Räuber Hotzenplotz sorgt für einen Heidenspaß bei Groß und Klein

Generationen von Kindern haben sie gelesen, die Ottfried-Preußler-Geschichte vom “Räuber Hotzenplotz”. Bis heute fasziniert das Märchen des ungehobelten Diebes, der sich die Kaffeemühle der Großmutter von Kasperl unter den Nagel reißt, die Kinder.
So war es auch kein Wunder, dass viele Eltern mit ihren Kleinen den Weg ins Bühnenhaus gefunden hatten, um die Interpretation des Klassikers durch das Bielefelder „Totz-Alledem“-Theaters mitzuerleben.
„Das ist immer noch aktuell für Kinder“ versichrete Najda Brouwers, die ihrem achtjährigen Patenkind Eva den Theaterbesuch zum Geburtstag geschenkt hatte. Dem Ensemble mit Christina Seck, Kirsten Bohle, Henrik Fockel und Volker Rott gelang es in der gut einstündige Aufführung mit kleinen Lichteffekten, einem in sich wandlungsfähigen Bühnenbild und viel Engagement die Kinder an der Entwicklung des Stückes teilhaben zu lassen.
Mit viel Liebe und Humor wurde die Geschichte des gerissenen Hotzenplotz (Volker Root) dargestellt.  Bei dem Versuch den Räuber nach dem Diebstahl der Kaffeemühle zu fassen werden Kasperl (Kirsten Bohle) und Seppel (Henrik Fockel)  von jenem geschnappt. Der verwechselt sie aber miteinander, weil beide ihre Mützen getauscht haben. Er verkauft Kasperl, den er für Seppl hält, für einen Sack Schnupftabak an den Zauberer Petrosilius Zwackelmann (Christina Seck) .
Der belegt das Schloss mit einem Bann, damit Kasperl nicht flüchten kann, während er auf Reisen ist. Doch Kasperl entdeckt in einem Unkenpfuhl die als Unke verzauberte Fee Amarilys, für die er Feenkraut besorgen soll. Um den Bann zu brechen, lässt er den Sepplhut zurück.
Der Zauberer entdeckt, dass Kasperl weg ist, will ihn mit dem Hut zurückzaubern, holt aber nur den echten Seppel herbei. Wütend zaubert er den Hotzenplotz vorbei, verwandelt ihn in einen Gimpel. Kasperl kehrt derweil zurück, unsichtbar gemacht durch das Fenenkraut, berührt die Unke, die sich wieder zur Fee verwandelt und das Zaubererschloss zerstört.
Der Zauberer stürzt zuvor in den Unkenpfuhl, und mit dem Wunschring der Fee wünscht sich Kasperl die Mühle zurück, zaubert Hotzenplotz zurück, der dem Wachtmeister Dimplmoser übergeben wird. Schließlich bekommt die selige Großmutter ihre Mühle zurück, deren Melodie „Alles neue macht der Mai“ sogar noch schöner klingt als zuvor.
Die Kinder lebten das Märchen richtig mit, lachten wie auch viele Erwachsene herzhaft, als Kasperl aus Hotzenplotz solch urige Varianten wie „Hopsentrotz“ oder aus dem Zauberer „Reprozilius Wackelzahn“ machte und klatschten begeistert mit, als das Ensemble zum Schluss fröhlich tanzte.