Zum Themenkomplex Peter-Plümpe-Platz äußert sich Eckehard Lüdke für den ADFC e.V.
Umbau des Peter-Plümpe-Platzes
Zum Ereignis „Erster Spatenstich zum Umbau Peter-Plümpe-Platz” (Artikel in Ausgabe 46) schreibt KB Leser Eckehard Lüdke, Beisitzer im Vorstand Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club-Kreisverband Kleve e. V. und Sprecher des ADFC-Stadtverbandes der Wallfahrtsstadt Kevelaer:
„Der Stadtverband Kevelaer im Fahrradclub ADFC e. V. begrüßt den Umbau des Peter-Plümpe-Platzes sowie der angrenzenden Straßen sehr. Die vor wenigen Monaten in Angriff genommenen Arbeiten werden einen guten Beitrag bilden für eine attraktiviere und nachhaltigere Innenstadtentwicklung.
Wir erachten es als gelungen, sich von einem Peter-Plümpe-Platz zu verabschieden, dessen Erscheinung nicht mehr den bestehenden Erkenntnissen im Städtebau sowie den Anforderungen durch Gäste und Einwohner entspricht.
Kevelaer ist eine Stadt mit hohem Anteil an Menschen, die mit dem Fahrrad zur Arbeit, zum Einkauf und zu den Schulen fahren. In der Freizeit wird das Fahrrad intensiv genutzt und folgerichtig muss eine Überplanung des Großraumes Peter Plümpe-Platz diesen Bedürfnissen Rechnung tragen.
Die vorliegende Planung durch das Büro „Greenbox“ weist in dieser Hinsicht sichtbar Defizite aus, die einer erheblichen Nachjustierung bedürfen: Fahrradbügel befinden sich teilweise in Bereichen, wo kein Bedarf besteht. Dafür fehlen sie erkennbar dort, wo sie dringend erforderlich sind.
Die bei „Greenbox“ geplanten Kapazitäten sind großenteils so gering bemessen, dass sie keinesfalls dem Bedarf entsprechen werden, teilweise sogar unterhalb dessen liegen, was aktuell an Kapazitäten besteht.
Die bestehende Planung weist auch in anderer Hinsicht Defizite auf: Lademöglichkeiten für elektrisch unterstützte Fahrräder sind ebenso wenig vorgesehen wie Aufbewahrungsmöglichkeiten für Gepäck, Taschen oder ähnliches. Ebenso fehlen Servicesäulen, mit deren Angebot Fahrräder im Notfall repariert werden können.
In anderen Kommunen sind solche zeitgemäßen Angebote durchaus anzutreffen. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Kevelaer erhebt – wie bereits zu Beginn der Planung gegenüber der Stadtverwaltung formuliert – die Forderung, den KFZ-Durchgangsverkehr im Bereich Annastraße künftig nicht mehr zu ermöglichen, damit hier eine echte Verkehrsberuhigung verwirklicht werden kann. Gut erreichbar mit dem KFZ sollten sämtliche Ziele nach wie vor bleiben.
In der Gesamtschau kommt der ADFC-Stadtverband zur Feststellung, dass die Baumaßnahmen grundsätzlich sehr befürwortet werden, jedoch an wichtigen Stellen nachgebessert werden sollte, um ein echten Beitrag für eine klimafreundliche, zukunftsweisende Mobilität zu leisten.“
Eckehard Lüdke