Mein Freund, der Baum

Grün ist nicht gleich grün. Das meine ich wirklich nicht politisch, sondern mehr verwaltungstechnisch. Schon mehrfach ist mir bei Spaziergängen durch das ja eigentlich ganz schön bunte Kevelaer aufgefallen, dass einige Bäume hier einen schweren Stand haben. Beziehungsweise gar keinen mehr, wenn sie nämlich abgesägt werden.

So wie jetzt gerade wieder in Schravelen. Da wurde flugs in den frühen Morgenstunden ein Baum mit einem Durchmesser von mehr als einem halben Meter abgeholzt. Die Nachbarn schwören, dass er kerngesund war. Angeblich störte er einen Nachbarn, der sich beschwerte, dass der Samen des Baums in seinen Garten flog. Zack, war der grüne Geselle weg. Und, wahrscheinlich damit die grüne Lücke nicht gar so auffällt, wurde kurz nach der Fällung das Gewissen beruhigt, indem zwei neue Bäumchen gepflanzt wurden.

Mechel, meine Frau, sagt: „Das ist nicht das erste Mal, dass sowas vorkommt. Wenn das mit dem Grün so weitergeht, dann sehe ich – für die Kevelaerer Natur – schwarz. Oder gleich rot.“

Euer Hendrick