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Der Zug startet am 12. Februar 2024 um 14:11 Uhr. Foto: KB-Archiv
Hier ist der Rosenmontagszug 2024 zu sehen

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Auf den Rosenmontag am 12. Februar 2024 freut sich der VFR wieder ganz besonders und wünscht sich einen friedlichen und fröhlichen Umzug.

Karneval ohne Discozelt

In diesem Jahr wird es zum Straßenkarneval kein Zelt auf dem Peter-Plümpe-Platz geben, dies hat die Stadtverwaltung/Jugendamt entschieden. „Da es kurzfristig mit der Zeltplanung Schwierigkeiten gab und das Bühnenhaus am Rosenmontag frei war, entstand die Idee, die Karnevalsveranstaltung im KoBü durchzuführen. Wir hoffen, dass die Jugendlichen das Angebot annehmen werden“, sagt Vanessa Freienstein vom Jugendamt Kevelaer.

Die Sparkasse hatte in den vergangenen Jahren dieses Angebot erst ermöglicht. „Auch in diesem Jahr werden wir den Jugendkarneval in Kevelaer finanziell, in Absprache mit dem Jugendamt, unterstützten, sagte Jochen Rademacher von der Sparkasse auf Nachfrage des KB.

Der Kartenvorverkauf wird in Kürze starten. Die Karten sind dann zu einem Preis von € 3,50 im Servicecenter der Stadtverwaltung erhältlich.

Der Rosenmontagszug soll, wie im vergangen Jahr auch schon, mit der Aufstellung auf dem Europaplatz beginnen und sich dort auch wieder auflösen, so die Planung des VFR, die Ulf Muellemann als Zugverantwortlicher umsetzen muss. Die Entscheidung, dass der Zug nicht in der Innenstadt endet, hatte in 2016 bereits für viel Unmut bei einigen Kevelaerern und Jecken gesorgt, da man befürchtete, dass nach dem Umzug in der Innenstadt kaum noch jeckes Treiben vorzufinden sei. Denn kaum einer der jungen Zugteilnehmer würde danach vom Europaplatz wieder in die Innenstadt zurück kommen, so die Befürchtung. So war das Erscheinungsbild nach dem Zug in 2019 tatsächlich auch. Es herrschte gähnende Leere.

Die damalige Entscheidung hatten die Verantwortlichen des VFR als Veranstalter, des Jugend- und Ordnungsamts in Absprache mit der Polizei aus gutem Grund getroffen. Die ausufernde langanhaltende Lärmbelästigung einzelner Karnevalswagen und die Alkoholexzesse auf dem Markt wollte man unterbinden. „Es gab insbesondere mit den Minderjährigen Probleme, die mit alkoholischen Getränken (u.a. auch aus dem Zelt) von den „erwachsenen“ jungen Leute versorgt wurden. Auch die wiederholten Aufforderungen, die Musikanlagen auf den abgestellten Wagen in der Lautstärke etwas leiser zu stellen, wurden ignoriert“, führt Ludger Holla, Leiter des Ordnungsamtes aus.

Da der „Risikofaktor“ Zelt auf dem Marktplatz entfällt, würden sich natürlich viele Kevelaerer und Jecke darüber freuen, wenn es die traditionelle Zugauflösung wieder auf dem PPP geben könnte. Doch daraus wird wohl nichts werden, da die Bereitschaft der Verantwortlichen derzeit gering zu sein scheint, da man befürchtet, dass es diese Auswüchse dennoch wieder geben könnte.

Derzeit gibt es kein Konzept, wie man diese Problematik unterbindet, außer man löst den Zug auf dem Europaplatz auf. Alf Muellemann vom VFR lässt jedoch durchblicken, dass man aktuell die Diskussion darüber noch nicht final beendet habe und spätestens im kommenden Jahr könne er sich vorstellen, dass es die Zugauflösung wieder auf dem PPP geben wird.

Erfreulich ist aber in jedem Fall, dass es noch einen Karnevalszug in Kevelaer gibt (vgl.: Geldern im 2. Jahr kein Umzug mehr). Bislang liegen dem VFR 17 Anmeldungen vor, davon neun Fußgruppen, vier Wagen, drei Musikgruppen sowie zwei Großgruppen mit 80 und bis zu 100 Teilnehmern. Auch aus Straelen und Kerken gibt es Anmeldungen.
Wer noch teilnehmen möchte, der kann sich noch bis zum 16. Februar bei VFR Blau-Gold Kevelaer e.V. anmelden https://www.vfrblaugoldkevelaer.de/rosenmontag/.

Rosenmontagsbilanz der Polizei

Am Rosenmontag fanden im Kreis Kleve die Karnevalsumzüge in Kleve, Rees, Rees-Mehr, Goch, Uedem-Keppeln, Kevelaer, Issum-Sevelen und Geldern-Hartefeld statt. Aufgrund des starken Windes wurden die Umzüge in Rees und Mehr auf 13.11 Uhr, in Keppeln auf 14.00 Uhr und in Kleve und Sevelen auf 14.11 Uhr verschoben. Die Umzüge in Goch, Kevelaer und Hartefeld starteten wie geplant.
In Kevelaer besuchten nach Polizeiangaben rund 6.000 Zuschauer den Karnevalsumzug. Bei Jugendschutzkontrollen von 45 Personen wurden 9 Alkoholgebinde vernichtet. Die Polizei erteilte einen Platzverweis und nahm eine Person in Gewahrsam. Die Beamten nahmen eine Anzeige wegen Körperverletzung auf.
Den Karnevalsumzug in Kleve besuchten etwa 12.000 Zuschauer. Bei Jugendschutzkontrollen von 285 Kindern und Jugendlichen wurden 252 Alkoholgebinde sichergestellt und 64 entsorgt. Die Polizei erteilte fünf Platzverweise und nahm drei Personen in Gewahrsam. Die Beamten nahmen eine Anzeigen wegen Gefährlicher Körperverletzung auf:
Gegen 16.50 Uhr zündeten Unbekannte in der Fußgängerzone an der Straße An der Münze vor einem Textilgeschäft einen “Polenböller”. Eine 17-Jährige verletzte sich am Bein und wurde mit dem Rettungswagen zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Ein Polizeibeamter, der in unmittelbarer Nähe stand, erlitt vermutlich ein Knalltrauma. Er musste ambulant im Krankenhaus behandelt werden und ist bis auf weiteres nicht dienstfähig. Hinweise bitte an die Kripo Kleve unter Telefon 02821 5040.
In Rees besuchten etwa 4.500 Personen den Karnevalszug, in Rees-Mehr waren es rund 3.500 Zuschauer. Bei Jugendschutzkontrollen von insgesamt 88 Personen wurden 55 Alkoholgebinde vernichtet. Die Beamten erteilte drei Platzverweise in Rees-Mehr.
Ein 22-jähriger Mann aus Rees leistete gegen 15.45 Uhr in einer Gaststätte an der Heresbachstraße in Rees-Mehr Widerstand gegen Polizeibeamte, nachdem er zuvor dort randaliert hatte. Der 22-Jährige schlug und spuckte nach den Beamten und beleidigte sie. Die Beamten blieben unverletzt. Der 22-Jährige wurde in Gewahrsam genommen und ihm wurde eine Blutprobe entnommen.
Den Karnevalsumzug in Goch besuchten etwa 11.000 Zuschauer. Bei Jugendschutzkontrollen von rund 127 Personen wurden 36 Alkoholgebinde vernichtet. Die Polizei erteilte 13 Platzverweise und nahm eine Person in Gewahrsam.
In Keppeln besuchten etwa 4.000 Zuschauer den Karnevalsumzug. Bei Jugendschutzkontrollen von rund 44 Personen wurden 20 Alkoholgebinde vernichtet. Ein 16-Jähriger musste wegen einer Alkoholintoxikation durch den Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden.
Die Karnevalsumzüge in Sevelen und Hartefeld besuchten jeweils etwa 1.500 Zuschauer. Beide Umzüge verliefen aus polizeilicher Sicht störungsfrei.
Fotogalerien zum Rosenmontagszug in Kevelaer und weiteren Zügen in den Ortschaften weiter unten auf dieser Seite.

Der Kevelaerer Karnevalszug nimmt noch Passagiere auf

Kevelaer. Der Saalkarneval verzeichnet allenthalben volle Häuser und der Rosenmontag, traditionell der Höhepunkt des Straßenkarnevals, rückt auch unaufhörlich näher. Strenge Sicherheitsvorschriften und unkalkulierbare Wetterkapriolen machen eine Planung des Rosenmontagszuges schwierig, zumal der Termin mit dem 12. Februar in diesem Jahr recht früh liegt. „Der Rosenmontagszug nimmt noch Passagiere auf“, wirbt deshalb der VFR Blau-Gold Kevelaer in der Zeitschrift „5te Jahreszeit“ für die Teilnahme. Das KB sprach mit Zugleiter Alf Muellemann.
15 Anmeldungen gebe es aktuell, davon sechs Wagen, zwei große Gruppen mit Wagen mit jeweils 80 bis 85 Teilnehmern. „Die teile ich auf, da passen sowieso nicht alle auf den Wagen“, sagt Alf Muellemann. Hinzu kommen dann noch die VFR-Tanzgarden, der vereinseigene Rosenmontagswagen – dessen graue Burg-Optik mit ein paar Farbtupfern aufgepeppt werden soll – und „etwa vier bis sechs Musikgruppen“, so Muellemann. Mit annähernd 30 Gruppen rechnet er insgesamt. Damit wäre der Zug ähnlich lang wie im vergangenen Jahr, sagt er. Besonders freut es ihn übrigens, dass es in diesem Jahr erstmals auch zwei Anmeldungen aus Straelen gebe.
Wer sein Wurfmaterial über den VFR beziehen will, der muss sich aber doch beeilen: Am morgigen Freitag endet die Anmeldefrist, bis dato muss die verbindliche Bestellung eingegangen sein, weil Anfang der kommenden Woche die Bestellung seitens des Vereins aufgegeben werden muss.
Luft nach oben ist natürlich immer und Gruppen jeglicher Art, Freundeskreise, Familien, Vereine und Nachbarschaften könnten sich im Prinzip bis einen Tag vor dem Zug anmelden. Wer nicht weiß, wie er eine Teilnahme hinkriegt, dem hilft der VFR gerne weiter. Dazu kann man mit Alf Muellemann über die Homepage, per Mail oder Telefon direkt Kontakt aufnehmen. „Die Teilnahme kostet die Teilnehmer nichts, außer Kostüme, die die meisten haben, und etwas Wurfmaterial. Und einen Bollerwagen kann man meistens auch auftreiben.“ Dass es für die großen Wagen seit der erforderlichen TÜV-Abnahme schwieriger geworden ist, gibt er unumwunden zu, aber die Sicherheit der Teilnehmer und Zuschauer gehe eben vor.
Der VFR trägt die Förderung des Rosenmontagszuges im Namen. Das beinhaltet nicht nur die ehrenamtliche, aufwendige Organisation des Zuges (zum Beispiel auch mit einer Versicherung), für die Muellemann & Co verantwortlich zeichnen. Auch ein Zuschuss für das Wurfmaterial, je nach Vereinszugehörigkeit und Aufwand zwischen 75 und 25 Euro, wird geleistet. Und noch etwas ist dem neuen Zugleiter, der schon seit Jahren im Organisationsteam ist und deshalb genau weiß, welche Aufgaben da auf ihn zukommen, wichtig: „Wir werden auch in diesem Jahr wieder mehrere Wagen und Fußgruppen prämieren.“ Zwischen 50 und 150 Euro sind hier je nach Platzierung drin. Die Preise werden als Gutscheine für Wurfmaterial für das nächste Jahr ausgegeben. Für die Bewertung sucht die Zugleitung noch ehrenamtliche Teilnehmer, die sich kurz vor dem Zug treffen und dann einen Bewertungsbogen bekommen.
Einige Kritik mussten die Organisatoren übrigens in der vergangenen Session zur Auflösung des Zuges einstecken: Statt wie früher am Peter-Plümpe-Platz, war diese erstmals auf dem Europa-Platz vorgesehen. Gemeinsam mit Ordnungs- und Jugendamt sowie der Polizei sei diese Lösung gefunden worden, um den Zug nicht in unmittelbarer Nähe zur Jugenddisco aufzulösen und so ein „Nachfeiern“ möglich zu machen, erklärt Muellemann und bittet darum, dieser Lösung „eine Chance“ zu geben.

Kontakt für Anmeldungen zum Rosenmontagszug und zur Bewertung: Alf Muellemann, zugleitung@vfrblaugoldkevelaer.de, T.: 0162/9923337, www.vfrblaugoldkevelaer.de.