Aktuelles aus Wetten

Ein DJ auf dem Thron

Schon als er vor gut einem Monat gemeinsam mit Bruder und Vater als Adjutanten überraschend Schützenkönig der Petrus-Bruderschaft Wetten wurde, konnte Claas Sommerfeld den Moment nur schlecht für sich einordnen. „Schwer zu sagen, was mir das bedeutet“, meinte der erst 20-Jährige.

Und fast sprachlos zeigte sich der Gartenlandschaftsbauer, der nebenbei noch bundesweit als DJ unterwegs ist, unmittelbar nach der Übergabe der Bezirksschützenkette durch den Bezirksjungschützenmeister Robert Achten. „Ich kann das noch nicht realisieren“, meinte der junge Mann angesichts des besonderen Moments.

Gegen viertel vor vier hatte er am Sonntag, 23. Juni 2019, den Glücksschuss auf den Restvogel auf dem Lüllinger Marktplatz abgegeben, wo sich insgesamt 13 Bruderschaften und Schützenvereine des Bezirks Kevelaer bei bestem Sommerwetter zum gemeinsamen Wettbewerb versammelt hatten. „Schieß einmal scharf drauf“, hatte ihm sein Vater kurz zuvor noch gesagt, bevor er den Vogel herunterschoss. Nach außen hin lässig, aber nach innen ähnlich überwältigt, nahm er dann die Glückwünsche der 14 anderen Königsanwärter entgegen.

„Ich habe heute gehört, dass er DJ beim Parookaville sein soll. Da kann er dann mit der Festkette auflegen“, scherzte Bezirksbundesmeister Hans-Gerd Frerix nach der Übergabe der Schützenkette und ordnete den Titel als etwas Besonderes ein: „Das dürfte mit Sicherheit einer der jüngsten Bezirksschützenkönige sein, den wir bisher hatten.“

Kleiner Umzug durch das Dorf

Am Vormittag hatten sich die insgesamt 14 Schützenbruderschaften im Lüllinger Pfarrgarten zur Festmesse unter der Leitung des Bezirkspräses Michael Wolf versammelt, der seine Predigt unter das Thema der „Gemeinschaft“ stellte. Danach vollzog sich mit rund 250 Menschen der kleine Umzug durch die Ortschaft bis zur Festwiese, auf der der Gelderner Bürgermeister Sven Kaiser und der Ortsbürgermeister Kurt Münster ihre Grußworte an die Gemeinschaft richteten.

Im Anschluss an das Fahnenschwenken zog der Tross dann auf den Lüllinger Dorfplatz, wo bei Bier, Kaffee und Kuchen die Fahnenschwenker- und Schießwettbewerbe vonstatten gingen. „Die Mitglieder von St. Rochus Lüllingen haben sich sehr viel Mühe gegeben“, lobte Frerix den Rahmen, den der gastgebende Verein in diesem Jahr für die Beteiligten gesetzt hatte.

Ebenfalls überrascht von ihrem Triumph als Jugendprinzessin war Sarah Michel Weiß von der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Kevelaer. „Ich sollte da eigentlich gar nicht mehr da sein“, gestand die erst 17-Jährige, dass ihr aufgrund der Hitze bei dem Umzug schlecht geworden war und man ihr eigentlich ans Herz gelegt hatte, nach Hause zu gehen. Den Titel des Schülerprinzen sicherte sich Luis Hoever von der St. Petrus-Bruderschaft aus Wetten.

Sie war immer engagiert für das Menschliche

Im Alter von 84 Jahren ist die Ehefrau des früheren Ortsvorstehers Hans Broeckmann, Lore Broeckmann, nach einem Jahr schwerer Krankheit gestorben.
Im Rahmen der Beisetzung in der Wettener Kirche würdigte ihre langjährige Freundin Bernarde Vos die Verstorbene als „eine moderne und mutige Frau“, die „ihrer Zeit weit voraus“ war und die „in unseren Erinnerungen“ weiterleben wird. Was aber machte diese Frau so besonders, dass viele Menschen in der vollbesetzten Kirche das Bedürfnis in sich trugen, sich persönlich von ihr zu verabschieden ?
Allein schon ihre Lebensgeschichte ist ungewöhnlich: In Rostock geboren, war ihre Kindheit als Älteste von vier Geschwistern „gezeichnet von ständigem Aufbruch und Abschied“ , wie Bernarde Vos in ihrer Trauerrede ausführte.
„Mein Großvater war Halbjude, deshalb hat er ständig seine Stelle verloren“, erinnerte Lore Broeckmanns Sohn Werner an die damalige Situation unter den Nationalsozialisten. „Meine Mutter musste deshalb immer die Schule wechseln.“ So war es für das junge Mädchen kaum möglich, irgendwo eine Heimat zu finden – von Rostock über Karlshafen, Bonn, Rethwisch bis nach Romansweiler im Elsass führte sie ihr Weg. Erst mit dem Umzug nach Weeze nach Kriegsende kam etwas Ruhe in ihr Leben. Sie ging in Geldern auf das Gymnasium, machte ihr Abitur. Dann starb ihr Vater überraschend mit 44 Jahren – für die junge Frau eine Zäsur. „Lore musste sich mit dem großen Verzicht auf ihren Herzenswunsch zu studieren, arrangieren“, sagte Bernarde Vos.
In Krefeld machte sie daraufhin eine Ausbildung zur Postinspektorin, arbeitete dann drei Jahre, bevor sie 1959 „ihren“ Hans heiratete, den sie bereits seit ihrer Schulzeit kannte. Lore Broeckmann konvertierte vom evangelischen zum katholischen Glauben. Aus der Ehe gingen insgesamt vier Kinder – zwei Mädchen und zwei Jungen – hervor.
Nach verschiedenen Wohnstationen in Wetten und Duisburg baute das Paar 1966 auf dem Pastoratsweg einen Bungalow, in dem es viele Jahre zusammen lebte – und sein Haus für zahlreiche Gäste öffnete. Zweimal lebte für ein Jahr eine Familie aus der ehemaligen DDR in dem Haus, zwei Tanten erhielten dort für ein Jahr eine Unterkunft. Oftmals kamen auch Gäste durch die britische Freundschaft von Kevelaer nach Laarbruch und aufgrund der Städtepartnerschaften nach Lebendorf und Bury-St. Edmunds bei ihnen unter.
Ihr eigenes Schicksal schuf in Lore Broeckmann eine tiefe Empfindsamkeit für das Schicksal anderer Menschen. „Sie hatte Kontakte nach Schopau in Ungarn, da war sie federführend bei der Unterstützung eines Kinderheims“, erinnert sich Werner Broeckmann an „Stapel von Bananenkisten“ im Feuerwehrhaus. „Ohne sie wäre das nicht in Gang gekommen. Sie legte nie Wert auf die erste Reihe oder Präsenz, aber ohne sie ging nix. Es ging ihr immer um die Menschen.“
Und neben der Erziehung der Kinder und der Unterstützung ihres als CDU-Fraktionschef und Ortsvorsteher aktiven Mannes fand sie immer wieder die Möglichkeit, ihren „Drang nach Unabhängigkeit“ und ihre „Wissbegierde, ihren Intellekt und ihr ungemeines kulturelles Interesse“ (Bernarde Vos) auszuleben.
Jahrzehntelang war sie in der KFD aktiv, war von 1977 bis 1989 Sprecherin der KFD im Dekanat Goch. Sie sei da „sehr engagiert“ gewesen, so Bernarde Vos. „Da war sie insofern kritisch, weil sie sich sehr für die Stellung der Frau in der Kirche eingesetzt hat – vor dem Hintergrund, dass Frauen genauso berufen sind wie Männer.“
In dem Rahmen habe sie sich auch „für eine gerechtere Sprache mit der Begrüßung „Liebe Brüder und Schwestern“ eingesetzt und den Weltgebetstag der Frauen jahrelang vorbereitet. „Die Aktion Maria 2.0 hätte ihr sicher gefallen“, zeigte sich Bernarde Vos überzeugt. Emanzipation sei ihr sehr wichtig gewesen, sagt Werner Broeckmann. „Dieses klassische Rollenbild war ihr ein Graus.“
Von 1988 bis 2003 leitete Lore Broeckmann die Wettener Bücherei, nachdem sie eine Bibliothekaren-Fortbildung absolviert hatte. „Nie wieder ist mir ein Mensch begegnet, den ich für so belesen hielt wie Lore“, sagte Bernarde Vos während der Trauerfeier. „In meiner Vorstellung las Lore immer und überall.“ Sie habe gleichzeitig Socken für einen guten Zweck stricken und dabei lesen können.
Die „letzten zwölf Jahre hat sie nur gestrickt und gelesen“, meint ihr Sohn Werner. „Und allein hier im Haus stehen locker über 5000 Bände“, machte er deutlich, wie sehr sich die Frau, die keinen Fernseher besaß und pro Woche 20 Briefe schrieb, um Kontakte persönlich aufrechtzuerhalten, selbst weiterbildete.
„Nebenbei“ agierte sie 23 Jahre lang als Stadtführerin in Kevelaer, begleitete jahrelang Sterbende im Wettener Hospiz, das ihr Mann mit auf den Weg gebracht hatte, sang im Kirchenchor. Nach dem Tod des Mannes 2003 bezog sie drei Jahre später eine Wohnung im ersten Stook des Hospizes auf der Hauptstraße, als ihr die Pflege des großen Hauses mit dem Garten zuviel wurde.
Und bis vor zwei Jahren war sie im Eine-Welt-Laden aktiv. Auch da sagte sie wie so oft leise, aber bestimmt, ihre Meinung, ohne allen gefallen zu wollen. „Sie hat mal den Wallfahrtsrektor Lohmann angesprochen, er solle doch im Priesterhaus Eine-Welt-Kaffee ausschenken – was er nicht tat“, erinnert sich Sohn Werner. Ihre letzte Zeit verbrachte sie im Josef-Haus, bevor sie am 27. Mai verstarb.
Die heutige Wettener Ortsvorsteherin Beate Clasen sprach von einer „omni-talentierten“ Frau und einem „Vorbild“. Für sie persönlich sei Lore Broeckmann eine Stütze gewesen. „Sie war einfach immer da und wollte nie den Eindruck erwecken, eine Macherin zu sein – obwohl sie eine war.“

Johannes Croonenbroeck trug die Wettener Festkette

Erstaunt warteten einige Wettener Bürger nahe des alten Schulhofs, als der Zug mit den Vereinen zur Festkettenübergabe einfach noch nicht auftauchte. „Wettese Pünktlichkeit“, meinte eine Frau – ohne wahrzunehmen, dass sich der Zug bereits vom Marktplatz auf den Weg durch die Ortschaft hindurch schlängelte. Mit dabei waren natürlich auch der zukünftige Festkettenträger Johannes Croonenbroeck und sein Adjutant Heinz Gipmans.
Insbesondere Croonenbroeck spürte, nachdem der Musikverein ihn in Veert abgeholt hatte und er anschließend bei dem scheidenden Festkettenräger Georg van Bebber frühstücken durfte, die „Last“ der herannahenden Ehrung: „So langsam kommt es“, meinte er auf dem Marschweg lächelnd zum Stadium seiner Nervosität. Schließlich würde es auf dem alten Wettener Schulhof „ernst“.
Nachdem der Zug der Vereine auf dem Schulhof angekommen war, begrüßte der Präsident der Geselligen Vereine, Thomas Krahnen, alle Anwesenden und den „Platzkommandanten und Festkettenträger in den letzten Zügen“, Georg van Bebber. Dabei griff er den Wertekanon der Schützen „Glaube, Sitte, Heimat“ auf und teilte die Gruppen nach diesen Begriffen ein.
Mit einem historischen Gedicht erinnerte er an die 90-jährige Geschichte der Franziskus-Schützenbruderschaft Berendonk. Und er „lobte“ die neu eingeführte „Franzi“ als Leitfigur der Bruderschaft. „Gut, dass man sie sowohl männlich wie weiblich interpretieren kann.“

Die Kirmespuppe zieht durchs Dorf.


Bürgermeister Pichler hatte zwar kein zweites Gedicht in petto („Das hätte ich früher wissen müssen“), zeigte sich aber bestens über die Kirmes-Vorgänge der letzten Tage informiert: Gestern war der Platz auch voll und vorgestern Abend war es auch eine tolle Sause.“ Mit Humor schlug er die Brücke von der Kirmes zur aktuellen Klimadebatte. „Fridays for Future kümmern sich um die Zukunft. Wir kümmern uns um das hier und jetzt – Mondays for Kirmes!“
Die Ortsvorsteherin Beate Clasen würdigte in ihrer Rede die Verdienste des Festkettenträgers, der „unzählige Stunden für die Repräsentanz“ der Bruderschaft übernommen, zwanzig Jahre lang die Majestäten begleitet und sich für die Franziskus-Figur in der Kirche stark gemacht habe. Clasen erinnerte an die Feiern am Platz des alten Berendonker Schulgebäudes, „wo die Scheiben verdunkelt wurden, um nahe der B 9 nicht zu sehen, was da für ein tolles Fest ablief“.
Anschließend verlieh Clasen Croonenbroeck die Festkette. Brudermeister Achim Janßen ergänzte die Kette mit der Festplakette, die das Emblem der Berendonker Schule plus den Verweis auf das Jubiläum enthält.
Der so Geehrte bedankte sich persönlich bei allen Beteiligten und dem Musikverein, der ihn am Morgen abgeholt hatte „und für die Fahrt am Samstag auf dem Sofa“. Anschließend sangen alle auf dem Platz das Wettener „Heimatlied“, ehe der Tross eine ausführliche Runde durch die Ortschaft drehte.
Im „Knoase-Saal“ fand die Feier dann ihre Fortsetzung. Croonenbroeck und Gipmans nahmen mit ihren Frauen die Glückwünsche der Vereine entgegen. Pastor Manfred Babel verehrte beiden Damen eine Rose.
Brudermeister André Janßen zog ein durchweg positives Fazit der Kirmes: „Es war eine schöne, auch anstrengende, aber herrliche Zeit. Wir haben vieles, was wir uns vorgestellt haben, umgesetzt.“ Ihm seien vor allem die Dorfolympiade am Sonntag und der stimmungsvolle Königsgalaball im Gedächtnis geblieben: „Wir haben mit dem Königsgalaball am Freitag schon gestartet. Das war schon unser hoher Festtag.“
https://www.kevelaerer-blatt.de/kirmes-in-wetten-2019/

Auf dem Trecker-Sofa durch das Dorf

Es herrschte eine heitere Stimmung, als sich die Mitglieder der Franziskus-Brunderschaft nahe des „Knoase“-Saales zum Kirmesauftakt gemeinsamen Marsch durch die Ortschaft versammelten.
Für den Festkettenträger Johannes Croonenbroeck und seine Frau Christa sowie seinen Adjutanten Heinz Gipmans mit seiner Frau Brigitte hatten sich die Kameraden was Besonderes ausgedacht: ein mobiles Trekker-Sofa, auf dem das Quartett durchs Dorf chauffiert wurde.
„Ich bin jetzt 45 Jahre lang dabei und war vor 32 Jahren Schützenkönig, aber das ist nochmal ein ganz anderer Höhepunkt“, strahlte der 59-Jährige.
Gemeinsam mit seinem Adjutanten machte sich Croonenbroeck an die Fahnenstange, um das Wetten-Emblem hochzuziehen. Danach ging es für die „Karawane“ mit dem Musikverein, den anderen Vereinen und dem scheidenden Festkettenträger „Bomber“ Georg van Bebber mit seinem Adjutanten Markus Heinen zum Kirmesplatz. „Ich hatte ein echt tolles Jahr“, freute er sich einfach nur für seinen Nachfolger.
Am Marktplatz schien das halbe Dorf zu stehen, das den Tross begrüßte und schon die ersten Spiel und Fahegeräte ausprobiert hatte.
Den klassischen Fassanstich gab es nicht. Dafür schenkten die Alten Herren von Union Wetten das Bier aus. Die Musikgruppen aus Lebendorf und Wetten lieferten sich ein spaßiges Musikspiel-Duell auf der Wiese nahe der Kirche, Und gemeinsam mit ihren Freunden stießen der zukünftige Festkettenträger und sein Adjutant auf die Kirmes an.

Werfen, singen und knobeln

13 Teams traten bei der Wettener Dorfolympiade in sieben Wettkämpfen gegeneinander an. Im Ringwerfen, Gesangswettbewerb oder in Knobelaufgaben rund um Berendonk und die festgebende St.-Franziskus-Bruderschaft maßen sich die verschiedenen teilnehmenden Wettener Vereine.
Mit von der Partie waren unter anderem die F-Jugend, die Ministranten, die Partnergemeinde „Lebendorf“ und der Reiterverein. Zudem gaben die Landjugend, die U17, oder die Volleyballfrauen ihr Bestes. Und das in roten T-Shirts gekleidete Präsidium mit „First Knoas“ alias Ortsvorsteherin Beate Claßen wurde sogar durch „Knoasemeister“ Dr. Dominik Pichler unterstützt.

Für den Nachwuchs gab‘s kreative Luftballons.


Alle legten sich mächtig ins Zeug und boten sich einen lustigen und fairen Wettbewerb auf der Wiese um die Kirche. „In Berendonk am Niederrhein da sind wir alle gern daheim“, so wurde von Team zu Team rund um die Kirche im gegenseitigen Wettstreit gesungen und geschunkelt.
Am Ende konnte Markus Menne von der festgebenden Franziskus-Bruderschaft Berendonk die glücklichen Sieger bekanntgeben. Den dritten Platz belegten das Präsidium, die Feuerwehr und die Franziskusbruderschaft, der zweite Platz ging an die Nachbarschaft „Kanalratten“ und als glückliche Sieger triumphierten die „Schwarzen Schafe“, die zum ersten Mal die Dorfolympiade für sich entscheiden konnten und den Wanderpokal mit nach Hause nehmen durften.
Neben dem sportlichen Wettkampf wurde auch die große Lostrommel gerührt. Festkettenträger Johannes Croonenbroeck und Königin Petra Laackmann betätigten sich als Glücksfee und ließen einige Gewinner große Preise mit nach Hause nehmen. Der Lebendorfer Musikverein, der fast ohne Unterbrechung seit 1992 als Partnergemeinde die Kirmes Jahr für Jahr mit ihrer Anwesenheit und ihren Schalmeien bereichern, gewann einige davon. „Im Bus wird schon noch Platz sein“, meinte der Gewinner aus Sachsen glücklich.
Andere konnten einen kompletten Grill mit Kohle, ein Fahrrad, ein Radio oder einen Spaten ergattern. Der Hauptpreis, ein Reisegutschein, ging an Rainer Brouwers vom festgebenden Verein. „Du kannst ihn ja gar nicht einsetzen, du wohnst ja schon am schönsten Ort der Welt“, meinte Moderator Wilfried Quinders nur scherzend.
Mit einem Dank an alle Sponsoren und an alle Mitglieder der Berendonker Bruderschaft für die Verpflegung mit Kuchen und Getränken ging der Kirmes-Nachmittag langsam zu Ende.
Swingende Doppelzenter und kreative Luftballons
Musikalische Unterhaltung mit viel Lust und Laune boten die Swingenden Doppelzentner, mit der Gondel „Twister“ konnten alle einen Höhenflug antreten. Mrgreenballoons verzauberte alle Kinder mit seinen kreativen Luftballonfiguren, die mal ein Piratenschiff, ein Eichhörnchen oder eine Meerjungfrau darstellten. Mit denen in der Hand traten die vielen jungen Besucher nach einem fröhlichen Kirmesnachmittag ihren Heimweg an.

Völ Pläsier im Visier

Unter das Motto „Völ Pläsier im Visier“ hat die St. Franziskus-Bruderschaft Berendonk als festgebender Verein die diesjährige gemeinsame Kirmesfeier der Geselligen Vereine Wetten gestellt.
Die Festkette erhält mit Johannes Croonenbroeck „ein Schützenbruder, der in über 40-jähriger Mitgliedschaft seine Spuren im Verein hinterlassen hat“, wie Brudermeister Achim Janßen bei der Proklamation am Heimatabend berichtete.
Johannes Croonenbroeck war 20 Jahre als Major tätig und hatte den Trupp dabei, so wie es sich gehört, immer fest im Griff. Im Jahr 1987 konnte er die Königswürde erringen und war 1997 als Minister im Hofstaat vertreten.
Sein Adjutant Heinz Gipmans regelte 15 Jahre als Kassierer die Finanzen der Bruderschaft. Schon 1978 war er Minister und 2001 gelang ihm der Königsschuss. Gemeinsam bildeten Croonenbroeck und Gipmans den Kern des Franziskus-Teams. 2010 organisierten sie im Rahmen der damaligen Kirmesfeierlichkeiten die Auswahl und die Anschaffung einer Franziskus-Figur für die Wettener Kirche.
Weiter fest verbunden
Sowohl Festkettenträger als auch Adjutant wohnen zwar nicht mehr in der Berendonk, sind mit ihr aber weiterhin fest verbunden. Natürlich haben es sich die Schützen nicht nehmen lassen, in Veert und in Walbeck die Häuser der beiden mit Unterstützung der Nachbarschaften entsprechend zu schmücken.
Vor und hinter den Kulissen seien Croonenbroeck und Gipmans stets für die Bruderschaft im Einsatz gewesen und seien es jetzt als Festkettenträger und Adjutant wieder, so Janßen. Zwei echte Schützenbrüder und Freunde, auf die man sich ebenso verlassen, wie man ausgiebig mit ihnen feiern könne.
Und zu Letzterem gibt es bei der Kirmes in Wetten reichlich Gelegenheit, wie das vom Festausschuss der Bruderschaft unter der Führung von Wilfried Quinders und Stefan Velmanns ausgearbeitete Programm zeigt.

Erfolgreiches Fest beim Vogelschießen

Am Himmelfahrtstag, 30. Mai 2019, fand wieder das traditionelle Vogelschießen der St. Franziskus Bruderschaft Berendonk statt. Zahlreiche Schützenschwestern und Schützenbrüder trafen sich unter den Augen einiger interessierter Zuschauer zum Antreten an der Vogelstange an der Krautparsch. Sie konnten ein schönes Fahnenschwenken begleitet vom Musikverein Eintracht Wetten und die Kranzniederlegung am Ehrenmal miterleben.

Anschließend entwickelte sich ein spannender Nachmittag. Immer mehr Gäste kamen zur Veranstaltung, um neben dem Kampf um die Preise und die Königswürde auch ein erfrischendes Getränk sowie Kaffee und Kuchen zu genießen. Gegen 17.45 Uhr dann gelang es Petra Laackmann, den Vogel abzuschießen. Sie ernannte Alexandra Nilkens und Lieselotte Ditzer zu ihren Ministerinnen.

An der Kindervogelstange erwies sich der Vogel auch in diesem Jahr als etwas hartnäckiger. Aber schließlich konnte hier eine halbe Stunde nach der Entscheidung beim großen Vogelschießen Nick Wegers den Königsschuss abgeben. Zu seiner Königin ernannte er Marielle Helders. Minister sind Fabian Smitmans mit Anna Sensen und Joris Kruse mit Jule Krahnen.

Der Thron präsentiert sich am Freitag, 14. Juni 2019, um 18 Uhr im Bürgerpark in Wetten. Zunächst erwartet die Besucher die Parade, das Fahnenschwenken und der Umzug. Danach beginnt im Knoase-Saal der öffentliche Königsgalaball, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind.

Wettener Abwässer werden jetzt nach Geldern gepumpt

Anfang Mai hat der Niersverband die Überleitung der Abwässer aus Wetten zur Kläranlage Geldern in Betrieb genommen.
Damit wurde die 50 Jahre alte Kläranlage in Wetten stillgelegt. Die Abwässer aus dem Kevelaerer Ortsteil Wetten werden jetzt über die neu gebaute Pumpstation und eine 5,4 Kilometer lange Druckleitung zur Kläranlage Geldern gepumpt und dort gereinigt.
„Die Arbeiten sind allerdings noch nicht vollständig abgeschlossen.“ weist Lisa Plöger, zuständige Projektleiterin beim Niersverband, hin. „Aktuell arbeiten wir noch mit einem provisorischen Schaltschrank. Die Arbeiten an der Elektrotechnik erfolgen im Laufe der nächsten Monate. Sowohl bei der Bauzeit als auch bei den Kosten liegen wir jedoch genau in den Planungen,“ freut sich Plöger.
Die über 50 Jahre alte Kläranlage in Wetten war aufgrund der hohen Belastung in den letzten Jahren an ihre Kapazitätsgrenze gestoßen. Zur Anpassung an die zukünftigen Anforderungen hätte sie saniert und ausgebaut werden müssen. Es wurden verschiedene Varianten unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten untersucht. Die nun gewählte Variante garantiert eine für die Bürgerinnen und Bürger kostengünstige Abwasserreinigung auf hohem Niveau.
Die Leitung wurde zum größten Teil grabenlos im Spülbohrverfahren hergestellt. Dadurch konnten Beeinträchtigungen für Anlieger bzw. Schädigungen an Bäumen und Straßenoberflächen so gering wie möglich gehalten werden.
Zurzeit wird an der Altanlage die alte Nachklärung zum Speicherbecken umgebaut. Bis Frühjahr 2020 soll das Betriebsgebäude ertüchtigt und die neue Elektrotechnik darin installiert werden.
Langfristig ist geplant, die Altanlage zurückzubauen. Hierzu wird noch ein Rückbaukonzept erstellt.

Essen und trinken im Knoase-Treff

Wer Wetten kennt, kennt auch den Knoase-Treff auf dem beschaulichen Marktplatz. Seit Kurzem hat er eine neue Frau an der Spitze. „Ich musste dieses Lokal einfach haben“, sagt Agnes Pacco, die neue Leitung der alteingesessenen Kneipe, mit einem Augenzwinkern. „Es ist so urig und hat mir so gut gefallen, da möchte ich etwas draus machen“.

20 Jahre Gastronomieerfahrung kann die gebürtige Kevelaererin aufweisen. Diese hat sie sich jetzt zunutze gemacht und den Knoase-Treff in ein gemütliches Speiserestaurant verwandelt, in dem natürlich auch weiterhin „Bierchen“ und „Schnäpschen“ getrunken werden können.

Die Tische im Schankraum sind bereits liebevoll eingedeckt, wenn Gäste einkehren. „Unsere Speisekarte beinhaltet etwas für jeden Geschmack“, erzählt Agnes Pacco. „Es gibt saisonbedingte Ware wie jetzt zum Beispiel Spargel. Den biete ich um diese Jahreszeit sonntags an.“ Ansonsten findet man auf der Speisekarte gut bürgerliches Essen: Schnitzel, Rumpsteaks, Pommes. Alles, was ein hungriger Magen sich nur wünschen kann. Auch für die kleinen Gäste gibt es genügend Auswahl, zum Beispiel Pfannkuchen.

Viele Ideen

„Als Untermalung für ein gelungenes Essen spiele ich deutsche Schlager“, lacht Pacco. Bei gutem Wetter kann selbstverständlich auch draußen gespeist werden. Sitzgarnituren laden zum Essen in der Sonne ein. Auch sein Feierabendbier kann man hier fernab vom Alltagsstress trinken. Zusätzlich bietet Agnes Pacco auch weiterhin die üblichen „Leistungen“ an: Beerdigungskaffees, Hochzeiten, Geburtstage, Jubiläen. „Ich habe einige Ideen, die ich gerne umsetzen möchte“, sagt sie.

Das Restaurant im Knoase-Treff ist donnerstag bis montags von 17 Uhr bis 22 Uhr geöffnet. Getrunken werden kann natürlich über diese Zeiten hinaus. Sonntags ist die Küche von elf Uhr bis 14 Uhr geöffnet. Der Knoase-Treff freut sich auf viele neue Gäste.

Wetten ist gerettet, Winnekendonk muss weiter zittern

Die Viktoria muss weiter zittern, die Union Wetten hat es geschafft: Das Team von Trainer Marcel Lemmen setzte sich zuletzt im heiß umkämpften Derby beim SV Viktoria Winnekendonk mit 1:0 durch und konnte so den letzten Schritt zum Klassenerhalt machen.
Für die Viktoria bedeutete die Derby-Niederlage hingegen, dass man mehr denn je um den Klassenerhalt in der Kreisliga A bangen muss. Wettens Jannik Hornbergs hatte auf dem Winnekendonker Sportplatz bereits in der 10. Spielminute das entscheidende Tor des Tages erzielt, das den Gästen am Ende zum vielumjubelten Auswärtssieg reichte. Die Grün-Weißen von Trainer Rainer Luyven konnten das Unioner Abwehrbollwerk über die gesamte Spieldauer nicht bezwingen, so dass unterm Strich die Niederlage stand.
Für die Wettener ist die Saison in der A-Liga damit bereits beendet, nach 28 Spieltagen hat das Lemmen-Team 28 Zähler auf dem Konto und vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Der Klassenerhalt ist damit eingetütet. Damit darf die Mannschaft auch in der kommenden Saison in der Kreisliga A auflaufen. Über weite Strecken der nun abgeschlossenen Spielzeit hatte Union um den Verbleib in der aktuellen Spielklasse gezittert.
Gleiches gilt nun noch immer für die Viktoria. Die Ausgangslage vor dem letzten Spieltag am Sonntag könnte brisanter kaum sein. Um 15 Uhr trifft Winnekendonks Erste Mannschaft auswärts auf die SGE Bedburg-Hau II, die derzeit mit genau drei Punkten Vorsprung direkt vor der Viktoria auf dem Relegationsplatz steht. Allerdings kann die SGE gleichzeitig ein um sechs Treffer besseres Torverhältnis vorweisen. Bedeutet: Winnekendonk muss in Bedburg-Hau unbedingt mit vier Toren Unterschied gewinnen, um noch den Relegationsplatz zu erklimmen. Ein Sieg mit nur drei oder weniger Toren Unterschied, ein Remis oder eine Niederlage würden den direkten Abstieg in die Kreisliga B bedeuten.