Aktuelles aus Kevelaer

Frauenpower an der Spitze der Bruderschaft

Die Sankt-Sebastianus-Bruderschaft Kevelaer kann sich in diesem Jahr über eine neue Königin auf dem Schützenthron freuen. Bei dem Schießen auf der Anlage an der Schotten-Schützenhalle hatte Annegret Berretz das Glück auf ihrer Seite.
Mit dem 521. Schuss holte sie den Rumpf des Vogels herunter. In dem spannenden Wettbewerb setzte sie sich gegen ihren Mann Frank, Christine Bielen und Karl-Heinz Fischer durch.
Zu ihrer Adjutantin erwählte die Hausfrau und Mutter zweier Kinder – darunter ein schwerbehinderter Sohn – ihre Tochter Christine Bielen. Die 28-Jährige ist ausgebildete Heilerziehungspflegerin und arbeitet in einem Wohnverbund für Menschen mit Behinderung.
Man habe sich interfamiliär abgesprochen, „dass es der eine macht oder der andere“, gestand Annegret Berretz beim großen Festumzug mit Musikverein, den befreundeten Schützengesellschaften und den Geselligen Vereinen von der Schotten-Schützenhalle in die Kevelaerer City.
Da dachte sie: „Jetzt bin ich et…“

„Aber als er fiel, habe ich nur gedacht: (…) Jetzt bin ich et“, musste die lebenslustige Frau im gleichen Atemzug lachen. Für sie sei das Schießen, das sie als Vereinsmitglied seit drei Jahren praktiziert, „ein persönlicher Ausgleich“.
Am Mittag war die Bruderschaft vom „Goldenen Schwan“ zum scheidenden König Thomas Schagen gezogen, hatte dort die traditionelle „Pause“ mit dem Fahnenschwenken eingelegt und war dann nach dem Gedenken an die Verstorbenen am Heiligenhäuschen zur Gaststätte Scholten „Zum Einhorn“ gezogen.
Neuer Wettbewerb im Festjahr

Erstmals richtete die Sebastianus-Bruderschaft simultan auch einen Wettbewerb zwischen den Musikern aus. „Wir hatten uns aufgrund des Festjahres überlegt, dass es interessant sein könnte“, erläuterte Seb-Päsident und Festkettenträger Hans-Peter „Tutti“ Rütten die Idee.
Er selbst hatte beim Schießen noch den ersten Preis mit abgeschossen. „Das passt in das Bild und in das Jahr“, meinte er stolz. Bei den Musikern setzte sich dann schließlich Stefan Janssen durch., bei den Kindern Lukas Arnold. Und die Würde des Jugendprinzen sicherte sich Louis Lingnau.

Grenzen überwunden

Am Ende der zweieinhalbstündigen Aufführung nahmen die Schülerinnen und Schüler des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums den verdienten Beifall des Publikums entgegen. Zuvor hatten die Unter- und Mittelstufen-AG des Kardinal-von-Galen-Gymnasiums mit ihren beiden Aufführungen bei den Zuschauern im gut gefüllten Bühnenhaus für Begeisterung gesorgt.
Auch bei Ricarda Corbach, die in einem Dreivierteljahr zusammen mit ihrer Kollegin Franziska von Juterzenka das Programm für die Aufführung mit den Fünft- bis Neuntklässlern erarbeitet hatte, herrschte danach große Freude.
„Ich bin begeistert von der Entwicklung der Schüler“, dankte sie „ihrem“ Ensemble für die geleistete Arbeit. „Da gibt es stille Schüler, die förmlich aufblühen, und dafür ist das Projekt da, dass Schüler ihre Grenzen überwinden.“
Die Unterstufe hatte sich mit ihren Pädagoginnen für Hans-Peter Thiermanns Bühnenstück „Glotzi, das Fernsehmonster“ entschieden. Die Geschichte: der kleine Junge Georg (Marie Raulf) ist fernsehsüchtig und schaut lieber TV-Serien, als mit seinen Freunden draußen zu spielen. Die wollen ihn irgendwie davon wegbekommen.
Und so beschließt Pauline (Luiza Baumgartner), sich als eine Art Monster zu verkleiden und ihm das Fernsehgerät einfach zu stehlen und ihn dabei zu erschrecken. Der Coup gelingt, der Junge scheint zunächst traumatisiert, trauert seinen Serien hinterher. Doch Pauline hat jetzt „Blut geleckt“ und stiehlt kurzerhand auch bei anderen Stadtbewohnern die Geräte. So versetzt sie die Bewohner der Stadt in Angst. Nach einer kurzen Auszeit und mit Hilfe eines Doktors kann Georg geheilt werden. Mit schlichten Mitteln und viel Selbstironie schufen die Jungschauspieler eine schöne Bühnenatmosphäre, konnten die Idee des Stücks gut rüberbringen und hatten dabei eine tolle Zeit erlebt. „Der Teamgeist und dieses – ,Ihr schafft das‘“, war das, was der Sechstklässlerin Jette Böhl im Gedächtnis geblieben war.
Die Mittelstufen-AG hatte sich mit Friedrich Dürrenmatts „Besuch der alten Dame“ einen durchaus komplexen, anspruchsvollen Stoff ausgewählt. Dort kehrt die Milliardärin Claire Zachanassian (wunderbar vielschichtig von Caitlin Mc Govern gespielt) in den Ort Güllen zurück, um Rache an ihrem früheren Lover Alfred III zu nehmen.
Er hatte das ungewollte gemeinsame Kind verleugnet, sie war wegen des Vorwurfs der Hurerei aus dem Ort vertrieben worden. Nun kehrt sie zurück, kauft alle Besitztümer auf und bietet der Stadt die Rettung an – im Gegenzug für den Tod des früheren Geliebten.
Der Theater-AG gelang es hervorragend, die Entwicklung der Dorfbewohner zu skizzieren, wie sie langsam von dem schleichenden Gift der Gier und des Geldes zu Ungunsten der Mitmenschlichkeit eingenommen werden. Am Ende kommt es zu einer Art „Tribunal“ und dem Tod des Alfred.
Dazu trugen tolle dramaturgisch-skurille und optisch-spannende Einfälle bei – wie die menschliche „Stehlampe“, die jedesmal ein neues Schild mit dem Ort des Geschehens in der Hand hielt, einem Bürgermeister (Fionnula Mc Govern) als „aufgeblasener“ Fettwanst und die „Masken“-Gestalten, die sich permanent im Hintergrund bewegten und so die „Fassade“ der Menschen verkörperten, die sich am Ende als bösartig „entkleidet“.

„Mortimer’s Shop & Travel“

Seit Anfang April betreibt Peter Michels an der Bahnstraße 41 seinen eigenen Shop „Mortimer’s Shop & Travel“. Neben exklusiven Reisen nach England finden Kunden dort verschiedene britische Fan-, Lebensmittel-, Kleidungs- und Nostalgieartikel.

„Hier im Laden gibt es 110 Quadratmeter Lebensgefühl. Hier sieht es jede Woche ganz anders aus. Täglich suche ich tolle Sachen aus. Das Angebot wechselt ständig. Ich erfülle Träume, von denen die Menschen noch nicht einmal wissen, dass sie sie haben“, weiß Peter Michels. Er ist froh, wenn er etwa eine Dame mit einer Teekanne im alten englischen Design mit einem Lächeln aus seinem Laden gehen sieht. „Dafür bin ich da; ich verkaufe eigentlich Emotionen.“

Der ganze Laden entstand ursprünglich eher nebenbei. Michels, der mehrere Sprachen beherrscht, mehrere Ausbildungen und Studiengänge absolviert hat, in Südafrika eine Zeit lang ein eigenes Hotel hatte, als Berufskraftfahrer weite Strecken fuhr und länger in Großbritannien lebte, wollte ursprünglich eigentlich nur Reisen nach England anbieten. Peter Michels hat einen eigenen kleinen Fuhrpark; „Für jeden Typ Mensch und für jede Strecke ist etwas dabei“.

Er oder seine Mitarbeiter holen Kunden auch direkt vor der Haustüre ab und bringen sie nach England. Christmasshopping in London etwa ist immer ein Highlight, das früh schon ausgebucht ist; viele wünschen sich auch eine Rosamunde-Gedächtnis-Tour in Südengland mit open-garden-Besichtigung von alten Herrenhäusern. „Ich arbeite mit den Menschen ihre England-Tour aus. Manche möchten etwa gern die royale Seite von London sehen.“ Mit seinem eigenen Londoner Taxi hat er im täglichen Stau dieser Metropole einen ganz besonderen Vorteil: Er darf auf der Schnellspur fahren und kommt dort, anders als die normalen PKWs, auch voran.

Auf sein blaues Taxi ist er aber auch sonst ganz stolz: „Es ist so groß, da können Sie mit Rollstuhl und eingebauter Rampe einfach hineinfahren; es hat eigene eingebaute Kindersitze und so viel Platz, da könnten Sie Polka tanzen!“ Fahren ist für den langjährigen Berufskraftfahrer kein Stress, sondern Erholung. Manche Ecken Englands kennt auch nur er und kann individuell nach den jeweiligen Vorlieben der Kunden Reisen zusammenstellen.

Ein besonderes Highlight ist für den jahrzehntelangen Motorradfahrer auch das große jährliche Biker-Treffen von Brighton. Mit über 5000 Teilnehmern ist dort im September eines der schönsten Bikertreffen in Europa. Schon lange ist auch Peter Michels in Brighton dabei und immer wieder erschlagen von den Eindrücken und dem Lebensgefühl, wenn Tausende von Bikern zur gleichen Zeit an der Küste entlang fahren und die Lebensfreude feiern. Seit Eröffnung seines eigenen Shops kann er in diesem Jahr am 7. und 8. September auch eine zweitägige Reise nach Brighton mit Beförderung der Roller und Motorräder anbieten.

Früher hätte es zwischen motorradfahrenden Rockern und rollerfahrenden Mods oft Konflikte gegeben, die 1964 auch eskalierten. Aber statt dem Kriegsbeil zwischen diesen zwei gegensätzlichen Subkulturen würde heute eine riesige Party gefeiert mit Traumstrecke am Strand entlang, einem tollen Bühnenprogramm und jeder Menge Lebensfreude.

Für seine Reisen brauchte Peter Michels ursprünglich nur ein Büro mit Schreibtisch. Doch um den Schreibtisch und die Sitzecke mit Reiseprospekten herum entstand ganz nebenbei ein Laden mit einigen hundert britischen Fan- und Lifestyle-Produkten, wie Lady-Di- oder Harry-Potter-Andenken, London-Taschen, Pop-up-Karten, schicken Schuhen, Two-Tone- oder Ska-Musik, Modellautos der Fahrzeuge aus den James-Bond-Filmen, britischen Hosenträgern oder Krawatten, Pailettenkleidern mit der Union Jack und daneben finden sich auch noch einige britische Roller.

Vor dem drohenden Brexit hat er keine Angst. Seine Reisen und seine Produkte hofft er und sein Team auch mit anderen Auflagen, zu einem fairem Preis Kunden anbieten zu können und mit ihnen seine Liebe zu einem der schönsten und vielfältigsten Ländern in Europa teilen zu können.

Nähere Infos über den britischen Shop gibt es unter www.mortimers-shop-and-travel.com..

Faszination Modellbahn

Staunende Kinder, faszinierte Erwachsene, die sich an die eigene Spielzeit zurückerinnerten und Technikinteressierte säumten den Raum 107 der Öffentlichen Begegnungsstätte im Untergeschoss. Dort hatten sie die Gelegenheit, die große Bahnlandschaft zu begutachten, die die „Eisenbahnfreunde Kevelaer“ dort vor Jahren vom Bahnhof dorthin verkleinert untergebracht und seitdem stets auf neue technisch verfeinert und ausgebaut hatten.
„Wir sind zufrieden, wenn einige kommen. Das ist ja keine Computermesse“, freute sich der Kassierer des Vereins, Klaus Schmitz, über den gleichmäßigen, wenn auch nicht überbordenden Besuch von Menschen, die einmal einen Blick in diese besondere Welt aus kleinteiligem Bau, großflächiger Landschaft und High-Tech werfen wollten.
Und so ließen die Modellbauer alte Lokomotiven und ICE-Züge über die Berge und Täler entlang der Straßenzüge und sogar eines mit Leinwand nachempfundenen Autokinos computergesteuert vorbeidüsen.
„Als Kind habe ich selbst eine gebaut, da hatte ich eine Spannplatte mit drei mal zwei Metern. Die hab ich sogar noch“, philhosophierte Christoph Ellinghorst über die Unterschiede von Märklin- und Luna-Gleisen und über die Ausrichtung früherer Kindergenerationen. „Entweder hattest Du eine Carrera-Bahn – oder eben einen Zug.“
Nachgebauter Aufsteiger
Gemeinsam mit seiner Frau und den beiden Kindern Erik und Laura verfolgte er gebannt die Fahrten der Modellzüge und den Flug des „Aufsteiger“-Nachbaus entlang der Luft-Schiene.
Und alle zuckten im Kollektiv zusammen, als mit einem Mal der Donner eines „Gewitters“ den Raum erfüllte. „Der Blitz dazu ist noch in Arbeit“, meinte Klaus Schmitz lächelnd. Darüber hinaus wolle man eine Lichtsteuerung in dem Häuserviertel mit einbauen und die Straßenlaternen „leuchten“ lassen. „Aber das alles ist von der Zeit und dem Geld her sehr aufwändig.“
Für Fynn von der Höh war der Besuch eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. „Ich hab hier relativ viel gemacht , was die Technik betrifft“, erinnerte sich der 19-Jährige, den das Fachabi und die Ausbildung etwas von dem Hobby abgebracht hatten, an früher. „Die Liebe zum Detail und dass es von allein läuft“, das fasziniere ihn aber nach wie vor.

Jeder hat seinen eigenen Platz

Die neue Chorbühne in der Marienbasilika hat ihren Platz gefunden, nicht mehr hoch oben von der Orgelempore herab singen die Chöre, sondern im engen nachbarschaftlichen Kontakt in und mit der Gemeinde.
Das geschwungene hölzerne Rund im Baukastensystem bietet 60 Sängerinnen und Sängern einen Steh- und Sitzplatz und ist mächtig und doch sanft eingebunden in die Architektur der Basilika, linker Hand vor der Sakristei.
„Es war eine Entwicklung über Monate“, erklären Pastor Gregor Kauling, Pfarrer an St. Marien, und Dr. Bastian Rütten, Theologischer Referent der Wallfahrt. „Aber nun sind wir glücklich und froh, diese Lösung gefunden zu haben. Es ist ein Miteinander von Chor und Gemeinde, die Kirchenmusik ist enger in die liturgischen Abläufe eingebunden, man sieht den Chor, und der Chor sieht die Gemeinde.“
Entwickelt hat die hölzerne, halbrunde Chorbühne ein Architekturbüro aus Kleve, „natürlich in Zusammenarbeit mit der bau- und kunstgeschichtlichen Abteilung des Bistums Münster“, sagt Gregor Kauling.
Nun hat jedes Chormitglied auch da, wo es steht, seinen Sitzplatz. Und weil die Bühne im Baukastensystem gedacht ist, lässt sie sich die Grundstellung zu besonderen Anlässen für das Orchester schnell und praktikabel erweitern bzw. umstellen. „Alles in einer stabilen Ordnung“, versichert der Pastor.
Und noch eine Neuerung hält St. Marien für die Kirchgänger bereit: In den rund 1.000 ausgelegten Gotteslob-Büchern findet sich ganz hinten nun ein eigener Gebets- und Lied-Teil der Wallfahrtsgemeinde. Eine Verbindung von traditionellem und modernem geistlichen Liedgut soll es sein. Lieder und Texte, die im „normalen Gotteslob“ nicht zu finden sind.
Die Redaktion dieses Pilgeranhangs stand unter der musikalischen Gesamtredaktion von Chordirektor Romano Giefer. Er hatte mit Pastor Kauling, Bastian Rütten und Pfarrer Josef Cornelissen die Zusammensetzung des Kevelaerer Eigenteils in der Hand. „Das Projekt“, so Kauling, „ist mit den Kirchenmusikern abgestimmt und für alle Liturgien das ganze Jahr über ausgestattet.“
Der neue Anhang mit modernen und auch althergebrachten Texten, Gebeten, Liedern und Gesängen ist 60 Seiten stark, aber auf feinem Papier gedruckt, so dass es sich in das Gotteslob nahtlos einfügt.
Unter den Marienliedern findet sich unter anderem das mit der Ziffer 041: „Maria“ von Richard Schulte Staade (mehr als drei Jahrzehnte war der Geistliche Rektor der Wallfahrt in Kevelaer). Bei den Gebeten lassen sich die Mariengebete von Papst Franziskus und Papst Benedikt XVI. entdecken und, natürlich, das Gebet, das Papst Johannes Paul II. am 2. Mai 1987 vor dem Gnadenbild gesprochen hat.
In Ergänzung zur Durchnummerierung des „alten“ Gotteslobs bekommen die Lieder und Texte des Kevelaerer Eigenanteils jeweils eine 0 vor die Ziffer gestellt. 052 etwa ist das Ave Maria von Lourdes, 023 eine Gebet, das man beim Aufstellen einer Kerze sprechen kann. Und was verbirgt sich unter 007? „Mutter Teresa“, sagt Pastor Kauling schmunzelnd, und, ebkes nachgeblättert, stimmt: „Jeder Tag ist eine Chance, nutze sie…“
Den Gotteslob-Eigenanteil der Wallfahrtsgemeinde St. Marien Kevelaer kann man zum Preis von fünf Euro auch kaufen, im Buchhandel oder im Priesterhaus.

Malteserwallfahrt mit mehr als 1.000 Pilgern aus dem Erzbistum Köln

Leuchtend rote Warnwesten beherrschten einen Vormittag lang den Kapellenplatz. Zum 35. Mal hatte der Malteser Hilfsdienst in der Erzdiözese Köln insbesondere kranke, alte und behinderte Menschen eingeladen, zum Gnadenbild am Niederrhein zu pilgern.
Mehr als 1.000 Pilgerinnen und Pilger waren der Einladung gefolgt und wurden vor Ort von zahlreichen Helfern betreut. Dabei zählten auch kleine Gesten, etwa, dass junge Freiwillige in der Marienbasilika den Gottesdienstteilnehmern immer wieder Wasser anboten.
Begleitet wurden die Malteser vom Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki, den Wallfahrtsrektor Gregor Kauling in der Basilika begrüßte. Der Kardinal sprach in seiner Predigt insbesondere über die Bedeutung der Mutterrolle für Maria: „Wir gehen zu Maria, weil sie unsere Mutter ist.“
Auf dem Gnadenbild trage sie Jesus, „sie hält ihn uns gewissermaßen entgegen.“ Das zeige, dass man auch bei Jesus sei, wenn man bei Maria ist. „Und bei Jesus zu sein“, betonte der Kardinal, „ist das Beste für uns.“ Das könne man an der Gottesmutter selbst sehen. Sie haben Jesus bis zum Beginn seines öffentlichen Lebens gelehrt, erzogen und umsorgt, selbst unter dem Kreuz habe sie es bei ihm ausgehalten.

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki predigte in der Basilika über die Mutterliebe.


„Ihre Liebe war stärker als der Tod“, erklärte Woelki, „daher hat der Herr sie nach dem Ablauf ihres irdischen Lebens zu sich geholt. Es war gut für Maria, stets bei Jesus zu sein.“ Weil alle Menschen auch Kinder der Gottesmutter seien, wolle sie ihnen helfen, auch bei Jesus zu sein. Besonders richte sie ihre Mutterliebe an die „Kranken, Alten und Gebrechlichen“, sagte der Kardinal, „sie alle sind angenommen und geliebt. Nicht nur von Maria, sondern von Gott selbst.“
Die meisten Pilger, fuhr Kardinal Woelki fort, „gehören nicht zu den Großen der Welt. Sie sind schwach und klein. Aber vor Gott sind alle groß. Auch das sehen wir an Maria.“ Was den Menschen wahrhaft groß mache, sei nicht das, was er selbst aus sich macht, sondern das, was Gott aus ihm macht.
Woelki: „An Maria sehen wir, was Gott aus jedem Einzelnen von uns machen will. Er will einen jeden von uns in seine göttliche Freunde aufnehmen und alle Tränen von unseren Augen abwischen. Was früher war, ist dann vergessen, Gott macht alles neu.“

Falsche Polizisten

Am Dienstag (21. Mai 2019) erhielten gleich fünf Seniorinnen in Kevelaer einen Anruf von einem “falschen Polizeibeamten”. Wie in früheren Fällen dieser Masche, teilte der Betrüger mit, dass in der Nähe Einbrecher festgenommen worden seien. Auf einem Zettel der Einbrecher hätte die Adresse der jeweiligen Seniorin gestanden. Alle Damen durchschauten den Betrug, legten auf und verständigten die Polizei. Hier noch einmal die Verhaltenshinweise der Polizei, die bei solchen Anrufen dringend zu beachten sind:
Verhaltensregeln
– Bei einem Anruf der Polizei erscheint nie die Notrufnummer 110 in Ihrem Telefondisplay.
– Gibt sich der Anrufer als Polizeibeamter oder -beamtin aus, lassen Sie sich den Namen nennen und rufen Sie Ihre örtliche Polizeidienststelle an. Fragen Sie nach, ob es diese Person bei der Behörde gibt und wie Sie sie erreichen können.
– Geben Sie unbekannten Personen keine Auskünfte über Ihre Vermögensverhältnisse oder andere sensible Daten.
– Übergeben Sie unbekannten Personen niemals Geld oder Wertsachen, auch nicht Boten oder angeblichen Mitarbeitern der Polizei, der Staatsanwaltschaft, vom Gericht oder Geldinstituten.
– Wenn Sie solch einen Anruf bekommen haben, verständigen sofort die Polizei und Verwandte.


Zweijährige bei Unfall verletzt

Wie die Polizei erst am Montagmorgen meldet, wurde eine Zweijährige bei einem Unfall am Samstag, 18. Mai, lebensgefährlich verletzt. Gegen 11.50 Uhr fuhr das 2-jährige Mädchen aus Kevelaer in Begleitung ihres Vaters mit einem Laufrad auf dem Gehweg der Marienstraße in Richtung Basilikastraße. Das Mädchen hielt an der Bonifatiusstraße an, um auf ihren Vater zu warten. In diesem Moment rollte ein 85-jähriger Mann aus Weeze in einem Mercedes E-Klasse aus der Bonifatiusstraße und erfasste die Zweijährige. Das Mädchen wurde dabei schwer verletzt. Der Vater brachte sie zum nahegelegenen Krankenhaus. Das Mädchen wurde von dort mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik verlegt. Nach Angaben der Polizei vom Montagmorgen besteht Lebensgefahr. Zur Ermittlung des genauen Unfallhergangs wurde ein Sachverständiger hinzugezogen. Der Mercedes und das Laufrad wurden sichergestellt. Der kreuzende Gehweg der Marienstraße hat an der Einmündung Bonifatiusstraße einen abgesenkten Bordstein.
Um 14.30 meldete die Polizei am Montag, dass die Zweijährige außer Lebensgefahr sei.

Mailieder und Renaissance-Musik

Am Dienstag, 21. Mai, findet um 15 Uhr wieder der öffentliche Senioren-Treff in der EvangelischFreikirchlichen Gemeinde in Kevelaer statt. Menschen Ü60 und alle die an dem Thema interessiert sind aus Kevelaer und Umgebung sind herzlich eingeladen. Es gibt vielfältige Lieder zum Wonnemonat. Ein Teil soll gesungen werden. Dabei stellt Andreas Nitsch die Musik der Renaissance und ihre Instrumente vor.
Nitsch war 25 Jahre Mitglied des „Spielkreis für Alte Musik, Moers“. Aus eigenem Besitz stellt er seine Instrumente wie, Bassdulzian, Zinken, Flöten und Renaissancelaute vor. Ein Kuchen-Buffett rundet den rund zweistündigen Nachmittag ab.

Infobus macht Station in Kevelaer

Das Marienhospital Kevelaer engagiert sich aktiv für die Kampagne „Herzenssache Lebenszeit“. Am Samstag, 25. Mai, berät ein Ärzteteam des Krankenhauses von 10 bis 16 Uhr auf dem Roermonder Platz zu Herz- und Gefäßerkrankungen wie Schlaganfall und ihren Ursachen.
Interessierte haben rund um den roten Infobus der Kampagne die Möglichkeit, offene Fragen zu klären und ihr persönliches Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen oder einen Diabetes testen zu lassen.

Dr. Klaus-Dieter Willenborg, Chefarzt der Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie.


„20 Prozent aller Schlaganfallpatienten in Deutschland sind zuckerkrank. Nur wer die Gefahren von Diabetes und Herz- und Gefäßerkrankungen kennt, kann ihnen vorbeugen“, sagt Dr. Klaus-Dieter Willenborg, Chefarzt der Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie. „An der Stelle setzen wir an: Wir möchten beraten und aufklären.“ Diabetiker etwa haben ein zwei- bis vierfach erhöhtes Schlaganfall-Risiko. Wenn noch weitere Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck oder schlechte Blutfettwerte hinzukommen, steigt die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall noch stärker an.
„Trotz einer verbesserten Versorgung senkt Diabetes die Lebenserwartung nach wie vor um viele Jahre“, erklärt Dr. Rüdiger Kerner, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und interventionelle Angiologie (Gefäßmedizin). „Patienten, die an Diabetes erkranken und einen Schlaganfall erleiden, haben eine um bis zu zwölf Jahre verkürzte Lebenserwartung.“
Weil es bei der Behandlung von Schlaganfällen auf jede Minute ankommt, hat das Marienhospital Kevelaer eine sogenannte „Stroke Unit“ eingerichtet.

Dr. Rüdiger Kerner, Chefarzt der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und interventionelle Angiologie.


Ein erfahrenes und eingespieltes Team aus Ärzten und Pflegekräften sorgt dafür, dass jeder Patient mit Verdacht auf einen Schlaganfall die bestmögliche Versorgung erhält – und das so schnell wie möglich. „Das ist wichtig, um mögliche irreparable Folgeschäden zu verhindern oder zu minimieren“, sagt Dr. Klaus-Dieter Willenborg.
Dabei arbeitet das Ärzteteam des Marienhospitals auch interdisziplinär: Bei Schlaganfällen, ausgelöst durch einen Gefäßverschluss im Gehirn, findet etwa die sogenannte „Thrombektomie“ Anwendung – eine hochmoderne Behandlungsmethode, bei der das Blutgerinnsel mit Hilfe eines Katheters entfernt wird.