Schieß-Sport-Gemeinschaft lädt in der kommenden Woche ein zum Bundesligaheimkampf

Die SSG Kevelaer kämpft um Finalplätze

Die Bundesligamannschaft der SSG Kevelaer will bei den Heimwettkämpfen am 14. und 15. Januar die Finaltickets für die Playoffs in Neu-Ulm lösen. Foto: Jürgen Heise

Nach drei Bundesligameisterschaften in Folge hat sich die Situation der Schieß-Sport-Gemeinschaft (SSG) Kevelaer vom Jäger zum Gejagten gewandelt. Jeder will den Dauermeister der vergangenen Jahre schlagen, hat das Team um Trainer Simon Janshen zum Saisonstart leidvoll erfahren müssen.

„Mehr als drei Niederlagen darf man sich nicht erlauben, wenn man die Playoff-Runde der Bundesliga erreichen will“, lautete die Prognose von Simon Janshen, Trainer des Bundesligisten Luftgewehr. Gleichzeitig will aber jeder den amtierenden Deutschen Meister schlagen. Und so wachsen die Gegner der SSG Kevelaer auch gerne über sich hinaus und schießen gegen die Schützinnen und Schützen aus der Marienstadt meist Saisonbestleistung oder sogar nahe am jeweiligen Vereinsrekord. 

Das blieb nicht ohne Folgen und so hat die SSG Kevelaer schon die magische Zahl von drei knappen Niederlagen auf ihrem Konto. Dennoch konnten die Sportlerinnen und Sportler beim letzten Wettkampfwochenende mit einem wegweisenden Sieg gegen den Mitkonkurrenten um die Finalplätze, dem SV Wieckenberg aus Niedersachsen bei Celle, die Trendwende einläuten. Vor dem anstehenden Heimkampf am 14. und 15. Januar 2023 haben sich die Profis aus Kevelaer den begehrten vierten Platz der Bundesliga Nord erobert und dieser berechtigt zur Teilnahme an der Finalrunde Anfang Februar in Neu-Ulm in der Ratiopharm-Arena. 

Vierter Titel ist greifbar

Mit den Heimwettkämpfen gegen den Tabellenletzten PSS Inden/Altdorf bei Aachen und den SV Gölzau bei Halle (Saale), Platz sieben, scheint das Team um Trainer Simon Janshen sportlich lösbare Aufgaben zu haben. In jedem Fall kann sich die SSG Kevelaer mit zwei Siegen das Finalticket aus eigener Kraft sichern. Damit würde der Traum vom vierten Bundesligameistertitel in Folge weiterleben. 

Dennoch möchte das Team um Spitzenschützin Anna Janshen (Teamweltmeisterin, Weltcupfinalsiegerin) die Gegner nicht unterschätzen. „Inden/Altdorf ist schon fast abgestiegen. Sie haben vermeintlich keine Chance, aber genau diese wollen sie nutzen. Und bei Gölzau geht nach oben wie nach unten kaum etwas. Auch solche Gegner können sehr unangenehm sein, weil sie befreit schießen können“, prognostiziert Simon Janshen. Daher bereitet er sein Team auch akribisch auf den Abschluss der Bundesligavorrunde vor heimischer Kulisse vor. 

Hier greift er auch gern in die Trainertrickkiste. Und die ist gut gefüllt. Sein Handwerkszeug hat er bei dem langjährigen Vereins- und Landestrainer Rudi Joosten erlernt, der Anfang 2021 verstarb. So trägt Janshen faktisch schon seit fast drei Jahren die Verantwortung für das Bundesligateam. Mit gerade einmal 26 Jahren ist er eine Art „Julian Nagelsmann“ der Bundesliga Luftgewehr bei der derzeit erfolgreichsten Mannschaft Deutschlands.

Fast jeder kann jeden schlagen

Das Potential der SSG Kevelaer drückt sich dabei am ehesten im Ligadurchschnitt aus. Von allen Bundesligisten Nord und Süd weist die SSG einen Durchschnitt von 1980,9 Ringen pro Wettkampf von 2000 möglichen auf. Nur St. Hubertus Elsen aus Paderborn liegt mit 1981,2 derzeit hauchdünn davor. Das stützt die Einschätzung von Janshen von der derzeitigen Situation in der Bundesliga: „Nicht wir sind schlechter geworden, sondern die anderen Teams haben leistungsmäßig aufgeschlossen. Fast jede Mannschaft kann an einem guten Tag jeden Gegner schlagen. Das macht die Liga spannender, aber für uns auch anstrengender“, sagt Janshen. 

Dennoch will die SSG Kevelaer dem Publikum am zweiten Januarwochenende in der Zweifachturnhalle ein sportliches Highlight bieten. Die Halle am Sportzentrum Hüls in Kevelaer wird dabei wieder in eine Schießsportarena verwandelt. Eingerahmt werden die Wettkämpfe durch Laserschießen für Jedermann, einem Kids-Cup im Laserschießen sowie einem Catering mit Kuchentafel. 

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Statt des Eintrittsgeldes bitten die Schützinnen und Schützen der SSG um Spenden für die „Aktion Deutschland hilft – Nothilfe Ukraine“. Auch Bürgermeister Dr. Dominik Pichler lädt zu den Bundesligawettkämpfen ein und ruft zu Spenden auf: „Solche Leistungen live vor Ort zu erleben, ist ein besonderer Höhepunkt, zu dem ich alle Kevelaerer*innen und Gäste aus Nah und Fern herzlich einlade“, so Pichler in seinem Grußwort.

Programmablauf

Die Wettkämpfe finden in der Zweifachturnhalle am Sportzentrum Hüls statt.

Samstag, 14. Januar 2023

Ab 12 Uhr: Training

15 Uhr: SV Wieckenberg – SV Gölzau

16.30 Uhr: St. Hubertus Elsen – BSV Buer-Bülse 

17.45 Uhr: Vorbereitung Wettkampf/Probeschießen 

18 Uhr: SSG Kevelaer – PSS Inden/Altdorf

Sonntag, 15. Januar 2023

10 Uhr: PSS Inden/Altdorf – St. Hubertus Elsen 

11.30 Uhr: BSV Buer-Bülse – SV Wieckenberg 

12.45 Uhr: Vorbereitung Wettkampf/Probeschießen 

13 Uhr: SSG Kevelaer – SV Gölzau