Karneval ohne Discozelt

In diesem Jahr wird es zum Straßenkarneval kein Zelt auf dem Peter-Plümpe-Platz geben, dies hat die Stadtverwaltung/Jugendamt entschieden. „Da es kurzfristig mit der Zeltplanung Schwierigkeiten gab und das Bühnenhaus am Rosenmontag frei war, entstand die Idee, die Karnevalsveranstaltung im KoBü durchzuführen. Wir hoffen, dass die Jugendlichen das Angebot annehmen werden“, sagt Vanessa Freienstein vom Jugendamt Kevelaer.

Die Sparkasse hatte in den vergangenen Jahren dieses Angebot erst ermöglicht. „Auch in diesem Jahr werden wir den Jugendkarneval in Kevelaer finanziell, in Absprache mit dem Jugendamt, unterstützten, sagte Jochen Rademacher von der Sparkasse auf Nachfrage des KB.

Der Kartenvorverkauf wird in Kürze starten. Die Karten sind dann zu einem Preis von € 3,50 im Servicecenter der Stadtverwaltung erhältlich.

Der Rosenmontagszug soll, wie im vergangen Jahr auch schon, mit der Aufstellung auf dem Europaplatz beginnen und sich dort auch wieder auflösen, so die Planung des VFR, die Ulf Muellemann als Zugverantwortlicher umsetzen muss. Die Entscheidung, dass der Zug nicht in der Innenstadt endet, hatte in 2016 bereits für viel Unmut bei einigen Kevelaerern und Jecken gesorgt, da man befürchtete, dass nach dem Umzug in der Innenstadt kaum noch jeckes Treiben vorzufinden sei. Denn kaum einer der jungen Zugteilnehmer würde danach vom Europaplatz wieder in die Innenstadt zurück kommen, so die Befürchtung. So war das Erscheinungsbild nach dem Zug in 2019 tatsächlich auch. Es herrschte gähnende Leere.

Die damalige Entscheidung hatten die Verantwortlichen des VFR als Veranstalter, des Jugend- und Ordnungsamts in Absprache mit der Polizei aus gutem Grund getroffen. Die ausufernde langanhaltende Lärmbelästigung einzelner Karnevalswagen und die Alkoholexzesse auf dem Markt wollte man unterbinden. „Es gab insbesondere mit den Minderjährigen Probleme, die mit alkoholischen Getränken (u.a. auch aus dem Zelt) von den „erwachsenen“ jungen Leute versorgt wurden. Auch die wiederholten Aufforderungen, die Musikanlagen auf den abgestellten Wagen in der Lautstärke etwas leiser zu stellen, wurden ignoriert“, führt Ludger Holla, Leiter des Ordnungsamtes aus.

Da der „Risikofaktor“ Zelt auf dem Marktplatz entfällt, würden sich natürlich viele Kevelaerer und Jecke darüber freuen, wenn es die traditionelle Zugauflösung wieder auf dem PPP geben könnte. Doch daraus wird wohl nichts werden, da die Bereitschaft der Verantwortlichen derzeit gering zu sein scheint, da man befürchtet, dass es diese Auswüchse dennoch wieder geben könnte.

Derzeit gibt es kein Konzept, wie man diese Problematik unterbindet, außer man löst den Zug auf dem Europaplatz auf. Alf Muellemann vom VFR lässt jedoch durchblicken, dass man aktuell die Diskussion darüber noch nicht final beendet habe und spätestens im kommenden Jahr könne er sich vorstellen, dass es die Zugauflösung wieder auf dem PPP geben wird.

Erfreulich ist aber in jedem Fall, dass es noch einen Karnevalszug in Kevelaer gibt (vgl.: Geldern im 2. Jahr kein Umzug mehr). Bislang liegen dem VFR 17 Anmeldungen vor, davon neun Fußgruppen, vier Wagen, drei Musikgruppen sowie zwei Großgruppen mit 80 und bis zu 100 Teilnehmern. Auch aus Straelen und Kerken gibt es Anmeldungen.
Wer noch teilnehmen möchte, der kann sich noch bis zum 16. Februar bei VFR Blau-Gold Kevelaer e.V. anmelden https://www.vfrblaugoldkevelaer.de/rosenmontag/.