Mechel Schrouse war mehr als nur die Frau von Wallfahrtsstifter Hendrik Busmann
Sie sah das Heiligenhäuschen

Steinerner Kopf von Mechel Schrouse an der Amsterdamer Straße. Foto: Archiv eve
In lockerer Serie stellt KB-Autorin Delia Evers Kevelaerer Persönlichkeiten vor. Die Wallfahrtsstadt beheimatet viele engagierte Menschen – früher wie heute. Ob zum Geburtstag, Jubiläum oder anderen Anlässen werden wir auf bewegte Leben blicken. Heute auf das von…
Mechel Schrouse
Kevelaer hat ein Gleichstellungsproblem. Das ist sehr alt. Ziemlich genau 380 Jahre. Hendrik Busmann kann nichts dafür: dass er praktisch allein als Stifter der Kevelaerer Wallfahrt herhalten muss. Er hat alles: Titel, Ehre, Danksagungen, Denkmal in Bronze, Straßenbenennung und 1000 Auftritte in ebenso vielen Publikationen. Seine Frau Mechel hat fast nichts; selbst der Steinkopf an der Amsterdamer Straße mit Grübchen im Kinn und zeitweise weggebröselter Nase ist für Mechel eher eine Beleidigung (siehe Foto).
Ihr Hendrik also gilt als Wallfahrtsstifter. Er hörte die berühmte Stimme. Er reiste zur Synode nach Venlo. Er stellte sich der Vernehmung und schwor bei Gott, die Wahrheit zu sagen. Sein Wort galt. Es war das Wort eines Mannes.
Das Wort einer Frau galt nichts. Davon hat sich die Kevelaerer Stiftungsgeschichte bis ins 21. Jahrhundert nicht erholt. Mechel wird in den meisten Erzählungen auch der neueren Zeit höchstens am Rande miterwähnt. Es gibt den Wallfahrtsstifter Hendrik Busmann, aber eine Wallfahrtsstifterin Mechel Schrouse? Mechel wer?
Nicht nur ein unwichtiger Nebencharakter
Mechel Schrouse! Ohne diese Frau wäre Hendrik Busmann kaum zum Stifter einer Marienwallfahrt geworden. Denn Mechel Schrouse hatte etwas Unerhörtes gesehen.
Schauen wir uns die Erzählung noch einmal an. Es ist gewissermaßen eine Weihnachtserzählung.