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Echte Hoffnung oder Strohfeuer?

Beim Autohaus von Rafael Sürgers am Gewerbering 2 hat man sich mental schon auf die Mehrwertsteueranpassung vorbereitet, weswegen der Geschäftsführer bei einem seiner Fahrzeuge schon mal symbolisch den Schilderwechsel andeutet.

„Ich stehe dem positiv gegenüber, weil in unserer Branche mit dem Handel von hochpreisigen und langlebigen Gütern der größte Effekt zu erwarten ist“, gibt sich Sürgers optimistisch. Gerade bei Möbeln, Elektronik oder eben Autos lasse sich das vermuten. „Das sind bei einem Auto mit Bruttokosten von 20.000 Euro 504 Euro Effekt.“ Klar ist aus seiner Sicht auch, das an seine Kunden weiterzugeben. „Das selbst in die Tasche stecken, das werden wir nicht machen.“ Und selbstverständlich sei auch, dass „wir den neuen Mehrwertsteuersatz nehmen, wenn die Lieferung des Fahrzeugs durch Corona verzögert ist.“

Alle Preise würden entsprechend nach unten angepasst. „Wir werden da komplett neu auszeichnen.“ Mit dem Sortiment an Fahrzeugen vor Ort sei das alles kein Problem, die „ins System einzugeben, neu einzupreisen. Und dann erscheint es so auch auf den Autobörsen.“ Das sei zwar ein gewisser Aufwand, aber das müsse man einfach auf sich nehmen. Viel schlimmer stellt er sich die Situation für den Lebensmittel-Einzelhandel vor. „Da ist das mit 5.000 Artikeln ein deutlich größerer Aufwand.“

So ein ähnliches Problem, wenn auch noch verschärfter als von Sürgers angenommen, könnte auch auf Ketten wie Edeka zukommen. „Wir müssten ja sonst bei 25.000 Produkten neue Karten stecken“, sieht der Marketing-Verantwortliche bei Edeka Brüggemeier, André Spittmann, welche praktischen Fragen im Zuge einer Umstellung auftreten. „Ob die Preise nun gesteckt oder an der Kasse abgezogen werden, ist noch unklar.“

Am Mittwoch (Ergebnis lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor) sollte es bei einer großen Geschäftsführersitzung Informationen für die Einzelhändler dazu geben, wie das Ganze gehandhabt werden soll. „Wir werden die Mehrwertsteuersenkung aber auf jeden Fall eins zu eins an unsere Kunden weitergeben. Das kann ich schon verbindlich sagen.“

Markus Kaenders sortierte in seinem Laden auf der Busmannstraße noch die Kleider. Seine erste Reaktion auf die Initiative des Bundes war positiv überrascht.Er war eher davon ausgegangen, dass „Klientelpolitik“ zugunsten von Branchen wie der Automobilindustrie gemacht wird. Da seien „viele gute Sachen“ dabei. Ob das glückseligmachend sei mit der Mehrwertsteuer, das könne man noch nicht sagen.

„Aber es ist ein Impuls.“ Wie man das Ganze machen wird, da hat er sich noch nicht festgelegt. „Aber da rauschen schon ein paar Ideen durch den Kopf.“ Man müsse erstmal schauen, ob es kommt. „Aber die ersten Agenturen fahren da ja schon ihre Werbekampagnen.“ Als Modehändler sei man „ein saisonaler Händler. Da haben wir immer wieder Rabatte.“ Und in den Juli falle eh der Sommerschlussverkauf. „Da geht es irgendwie unter“, ist seine Vermutung.

Ein bisschen versonnen blickt Sabine Dicks, Inhaberin des „Goldenen Schwan“ auf der Hauptstraße, in das extra neu für Einzelgäste angelegte Corona-Wallfahrtsbuch. Sie freut sich über die Gäste, die ihrem Hotel- und Gaststättenbetrieb die Treue halten. Wie das mit der Mehrwertsteuer laufen wird, da befinde man sich noch im Gespräch mit der Kammer.

Denn es gab für die Gastronomiebetriebe 2020 nun zwei Mehrwertsteuersenkungen – eine, die Anfang Mai beschlossen war und eine Reduzierung von 19 auf 7 Prozent vorsah, und jetzt eine, die zum 1. Juli eine Absenkung von 19 auf 16 bzw von 7 auf 5 Prozent festlegt.

„Jetzt müsste man wissen: Ist die erste zurückgenommen? Das heißt also erstmal Verwirrung“, meint Dicks. Und: die aktuelle Absenkung gilt nicht für Getränke. „Das wird alles kompliziert mit den Gutscheinen, war mein erster Gedanke.“ Ob die Senkungen eine Anregung sein werden, verstärkt essen zu gehen? „Ich sehe die gute Absicht des Gesetzgebers. Ich glaube aber nicht, weil diejenigen, die essen gehen wollen, es auch mit 19 Prozent tun werden.“

In welcher Form sie das weitergeben werde, müsse sie noch überdenken. Erstmal koste das Ganze Aufwand. Ob man nun die Kasse anpasse oder die Karten der Tische, das werde man sehen, wenn das Gesetz beschlossen ist.

Schuhhändler Dirk Heystermann unternahm nach dem Feierabend von der Busmannstraße aus mit dem Hund noch einen Spaziergang. „Das ist schwierig umzusetzen für uns“, lautet seine Meinung zum Thema Mehrwertsteuer. „Wenn sie es dauerhaft machen würden… Aber so muss ich danach dann wieder alles umzeichnen“, sieht er die praktischen Aspekte. „Das habe ich bei der ‚Euro-Umstellung‘ miterlebt, das hat mir gereicht“, sagt er offen. „Und ich weiß nicht, ob das ein Anreiz für den Kunden ist. Das macht den Kohl nicht fett.“

Aus Sicht des Unternehmers sei es keine Option, auf die Preise was draufzuschlagen und den Rahm abzuschöpfen. „Wir verdienen dadurch keinen Euro mehr.“ Er hofft, dass der so gut gemeinte Effekt nach sechs Monaten von der Psychologie her nicht umschlägt. „Ich hoffe, dass das dann im Januar nicht in die Hose geht, wenn das Argument kommt: Es wird wieder alles teurer, weil ihr ja drauf geschlagen habt.“

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions (Grafik: Public Domain)

Insgesamt 742 bestätigte Corona-Infektionen im Kreis Kleve

Am Sonntag, 07. Juni 2020, 12.30 Uhr, liegen dem Kreisgesundheitsamt insgesamt 742 labordiagnostisch bestätigte Corona-Infektionen vor. Unter den 9 Neuinfektionen seit Freitag, 05.06.2020, sind 5 Zeitarbeiterinnen bzw. Zeitarbeiter erfasst.

Von den 742 Indexfällen sind 43 in Bedburg-Hau, 91 in Emmerich am Rhein, 92 in Geldern, 77 in Goch, 32 in Issum, 30 in Kalkar, 41 in Kerken, 60 in der Wallfahrtsstadt Kevelaer, 101 in Kleve, 12 in Kranenburg, 52 in Rees, 15 in Rheurdt, 60 in Straelen, 8 in Uedem, 14 in Wachtendonk und 14 in Weeze.

Es muss weiterhin davon ausgegangen werden, dass diese Zahlen nicht den tatsächlichen Sachstand widerspiegeln, da zum einen laufend neue Fälle gemeldet werden und zum anderen mit hoher Wahrscheinlichkeit zahlreiche unentdeckte Infizierte eine schwer zu schätzende Dunkelziffer bilden.

Von den insgesamt 742 bestätigten Corona-Fällen sind 617 Personen genesen, 6 Personen befinden sich im Krankenhaus und 36 Personen sind verstorben.

Die 7-Tage-Inzidenz entspricht der Anzahl der in den letzten sieben Tagen neu gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner. In diesem Zeitraum gab es im Kreisgebiet 33 neue labordiagnostisch bestätigte Corona-Infektionen. Dies ergibt im Kreis Kleve eine 7-Tage-Inzidenz von 10,6.

Aktuell befinden sich insgesamt 383 Personen in häuslicher Quarantäne. Davon sind 275 Personen als Zeitarbeiterinnen und Zeitarbeiter erfasst.

Wieder zurück zur Normalität

Vor rund zwei Monaten hat sich das Hotel Klostergarten in eine als Quarantäne- und Isolierstation angelegte Altenpflegeeinrichtung für bis zu 40 Senioren verwandelt. Menschen aus den umliegenden Altenheimen sollten dort aufgenommen werden, wenn sie auf Covid-19 positiv getestet wurden oder der Verdacht einer Infektion besteht.

Mit dieser Maßnahme sollten die Bewohner von Pflegeeinrichtungen geschützt werden. „Wir hatten eine Auslastung von elf Patienten, die in der Einrichtung waren. Sie sind alle entlassen, keiner ist verstorben und sie sind alle in die ambulante Pflege zurücküberwiesen worden“, bestätigt der Sprecher der Caritas Geldern-Kevelaer, Christian Hälker.

„Dann hat die neue Coronaschutzverordnung das quasi beendet, weil die Krankenhäuser angewiesen waren, die Patienten bei sich zu behalten und nicht zu verschicken.“ Die Verbliebenen habe man im Hotel gelassen. „Die wurden natürlich tageweise weniger.“ Die Idee des Klostergartens sei es gewesen, da als eine Art „Überlaufventil“ zu dienen. Der Kreis habe das als gute Idee gesehen.

Aktuell wird das Hotel für eine Kurzzeitpflege genutzt. Stand letzter Woche waren da noch zwei Personen untergebracht. Und es soll vorläufig weiter als Kurzzeitpflegeeinrichtung genutzt werden. Darauf hat sich die Caritas Geldern-Kevelaer als Träger der Einrichtung mit dem Kreis Kleve verständigt.

„Wir werden das Hotel bis zum 31. Juli für die Kurzzeitpflege nutzen“, bestätigt der Vorsitzende der Caritas Geldern-Kevelaer, Karl Döring. „Allerdings werden wir nur noch die erste Etage dafür verwenden, nicht mehr das Erdgeschoss und das Souterrain. Wir fahren also die Hotelkapazitäten rauf und bieten 33 Kurzzeitplätze an.“

Der Impuls sei an der Stelle von den Behörden ausgegangen.„Wir wollen eine Grundkapazität sichern, falls es zum Aufschwappen, einer zweiten Welle kommt. Das war der Gedanke aus Sicht des Landkreises. Wir finden das eine gute Lösung.“

Die Inbetriebnahmekosten wie auch die Grundkosten dafür trage der Kreis Kleve. „Wir sind ja im klassischen Altenheimbereich.“ Für die Inbetriebnahme und den investiven Bereich sei der Kreis zuständig, ansonsten die Pflegeversicherung des jeweiligen Bewohners. „Wir haben einen Pflegesatz vereinbart. Die Investitionskosten berechnet der LVR und schickt den jeweiligen Bescheid raus.“ Über genaue Zahlen konnte Döring noch keine Auskunft geben. „Das dürfte aber im Groben plusminus null rausgehen, man kann das jetzt nicht auf Spitz rechnen.“ Die Inbetriebnahmekosten seien noch nicht zu beziffern.

„Die Kosten da halten sich in relativ überschaubaren Grenzen“, lautet Dörings Einschätzung. „Was an Pflegebetten, Fäkalienspülung und sonstigen Dingen da war, hatten wir ja eingelagert, kam vom Elisabeth-Haus in Neukerk. Da mussten wenigstens keine Betten und sonstige Dinge gekauft werden.“

Für die Betreiber des Hotels Klostergartens vor Ort bedeutet diese Nachricht ein kleines Stück Erleichterung. „Wir erhalten neun Hotelzimmer, also 18 Betten wieder zurück. Drei Zimmer sind schon frei. Bei sechs Räumen müssen noch die Schwesternrufbetätigungen und die ganzen Pflegebetten raus“, freut sich Hotelleiterin Nicole Grüttner, dass sich der Betrieb etwas „normalisiert“.

Auch der „Christopherus“-Tagungsraum mit 120 Quadratmetern ist wieder für das Hotel nutzbar. „Dafür häufen sich schon die Anfragen“, bestätigte die Hotelchefin.

Gut vier Wochen habe man als Covid-Quarantänestation gedient. „Wir haben da gezielte Aufklärung getätigt, es war alles geschützt“, versichert Grüttner. „Wir hatten separate Ein-und Ausgänge, Hygieneschleusen , haben belegte Brötchen auf die Zimmer gebracht.“ Dann ging das Ganze schnell in die Kurzzeitpflege über, erzählt sie, während sie mit der Leitung des „Housekeeping“, der „Hausdame“ Kornelia Danne, durch den engen Erdgeschossflur geht.

“Ich mache hier sauber”

„Natürlich waren die Bewohner zunächst unruhig und ängstlich“, sagt Kornelia Danne, die Leitung des „Housekeeping“ im Hotel, „Die gingen einen Schritt rückwärts, sind an der Wand gelaufen, mit weit geöffneten Augen. Aber auch das hat sich beruhigt.“
Sie selbst hatte mit Covid-19-Patienten zu tun gehabt. „Die sehen von uns ja nur die Maske, weiße Hose und Kittel über Kittel. Da habe ich mich jeden Tag neu vorgestellt und gesagt: Ich mache hier sauber.“

Die Erkrankten seien zurückhaltend, teilweise auch irritiert gewesen. „Und man hat ihnen angemerkt, dass es ihnen Kraft gekostet hat.“ Aber selbst in der Zeit gab es humorvolle Momente. „Eine Dame meinte: Ich habe extra Dreck für sie gemacht.“

Und je gesünder sie wurden, umso besser wurde die Stimmung. „Als die erste Dame entlassen wurde, haben wir noch Blumen in Garten gepflückt. Wir hatten alle Tränen in den Augen – das war pure Gänsehaut.“ Und wie liebevoll das Pflegepersonal mit den Menschen umging, und auch die Angehörigen sich gekümmert hätten, habe sie berührt. „Die haben sie schon gut betüddelt.“

Für sie und ihre Mannschaft geht es nun darum, die Zimmer wieder herzurichten. Im Archivraum standen noch die ganzen Wohnutensilien wie Bettzeug, Waschgel oder Kaffeemaschinen, die jetzt wieder in die Zimmer zurück kommen. Dort räumten die Auszubildende Celina Saat und eine Praktikantin vom SOS Kinderdorf den Raum aus.

Die in den Zimmern belassenen Gardinen müssen noch gereinigt worden. Man habe bewusst eine wohnliche Atmosphäre beibehalten wollen, sagt Grüttner. „Das Pflegepersonal hat mal erwähnt: Wir wünschten uns für unser Altenheim auch solche Zimmer“, verrät Denne.

Die Corona-Zeit habe auch positive Seiten hervorgebracht – so zum Beispiel, als die Heimleitung fragte, ob die Mitarbeiter in Kurzarbeit mit den Menschen auch mal spazieren gehen, spielen und als Alltagsbegleiter fungieren.

Auch wenn das Angebot nicht in Anspruch genommen wurde, zeige das die stärkere Verbundenheit im Klostergarten-Komplex insgesamt. „Wir sind als „Klostergärtner“ zusammengewachsen“, unterstreicht Grüttner. „Und wenn die Caritas den Kreis da nicht unterstützt, wer dann?“.

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions (Grafik: Public Domain)

Insgesamt 717 bestätigte Corona-Infektionen im Kreis Kleve

Am Mittwoch, 03. Juni 2020, 12.30 Uhr, liegen dem Kreisgesundheitsamt insgesamt 717 labordiagnostisch bestätigte Corona-Infektionen vor. Dies sind drei mehr als am gestrigen Dienstag. Alle drei neuinfizierten Personen sind als Zeitarbeiterin bzw. Zeitarbeiter erfasst.

Von den 717 Indexfällen sind 42 in Bedburg-Hau, 90 in Emmerich am Rhein, 90 in Geldern, 64 in Goch, 31 in Issum, 29 in Kalkar, 41 in Kerken, 60 in der Wallfahrtsstadt Kevelaer, 95 in Kleve, 12 in Kranenburg, 52 in Rees, 15 in Rheurdt, 60 in Straelen, 8 in Uedem, 14 in Wachtendonk und 14 in Weeze.

Es muss weiterhin davon ausgegangen werden, dass diese Zahlen nicht den tatsächlichen Sachstand widerspiegeln, da zum einen laufend neue Fälle gemeldet werden und zum anderen mit hoher Wahrscheinlichkeit zahlreiche unentdeckte Infizierte eine schwer zu schätzende Dunkelziffer bilden.

Von den insgesamt 717 bestätigten Corona-Fällen sind 608 Personen genesen, 8 Personen befinden sich im Krankenhaus und 35 Personen sind verstorben.

Die 7-Tage-Inzidenz entspricht der Anzahl der in den letzten sieben Tagen neu gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner. In diesem Zeitraum gab es im Kreisgebiet 30 neue labordiagnostisch bestätigte Corona-Infektionen. Dies ergibt im Kreis Kleve eine 7-Tage-Inzidenz von 9,6.

Aktuell befinden sich insgesamt 289 Personen in häuslicher Quarantäne.

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions (Grafik: Public Domain)

Insgesamt 714 bestätigte Corona-Infektionen im Kreis Kleve

Am Dienstag, 02. Juni 2020, 12.30 Uhr, liegen dem Kreisgesundheitsamt insgesamt 714 labordiagnostisch bestätigte Corona-Infektionen vor. Dies sind fünf mehr als am gestrigen Pfingstmontag. Alle fünf neuinfizierten Personen sind als Zeitarbeiterin bzw. Zeitarbeiter erfasst.

Von den 714 Indexfällen sind 42 in Bedburg-Hau, 87 in Emmerich am Rhein, 90 in Geldern, 64 in Goch, 31 in Issum, 29 in Kalkar, 41 in Kerken, 60 in der Wallfahrtsstadt Kevelaer, 95 in Kleve, 12 in Kranenburg, 52 in Rees, 15 in Rheurdt, 60 in Straelen, 8 in Uedem, 14 in Wachtendonk und 14 in Weeze.

Es muss weiterhin davon ausgegangen werden, dass diese Zahlen nicht den tatsächlichen Sachstand widerspiegeln, da zum einen laufend neue Fälle gemeldet werden und zum anderen mit hoher Wahrscheinlichkeit zahlreiche unentdeckte Infizierte eine schwer zu schätzende Dunkelziffer bilden.

Von den insgesamt 714 bestätigten Corona-Fällen sind 604 Personen genesen, 8 Personen befinden sich im Krankenhaus und 35 Personen sind verstorben.

Die 7-Tage-Inzidenz entspricht der Anzahl der in den letzten sieben Tagen neu gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner. In diesem Zeitraum gab es im Kreisgebiet 54 neue labordiagnostisch bestätigte Corona-Infektionen. Dies ergibt im Kreis Kleve eine 7-Tage-Inzidenz von 17,3.

Aktuell befinden sich insgesamt 275 Personen in häuslicher Quarantäne.

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions (Grafik: Public Domain)

Reihentestungen in den Sammelunterkünften

Die am Pfingstmontag begonnenen Testungen in der Stadt Emmerich am Rhein wurden heute umfangreich fortgesetzt. Dabei wurde laut Pressemitteilung offenkundig: Maßnahmen zur Verringerung des Infektionsrisikos und der Weiterverbreitung des Virus, insbesondere Hygieneschutzmaßnahmen, sind den Bewohnern nicht oder nur unzulänglich bekannt. Die Leiharbeiter fühlten sich durch ihre niederländischen Arbeitgeber unzureichend informiert und wünschten sich darüber hinaus einen örtlichen Ansprechpartner in den Kommunen. Dies ergab sich aus den Kontakten mit den Entnahmeteams am Wochenende.

Der Kreis Kleve sieht hier laut ressestelle die niederländischen Arbeitgeber und Behörden in der Pflicht, dort arbeitende Leiharbeiter umfänglich zu informieren und aufzuklären. Hierüber unterrichtete der Kreis Kleve heute die verantwortlichen niederländischen Stellen, mit denen der Kreis Kleve hinsichtlich der hier wohnenden Leiharbeiter im regen Austausch steht.

Weitere Testungen sind für diese Woche nach Angaben der Pressestelle des Kreises kreisweit geplant.

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions (Grafik: Public Domain)

Insgesamt 709 bestätigte Corona-Infektionen im Kreis Kleve

Am Pfingstmontag, 01. Juni 2020, 12.30 Uhr, liegen dem Kreisgesundheitsamt insgesamt 709 labordiagnostisch bestätigte Corona-Infektionen vor. Dies sind 4 mehr als am Freitag, 29. Mai 2020. Alle 4 neuinfizierten Personen sind als Zeitarbeiterin bzw. Zeitarbeiter erfasst.

Von den 709 Indexfällen sind 42 in Bedburg-Hau, 86 in Emmerich am Rhein, 90 in Geldern, 60 in Goch, 31 in Issum, 29 in Kalkar, 41 in Kerken, 60 in der Wallfahrtsstadt Kevelaer, 95 in Kleve, 12 in Kranenburg, 52 in Rees, 15 in Rheurdt, 60 in Straelen, 8 in Uedem, 14 in Wachtendonk und 14 in Weeze.

Es muss weiterhin davon ausgegangen werden, dass diese Zahlen nicht den tatsächlichen Sachstand widerspiegeln, da zum einen laufend neue Fälle gemeldet werden und zum anderen mit hoher Wahrscheinlichkeit zahlreiche unentdeckte Infizierte eine schwer zu schätzende Dunkelziffer bilden.

Von den insgesamt 709 bestätigten Corona-Fällen sind 598 Personen genesen, 8 Personen befinden sich im Krankenhaus und 35 Personen sind verstorben.

Die 7-Tage-Inzidenz entspricht der Anzahl der in den letzten sieben Tagen neu gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner. In diesem Zeitraum gab es im Kreisgebiet 50 neue labordiagnostisch bestätigte Corona-Infektionen. Dies ergibt im Kreis Kleve eine 7-Tage-Inzidenz von 16,0.

Aktuell befinden sich insgesamt 231 Personen in häuslicher Quarantäne.

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions (Grafik: Public Domain)

Umfangreiche Tests in Sammelunterkünften am Pfingstwochenende

Am Pfingstwochenende wurden sowohl in Goch als auch in Emmerich am Rhein zahlreiche Leiharbeiter in Sammelunterkünften, die in der niederländischen Fleischindustrie tätig sind, auf COVID-19 getestet, heißt es in einer Pressemitteilung des Kreises. Ergebnisse liegen demnach noch nicht vor. Weiter heißt es von der Pressestelle des Kreises: “Dies erfolgte in Abstimmung mit der Bezirksregierung Düsseldorf. Diese Testungen werden, so Landrat Wolfgang Spreen, möglicherweise tausende Menschen betreffen. Der Landrat hatte das Land Nordrhein-Westfalen über den Krisenstab der Bezirksregierung um personelle Unterstützung für die Kontrollen dieser Sammelunterkünfte gebeten. Diese Unterstützung wurde nun durch das Land NRW gewährt.

Ursprünglich sollten zwei externe Teams für Testungen am Pfingstsonntag und am Pfingstmontag zur Verfügung stehen. Diese Testungen wurden durch das Gesundheitsamt des Kreises Kleve in kürzester Zeit vorbereitet. Schlussendlich standen die beiden Teams der Stadt Krefeld zu je drei Personen zunächst nur am Pfingstsonntag zur Verfügung. Aufgrund der bereits erfolgten Vorbereitungen übernahmen dann kurzfristig zwei mobile Probenentnahme-Teams des Kreises Kleve die Testungen am Pfingstmontag.

Am Pfingstsonntag wurden die Probenentnahmen in allen priorisierten Sammelunterkünften in Goch abgeschlossen. Hierbei handelt es sich um Unterkünfte mit Indexfällen und Sammelunterkünfte von Leiharbeitern, die in der niederländischen Fleischindustrie tätig sind. Am Pfingstmontag waren die beiden Teams des Kreises Kleve zur Testung der Leiharbeiter in Emmerich am Rhein unterwegs. „Ich danke insbesondere den beiden Helfer-Teams aus Krefeld sowie den freiwilligen Helfern aus dem Kreisgebiet vom Deutschen Roten Kreuz, vom Malteser Hilfsdienst und von der Johanniter-Unfall-Hilfe für die kurzfristige Bereitschaft, den Kreis Kleve erneut zu unterstützen“, so Landrat Spreen.”

Covid-19 durchkreuzte ihre Reisepläne

Nach sechs Ländern in sechs Monaten ging es für die Winnekendonkerin Ronja Velder zurück nach Hause. Geplant war mindestens ein Jahr Work-and-Travel durch Asien, doch Corona machte ihr einen Strich durch die Rechnung.

Eigentlich wollte die 19-Jährige noch für einige Wochen in Korea bleiben, nachdem sie bereits in Thailand, Vietnam, Indonesien, Indien und Malaysia war. Als nächstes Land stand Japan auf der Liste, doch ihr beantragtes Working-holiday-Visum wurde abgelehnt und da sie kein Arbeitsvisum hatte, entschloss sie sich, ihre Rückreise nach Winnekendonk anzutreten.

Im vergangenen Oktober begann ihre Reise, die sie schon seit Langem für die Zeit nach dem Abitur geplant hatte. Ein genaues Ziel hatte sie dabei nicht vor Augen. Sie entschied immer spontan, wie es weiter gehen sollte. „Alles, was ich hatte, war mein Flugticket nach Bangkok“, erzählt Velder lachend. Sie wollte einfach frei entscheiden, auf welches Land sie gerade Lust hatte.

Deshalb fuhr sie auch alleine. Ohne Organisation und Begleitung machte sie sich auf den Weg, um Asien zu entdecken. Gespart hatte sie schon lange dafür. „Ich spare schon mein Leben lang, um mir solche Erfahrungen ermöglichen zu können“, sagt die 19-Jährige. Ansonsten finanzierte Velder sich vieles über Online-Jobs zum designen verschiedener Layouts oder arbeitete zum Beispiel in einer Grundschule, um mit koreanischen Kindern Englisch zu lernen.

Obwohl sie eigentlich alleine reiste, traf sie auf viele andere Reisende – aus Russland, den USA oder sämtlichen europäischen Ländern. „Die meisten waren zwischen 25 und 35 Jahre alt, nur sehr wenig Leute sind direkt nach dem Abitur verreist“, sagt Velder. Es sei schön gewesen so viele unterschiedliche Leute kennenzulernen. Jeder hatte seine eigene Geschichte und habe sie auf eine andere Art und Weise geprägt.

Fast keine deutschen Reisenden getroffen

Auf Bali traf sie dann spontan eine ehemalige Mitschülerin. Zusammen sind sie auf einen Berg gewandert und haben einige Abenteuer erlebt. „Ich war froh, endlich wieder Deutsch sprechen zu können“, gibt Velder lachend zu. Bis auf einige Ausnahmen habe sie nämlich fast keine deutschen Reisenden getroffen.

Als sie zuletzt in Korea war, verbrachte sie ihre Zeit mit drei deutschen Jugendlichen. Doch aufgrund der Krise habe es einfach keinen Sinn mehr ergeben, in Korea zu bleiben. „Dann bin ich lieber freiwillig nach Hause gefahren, anstatt unnötig in Asien zu bleiben.“ In Asien sei ihr Corona nicht so „extrem“ vorgekommen wie in Deutschland. Über Freunde und Familie wurde ihr von der Katastrophen-ähnlichen Situation in der Heimat erzählt.

Von fehlendem Toilettenpapier und Hamstereinkäufen sei in Korea jedoch nichts zu spüren gewesen. Im Gegenteil: Die Situation habe sich fast normal angefühlt. Dort sei es Teil der Kultur, dass alle mit Maske ihren Alltag bestreiten. Das öffentliche Leben sei kaum eingeschränkt gewesen. Beim Betreten von Gebäuden sei Fieber gemessen worden, um mögliche Corona-Infizierte zu erkennen.

Zuletzt auf dem Rückweg war Covid-19 dann doch sehr präsent für die 19-Jährige. Bevor sie heimkehren konnte, musste sie einen Antrag in Deutschland stellen, um über ihre geplante Einreise zu informieren. Den Rückflug verbrachte sie mit Mund-Nase-Maske, wie jeder in dem Flugzeug. Zu Hause angekommen bekam Velder einen Brief von der Kreisverwaltung Kleve, dass sie nach ihrer Ankunft zwei Wochen in Quarantäne verbringen müsse. Trotz ihres vorzeitigen Reiseabbruchs ist die Kevelaererin positiv gestimmt. „Ich habe noch eine Menge Reisepläne und Länder, die ich besuchen möchte“, erzählt sie.

Dennoch plant sie jetzt, eine Ausbildung zu machen und vorerst in Winnekendonk zu bleiben. Wie genau es weitergeht, weiß sie noch nicht. Aber sie ist sich sicher, dass sie das Reisen nicht aufgeben wird.

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions (Grafik: Public Domain)

Insgesamt 705 bestätigte Corona-Infektionen im Kreis Kleve

Am Freitag, 29. Mai 2020, 12.30 Uhr, liegen dem Kreisgesundheitsamt insgesamt 705 labordiagnostisch bestätigte Corona-Infektionen vor. 11 der 16 neuinfizierten Personen sind als Zeitarbeiterin bzw. Zeitarbeiter erfasst.
Davon sind 42 in Bedburg-Hau, 86 in Emmerich am Rhein, 90 in Geldern, 57 in Goch, 31 in Issum, 29 in Kalkar, 41 in Kerken, 60 in der Wallfahrtsstadt Kevelaer, 94 in Kleve, 12 in Kranenburg, 52 in Rees, 15 in Rheurdt, 60 in Straelen, 8 in Uedem, 14 in Wachtendonk und 14 in Weeze.

Es muss weiterhin davon ausgegangen werden, dass diese Zahlen nicht den tatsächlichen Sachstand widerspiegeln, da zum einen laufend neue Fälle gemeldet werden und zum anderen mit hoher Wahrscheinlichkeit zahlreiche unentdeckte Infizierte eine schwer zu schätzende Dunkelziffer bilden.

Von den insgesamt 705 bestätigten Corona-Fällen sind 590 Personen genesen, 10 Personen befinden sich im Krankenhaus und 35 Personen sind verstorben.

Die 7-Tage-Inzidenz entspricht der Anzahl der in den letzten sieben Tagen neu gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner. In diesem Zeitraum gab es im Kreisgebiet 58 neue labordiagnostisch bestätigte Corona-Infektionen. Dies ergibt im Kreis Kleve eine 7-Tage-Inzidenz von 18,6.

Aktuell befinden sich insgesamt 240 Personen in häuslicher Quarantäne.