Genau vor 592 Tagen, gerechnet vom letzten Spieltag, mussten die Volleyballer des Kevelaerer SV ihre letzte Niederlage hinnehmen. Mit dem TV Hörde II war nun der aktuelle Tabellenzweite zu Gast in Kevelaer.

Von der Papierform her also das Spitzenspiel der Oberliga. Trainerin Heike Thyssen musste auf Außenangreifer Robin Broeckmann verzichten und startete mit Dominik Booms und Sebastian Derrix auf den Außenpositionen.

Zusammen mit den etablierten Stammkräften Thyssen, Novak, Tönnißen und Nobbers ließ der KSV von Beginn an keine Zweifel aufkommen, warum er an der Spitze steht.

Auch eine nur durchschnittliche Leistung in der Annahme wurde durch überzeugende Blockarbeit und effizienten Angriffen kompensiert. Das 25:18 im ersten Satz war eine deutliche Ansage.

Auch der zweite Satz begann mit der gleichen Aufstellung. Zu Beginn dieses Satzes spielten die Kevelaerer nicht mehr so konzentriert. Hörde konnte auf bis zu fünf Punkte davonziehen.

Nach zwei Auszeiten und der Einwechslung von Marc Ophey hatte der KSV aber wieder besseren Zugriff im Block. Marc Ophey war für den Hörder Block nicht in den Griff zu bekommen.

Die endgültige Wende kam mit einer Sprungaufschlagsserie von Mirko Novak. Aus einem 10:15 Rückstand wurde so eine 17:15 Führung. Die Kevelaerer Herren nahmen jetzt den Schwung mit und holten mit dem 25:21 die 2:0 Satzführung.

Der dritte Durchgang startet ausgeglichen. Jetzt ist es aber der Hörder Spieler Limpinsel, welcher mit einer kleinen Aufschlagserie den TV in Front bringt. In dieser Phase des Spiels unterlaufen dem KSV viele kleine Fehler.

Hörde nutzt seine Chance und kann mit dem 25:20 Satzerfolg auf 1:2 verkürzen. Auch im vierten Satz halten die ungewohnten Eigenfehler an. Hörde geht mit vier Punkten in Führung.

Erst Mitte des Satzes kommt wieder Stabilität in die Kevelaerer Aktionen. Nach dem 14:14 übernimmt wieder der KSV die Kontrolle des Spiels. Mit 25:21 macht der KSV den Erfolg perfekt und geht nach diesem 3:1 Sieg ungeschlagen in die Winterpause.

Überragender Angreifer war auf Seiten des KSV Mirko Novak, auf welchen gerade in kritischen Situationen Verlass war. Heike Thyssen: „Es ist noch Luft nach oben für uns. Insbesondere mit der Annahme bin ich nicht zufrieden.“

Man darf also gespannt sein, wo diese Mannschaft noch hinwill, stellt sie auch noch ihre Schwächen ab.

Für den Kevelaerer SV spielten: Dominik Booms, Jan Broeckmann, Sebastian Derrix, Janik Janßen, Stefan Kannenberg, Alessandro Nobbers, Mirko Novak, Marc Ophey, Marcel Thyssen, Luca Tönnißen und Robin Verhoeven.

Zweite Mannschaft bleibt weiter Schlusslicht

Die zweite Mannschaft konnte, nach eigentlich guter Leistung, mal wieder kein zählbares Ergebnis einfahren. In ihrem Heimspiel war der Kempener TV zu Gast. Krankheitsbedingt verzichten musste der KSV auf seinen starken Angreifer Marco Bergers.

Und mit Eung-Zoll Chung, vielen Insidern besser als „Scholle“ bekannt, hatten die Kempener nun auch einen neuen Spieler in ihren Reihen. Chung, letztes Jahr noch Trainer der Gelderner Damen-Regionalligamannschaft, übernahm das Zuspiel.

So rückte Niklas Mülders auf die Außenangreiferposition. Dadurch konnte Kempen seine Angriff deutlich verstärken. Kempen kam auch besser ins Spiel und führte sehr schnell mit 13:6.

Aber nach zwei Auszeiten und einem Spielerwechsel von Interimstrainerin Beate Herbe wurde das Kevelaerer Spiel besser. Es reichte zwar nicht mehr zum Satzerfolg und Kempen konnte seinen Vorsprung zum 25:16 zum Sieg mitnehmen.

Der KSV II stellte um und Mats Herbe wechselte vom Außenangriff auf die Mitte. Dafür kam Bogdan Belyi ins Spiel. Kevelaer spielte jetzt auf Augenhöhe und endlich wurde auch aggressiver angegriffen.

Zwar konnte Mitte des zweiten Satzes Kempen wieder davonziehen, aber jetzt hielten die Kevelaerer Männer dagegen. Tolle Abwehraktionen und druckvolle Angriffe brachten den KSV wieder ins Spiel.

So wurde aus einem 8:14 Rückstand zum Ende des Satzes eine 25:24 Führung. Es dauerte aber noch ein paar Bälle bis der Satzausgleich mit 29:27 perfekt war.

Im dritten Satz gesellte sich wieder die altbekannte Annahmeschwäche ins Spiel des KSV. Kempen zog schnell über 5:0 und 22:13 davon. Der Satzerfolg, mit 25:16, war nur noch Formsache.

Die Kevelaerer Spieler besannen sich aber wieder ihrer Stärke. So verlief der vierte Satz bis zum Ende ausgeglichen. Und wenn man schon in der Tabelle unten steht, kommt auch noch Pech hinzu.

So verliert der KSV den vierten Satz mit 24:26 und kann seine gute Leistung nicht mit, zumindest, einem Punkt belohnen. Die zweite Mannschaft bildet weiterhin das Schlusslicht der Landesliga.

Für die zweite Mannschaft des KSV standen auf dem Feld: Bogdan Belyi, Jos Czeranka, Jan Eyll, Mats Herbe, Peter Herbe, Janik Janßen, Noah Müller, Grzegorz Pytlik, Kilian Prast, Yannik Saers und Luca Willems.