Der Busman

Wallfahrtstradition(en)

Die Ursprünge der Kevelaerer Wallfahrt datieren bekanntlich fast 380 Jahre, genauer auf 1642 zurück. Dies muss ich als einer der an den damaligen Ereignissen Beteiligten keinem Kevelaerer als Neuigkeit erzählen.

Ich will auch gar nicht 380 Jahre in die Vergangenheit eintauchen; vielmehr interessieren mich aus einem ganz bestimmten Grund bestimmte Traditionen, die sich zu einer Zeit entwickelten, an die wir alle uns noch gut erinnern können:

Hinter unserem Bahnhof gab es in den 50er- und 60er-Jahren eine sogenannte Gleisharfe, um die zahlreichen Pilgersonderzüge – 1955 waren es z. B. 135 – aufnehmen zu können. Deren Zahl nahm im Laufe der Jahre ab, 1965 z.B. = 67 ; 1970 nur noch 28; es kamen vermehrt Reisebusse und PKW.

Das knappe Dutzend Gleise wurde also in späterer Zeit überflüssig, an ihrer Stelle entstand der Europaplatz. An diesem Platz lag noch vor seiner Errichtung eine Pilgerhalle, von der aus die Pilger*innen in Prozessionen in das nahe Stadtzentrum zogen.

Wenn es auch diese Halle nicht mehr in ihrer ursprünglichen Funktion gibt, ist sie für mich immer noch ein Symbol für eine Tradition, die man beibehalten, resp. wieder- beleben sollte. 

Am heutigen Europaplatz können die Pilger ihre Busse (weiland Sonderzüge) verlassen und als Prozession zum Stadtzentrum ziehen. Ich bin nicht der Meinung der Kirche und bestimmter Parteien, dass dies – lt. KB-Bericht vom 2.9. – „den heutigen Pilger*innen nicht mehr zumutbar“ sei, 300 Meter in die Stadt zu laufen.

Mechel fragt besorgt: „Sin die bang, dat die Pilgers Bloase anne Füüt kreege?“ 

Euer Hendrick