Aktuelles aus Kevelaer

Kevelaerer auf Kapellenplatz überfallen

Am Sonntag, 11. August 2019, gegen 23 Uhr, war ein 43-Jähriger aus Kevelaer zu Fuß auf dem Kapellenplatz in Richtung Hauptstraße unterwegs. Auf Höhe eines Cafés sprach ein Unbekannter den 43-Jährigen an und erkundigte sich nach einer Galerie in Kevelaer. Die beiden führten zunächst einen belanglosen Dialog, zwischendurch telefonierte der Unbekannte kurz. Nach dem Telefonat forderte er plötzlich Geld von dem Kevelaerer und gab an, ein Messer bei sich zu haben.
Zwar konnte der 43-Jährige kein Messer bei dem Täter ausmachen, trotzdem nahm er einen Geldschein aus seinem Portmonee, warf das Geld auf den Boden und flüchtete. Der Täter entfernte sich daraufhin in unbekannte Richtung. Der Kevelaerer beschreibt den Mann als circa zwischen 18 und 25 Jahre alt, sowie circa 160 bis 170cm groß. Er war von kräftiger, trainierter Statur. Der Mann hatte blonde, mit Gel hochgestylte Haare. Seine Augen waren blau. Er trug ein graues Kapuzenshirt, blaue Jeans und Turnschuhe. Er führte ein Herren-Fahrrad mit sich, es war wahrscheinlich schwarz und hatte Trekkingreifen.
Hinweise bitte an die Kripo Goch unter Tel. 02823-1080.

Neues Zuhause in Kevelaer gefunden

Wer wissen will, wo die netten Ecken in Kevelaer sind, welche Ziele sich wirklich lohnen und warum es in dem kleinen Wallfahrtsort so schön ist, der muss nur Charlotte Bordewisch fragen. Sie ist Kevelaererin mit Herz und Seele. Dabei lebt die 38-Jährige noch gar nicht so lange hier. „Aber ich kenne die Stadt wie meine Westentasche“, sagt sie. Vor sechs Jahren zog Charlotte Bordewisch von Detmold nach Kevelaer und fand am Niederrhein ein neues Zuhause.

Wie schön Kevelaer ist, hört sie zudem jeden Tag. Sie arbeitet im „Klostergarten“, dem barrierefreien Hotel in der Stadt, in dem Menschen mit und ohne Behinderung beschäftigt sind. Charlotte Bordewisch gehört zum Housekeeping-Team: „Staubsaugen, putzen, wischen, bei Bedarf die Betten beziehen“, zählt sie ihre verschiedenen Aufgaben auf.

29 Zimmer hat das Hotel, „die sind immer gut gebucht“. In der Regel beginnt ihr Dienst um 9 Uhr im Klostergarten, dann liegt die Liste schon bereit, welche Zimmer wie gemacht werden müssen. Für Charlotte Bordewisch und ihre Kolleginnen und Kollegen werden die Gäste in drei Kategorien geteilt: Bleiber, Anreiser und Abreiser. Wer in einem Hotel arbeitet, sollte flexibel sein. „Es sind keine festen Zeiten, sondern man muss arbeiten, wie man gebraucht wird“, sagt Bordewisch – auch an Wochenenden und Feiertagen.

Kein weiter Arbeitsweg

Zum Glück hat Bordewisch es nicht weit zur Arbeit. Ihre kleine Wohnung liegt unmittelbar neben dem Hotel. „Ich kann direkt auf die Zimmer 11, 12 und 14 schauen“, lächelt sie. Bordewisch lebt im sogenannten Ambulant Betreuten Wohnen. Unterstützt wird sie im Alltag von Christine Bielen vom LVR-HPH-Netz Niederrhein.

Bordewisch ist sehr selbstständig und vor allem gut organisiert. Gegen acht Uhr steht sie auf, nach dem Dienst stehen Ausruhen, Duschen und Haarewaschen auf dem Programm, außerdem kocht sie gerne und so gibt es abends immer etwas Leckeres zu essen. Den Fernseher schaltet sie vor allem dann ein, wenn Fantasyabenteuer wie „Herr der Ringe“ oder „Harry Potter“ laufen, aber es darf auch ein guter Horrorfilm laufen.

Mit Freunden geht sie ins Kino, zum Kegeln und zum Reiten. Und sollte noch Zeit bleiben, muss Charlotte Bordewisch nur auf die Liste schauen, die sie sich für ihre Hobbys gemacht hat: Musik, Sudoku, Spielen, Malen, Lesen, Schreiben. Außerdem müssen nicht nur die Hotelzimmer, sondern auch die eigenen vier Wände geputzt werden.

Familie in Geldern

Dass Charlotte Bordewisch vor sechs Jahren von Detmold an den Niederrhein zog, hatte seinen Grund. In Detmold arbeitete sie in einem Café, in dem wie im „Klostergarten“ Menschen mit Behinderung beschäftigt werden. Aber die Bedingungen seien nicht so gut gewesen wie in Kevelaer. Ihr Vater habe ihr geraten, sich etwas Neues zu suchen. Der Niederrhein lag gedanklich nahe, in Geldern lebt Charlottes Schwester mit ihrer Familie. Und dass Tante Charlotte regelmäßig ihren Neffen Jan besucht, versteht sich von selbst.

Wer die ambulanten Wohn- und Unterstützungsleistungen des LVR-HPH-Netz Niederrhein kennenlernen möchte, kann sich bei Anja Booltink mobil unter Tel. 0152-09321919 oder per E-Mail anja.booltink@lvr.de melden.

Einbruch in Schnellrestaurant

Am Freitag, 9. August 2019, in der Zeit von circa 2.30 bis 6.30 Uhr, verschafften sich bislang unbekannte Täter durch Aufhebeln eines Fensters Zugang zum Schnellrestaurant auf der Feldstraße in Kevelaer. Im Verkaufsbereich wurde eine Kasse aufgebrochen. Des weiteren flexten die unbekannten Täter einen im Büro befindlichen Tresor auf.
Hinweise zu verdächtigen Personen oder Beobachtungen bitte an die Kriminalpolizei in Goch unter der Telefonnummer 02823-1080.

Kugel ist nicht gleich Kugel

Das ganze Jahr über, und zwar immer mittwochs, lassen die Mannen des Billardklubs „Scharfe Ecke Kevelaer 1949“ die drei Kugeln über ihren grünen Tisch rollen. An dieser Tradition wird eigentlich eisern festgehalten. In diesen Tagen aber war es zwei Gründen geschuldet, dass sie von dieser höchst sportlichen Tätigkeit einmal Abstand nahmen.

Zum einen war es das sehr warme Wetter, das zu einer Abkühlung herausforderte, zum anderen das Jubeljahr 2019, weshalb der Vorsitzende Wilfried Schotten ein Einsehen hatte und zu einem allgemeinen Eisessen einlud – ein weiteres, wenn auch kleines Highlight bei mehreren Unternehmungen anlässlich des 70-jährigen Bestehens.

Und was tat man anschließend, nachdem man sich im Café genügend abgekühlt hatte? Die Herren sagten den Eiskugeln ade, eilten zielstrebig zu ihrem Vereinslokal bei der SSG auf der Hüls und holten dort weitere Kugeln aus dem Schrank. Die waren aber diesmal unverdaulich, nicht aus Eis, sondern aus Aramith-Kunststoff.

Seine Kunst lebt weiter

Am 14. Juli 2019 ging die Sonderausstellung zu Friedrich Stummel und seiner Künstlerschule im Kevelaerer Museum zu Ende. Am 16. September 2019 jährt sich der Todestag des großen Kevelaerer Künstlers zum 100. Mal. Grund genug für das Kevelaerer Blatt, auch einmal ausführlich auf das Leben und Wirken dieses für Kevelaer so bedeutenden Künstlers zu schauen…

Nicht nur die Friedrich-Stummel-Straße erinnert an den wohl größten Künstler der Marienstadt. Die Gnadenkapelle und die Marienbasilika Kevelaer sind bis heute sprechende Zeugnisse für dieses Ausnahmetalent. Gemeinsam mit seinem Schülerkreis hat Stummel Kevelaer künstlerisch seinen Stempel aufgedrückt und mit dazu beigetragen, dass Kevelaer heute eine Stadt von Kunst und Kultur ist.

Geboren ist Friedrich Stummel am 20. März 1850 in Münster. Seine Mutter unterhielt zunächst in Münster ein Mode-Atelier, das sie aber noch in den 1850er Jahren aufgab. Sein Vater eröffnete ein fotografisches Geschäft, allerdings mit wenig Erfolg, sodass er es aufgab. In Münster besuchte Stummel zunächst die Domschule, später das Gymnasium in Osnabrück. Obwohl er begabt war, brach er mit 16 Jahren die Schulausbildung ab und ging an die Kunstakademie in Düsseldorf. Seine Eltern und zwei Schwestern folgten ihm bald nach.

Eine Schule der Not”

Schon als junger Mann war Stummel vor die schwierige Aufgabe gestellt, seinen eigenen Lebensunterhalt und den seiner Familie zu bestreiten. Neben dem Studium verdiente er sich Geld durch Privatunterricht, durch Anfertigen von Zeichnungen und Farbskizzen für Modezeitungen und durch das Bemalen von Spazierstöcken. Diese Jahre schildert er später als eine Zeit „fürchterlichster Not“ und „eine Schule der Not“, die ihn formte.

Künstlerische Feinarbeit. Foto: DdB

Nach Abschluss der Akademieausbildung erhielt er weiteren Unterricht von Professor Eduard von Gebhardt. „Was ich kann, verdanke ich Gebhardt“, sollte er später über seinen Lehrer schreiben. In Düsseldorf gehörte er einem Kreis von Malerfreunden an, leitete einen Kirchenchor und konnte sich durch den Verkauf erster Malereien einige Kunstreisen ermöglichen, die ihn auch ins Ausland führten.

Sein Hauptziel wurde bald Italien. Mehrmals ging er zu Fuß über die Alpen. Leidenschaftlich vertiefte er sich in die mittelalterliche Kunst und skizzierte eifrig, was er alles sah. Sein späterer Förderer, Dechant van Ackeren, sagte über ihn, es gebe in Deutschland wohl kaum eine Kirche mit Kunstschätzen, die Stummel nicht gesehen und studiert hätte.

Mit 29 Jahren hatte er schließlich seine Ausbildung beendet. Er ging zunächst nach Berlin, wo er jedoch nicht glücklich wurde. An seinen Freund Wolff, der Vikar in Kalkar am Niederrhein war, schrieb er, Berlin sei wie eine „öde Wüste“ und er halte es hier nicht länger nicht aus. Ganz direkt fragte er Wolff in seinem Brief, ob er nicht eine Kirche wüsste, die er ausmalen könne. Joseph van Ackeren, Pfarrer von Kevelaer, kam dies zu Ohren. Da dieser für die seit 20 Jahren fertige Marienkirche, deren Wände und Gewölbe noch in kahlem Grau dastanden, eine künstlerische Ausstattung wünschte, lud er Stummel nach Kevelaer ein.

Ein Atelier im Priesterhaus

1880 durfte er an einer kleinen Wandfläche der Beichtkapelle eine Probemalerei machen. Einberufene Kunstexperten beurteilten dieses Probebild so gut, dass Stummel den Auftrag erhielt, zunächst die Beichtkapelle auszumalen. Zunächst aber wollte Stummel noch einmal nach Italien reisen und kehrte erst mit vollen Skizzenmappen nach Monaten heim. Im Priesterhaus wurde ihm ein Atelier zugewiesen. Nach zwei Jahren kaufte er sich ein Haus, nur wenige Meter vom Kapellenplatz entfernt. Er ließ an sein Wohnhaus ein Atelier anbauen und rief dann seine Familie nach Kevelaer.

Stummels Kunst prägt Kevelaer. Foto: DdB

Stummel bekam schließlich den Auftrag, die Marienbasilika, die Beichtkapelle und die Gnadenkapelle auszumalen. Dies war der größte Auftrag seines Lebens, an dem er von 1880 bis zu seinem Lebensende 1919 arbeitete. In Kevelaer errichtete er auch eine Werkstatt mit einem eigenen Schülerkreis. Neben Wandmalereien fertigte er viele Glasmalereien an.

Der Auftrag aus Kevelaer hat aus dem einst in Berlin unglücklichen Menschen einen führenden Kirchenmaler gemacht und Kevelaer in künstlerischer Hinsicht herausgehoben. Später eröffnete er in der Gelderner Straße 29 ein Atelier. Das Atelier Stummel wurde zu einem Großunternehmen für kirchliche Kunst. Stummel nahm bald auch größere auswärtige Aufträge an.

59 Schüler sind bekannt

Einer seiner Schüler, Heinrich Derix, schrieb über ihn: „Stummel gab sich die größte Mühe, seine Schüler zu tüchtigen Künstlern heranzubilden und zu braven Menschen zu erziehen. Die Tagesarbeit war sehr lang und fiel anfangs recht schwer. Sie begann morgens um halbacht Uhr und dauerte, ohne Pause, bis zwölf Uhr, dann von halbzwei bis vier Uhr und von halbfünf bis sieben Uhr. Abends um acht Uhr wurde weiter gearbeitet bis halbzehn, doch konnte in diesen letzten Stunden jeder sich nach Belieben beschäftigen mit Zeichnen oder Lesen. Auch wurden dann durch die Schüler Vorlesungen gehalten, zuweilen auch durch Herrn Stummel selbst.“ Die Zahl der Schüler nahm schnell zu. Insgesamt sind 59 Stummelschüler bekannt.

1890 heiratete Stummel die 17 Jahre jüngere Helene von Winckler (1867–1937). Wie diese schrieb, seien die Kevelaerer „allzu sehr geneigt, alles an mir scharf und erbarmungslos zu kritisieren“ und „wenn ich mit meinem Mann zusammen ausging, dann stürzten die Leute ans Fenster, um sich Stummels Frau anzusehen“.

Vier gemeinsame Kinder

Helene Stummel entwickelte bald selbst künstlerische Fähigkeiten und errang eine führende Stellung in der Paramentenstickerei. Das Künstler-Ehepaar bekam vier Kinder: Josef, Maria, Ludwig und Fritz. Über den Charakter von Friedrich Stummel schrieb sein Sohn Ludwig: „Er war eine einzigartige, tief-fromme Künstlerseele mit einer außerordentlichen Freude an allen kleinen und großen Wundern der Natur und mit einer ungewöhnlichen Güte, Hilfsbereitschaft und Ausstrahlung auf seine gesamte Umgebung.“

Am 16. September 1919 erlag Friedrich Stummel einem Schlaganfall. Er war 69 Jahre alt. Seine letzte Ruhe fand er, wenige Schritte von seinem Atelier entfernt, auf dem Kevelaerer Friedhof.

Grab der Familie Stummel. Foto: DdB

Leider sind Stummels Malereien und Glasfenster der Beichtkapelle nicht mehr erhalten. In den letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges erlitt die Beichtkapelle Luftdruckschäden. Die Fenster gingen kaputt und auch die Malereien wurden durch eindringende Feuchtigkeit so zerstört, dass sie nicht erhalten werden konnten. Sie wurden weiß übertüncht. Dargestellt waren das Jüngste Gericht, Evangelische Parabeln, die vier letzten Dinge (Tod, Gericht, Himmel und Hölle) und die Apokalyptischen Reiter.

Großartigste Schöpfungen der kirchlichen Monumentalmalerei

Auch in der Marienbasilika gingen alle Fenster, die Stummel und seine Schüler geschaffen hatten, durch Kriegsschäden verloren. Doch die in der Marienbasilika und Gnadenkapelle erhaltenen Malereien Stummels gehören zu den großartigsten Schöpfungen der kirchlichen Monumentalmalerei an der Wende zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert. Sein Bildprogramm fußt auf dem Begriff der „biblia pauerum“ (Armenbibel) und offenbart seine große Bibelkenntnis, seine Kunstfertigkeit und Frömmigkeit.

In seinem Sterbebild hieß es: „Unermüdlich ist er sein Leben lang zur Ehre Gottes tätig gewesen, indem er seine ganze Arbeit und sein hohes künstlerisches Können in den Dienst dieser einen Aufgabe stellte. Mit frommer und gläubiger Seele versenkte er sich immer wieder in die großen und heiligen Gedanken, die er künstlerisch gestalten wollte, und dadurch ist das, was er in zahlreichen Kirchen und Domen schuf, nicht nur echte, sondern auch tief-fromme Kunst geworden. Überraschend war die Vielseitigkeit seines Wissens, das sich auf alle Kunstgebiete erstreckte. Durch sein Können und Wissen bedeutend, war er als Mensch von gewinnender und selbstloser Güte und Bescheidenheit.“

Ferienkino mit Drachen und Stachelschwein

Das Ferienkino am Morgen findet am Mittwoch, 14. August 2019, um 10.30 Uhr im Konzert- und Bühnenhaus statt. Eine abenteuerliche Reise mit Drachen und einem Stachelschwein kann an diesem Tag mit der Familie oder Freunden erlebt werden. 

Aufregung bei den Feuerdrachen

Zusammen mit seinen beiden Freunden Oskar, dem vegetarischen Fressdrachen, und Matilda, dem Stachelschwein, will der kleine Drache Kokosnuss seiner Familie beweisen, dass man sich auf ihn verlassen kann, obwohl er noch nicht fliegen kann. Seine Chance: Das wertvolle Feuergras wurde aus seinem Dorf gestohlen und er will dies nun wieder nach Hause bringen.

Auf ihrer abenteuerlichen Reise finden die drei Freunde heraus, dass die Dracheninsel in großer Gefahr schwebt. Mutig und unerschrocken kämpfen sie dagegen. Dieses aufregende Abenteuer um den kleinen Drachen Kokosnuss können Besucher am Mittwoch, 14. August, im Konzert- und Bühnenhaus auf den Kino-Stühlen mitverfolgen.

Der Filmtitel darf aus lizenzrechtlichen Gründen nicht öffentlich genannt werden. Dieser kann beim Stadtmarketing unter der Telefonnummer 02832 122-990 erfragt werden. Wer regelmäßig über das Kinoprogramm informiert werden möchten, kann seine E-Mail-Adresse unter stadtmarketing@kevelaer.de zur Verfügung stellen und verpasst so keinen Termin mehr.

Die Eintrittskarten für die Vorstellungen im Rahmen der Veranstaltungsreihe „KoBü-Flimmern“ sind zu einem Kostenbeitrag von 1 Euro für alle Vorstellungen im Vorverkauf beim Service-Center im Erdgeschoss des Rathauses, Peter-Plümpe-Platz 12, 47623 Kevelaer, Tel.-Nr. 02832 122-991, oder an der Tageskasse erhältlich.

Unbekannter Autofahrer gesucht

Am Dienstag, 6. August, gegen 23.15 Uhr, war eine 19-Jährige mit ihrem Honda Civic auf der Marienstraße in Richtung Kevelaer unterwegs. Auf Höhe einer Fahrbahnverengung kam ihr ein unbekannter PW auf ihrer Spur entgegen. Die 19-Jährige wich nach links aus und streifte das Verkehrshindernis mit der linken Fahrzeugseite. Dabei entstand ein Schaden am Honda. Der unbekannte Autofahrer setzte seinen Weg jedoch fort, ohne anzuhalten. Hinweise bitte an die Polizei Goch unter Telefon 02823 1080.

Für das eigene Wohlbefinden

„Und eins, und zwei. Schön gleichmäßig bewegen“, rief Heike Eichler den 19 Teilnehmern vor sich auf den Matten zu. Die Trainerin des „Myokraft“-Fitnessstudios rief den Frühaufstehern zu, die zum Auftakt der vierten Auflage der „Atempause“ früh um 9 Uhr gekommen waren, wie sie die Arme nach vorne strecken und die Beine abwechselnd nach vorne und hinten bringen sollten.

„Einfach Spaß haben, Motivation und Begeisterung vermitteln und animieren, sowas mitzunehmen. Ein tolles Stadt-Angebot“, freute sie sich darüber, dass ihre Mitstreiter des morgens „richtig gut drauf waren und toll mitgemacht haben.“ Einer von ihnen war der 81-jährige Herger Strötgen. „Die Koordination ist halt nicht mehr die beste“, sagte der Essener, der im Ferienpark seit 20 Jahren ein Grundstück hat. Er las von dem Angebot in der Zeitung und entschied sich mitzumachen.

Standort wurde verlagert

Bedingt durch die Arbeiten an dem Gradierwerk hatte die Stadt die „Atempause“ mit der kleinen Hütte, den Liegestühlen, den Bänken und der Getränke- und Vitaminversorgung auf die Wiese des Schulzentrums hinter der Dreifachsporthalle verlegt. „Wir hätten das auch auf der Wiese an der Hüls machen können, aber es kann sein, dass die da jetzt Wege verdichten. Und wir wollten da auf Nummer sicher gehen“, hatte Bernd Pool vom Stadtmarketing eine schlüssige Erklärung für die Verlagerung des Standortes.

2020 werde das dann wohl wieder anders aussehen. „Im nächsten Jahr wird so im Spät-Frühjahr die Eröffnung sein, da sind wir mit der „Atempause“ nah dran.“ Die Fläche am Schulzentrum sei „ganz gut. Schade sei eben nur, „dass sie so natürlich nicht wahrgenommen wird“ aufgrund der Lage wie an der Hüls.

Toiletten und Strom

Mit der Nähe zu Toiletten und Strom sei der Standort aber logistisch durchaus „praktisch“, zeigte sich Pool zuversichtlich, dass man an die Zahl von 1.500 Teilnehmern wie im letzten Jahr durchaus herankommen wird. Die Kevelaererin Claudia Goldkuhl genoss die frühe Bewegungsstunde. „Das ist sehr gut, weil man es auch nach eigenem Gusto machen kann“, hatte sie nicht das Gefühl, über Grenzen gehen zu müssen. „Der Standort ist sehr schön, weil es sehr intim ist und hier die Bäume sind“, war ihr persönlicher Eindruck.

Im Anschluss an diese Übungseinheit durfte die Seminarleiterin Christina Schaller ran, um mit ihren Schützlingen Kundalini- und Yin Yoga zu machen. „Wenn man eine neue Gruppe hat, dann ist man immer nervös. Wer kommt, wer kommt nicht?“, sagte sie und ging noch kurz zur Entspannung an die Kletterwand, um dann bestimmt über 80 Interessierte auf der Wiese in zwei Kreise anzuordnen. 

Sie machte deutlich, was so einen „Open Air“-Kurs ausmacht. „Das ist einfach eine andere Erfahrung draußen – weil man die Wärme spürt, den Wind und die Geräusche hört.“ Ähnlich sah es auch Hans Kieven, der als einer von nur wenigen Männern dabei war. „Das ist ein schönes Gruppenerlebnis hier“, zeigte sich der 72-Jährige vor allem von der Art der Übungen begeistert. „Die macht immer was anderes, das findest du nirgendwo anders – klasse.“

Ein Draußen-Mensch

Die Twistedenerin Silke Lares hatte „das schöne Wetter und dass es draußen ist mit anderen Menschen“ dazu veranlasst, erstmals bei der „Atempause“ mitzumachen und ihre Nachbarin dafür auch zu begeistern. „Ich bin halt ein Draußen-Mensch“, registrierte die 47-Jährige dann schon, dass sie noch einiges für sich tun muss. „Man merkt, wie verkürzt man ist.“

Danach konnte eine Gruppe mit dem Kneippverein Gelderland noch Pilates-Übungen machen. Am Nachmittag setzten sich dann gut ein Dutzend Männer und Frauen noch auf das Cycling-Marathon-Rad für eine ausdauernde Tret-Tour – ein vielseitiger Auftakt eines Angebots, das bis zum 23. August 2019 noch reichlich Möglichkeiten für körperliche Betätigung bietet.

Eine Bildergalerie zum Auftakt der Atempause finden Sie hier.

Missbrauch: Vorwürfe gegen Kevelaerer

„Schwerer sexueller Missbrauch“ – so lautet der Vorwurf der Klever Staatsanwaltschaft gegen einen 49-jährigen Kevelaerer. Dieser hatte im Juni über seinen Anwalt Selbstanzeige zu einem knapp zwei Jahrzehnte alten Vorfall erstattet. Damit reagierte der Beschuldigte vermutlich auf einen weiteren Vorfall, der sich unlängst in Ratzeburg ereignet haben soll. Dort war der Kevelaerer mit einer Jugendgruppe auf einer von ihm organisierten Reise unterwegs.

Selbstanzeige

Während es sich bei der Selbstanzeige um rund 40 Fälle sexueller Handlungen an einem Kind aus dem Verwandtenkreis des Beschuldigten handelt, die zwischen 1998 und 2002 stattgefunden haben, soll der jüngste Vorfall nach KB-Informationen sexuelle Handlungen im Beisein eines Jugendlichen betreffen.

Untersuchungshaft

Der Kevelaerer befindet sich seit dem 25. Juli in Kleve in Untersuchungshaft. Für die selbst angezeigten Taten erwarten den 49-Jährigen im Fall einer Verurteilung mindestens zwei Jahre Haft. Verjährt seien die Taten jedenfalls nicht, erklärte die Staatsanwaltschaft.

DNA-Spuren

Ob sich die Vorwürfe aus Ratzeburg erhärten – nach KB-Informationen soll es DNA-Spuren geben, die den Kevelaerer belasten – ermittelt die Kriminalpolizei derzeit. Aussagen des Beschuldigten zu den jüngsten Vorwürfen soll es nach KB-Informationen bislang nicht geben.

Weitere Ermittlungen

Ermittelt wird ebenfalls, ob es weitere Missbrauchsfälle gegeben hat. Der Kevelaerer hat seit 2002 regelmäßig Jugendfreizeiten begleitet und Projekte mit Jugendlichen durchgeführt, insbesondere mit Jugendlichen aus gesellschaftlich benachteiligten Familien.

Nicht verschwenden – wiederverwenden

An der kleinen Eingangstüre an der Kroatenstraße standen bereits zum Auftakt der zweiten „Runde“ der „ReparierBar“ einige Kunden in einer kleinen Schlange, um ihre alten „Schätzchen“ reparieren zu lassen. „Was ist denn hier los, so viele Menschen“, sagte Vorstands-Mitglied Veronika Reile und drückte den ersten Kunden das Anmeldeformular in die Hand. Auch Liesel Borman war überrascht von dem Andrang: „Ich wollte eigentlich Brötchen im Café schmieren, jetzt bin ich hier am Empfang gelandet.“

Auch Gert Schumacher wollte nichts unversucht lassen, um seine alte „Crown“-Anlage wieder auf Vordermann zu bringen. „Der CD-Deckel geht nicht mehr richtig drauf – kleiner Schaden, große Wirkung“, hoffte der 79-Jährige bei den „Elektro“-Fachleuten der „ReparierBar“ auf Hilfe.

In Ruhe Kaffee trinken

Die hatten sich bereits an das erste Objekt gemacht – Ulrich Grütter und Paul Jannsen brüteten mit ihrem Sachverstand über einen gebrauchten Elektro-Haarglätter. „Die Lampe geht an, die Spannung ist da, aber es wird nicht warm“, beschrieb Grütter das Problem. Aber auch für Schumachers Anliegen war genug Zeit. „So in einer halben Stunde ist es fertig, Sie können gerne solange Kaffee trinken gehen“, verbreitete Reparateur Frank Tissen Zuversicht. „Da fehlt ein Kunststoffteil – da präpariere ich ein Scharnier und dann schrauben wir das von außen an“, lautete seine Strategie für den „Einsatz“.

Zwischen Reparier-Zimmer und Café wuselte die Mitinitiatorin des Ganzen, Nina Jordan, herum. „Es läuft jenseits aller Erwartungen“, freute sie sich, dass aus einer guten Idee tatsächlich etwas Substanzielles zu werden scheint.

Alles, was tragbar ist

An diesem Tag seien gleich zu Beginn schon neun Kunden in einer halben Stunde aufgeschlagen, ergänzte der stellvertretende Vereinsvorsitzende Helmut Gerritsen. Man repariere alles, was tragbar sei. „Bei Rädern und Motor-Fahrzeugen sind wir aber raus – ein E-Scooter wäre aber okay.“ Man habe ein paar Hinweise erhalten, was das Auffinden der „ReparierBar“ betrifft. In Sachen Hinweisschilder wolle man zukünftig noch was tun, versprach er.

Bei der „Holz“-Abteilung von Jakob Derksen herrschte noch etwas Ruhe. „Wir haben dafür aber schonmal den Schrank für die Kleinteile fertiggemacht“, zeigte er im Flur die Regale für die Utensilien. Die Arbeit mache Spaß – vor allem wegen der sozialen Kontakte und der kleinen Erfolge. „Eine Dame war letztens da, wollte einen antiken Hocker fürs Klavier reparieren lassen. Den habe ich auseinander genommen und wieder zusammengeleimt.“

Zufriedene Gäste

Karola Hafner aus Winnekendonk fand das Angebot jedenfalls klasse. „Mein Mann hat das gelesen, da haben wir spontan gesagt: das probieren wir aus“, hoffte sie darauf, dass jemand ihren Receiver wieder hinbekommt. Und Elena Baldighi war extra aus Weeze mit ihrer Unterbaulampe gekommen. „Die werfen hier das nicht einfach nur schnell weg. Wir kommen hundertprozentig wieder.“

Am Ende konnte Gerd Schumacher zufrieden nach Hause gehen. Der Deckel seines CD-Spielers, den seine Frau im Keller zum Musikhören beim Bügeln benutzt, funktionierte wieder. Und sein „Reparateur“ Frank Tissen brachte auf den Punkt, was alle Beteiligten an diesem Tag miteinander verband: „Nicht verschwenden – wiederverwenden.“