Das Thema Krisenmanagement rückt auch in Kevelaer aufgrund der Ereignisse der vergangenen Jahre immer stärker in den Vordergrund: Die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg und eine mögliche Gasmangellage zeigten deutlich auf, dass sich eine Kommune auf derartige Szenarien vorbereiten muss.

Dafür hat die Stadt Kevelaer in der vergangenen Zeit bereits ihre Infrastruktur aufgerüstet: Neue Notstromaggregate, Alarmierungssysteme, Sirenennetzwerk und Funktelefone wurden neu angeschafft bzw. erneuert und unterstützen die Stadt in Notsituationen (das KB berichtete).

Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE)

Aber auch das Personal muss geschult werden, um im Ernstfall reagieren zu können. Zu diesem Zweck hat sich die Kevelaerer Stadtverwaltung mit der Nachbargemeinde Weeze zusammengetan. Im Feuerwehgerätehaus in Wemb wurden 36 Mitarbeitende aus beiden Kommunen im Seminar „Risiko- und Krisenmanagement für kreisangehörige Städte und Gemeinden“ geschult. Mit theoretischen Grundlagen und praktischen Übungen, bei denen klare Rollen und Aufgaben zu- gewiesen wurden, haben die Referenten Josef Kanders und Florian Jung vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BBK) die Teilnehmenden auf den Ernstfall vorbereitet. Anhand verschiedener Krisenszenarien lernten die Beteiligten, wie der kommunale Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) im Falle einer Krise arbeitet. „Wir haben für die Übung gezielt Mitarbeitende ausgewählt, die bisher noch keine Berührungspunkte mit dem Thema Katastrophenschutz hatten. Vor allem junge Kolleginnen und Kollegen, aber auch Führungspersonal. So können wir im Falle eines Falles aus einem großen Pool an geschulten Mitarbeitenden schöpfen“, erklärt Kevelaers Bürgermeister Dr. Dominik Pichler.

Doch das war nicht die einzige und letzte Übung in Sachen Krisenmanagement. Auch Kevelaers Pressesprecherin Lena Hanenberg hat sich kurz nach dem Seminar in Weeze weitergebildet: Sie nahm in Ahrweiler am Seminar „Risiko- und Krisenkommunikation“ teil.

„Unser Ziel ist es, nach und nach weitere Mitarbeitende zu schulen. Sowohl in Ahrweiler als auch in internen Schulungen“, kündigt Ludger Holla, Leiter Fachbereich 4 Arbeit, Soziales, Bürgerbüro und Ordnung, an. In diesem Jahr soll noch eine Gruppenübung mit der Feuerwehr stattfinden. Außerdem soll ein Alarmierungssystem für alle geschulten Mitarbeitenden eingeführt werden. Die Feuerwehr arbeitet damit schon länger. „Krisen halten sich leider nicht an Öffnungszeiten. Damit wir im Ernstfall unsere Kolleginnen und Kollegen erreichen, ist ein neues, app-basiertes System nötig“, sagt Holla.