Die Unternehmervereinigung Kevelaer (UVK) begrüßt die Initiative der örtlichen CDU, zehn Jahre nach der Auflösung einer örtlichen Wirtschaftsförderungsgesellschaft wieder eine solche gründen zu wollen. Die in der UVK organisierten Unternehmen haben dazu einen Brief an den Bürgermeister und die Fraktionsvorsitzenden verfasst. In einer Pressemitteilung zu dem Thema heißt es sinngemäß unter anderem:

Als vor zehn Jahren der damalige Bürgermeister Dr. Stibi bewirkte, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft aufzulösen und dieses Aufgabenfeld in einer Stabsstelle beim Bürgermeister ansiedeln wollte, gab es Widerstand dazu in der Kevelaerer Unternehmerschaft (UVK). Dr. Stephan Behrens äußerte dazu: „Jemand, der unternehmerisch denkt und gestalten möchte, wird sich kaum in eine Verwaltung eingliedern wollen. (…) Eigenverantwortliches Handeln ist von ihm nicht erwünscht.“

„Jetzt, zehn Jahre später ist diese Feststellung so richtig wie damals“, so die UVK. „Deshalb begrüßt die UVK die Initiative der CDU-Fraktion, eine (neue) Wirtschaftsförderungsgesellschaft zu gründen. „Wirtschaftsförderung (…) ist von zentraler Bedeutung (…) und verbessert die Rahmenbedingungen (…) für eine zukunftsorientierte örtliche Wirtschaft (…)“ so lesen wir es im Antrag der CDU. Dem ist eigentlich nichts Weiteres hinzuzufügen. Es geht der UVK sehr wohl um diese Ziele, den heimischen Unternehmen gute Standortbedingungen zu ermöglichen und gleichzeitig sichere Arbeitsplätze zu schaffen.“

Dabei gelte es es, dem eigene Charakter der Wallfahrtsstadt Kevelaer, der Innenstadt mit den Strukturen des Einzelhandels, der Gastronomie und – in die Zukunft geschaut – der Entwicklung zur „Kurstadt“ besondere Bedeutung zu schenken.

Auflösung nicht verstanden

„25 Jahre hat die Wirtschaftsförderungsgesellschaft mit dem Geschäftsführer Hans-Josef Kuypers wertvollste Arbeit für die Entwicklung der Stadt Kevelaer geleistet“, stellt die UVK fest. Hier müsse seine maßgebliche Beteiligung bei der Ansiedlung und der Entwicklung von Betrieben in den Gewerbegebieten an der B9 angeführt werden. Ludwig Beckers, Mitglied der Geschäftsführung von ABS und im UVK-Vorstand: „Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft war 2006 daran beteiligt, dass sich die ABS Safety GmbH in Kevelaer angesiedelt hat. Wir haben die Auflösung im Jahr 2013 nicht verstanden.“

Markus Kaenders vom Modehaus Kaenders ist sich sicher, „dass eine eigenständige Wirtschaftsförderungsgesellschaft in der Regel zu besseren Ergebnissen für Unternehmen und Stadt führt. Auch deshalb, weil eine eigenständige Gesellschaft oft schon die Voraussetzung für die Verpflichtung eines kompetenten Wirtschaftsförderers ist.“

Kevelaer brauche wieder eine solche Wirtschaftsförderung, „bei der auf Augenhöhe Wirtschaft und Kommune gemeinsam Probleme erkennen, lösen und eine zukunftsorientierte Zusammenarbeit gesichert ist“.