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Herbstliches Late-Night-Shopping in Kevelaer

Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr lädt Kevelaer zum abendlichen Stadtbummel und Shoppingerlebnis ein. Unter dem Motto „Herbstzauber“ werden die Straßen und Geschäfte herbstlich dekoriert und die Besucher so zu einem entspannten Einkaufsabend eingeladen.

Erstmalig wird am Freitag, 2. Oktober, neben den Händlern der Busmannstraße auch der „Baumark VOS“ an der Ladestraße seine Türen zum „Late-Night-Shopping“ geöffnet haben und die Kunden vor dem Wochenende ab 18 Uhr beim Einkauf mit einer kleinen Überraschung erwarten.

Darüber hinaus wird auf der Busmannstraße „Tobias der Zauberer“ für magische Momente sorgen, die „Cocktail-Ambulanz“ und „Feelgoodys“ mixen Zaubertränke mit und ohne Alkohol und David Freitag zaubert bei „Bear´s Streetfood“ herbstliche Gaumenfreuden auf den Teller. Die Einzelhändler bieten an diesem Abend unterschiedliche Aktionen an. So kann zum Beispiel bei Optik Mayer ein neues Antibeschlag-Brillentuch getestet werden, im „Stoffqult“ werden kreative Dinge für den Herbst gezaubert, und Gustrau Fashion & Deko gewährt 20 Prozent auf jeden Einkauf.

In allen teilnehmenden Geschäften wird es auch dieses Mal wieder die „Late-Night-Shopping-Stempelkarten“ geben, die beim Einkaufen nur während der verlängerten Öffnungszeiten mit Händlerstempeln gefüllt werden können. Wer bis zum Dezember-Termin seine Karte(n) mit vier unterschiedlichen Händlerstempeln gefüllt hat, kann an der großen Verlosung teilnehmen, bei der neben anderen attraktiven Gewinnen als Hauptpreis ein Einkaufsgutschein-Paket im Wert von 1.000 Euro winkt.

Dr. Papst besucht die IHK

Noch vor seinem ersten offiziellen Arbeitstag am 1. Oktober traf sich der neue Geschäftsführer der Flughafengesellschaft des Airport Weeze, Dr. Sebastian Papst, mit der Spitze der Niederrheinischen IHK zu einem Kennenlernen in Duisburg.

Der Airport Weeze hat für die Grenzregion eine wichtige Doppelfunktion: Er ist euregionales Wirt-schaftszentrum und Tourismusdrehscheibe. IHK-Präsident Burkhard Landers sicherte dem Flughafen weiterhin die Unterstützung der Wirtschaft zu.

Der 43-Jährige, promovierte Wirtschaftswissenschaftler löst Ludger van Bebber als Geschäftsführer ab, der zur Flughafen Dortmund GmbH wechselt. Papst ist in Hagen geboren und widmete sich in Wuppertal und Ulm dem Studium der Betriebswirtschaftslehre, mit dem Schwerpunkt Finanzen und Revision. In der aktuell für den Luftverkehr besonders schwie-rigen Situation kommt es darauf an, die Chancen des Luftverkehrsstandorts für die Region zu erhalten und nicht leichtfertig aus der Hand zu geben.

Günstige Kosten sowie die gute Erreichbarkeit, auch von den Niederlanden, sind Wettbewerbsvorteile für den Airport Weeze, so die gemeinsame Position im Meinungsaustausch. Besonders das deutsch-niederländische Potenzial des mehrheitlich privatgeführten Flughafens wird NRW-weit häufig unterschätzt

Der Niederrhein soll ein gemeinsames Immobilienportal bekommen

Bertram Gaiser, Geschäftsführer der Standort Niederrhein GmbH, war Gast des jüngsten Treffens der Wirtschaftsförderer aus dem gesamten Kreisgebiet. Eingeladen von der Kreis-Wirtschaftsförderung traf man sich erstmals in diesem Jahr. Als Treffpunkt hatten sich die Verantwortlichen das neue Rilano Hotel der Wallfahrtsstadt Kevelaer ausgesucht. Gaiser brachte in der etwa fünfstündigen Sitzung zum Ausdruck, dass man in den Gremien der Standort Niederrhein die Schaffung eines Immobilienportals Niederrhein für die gesamte Region beabsichtige. Noch im Monat Oktober solle die Entscheidung für die Umsetzung dieser Absicht fallen. Die Kosten, so stellte der Geschäftsführer in Aussicht, würden zu 100 Prozent von der Standort Niederrhein getragen. 

Im Verlauf der Veranstaltung diskutierten die Standortförderer aus den Städten und Gemeinden auch über die Themen „Gewerbeflächen-Management“ und „Umgang mit dem Virtuellen Gewerbeflächenpool“. Es gebe keinen Zweifel daran, dass man im Kreis Kleve nicht ausreichend Wohnbau- und Gewerbeflächen anbieten könne. Immer wieder gebe es interessante Anfragen potentieller Investoren, die in Ermangelung angemessener Angebote nicht positiv beschieden werden könnten, so die Kreis-Wirtschaftsförderung über den Verlauf der Sitzung.

Am Bauerncafé Binnenheide wird Apfelsaft gepresst

Am Samstag, 3. Oktober 2020, wird am Bauerncafé Binnenheide wieder Obst zu Saft gepresst. Grundsätzlich können Saftpressen des Heimatvereins Keppeln und auch des NABU-Naturschutzzentrum Gelderland  ausgeliehen werden. Wenn die Mengen an Obst aber zu groß sind, um sie selbst zu verarbeiten, bietet sich am 3. Oktober am Bauerncafé Binnenheide (Binnenheide 19, Winnekendonk) wieder die Möglichkeit, die Dienste der Mobilen Saftpresse von Alexander Haaken und Johannes van de Loo auch im Südkreis Kleve in Anspruch zu nehmen.

Alle Interessierten können ihr Obst zu eigenem Saft verarbeiten lassen. Der Saft wird pasteurisiert und in 5 Liter-Bag-in-Box-Saftkartons abgefüllt und ist dank eines Rückschlagventils im Zapfhahn auch angebrochen bis zu drei Monate haltbar (Kosten: bis 20 Boxen 6,50 Euro je Box; ab 21 bis 101 Boxen 6 Euro je Box; ab 101 Boxen 5 Euro je Box). Verschlossen ist der Saft mindestens ein Jahr haltbar.

Hauptsächlich werden Äpfel gepresst, es kann aber auch bis zu ein Drittel durch Quitten (bitte geputzt ohne Flaum) und feste, aber reife Birnen ergänzt werden (7,50 Euro je Box). Das Obst sollte zuvor bereits gewaschen sein. Um eine Anmeldung wird gebeten, damit die Menge und der zeitliche Ablauf besser koordiniert werden können (Anmeldung unter Streuobst@nz-gelderland.de oder Tel. 02838-96544).

Mit der gemeinsamen Veranstaltung möchten Alexander Haaken und Johannes van de Loo, das Bauerncafé Binnenheide, die Landschäferei Berkhöfel und das NABU-Naturschutzzentrum Gelderland auf die Streuobstwiesen aufmerksam machen – ein wertvolles Kulturlandschaftselement, was nicht nur gesundes Obst bringt, sondern auch einen großen ökologischen Wert hat. Hier kommen bis zu 3.000 unterschiedliche Tier- und Pflanzenarten vor.

Kaffee, Kuchen und Apfelpfannekuchen

„Erhalten durch Aufessen“ ist dabei das Motto, um Streuobstwiesen in unserer Region zu bewahren. Dies passt zum Ansatz des Bauerncafés Binnenheide, regionale Produkte zu verwenden und damit auch zu fördern. Eine Auswahl an Kuchen und der Kaffee des Bauerncafés sollen die Wartezeit an der Saftpresse versüßen. Und wer dann noch nicht genug von Äpfeln hat, kann auch frische Apfelpfannekuchen probieren.

Darüber hinaus bietet Hendrik van Aken (Landschäferei Berkhöfel) Tafelobst unterschiedlicher Obstsorten aus dem Projekt „Naturobst vom Niederrhein“ zum Kaufen und Probieren an. Im Rahmen des vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) geförderten Projektes „Ausbau und Sicherung des Streuobstwiesennetzwerks im Südkreis Kleve“ wird das NABU-Naturschutzzentrum Gelderland mit einem Infostand rund um Themen des Streuobstwiesenschutzes vertreten sein. Wer mag, kann auch ohne Obst vorbeikommen, Saft probieren, sich zum Thema Streuobstwiesen informieren, im Bauerncafé speisen oder einfach zuschauen, wie frischer Saft hergestellt wird.

Rollcontainer aus Kevelaer erhält German Design Award

Der Rollcontainer des Kevelaerer Unternehmens „Walther Faltsysteme“ wurde mit dem „German Design Award 2021“ prämiert. Die Mehrweg-Transportlösung des Verpackungsspezialisten konnte die internationale Fachjury in der Kategorie „Excellent Product Design – Industry“ überzeugen. Das liegt insbesondere am patentierten Schnellkopplungssystem des Rollcontainers, das ein besonders einfaches Handling ermöglicht. Dafür wurde die Transportlösung bereits mit dem „pro-K award“ ausgezeichnet.

Der Rollcontainer von WALTHER Faltsysteme erhält den German Design Award. Foto: Walther Faltsysteme

Der German Design Award wird seit 2011 vom Rat für Formgebung der deutschen Marken- und Designinstanz verliehen. Im Vorjahr wurden weit über 5.000 Bewerber gezählt. Walther Faltsysteme erhält den Preis dafür, ein lange bekanntes und weit verbreitetes Produkt signifikant weiterentwickelt zu haben. So verfügt der Rollcontainer des Kevelaerer Herstellers beispielsweise über genanntes patentiertes Schnellkopplungssystem, das einen einfachen Auf- und Abbau der Transportlösung binnen Sekunden ermöglicht.

Nach Entfernen der Seitengitter lassen sich bis zu 19 Grundplatten dank spezieller Stapelmulden sicher und unkompliziert stapeln. Parallel können bis zu 18 Seitengitter in die „Parkpositionen“ einer Grundplatte gesteckt werden. Das Volumen der Mehrweg-Transportlösungen wird so um bis zu 80 Prozent reduziert, was bei Rollcontainern Rekord ist und einen besonders effizienten Leertransport ermöglicht. Darüber hinaus überzeugt das Design mit seiner enormen Stabilität: Der Rollcontainer kann Waren mit einem Gewicht von 500 Kilogramm und mehr transportieren.

„Wir freuen uns sehr darüber, dass unser Rollcontainer bei unseren Kunden und in Fachkreisen so gut ankommt. Den German Design Award zu gewinnen, ist eine tolle Bestätigung“, sagt Dominik Lemken, Prokurist bei Walther Faltsysteme.

„Stoffqult“ feiert fünfjähriges Bestehen

Ein großes Buffet, viele Menschen und Partystimmung – dieses Bild sollte sich den Kunden an diesem Wochenende im Kevelaerer Geschäft „Stoffqult“ an der Busmannstraße bieten. „Wir wollten es richtig knallen lassen“, sagt Geschäftsinhaberin Sabine Toonen, die sich von der durch Covid-19 abgesagten Feier nicht die Freude über das fünfjährige Bestehen ihres Ladens nehmen ließ. Im Jahr 2015 eröffnete die in Kalkar lebende Geschäftsfrau ihren Laden in Goch, wechselte ein Jahr später nach Kevelaer auf die Bahnstraße und zog vor eineinhalb Jahren zur Busmannstraße um. Zur Feier gab und gibt es für die Kunden aktuell Prozente auf das Sortiment und im September gab es die Chance, an einer Tombola teilzunehmen. Tobias Nelke von der Wirtschaftsförderung Kevelaer besuchte Toonen und ihr Team am heutigen Freitag, 25. September 2020, um als „Glücksfee“ die Gewinner der Verlosung zu ziehen.

Rückblickend auf die vergangenen Jahre ist die Geschäftsinhaberin dankbar, ihren Laden in Kevelaer führen zu können. „Wir haben total nette Kunden und sind hier sehr nett empfangen worden“, sagt Toonen, die auch das Verhältnis der Geschäftsleute untereinander schätzt. Die gebürtige Aachenerin weiß, dass es nicht selbstverständlich ist, als „Neuling“ in einer Stadt so gut integriert zu werden. In Kevelaer allerdings habe sie nie Zweifel daran gehabt.

Das alte Hobby reaktivieren

Seit es das Fachgeschäft an der Busmannstraße gibt, habe neben den Stammkunden vor allem die Laufkundschaft deutlich zugenommen. Der Trend gehe ganz klar dahin, dass die Leute wieder Dinge selbst herstellen wollen. „Es gibt ganz viele, die selber nähen wollen. Und viele wollen auch ihr altes Hobby wieder reaktivieren“, meint Toonen, zu deren Laden eine eigene Schneiderei gehört.

Ein Team aus fünf Mitarbeiterinnen hat die Geschäftsfrau inzwischen hinter sich stehen. „Jede von ihnen kann nähen“, sagt die Ladeninhaberin, die nicht nur Wert auf Verkaufsqualität sondern auch auf das nötige Fachwissen legt. Deshalb gestaltet ihr Team das Sortiment mit. „Meine Mädels kriegen immer Panik, wenn ich vom Einkaufen zurückkomme“, lacht Toonen. Denn dann könne es schonmal sein, dass kurzerhand umgebaut und umgeräumt werden muss, um die vielen neuen Errungenschaften unterzubringen. Neben den Mitarbeiterinnen ist die Ladeninhaberin aber vor allem den treuen Kunden dankbar. Auch während der zahlreichen Corona-Einschränkungen seien die meisten von ihnen nicht aufs Onlineshopping umgestiegen. Die Kunden hätten teilweise bis zu einer Stunde auf der Straße in einer Warteschlange gestanden, um sich ihre fertig gepackten Pakete aus dem Laden abzuholen, erzählt Toonen sichtlich gerührt.

Als Dankeschön für die Treue und zur Feier des fünfjährigen Bestehens wurden nun die Gewinner der Verlosung gezogen. Zu gewinnen gab es neben Rollschneidern, Nähetuis und Fachbüchern einen Garnkoffer als Hauptpreis im Wert von mehr als 200 Euro. Für den Hauptgewinn zog „Glücksfee“ Tobias Nelke dann auch gleich eine Kevelaerer Kundin. Die Gewinner werden vom Team telefonisch benachrichtigt.

Traditionsunternehmen im Wandel

Dass die Digitalisierung in den vergangenen Jahren bei immer mehr Unternehmen Einzug erhalten hat, dürfte hinlänglich bekannt sein. Vor allem in Büroangelegenheiten wollen Firmen damit Prozesse erleichtern. Jan van Meegern vom Kevelaerer Betrieb „van Meegern Bedachungen“ hat mit uns darüber gesprochen, warum Digitalisierungsprozesse auch in einem Handwerksunternehmen von Bedeutung sind und wie sich sein Familienbetrieb dadurch in den vergangenen Jahren gewandelt hat.

Seit 1954 gibt es den Dachdeckerbetrieb van Meegern in der Wallfahrtsstadt – gegründet durch Johann van Meegern, bis heute weitergeführt von Willi van Meegern. Mit Jan van Meegern ist vor einigen Jahren die dritte Generation in den Familienbetrieb eingestiegen. Er begann vor drei Jahren, die firmeninternen Prozesse zu digitalisieren – unter anderem die Arbeitszeiterfassung, Kostenerfassung und die allgemeine Analyse der anstehenden Baustellen. Man könne so Arbeitsabläufe erleichtern und transparenter gestalten. Vor allem sei die Arbeit für die Mitarbeiter im Büro bedienerfreundlicher geworden. „Planung und Ablauf zu digitalisieren, ist die Zukunft im Baugewerbe“, ist van Meegern überzeugt.

Welche Veränderungen machen Sinn?

Um die theoretischen und praktischen Abläufe miteinander verbinden zu können, hat das Unternehmen im August diesen Jahres Martin Ophey als technischen Leiter eingestellt. Der Dachdeckermeister aus Kevelaer, der über das technische Fachwissen verfügt, ist deshalb so wertvoll für Jan van Meegern, da er auch das praktische Know-How über den Dachdeckerberuf besitzt, um das Geschehen auf den Baustellen zu betreuen. „Er ist für mich sozusagen die eierlegende Wollmilchsau“, lacht van Meegern, der dankbar ist, den 33-Jährigen als Fachkraft an seiner Seite zu haben. Ophey beurteilt bei seiner Arbeit unter anderem, welche Prozessoptimierungen überhaupt sinnvoll sind. Man müsse sich bei allen Veränderungen die Frage stellen: „Was macht einem den Berufsalltag leichter und was erschwert ihn eher?“

Dass all diese Prozesse und Neuerungen keinen positiven Effekt bringen, wenn die Mitarbeiter nicht mitziehen, da sind sich die beiden einig. Die Mitarbeiter müssen einbezogen werden und hier bietet sich die Chance, der jüngeren Generation mehr Verantwortung zu übertragen. Junge Mitarbeiter können als Bindeglied eingesetzt werden und weitere Aufgaben übernehmen. Wenn Abläufe geändert werden, sei das oftmals für die langjährigen Mitarbeiter eine große Umstellung, sagt van Meegern, der den Familienbetrieb zum Ende diesen Jahres übernehmen wird. Für die Zukunft sieht er die Digitalisierung nicht nur als Chance, den Arbeitsalltag zu erleichtern, sondern auch als Möglichkeit, das Handwerk wieder attraktiver für junge Nachwuchskräfte zu machen.

Und genau das sei ein weiteres Ziel der kommenden Jahre – das junge Team weiter ausbauen und die Qualität erhalten. Van Meegern nimmt in der Regel jedes Jahr einen Auszubildenden auf, bekommt dabei aber zu spüren: „Junge Leute, die ins Handwerk gehen, sind rar.“ Der 33-jährige, baldige Unternehmensleiter hofft nun, durch moderne Strukturen – zu denen auch die Digitalisierung gehört – motivierte, junge Handwerker für den Beruf begeistern zu können und sie auf Dauer im Betrieb zu erhalten.

Radfahren für den guten Zweck

Nach der erfolgreichen ersten Auflage von „MEhr RAdeln“ im vergangenen Jahr, stiegen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der „MERA Tiernahrung“ auch dieses Jahr wieder für den guten Zweck aufs Rad. Die von Juni bis August erradelten Kilometer – exakt sind es 15.823,23 Kilometer –  bringen eine CO2 Ersparnis von umgerechnet 2.294,38 Kilogramm, die eins zu eins in Hunde- und Katzenfutter umgesetzt werden. Der Spitzenreiter aus dem Vorjahr, Abteilungsleiter Tim Gasseling, hatte sich eine Steigerung der Kilometerzahl zum Ziel gesetzt und sich zusätzlich am 20. Juni unter dem Motto „MEhr RAdeln Extreme“ gleich für 24 Stunden Radfahren am Stück auf den Sattel geschwungen. Das Tierfutter wird der Tierschutzorganisation „Helden für Tiere“ gespendet. Die Übergabe von über drei Tonnen Trockenfutter (genau 3.227 Kilogramm) an Ralf Seeger fand am 17. September statt.

Nachhaltigkeit sei eines der zentralen Themen bei MERA – daran habe auch Corona nichts geändert, erklären die Verantwortlichen. „Gerade nachdem wir alle den Frühling im Lockdown verbracht haben: Was könnte es Besseres geben, als sich auf das Rad zu setzen und gemeinsam für den guten Zweck aktiv zu werden?“, meint Felix Vos, Geschäftsführer der MERA Tiernahrung GmbH. „Es geht nicht nur darum, einen positiven Beitrag für unsere CO2-Bilanz zu leisten, möglichst viele Kilometer und dementsprechend eine große Futterspende zu erzielen – auch die Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen profitiert davon.“ 

600 Kilometer in 24 Stunden 

31 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich beteilgt – unter anderem Tim Gasseling. Neben seiner Arbeit beim Tierfuttermittelhersteller als Abteilungsleiter ist er privat Mitglied im Racing Team des in Erkelenz beheimateteten „Coffee & Chainrings“ Mountainbike-Vereins und somit leidenschaftlicher Mountainbiker, Rennfahrer und Ultracyclist. Er hatte es sich zum Ziel gesetzt, über einen Zeitraum von 24 Stunden am Stück eine Distanz von knapp 600 Kilometern zurückzulegen und sein Vorhaben erfolgreich umgesetzt: „Es war eine große Motivation zu wissen, dass jeder Kilometer, den ich mehr schaffe, auch mehr Futter für die Tierschutzorganisation ‚Helden für Tiere‘ bedeutet. Das hat sich trotz der Anstrengung einfach wahnsinnig gut angefühlt.“ Für Gasselings Vorhaben wurde eine 5 Kilometer lange Strecke abgemessen, auf der so viele Runden wie möglich zurückgelegt werden konnten. „Normalerweise finden im Frühjahr viele Wettrennen und Veranstaltungen statt. Wegen Corona sind natürlich alle Events abgesagt worden. Da war ‚MEhr RAdeln‘ ein großartiger Anlass, die eigene Energie für einen guten Zweck einzusetzen.“

Der Aufwand hat sich gelohnt: Am 17. September war es soweit und Ralf Seeger holte wie auch 2019 die Tierfutter-Spende von über drei Tonnen Trockenfutter gemeinsam mit seinem Team ab: „Wir sind MERA und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unglaublich dankbar für die großartige Spende. MERA hilft unseren Tieren damit sehr konkret und wir wissen unsere Tiere gut versorgt. Das ist das Wichtigste.“

Verabschiedung bei der Stadt

In diesem Jahr sind bereits einige langjährige Mitarbeitende bei der Wallfahrtsstadt Kevelaer in den wohlverdienten Ruhestand eingetreten.

Coronabedingt wurde die Verabschiedung im Rahmen einer kleinen Feierstunde nun nachgeholt. In dieser dankten Bürgermeister Dr. Dominik Pichler und der Vorsitzende des Personalrates, Stefan Reudenbach, den ausgeschiedenen Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeitern für ihre engagierte und langjährige Tätigkeit bei der Wallfahrtsstadt.

In den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wurden: Helmut Langenberg, Leitender Schwimmmeister des Frei- und Hallenbades (links), Willi Simons, Sachbearbeiter in der Poststelle (2.v.l.), Andrea Mertens-Smit, Reinigungskraft im Konzert- und Bühnenhaus und Angelika Jovic, Erzieherin in der Kindertagesstätte Spatzennest am Keysershof (rechts).

Foto: Wallfahrtsstadt Kevelaer

Plötzlich waren sie Gastwirte

Ihr zehnjähriges Bestehen als Gastwirte hatten sich Anja und Thomas „Scholle“ Scholz wahrlich anders vorgestellt. Statt einer Feier mit vielen Gästen und DJ gab es am 10. Mai für das Ehepaar nur je eine Flasche Bier zum Anstoßen. „Flaschenbier“, murmelt Thomas Scholz und schüttelt bei dem Gedanken daran lachend den Kopf. Die Fässer waren aufgrund der Schließung durch die Corona-Pandemie alle leer und die geplante Feier war durch den Lockdown natürlich auch ausgeschlossen. Auch wenn die Party vorerst aufgeschoben ist, erinnern sich die Eheleute anlässlich des Jubiläums gerne an die Anfänge ihrer Tätigkeit in der Winnekendonker Traditionsgaststätte zurück.

Thomas Scholz begann bereits vor fast 30 Jahren, als Kellner in dem Lokal zu arbeiten – 16 Jahre davon bei Heinrich Hebben als Betreiber. Von ihm übernahm das Ehepaar Scholz vor zehn Jahren die „Brücke“. „Wir hatten eine Woche Zeit, um uns das zu überlegen“, erinnert sich Thomas Scholz. Optimal war der Zeitpunkt damals nicht. Die Familie hatte gerade ein Eigenheim gebaut, Tochter Maren war noch sehr jung und auf Jobsuche war das Paar ebenfalls nicht. „Wir haben dann gesagt, wir machen das erstmal für ein Jahr“, sagt Anja Scholz. Sie haben sich nicht gleich an einen zehn-Jahres-Vertrag binden wollen. Der gelernte Bäcker und Lagermeister arbeitete in der Anfangszeit noch weiter in seinem Beruf bei „Butzon und Bercker“. Später schließlich widmete er sich vollständig seinem Lokal, in dem seine Frau Anja sich hauptsächlich um die Küche kümmert und auch Tochter Maren hin und wieder aushilft.

Große Unterstützung der Winnekendonker

Die gelernte Wirtschafterin Anja hatte die Küche mit ihrem Team schnell im Griff, wurde nun in der Corona-Krise allerdings nochmal vor eine große Herausforderung gestellt. Das Ehepaar Scholz richtete nämlich einen temporären Lieferdienst ein und bot zudem Speisen zum Mitnehmen an. „Wir haben teilweise bis 100 Essen gemacht sonntags“, blickt die 51-Jährige zurück. Für die beiden Services seien natürlich andere organisatorische Strukturen notwendig als im normalen Betrieb. Während der zahlreichen Einschränkungen durch Covid-19, durch die viele Gastronomen am Rande der Existenz standen, konnten sich Anja und Thomas Scholz über große Unterstützung aus dem Golddorf freuen. Neben zahlreichen unterstützenden Einzelkunden habe auch der Winnekendonker Sportverein seine Mitglieder mobilisiert, das Dorflokal aufzusuchen. Auch der Vermieter sei ihnen durch das Erlassen zweier Monatsmieten sehr entgegengekommen.

Und auch unabhängig von Corona weiß das Ehepaar, dass es ohne die Gäste aus dem Dorf nicht geht. Auf der einen Seite habe man im Laufe der Zeit viele Gäste durch das erweiterte Speisenangebot gewinnen können. „Meine Frau bereitet alles frisch zu“, sagt Thomas Scholz. „Man braucht gleichbleibende Qualität“, fügt Frau Anja hinzu. Andererseits hätten sich vor allem bei den Sportlern die Traditionen gewandelt. Während es früher noch Selbstverständlichkeit war, nach dem Sport in der Kneipe beisammen zu sitzen, kämen die Sportler in der heutigen Zeit oft erst spät. Denn an beinahe jeder Sportstätte gibt es heute ein Getränkeangebot und das kühle Feierabendbier steht nach der Dusche direkt bereit.

1998 läuteten die Hochzeitsglocken

Dennoch: Durch viele Kegelclubs, große Kegel-Events, einige Skatclubs und die Vermietung eines Feiersaals vor allem für Geburtstage ist immer etwas los in der Winnekendonker Gaststätte. Auch die Karnevalstradition haben die Betreiber wieder aufleben lassen. „Wenn dann feiern wir wieder richtig Karneval“, hätten sie damals beschlossen. Seit einigen Jahren veranstalten sie Karnevalspartys in der ÖBS, erzählt das Ehepaar, das 1998 bereits die eigene Hochzeit in dem Lokal feierte. Und wer die „Brücke“ aus früheren Jahren kennt, wird sich auch heute nicht fremd fühlen. Größere Veränderungen haben lediglich in Form einer neuen Bestuhlung und eines neuen Bodenbelages stattgefunden. Außerdem wurden die beiden Kegelbahnen aufbereitet.

In einer Sache sind sich Anja und Thomas Scholz einig: „Man muss Spaß dabei haben.“ Denn die Arbeitszeiten scheinen oft keinen Grund zur Freude zu geben. Bis spät in die Nacht hinein, am Wochenende, an Feiertagen und generell an sechs Tagen in der Woche stehen die Gastwirte mit ihrem Team für die Gäste bereit. Und an ihrem einzig freien Tag – dem Mittwoch – stehe dann oft die Fahrt zum Großhandel an. Aber vor allem der 53-Jährige wusste durch seine langjährige Kellnertätigkeit vorab, worauf er sich einlässt. Und bereut haben die beiden die Entscheidung bisher nicht. Dennoch ist ihnen bewusst, dass es mit den Jahren nicht unbedingt leichter wird, einen Nachfolger zu finden. Ob sie schon daran denken, die Gaststätte abzugeben? Aktuell gibt es noch keine konkreten Pläne, lediglich eine Prognose: „Solange wir gesund sind, werden wir das, denke ich, weitermachen“, kündigt Thomas Scholz an.