umfassend zu informieren. Der Gesundheitsmarkt wird durch Vorträge von Ärzten aus dem Marienhospital Kevelaer zu den Themen Schlaganfall, Demenz, Herzinfarkt und Unfallchirurgie begleitet. Des Weiteren wird Frau Dr. Kleuren-Schryvers zum Thema der Veranstaltung, „Spiritual Care“, sprechen.
Kevelaerer Firmen stellen sich und ihre Leistungen vor
Die Bandbreite für Hilfsmittel, die den Alltag von kranken und älteren Mitmenschen erleichtern, ist groß. Diese Hilfsmittel werden von Kevelaerer Firmen auf dem Gesundheitsmarkt vorgestellt, um die Besucher umfassend zu beraten. Ob ein Hörgerät oder eine Brille benötigt werden, der Alltag durch einen orthopädischen Schuh erleichtert werden kann oder ob durch den Kauf eines entsprechenden Fahrrades Mobilität erhalten bleibt – auf dem Gesundheitsmarkt kann man all das erfragen und erfahren.
Selbsthilfegruppen und Sozialverbände
Auch für diejenigen Besucher des Gesundheitsmarktes, die sich über das breite Hilfsangebot von Pflegediensten und Selbsthilfegruppen informieren wollen, sind in Kevelaer viele Anlaufstellen vor Ort. Der Caritasverband Geldern-Kevelaer, der ambulante Pflegedienst der Lebenshilfe Gelderland, der Besuchs- und Begleitungsdienst der Malteser und das Rote Kreuz sind ebenso im Konzert- und Bühnenhaus präsent wie die Selbsthilfegruppen zum Thema chronischer Schmerz, Nierenerkrankungen und COPD. Erstmalig wird das Jugendamt der Stadt Kevelaer seine Aktion „pro-fit“ vorstellen und das Kevelaer Marketing wird die Besucher über die Inhalte der Aktionen rund um die Entwicklung und die Erschließung der Hülsfläche unter dem Motto „Gesund an Leib und Seele“ informieren. Unterstützung erhält das Kevelaer Marketing vom Kneipp-Verein Gelderland e.V., der ebenfalls vor Ort sein wird und einen Barfußpfad sowohl beim Gesundheitsmarkt in Kevelaers „guter Stube“ als auch zukünftig „auf der Hüls“ als festen Bestandteil des Gesundheitsparks einrichten wird.
Mitmach-Aktionen und Gesundheitschecks
Am 13. November gibt es für die Besucher allerdings nicht nur ausreichend Zeit für Informationen und spannende Vorträge. Viele Aussteller bieten Mitmach-Aktionen und Serviceleistungen vor Ort an, wie zum Beispiel Blutzucker- und Blutdruckkontrollen bei der Lebenshilfe Gelderland, die „Aktive Mittagspause“ (ein Mitmach-Bewegungsangebot) vom KreisSportBund Kleve e.V., ein Computersehtest und Augendruckmessungen beim Sehzentrum Optik Mayer oder ein Hörtest bei Pohland – Hör- & SehSysteme. Am Stand des Marienhospitals wird nicht nur der Blutzucker auf Wunsch gemessen, sondern auch eine fachliche Beratung durch eine ausgebildete Diabetesberaterin angeboten.