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Das Pilgerportal ist geschlossen

Mit einem Gottesdienst in der vollbesetzten Basilika und dem Schließen der Pilgerpforte wurde die Wallfahrtssaison für das Jahr 2019 offiziell beendet.

Die Feier begann mit dem Einmarsch der Priester von St. Marien, der Mitglieder der Consolatrix Afflictorum, den Honorationen der Stadt sowie Wallfahrtsrektor Gregor Kauling und Bischof der Diözese Roermond, Harrie Smeets. „Es freut mich, dass soviele Pilger heute gekommen sind, um das Hochfest zu feiern“, begrüßte Kauling ausdrücklich die Gäste aus den niederländischen Kevelaer-Bruderschaften von Twente, Haaksbergen und Oldenzaal.

Bischof Smeets (2.v.l.) kam zur Schließung des Pilgerportals nach Kevelaer.

Der Basilikachor und das Orchester unter der Leitung von Romano Giefer boten mit der „Krönungsmesse“ von Wolfgang Amadeus Mozart eine klangvolle Demonstration ihres Könnens.

In seiner Predigt beschrieb Bischof Harrie Smeets am Beispiel von zeitgeschichtlichen Personen wie Edith Stein oder Josef Stalin, wie nah schon in einer Generation „Heilige“ und „Ungeheuer“ beieinander liegen.

Davon ausgehend leitete er über zu dem Guten und Bösen, das jeder Mensch denkt, fühlt und tut. Ein US-Athlet habe mal gebetet: “Guter Gott, Dein Wille geschehe.“ Nichts anderes sei wichtig: „Sein Wille in meinem Leben. Darin liegt der Weg der Heiligkeit.“

Dem niederländischen Bischof fiel die Aufgabe zu, nach der Segnung und dem gemeinsamen Gebet mit dem im Regen stehenden Pilgern und Kevelaerern die Pforte der Basilika zu schließen. Die kommende Wallfahrtssaison wird erst wieder am 1. Mai 2020 beginnen. Dazu wird der Bischof von Limburg nach Kevelaer kommen.

Von der Basilika zog die gesamte Kirchengemeinde in Richtung der Trösterin der Betrübten, wo Smeets und Kauling nochmal Gebete sprachen. Im Anschluss zog der gesamte Zug, begleitet von den Klängen des Musikvereins Kevelaer, in das Forum Pax Christi ging Dort zog Gregor Kauling in einer kurzen Rede eine Bilanz des abgelaufenen Pilgerjahres. Diesmal seien zwei Kardinäle und 42 Bischöfe aus 13 Nationen nach Kevelaer gekommen, bilanzierte der Wallfahrtsrektor.

Ausdrücklich dankte er Bürgermeister Dominik Pichler, „wie Sie sich für diese Stadt einbringen. Das zeugt von Leidenschaft und Herzblut.“ Zudem habe der theologische Referent der Wallfahrt, Dr. Bastian Rütten, davon gesprochen, dass „wir ein Experimentierfeld sind, miteinander Neues zu wagen. Das haben wir nicht sensationell, doch an kleinen Punkten getan“, hob Kauling die „Gespräche am Weg“ oder die Lichterfeier mit ansprechenden Texten als Beispiele hervor.

Als sein persönliches Highlight benannte Kauling, „dass ich im strömenden Regen bei der Motorrad-Wallfahrt einem jungen Menschen die Firmung schenken konnte.“ Zugleiuch gab er ein leidenschaftliches Plädoyer für den Erhalt der Motorradwallfahrt ab. „Es braucht einfach Logistik, Ordnungsdienste, Menschen mit Leidenschaft. Ich hoffe, dass wir das hinbekommen.“

Nach der Schließung gönnten sich Wallfahrtsrektor Kauling und Bischof Smeets ein Schnäpschen.

Hinsichtlich der Einsegnung des Gradierwerks sprach er von „Heilung empfangen für den Leib und am Kapellenplatz für die Seele. Was kann es Schöneres geben, für eine Stadt, die eine Wallfahrtsstadt ist auf dem Weg zu Gott.“

Mit Blick auf das Attentat von Halle, sei der Abend in der Basilika für ihn „ermutigend“ gewesen, „dass so viele Menschen zusammengekommen sind, einfach nur betend Ausdruck zu geben, dass wir uns damit nicht abfinden.“

Gerade Kevelaer habe „eine Lichtfunktion“ ,sagte Kauling. „Maria kennt ein anderes Programm: das Programm des Friedens und der Liebe zu leben. Das lassen wir uns auch nicht zerstören.“ Das heiße aber auch, „dass wir den Mut haben, aufzustehen. Denn es ist, wir können es wirklich sagen, genug!“

Ich bin da, wo Du bist

Kauling offenbarte auch den Leitgedanken für das kommende Wallfahrtsjahr: „Ich bin da, wo Du bist.“ Das sei der Übersetzungsversuch des Gottesnamens. „Wir wissen, dass im jüdischen Sinne der Name unaussprechbar ist. Aber wenn ein jüdischer Religionsphilosoph wie Buber das so aussprechen kann, dann schenkt das vielleicht Trost und passt in unsere Zeit.“

Zum Abschluss erteilte der niederländische Bischof den päpstlichen Segen.

Im Forum Pax Christi zog Gregor Kauling eine Bilanz des abgelaufenen Pilgerjahres.

Ein mobiler Adventskalender hält Einzug

Das 21. Jahrhundert macht auch vor der St. Antonius-Kirchengemeinde nicht Halt. Dementsprechend will die Gemeinde jetzt, was die herannahende Adventszeit betrifft, neue Wege beschreiten.

Mit einer sogenannten „Wartezeit-App“ sollen Gläubige und Nichtgläubige die Chance erhalten, einen mobilen Adventskalender für sich zu nutzen. „Das hat es in anderen Gemeinden auch schon gegeben“, wollen Anne Teller-Weyers und die anderen Mitglieder des Pfarreirates da kein neues Rad erfinden.

Eigens für das Projekt „Wartezeit“ wurde ein Prepaid-Handy angeschafft, über das der Versand der Nachrichten mit Berücksichtigung aller datenschutzrechtlichen Bestimmungen erfolgt. Wer WhatsApp auf seinem Smartphone installiert hat, kann ab dem 1. November eine Whats­App-Nachricht mit dem Wort „Advent“ an die Mobilfunknummer: 0162/7055300 senden. Die Nummern der Interessenten werden dann anonym in einer Broadcast-Gruppe gesammelt .

Keine Nummer anderer Nutzer zu erkennen

Jeder Teilnehmer erhält eine kurze Nachricht, dass die Anmeldung erfolgreich war. Durch die Anwendung des Broadcast-Verteilers ist es möglich, dass Nutzer keine Mobilfunknummern anderer Nutzer sehen können und auch keine Nachrichten an andere Nutzer schicken können. Vom 1. bis zum 24. Dezember werden dann alle, die sich in dem System mit angemeldet haben, einen adventlichen Impuls in Form eines Textes, einer Frage oder einer Bibelstelle erhalten. „Das Ganze wird relativ weltoffen gestaltet und nicht nur heilig“, versichert Teller-Weyers.

Deshalb werden dort auch solche Fragen gestellt wie „Was würdest Du tun, wenn Du einen ganzen Tag nur für Dich alleine hättest ?“ und anderen Gedanken. „Das Angebot richtet sich an alle, die an sowas Spaß haben, nicht nur an die Mitglieder von St. Antonius“, sagt Teller-Weyers.

Ergänzt werden diese Anregungen durch Bilder unter anderem von der St. Antonius-Pfarrei oder auch „durch herbstliche oder adventliche Motive aus dem Kreisgebiet, die wir selbst geschossen haben.“ Der Service ist kostenfrei und natürlich jederzeit kündbar. Wer sich abmelden will, der muss einfach nur einen Nachricht mit dem Wort „Stop“ schreiben und wird dann aus dem Verteiler entfernt.“

Die Aktion sei der aktive Versuch, die Kirche nach außen hin zu öffnen, sagt Teller-Weyers. „Und sie kann sicher dazu beitragen, in dieser Zeit einmal einen Moment der Ruhe zu finden und für sich Besinnung zu genießen.“ Nach Ablauf des Adventskalenders werden alle Mobilfunknummern unaufgefordert gelöscht.

Kolpingfamilie im NRW-Landtag

Kolpingmitglieder und Interessierte aus dem Kreis Kleve besuchten nun den direkt gewählten CDU-Landtagsabgeordneten für die nördlichen und rechtsrheinischen Bereiche des Kreises Kleve, Dr. Günther Bergmann, im nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf. 

Unter Leitung von Theo Kehren bekamen die rund 50 Gäste Einblicke in die Arbeit und Abläufe des Landesparlaments. Nachdem die Gruppe die Plenardebatte live von der Besuchertribüne des Plenarsaals verfolgte, stand ihnen Bergmann ausführlich Rede und Antwort zu allen wichtigen politischen Themen. Das Interesse lag dabei vor allem im Bereich Infrastrukturprojekte im Kreis Kleve. 

Wallfahrt und Karneval treffen aufeinander

Ob Kevelaer ohne die Wallfahrt auch so bekannt geworden wäre, bleibt dahingestellt. Aber dass Kevelaer von vielen Wallfahrern immer wieder gerne aufgesucht wird, steht außer Frage. Dies gilt auch für die Karnevalisten, die nun schon zum 18. Mal die Stadt am Niederrhein mit ihren bunten Kostümen bevölkern werden.

So mancher Kevelaerer wird vielleicht sogar geweckt, wenn die ersten Fanfaren durch die Straßen klingen und die Karnevalisten im vollen Ornat und fröhlich zum Kapellenplatz ziehen. Der VFR Blau-Gold Kevelaer freut sich ganz besonders, dass er diesmal auch die Columbinen wieder einmal begrüßen darf. Der treue Besucher der Wallfahrt der Karnevalisten wird sich noch gut an diese bunte „Damenmannschaft“ aus Köln erinnern. Ganz besonders an die 10. Wallfahrt der Karnevalisten im Jahre 2011, als die Columbinen mit einer großen Reiterstaffel diese Wallfahrt zu einem ganz besonderen Erlebnis machten. Dies soll sich in 2019 wiederholen.

Der VFR darf die Columbinen mit samt Reiterstaffel am Sonntag, 10. November, mit einem kräftigen „Alaaf“ willkommen heißen. Traditionell öffnen zu dieser Großveranstaltung die Geschäfte zum Verkaufsoffenen Sonntag ihre Türen. Schließlich bevölkern tausende begeisterte Karnevalisten die Innenstadt und sorgen für gute Stimmung und ein buntes Treiben auf den Straßen. Beim Umzug durch die Stadt wird dann auch mal ein kräftiges „Helau“ gerufen. Auch wenn die Session erst tags drauf am 11.11. beginnt.

Die Präsidentin des VFR, Elke Tebartz, wird die Karnevalisten aus nah und fern am Sonntag, 10. November, ab 10.30 Uhr in der Pax Christi Kapelle begrüßen. Hier lassen sich die Närrinnen und Narren schon einmal durch schwungvolle Musik von den „Swingenden Doppelzentnern“ auf die bevorstehende Session einstimmen.

Die heilige Messe in der Basilika gilt als einer der schönsten Pilgermessen weit und breit und erfreut sich nicht nur bei den Karnevalisten größter Beliebtheit. An der Gestaltung der heiligen Messe ist der VFR nicht ganz unbeteiligt. Er kann dabei auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Pastor, dem Kaplan und allen anderen Verantwortlichen setzen.

Um den Ablauf der vorherigen Messe nicht zu stören, bittet der VFR, die Basilika erst nach Beendigung dieser zu betreten. Der Verein ist bemüht, allen die Gelegenheit zu geben, an der Heiligen Messe teilzunehmen. Gleichzeitig bittet der Verein aber um Verständnis, dass die vorderen Plätze im Mittelschiff der Basilika für die Vereine reserviert bleiben.

Keine Kamelle

Nach der Grüßung der Mutter Gottes an der Gnadenkapelle, stellen sich die Vereine für den anschließenden karnevalistischen Umzug durch die Innenstadt auf der Busmannstraße auf. Wer dabei auf Wurfmaterial in Form von „Kamelle“ hofft, den muss der VFR leider enttäuschen.

Folgender Zugweg ist geplant: Aufstellung auf der Busmannstraße. Danach gehts über den Kapellenplatz, Hauptstraße, Annastraße, Busmannstraße, Kapellenplatz, Hauptstraße und Roermonder Platz zum Bühnenhaus. Dort findet traditionell der Abschluss der Wallfahrt mit einem kleinen Programm statt.

Viele kreative Ideen zu Papier gebracht

Mit so zahlreichen Interessenten hatten Künstler wie Veranstalter der Ausstellung „Marien Impressionen“ nicht gerechnet. „Es war eine gelungene Ausstellung mit sehr positiver Resonanz“, freut sich Marion Piegenschke, Inhaberin von „Kerzenkunst bauMgärtner“. Sie war auch Ideengeberin und Veranstalterin der Ausstellung „Marien Impressionen“, die am vergangenen Sonntag im Verkaufsraum ihres Kerzengeschäftes stattfand. (Das KB berichtete im Vorfeld).

Profis wie Hobbykünstler und Grundschulkinder der Offenen Ganztagsschule in Twisteden hatten sich Gedanken zu „Maria“ gemacht und diese mit Farbstiften und Malfarben zu Papier gebracht. Entstanden sind unterschiedlichste Sichtweisen auf die Mutter Jesu – mal bunt, mal einfarbig, mal jugendlich, mal als gereifte Frau. Mit zahlreichen interessierten Besuchern kam es zu tollen Begegnungen und intensiven Gesprächen. Stolz präsentierten besonders die Kinder ihre Sicht auf Maria und trugen so zum Erfolg der Ausstellung bei.

Kunst im Fenster der Europa-Eisdiele

Drei der Kinderbilder wurden während der Ausstellung prämiert (siehe Fotos). Ihr jeweiliges Bild wird auf einer Kerze verewigt. In den kommenden Wintermonaten werden die Bilder der Künstlerinnen Imme Linzer aus Hamburg, Marion Piegenschke und Renate Platzer aus Kevelaer und Doris Bonnes-Valkyser aus Straelen und die Bilder der Kinder im Fenster der Europa-Eisdiele am Kapellenplatz zu sehen sein.

Nach der erfolgreichen Ausstellung haben die Künstlerinnen beschlossen, in Verbindung zu bleiben. Ein neues und spannendes Projekt wird in Planung genommen.

Bischof von Roermond schließt das Pilgerportal

Der Bischof von Roermond, Harrie Smeets, beschließt die diesjährige Kevelaerer Wallfahrtszeit. Die niederländische Diözese Roermond ist das Mutterbistum Kevelaers, das zur Zeit der Wallfahrtsgründung 1642 bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts zum kirchlichen Hoheitsgebiet der niederländischen Grenzstadt gehörte. Nicht zuletzt fand 1647 auch die Synode von Venlo mit der kirchlichen Anerkennung des jungen Wallfahrtsortes auf Roermonder Terrain statt. Harrie Smeets wurde im Oktober des vergangenen Jahres zum Bischof des Bistums Roermond ernannt und kommt erstmals zum Abschluss einer Wallfahrtszeit nach Kevelaer, nach wie vor der bedeutendste Wallfahrtsort für die niederländischen Katholiken.

Das Pontifikalamt mit Predigt des Bischofs beginnt am Freitag, 1. November 2019, dem Hochfest Allerheiligen, um 10 Uhr in der Marienbasilika. Chor und Orchester der Basilikamusik werden unter der Leitung von Chordirektor Romano Giefer den Festgottesdienst mit W. A. Mozarts „Krönungsmesse“ (KV 317) feierlich gestalten. Im Anschluss an das Hochamt wird Bischof Smeets das große Pilgerportal der Kevelaerer Wallfahrtskirche schließen. Es folgt die Prozession zum Forum Pax Christi, wo der Rektor der Wallfahrt, Domkapitular Gregor Kauling, ein Grußwort sprechen und einen Rückblick auf die vergangene Wallfahrtszeit halten wird. Die Feierlichkeiten enden mit der Erteilung des Päpstlichen Segens durch den Bischof.

Die letzte Pilgerandacht der diesjährigen Wallfahrtszeit beginnt an Allerheiligen um 15 Uhr in der Basilika. Das Konzert zum Ausklang des Wallfahrtsjahres beginnt am Hochfest um 16.30 Uhr in der Basilika. An der großen Seifert-Orgel spielen dann Markus und Pascal Kaufmann, Liechtenstein.

Besonders zahlreiche Wallfahrer

Traditionell pilgern zum Abschluss der Kevelaerer Wallfahrtszeit alljährlich besonders zahlreiche Wallfahrer aus den Niederlanden in die Marienstadt. So kommen unter anderem die Kevelaer-Bruderschaften aus Den Haag, Haaksbergen, Ost-Twente und Oldenzaal, die jeweils im Sommer ihre großen, mehrtägigen Wallfahrten durchgeführt haben, zum Hochfest Allerheiligen ein weiteres Mal nach Kevelaer, um am Marienbild in der Gnadenkapelle Dank zu sagen für den guten Verlauf der diesjährigen Wallfahrt.

Bereits am Abend des 31. Oktober 2019, dem Vorabend von Allerheiligen, wird um 19.30 Uhr in der Basilika der schwedische Stummfilm „Vallfarten till Kevelaar“ aus dem Jahr 1921 gezeigt. Dazu wird Basilikaorganist an der großen Seifert-Orgel improvisieren, Dr. Bastian Rütten spricht die Texte. Eintrittskarten sind im Vorverkauf an der Pforte des Priesterhauses erhältlich.

Christlich Halloween feiern in Kevelaer

Gruselkostüme, Theaterblut und Kürbisfratzen haben wieder Einzug in die Geschäfte gehalten. Ursprung dieses Grusel-Aufmarsches ist der Aberglaube, dass in der Nacht vor dem Allerheiligenfest die Toten, oder genauer gesagt, die, die zwischen dem Leben auf der Erde und dem Tod „hängen geblieben“ sind, Kontakt zu den Menschen aufnehmen wollen. Diese „Untoten“ gilt es – so der Brauch – zu erschrecken.

„Zum Glück mehren sich die Stimmen, die dieses Treiben eher kritisch beobachten. Es geht uns nicht darum, Spaß zu verderben oder den durchaus dekorativen Kürbis zu verbannen“, so die Meinung der Initiatoren der „Holy-wins-Party“ in Kevelaer. Vielmehr gelte es, den christlichen Kern von Halloween, also den Vorabend von Allerheiligen („all hallows evening“), herauszustellen und zu feiern.

Die Christen feiern an Allerheiligen nicht Tod, Angst und Dunkelheit, sondern erinnern sich an die vielen Heiligen, die Jesus Christus nachgefolgt sind. Sie haben Menschen zum wahren Licht des Lebens geführt: zu Jesus Christus. Er hat das Böse, ja selbst den Tod besiegt. Wenn das kein Grund zum Feiern ist?

Halloween und Allerheilgen sind kein Wiederspruch

Am Abend des 31. Oktober wird von der Pfarrgemeinde St. Marien auch in diesem Jahr wieder ein buntes Programm angeboten, in dessen Mittelpunkt spannende Ideen rund um ein christliches Totengedenken und die Verehrung der Heiligen stehen. Die Ausgelassenheit von Halloween und die Ernsthaftigkeit von Allerheiligen müssen kein Widerspruch sein!

Es gibt Angebote für drei verschiedene Zielgruppen, eine Anmeldung ist nicht nötig, der Kostenbeitrag beträgt 1 Euro. Auch in diesem Jahr feiern alle drei Gruppen die Vorabendmesse zu Allerheiligen als Familienmesse um 18.30 Uhr in der Beichtkapelle mit.

Die Grundschulkinder treffen sich um 17 Uhr (mit mitgebrachter Schere, Buntstiften und Klebestift) im Petrus-Canisius-Haus. Es erwarten sie dort ein kreativer Workshop, Musik und Spiel, ein Imbiss und viel Süßes. Nach einem Lichtermarsch durch das nächtliche Kevelaer versammeln sich alle zu einem Abendgebet in der Beichtkapelle, das gegen 20.50 Uhr die Feier beendet. Junge Leute (5. bis zum 9. Schuljahr) treffen sich um 17.30 Uhr vor dem Musiksaal (Amsterdamer Straße), um sich zunächst in der Don-Bosco-Klause zu stärken.

Später geht es dann in das Priesterhaus, wo sich der Mutter Teresa–Saal in ein Kino verwandeln wird – Getränke, ein Abendessen und natürlich Süßigkeiten inbegriffen. Nach dem gemeinsamen Abendgebet endet der Abend um 20.50 Uhr.

Lichtermarsch oder Stummfilm

Auch Jugendliche und Erwachsene sind herzlich zur Mitfeier eingeladen. Beginn ist um 17 Uhr. Zunächst geht es zu einem stimmungsvollen Abendimbiss ins Hotel „Zum Goldenen Löwen“ (Amsterdamer Straße). Nach der Abendmesse haben die Erwachsenen und Jugendlichen die Wahl zwischen zwei Angeboten: Teilnahme am Lichtermarsch der Grundschulkinder oder Stummfilm „Die Wallfahrt nach Kevelaer“ in der Basilika (Texte: Dr. Bastian Rütten; Orgelimprovisationen: Elmar Lehnen).

Im Anschluss kommen alle Gruppen wieder zum Abendgebet in der Beichtkapelle zusammen, wo der Abend gegen 20.50 Uhr enden wird.

Die Zeit des Schweigens ist vorbei

Viele Gläubige, Menschen aus der Zivilgesellschaft, den Vereinen und der Politik waren gekommen, um gemeinsam in einer sehr intensiven Dreiviertelstunde den Opfern von Halle zu gedenken. Die Betroffenheit war bei jedem spürbar. „Wenn einer an Jom Kippur einen Massenmord begehen will und dann zwei Unbeteiligte ermordet“, könne man nicht mehr einfach zur Tagesordnung übergehen, meinte Ulrich Hünerbein-Ahlers. „Das hier ist wahnsinnig wichtig, weil es unheimlich ist, was da vor sich geht.“

Auch Gottfried Mülders, früherer Rendant der Pfarrgemeinde St. Marien, war gekommen. „Weil es mir ein Anliegen ist. Die Welt spielt momentan so verrückt.“ Er wolle ein Zeichen setzen. „Es ist dramatisch, was in unserer zivilisierten Welt möglich ist. Wir müssen unsere Kinder, unsere Enkel aufrütteln, ihnen erklären, was da passiert.“

Gemeinsam führten Gregor Kauling, Karin Dembek und Andreas Poorten durch den Gottesdienst. „Wir haben uns hier zusammengefunden, um gemeinsam zu beten und unserem Gefühl von Entsetzen und Lähmung Ausdruck zu geben“, meinte Kauling zu Beginn.

Keine Tat aus Verblendung

Der Wallfahrtsrektor äußerte sein Erschrecken darüber, „dass sich jüdische Brüder und Schwestern hinter der Tür der Synagoge verstecken“ und um ihr Leben bangen mussten. Angesichts einer solchen Hasstat könne man „nicht von Blindheit“ reden, „denn sie wissen, was sie tun.“ Man lasse sich „den Segen Gottes nicht nehmen – vor aller Trennung in Rasse, Religion, Landeszugehörigkeit sind wir Menschen.“ Auch wenn man das Gefühl habe, „dass sie uns umschwirren, ist das nur ein Strohfeuer, das erlischt, weil die Botschaft der Liebe stärker ist als die des Hasses und des Todes.“

Karin Dembek betete für die Opfer, wurde deutlich in ihren Worten: „Zwei Morde sind geschehen, den Juden galt der Anschlag von Halle – und auch den Geflüchteten in unserem Land. So gewohnt wir den Hass in unserem Land schon sind, erschrecken wir jetzt, da jemand zur Waffe greift, und tut, was andere mehr oder weniger deutlich fordern.“ Sie bat im Gottesgebet: „Gib uns den Mut, dass wir uns überall gegen den Hass stellen, wo er uns begegnet. Dass wir uns trauen, zu widersprechen, wenn Menschenfreundlichkeit verhöhnt und Menschen als minderwertig und nicht zu uns gehörig bezeichnet werden.“

Gewalt beginnt mit dem Wort

Die Gewalt, so Dembek, „beginnt mit dem verächtlichen Wort, und wieder sind Worte in Taten umgesetzt worden.“ Die Gewalt richte sich „nicht das erste Mal gegen jüdische Menschen und Fremde“. Die Tat von Halle „steht in einer langen Kette von Gewalttaten, die antisemitisch und rassistisch geprägt waren.“

Und sie führte weiter aus: „Menschen säen Hass in unserer Gesellschaft. Menschlichkeit wird verächtlich gemacht, Unsagbares wird auf einmal sagbar.“ Es sei „unglaublich und erschreckend, dass jüdische Mitbürger Angst haben müssen, den Gottesdienst in ihren Synagogen zu besuchen, ihre Kinder zur Schule zu schicken, ihre Religionszugehörigkeit in der Öffentlichkeit zu zeigen.“ Und sie meinte weiter: „Ich schäme mich. Der Hass trifft uns alle.“ Antisemitismus sei „Gotteslästerung“ und eine „Sünde gegen den heiligen Geist“, zitierte sie den Theologen Karl Barth.

Aber Betroffenheit allein sei jetzt zu wenig, war ihre klare Botschaft. „Ich schäme mich, aber ich will mich nicht nur schämen. Ich weiß, dass ich aufstehen muss gegen Hass und Gewalt, dass ich reden muss, wenn ich antisemitischen und rassistischen Parolen begegne. Ich darf nicht mehr schweigen.“

Andreas Poorten machte deutlich, dass das „Deckmäntelchen unseres Glaubens“ nicht überdecken könne, „was wir in den letzten Wochen erlebt haben. Die Befürchtungen und Ängste unserer jüdischen Mitbürger sind da.“ Man könnte den Menschen nicht einfach sagen, schaut in euer Gebetbuch und ihr müsst keine Angst haben. „Angst haben sie nicht vor dem Gott, aber vor der Situation wie wir sie in Deutschland entdecken.“

Liebe setzen gegen Hass

Er bezeichnete die Tat als „unfassbar“, machte deutlich, dass daraus weitere Fragen für das Zusammenleben entstehen. „Wie kann es weitergehen? Was können wir tun ?“ Die Politik müsse den größeren Rahmen setzen. „Für den Einzelnen bedeutet das, den anderen zu lieben ohne Vorurteile, sich sehen, begegnen und das Gute tun.“

Viele Menschen nahmen zum Gedenken die Kerzen in der Mitte des Gotteshauses und zündeten sie auf der Plattform vor dem Altar an, auf dem ein Kerzenkreuz aufgebahrt schon brannte – und ein Taizé-Kreuz aufgerichtet stand. Anschließend verlasen die drei Geistlichen einige Bemerkungen, die die Kirchengäste auf ihre jeweiligen Zettel zu der Tat von Halle aufgeschrieben und in das Körbchen geworfen hatten.

„Ich bin geschockt, mir fehlen die Worte“, hieß es da . „Ich bin wütend, ich schäme mich“, lautete ein anderes Zitat. „Frieden für alle“ war die Hoffnung. Und ein anderer bat Gott um Hilfe, „Zivilcourage auszuüben“ und die Menschheit „von der Besessenheit des Rechtsradikalismus und Antisemitismus“ zu befreien. So still wie die Menschen zusammengekommen waren, so still verließen sie auch ohne große Worte das Gotteshaus. Aber klar scheint nach Halle eins: Die Zeit des Schweigens, die ist jetzt vorbei.

Die Landjugend wird 60

Im November 1959 gründete sich die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) in Winnekendonk. Zur Versammlung hatte der damalige Ortslandwirt Hans Pellander die Bauernsöhne eingeladen. Zu den Gründungsmitgliedern zählten auch Gerhard Ingenbleek und Artur Elders-Boll. Beide folgten der Einladung des amtierenden Vorstands der KLJB Winnekendonk-Achterhoek e.V. zum Abend der Ehemaligen Ende September 2019 in der Öffentlichen Begegnungsstätte Winnekendonk.

Dieses Treffen begann mit dem festlichen Dankgottesdienst in der St.-Urbanus-Kirche. Die Messe, die von der KLJB mitgestaltet wurde, zelebrierte Pfarrer Andreas Poorten. Danach folgte der unterhaltsame Teil in der ÖBS. Die Moderatoren des fröhlichen Abends Jonas Werner und Gerrit Vermöhlen führten gekonnt und unterhaltsam durch das vielseitige Programm, das auch den Austausch schöner Erlebnisse vergangener Jahre nicht zu kurz kommen ließ. Ein reichhaltiges, leckeres Büffet war die Überraschung des Abends und stillte den Hunger von 110 Gästen bis in die Morgenstunden.

Noch viele Jahre weiter

Das Gründungsmitglied und der erste Schriftführer Artur Elders-Boll hielt Rückschau auf das Gründungsjahr 1959 und auf die sehr erfolgreiche Entwicklung der Landjugend in den vergangenen 60 Jahren. Er dankte den Ehemaligen für ihren vorbildlichen Einsatz in der Jugendbewegung und der Dorfgemeinschaft. Artur Elders-Boll wünschte der KLJB Winnekendonk-Achterhoek auch für die Zukunft alles Gute, sinnvolle und bildende Aktivitäten, begleitet von Gottes Schutz und Segen. Dann werde die KLJB auch noch 100 Jahre alt werden; davon sei er fest überzeugt.

Die KLJB Winnekendonk-Achterhoek hat gegenwärtig 140 Mitglieder. Das Jahresprogramm ist ambitioniert und sehr attraktiv – Interessierte finden es auf derWebsite des Vereins unter www.kljb-wido.com. Zum Beispiel veranstaltet der Ortsverein jährlich eine große Scheunenfete, verantwortet das Osterfeuer, das Erntedankfest in der St.-Urbanus-Kirche sowie die Tannenbaumaktion und nimmt in großer Zahl gerne an der gemeinsamen Kirmesfeier teil. Es ist schon gute Tradition, dass die KLJB alle zehn Jahre festgebender Verein ist.

Wichtige Erfahrungen

So ist es auch in diesem Jahr aus Anlass des 60-jährigen Bestehens: Anne Teller-Weyers ist die Festkettenträgerin, Christian Ripkens ihr Adjutant. Beide haben sich als Vorstandsmitglieder der Landjugend große Verdienste erworben. Ein weiterer Höhepunkt im Jubeljahr war das Hoffest am 25. August 2019 bei der Familie Ludger und Anja Bröcheler, das mit einem bunten Programm zahlreiche Interessierte anlockte. Ein moderner Bauernhof mit vielen Kühen im großen, lichtdurchfluteten Laufstall, mit Kälbern und Rindern sowie glücklichen Schweinen ist für sich schon ein Highlight für Jung und Alt. Nur positive Resonanzen waren vernehmbar.

Es lohne sich für Jugendliche, sich in der Katholischen Landjugendbewegung Winnekendonk-Achterhoek zu engagieren, summierten die Ehemaligen. Denn das Mit- und Füreinander in dieser christlichen Gruppe werde mit großem Respekt voreinander gelebt, wichtige Erfahrungen würden gemacht und Verantwortung für Gottes Schöpfung werde nachhaltig vertreten und praktiziert. Darauf können sowohl die KLJB und als auch die ganze Dorfgemeinschaft mit Recht stolz sein! Auch das Kevelaerer Blatt wünscht: Herzlichen Glückwunsch zum 60. Geburtstag!

Wie Groß und Klein Maria sehen

Es ist schon eine außergewöhnliche Ausstellung die am Sonntag, 20. Oktober, im „Kerzenkunst bauMgärtner“ präsentiert wird. „Marien Impressionen“, verspricht eine spannende Sicht auf „Maria“. Wer hat sich nicht auch schon mal gefragt, wie „Maria“ aussehen mag?

Diese Frage stellte sich auch Marion Piegenschke, Inhaberin von Kerzenkunst „bauMgärtner“ in Kevelaer. „Schon seit längerer Zeit beschäftigt mich dieses Thema“, verrät die Kerzenkünstlerin. Die Malerin reichte diesen Gedanken auch an einige Künstlerkolleginnen und Grundschülern in Twisteden weiter.

Tagtäglich sieht die Geschäftsfrau Menschen zur Gnadenkapelle pilgern. Sie sieht die Menschen dort verweilen, wie sie innig beten, um Hilfe bitten oder einfach nur „Danke“ sagen möchten. „Und alle haben wohl ihre eigene Vorstellung davon, wie Maria aussieht“, resümiert die Kerzenkennerin.

Ausgestattet mit einem gut sortierten Farbkasten, bittet Marion Piegenschke die Hamburger Künstlerin Imme Linzer (sie hatte bereits im Frühjahr eine erfolgreiche Ausstellung im Kerzenkunst-Haus, das KB berichtete), Doris Bonnes-Valkyser aus Straelen und die Kevelaerer Künstlerin, Renate Platzer, ihr jeweils eigenes Maria-Bild zu malen. „Das Ergebnis war schon echt überraschend“, beschreibt die Ideengeberin, ohne dabei zu viel verraten zu wollen. Denn von einer klassischen Schutzmantelmadonna, einer fröhlich jugendlich wirkende Frau bis zur gereiften nachdenklichen Mutter, sind umfangreiche und vielsagende Bilder von Maria entstanden.

Doch wie sehen Kinder im Grundschulalter die Mutter Jesu? Eine überaus spannende Frage, die Piegenschke an die Koordinatorin der Offenen Ganztags Schule in Twisteden, Elisabeth Kisters, weitergab. Diese nutzte die Sommerferienbetreuung, um mit Kindern der Caritas Geldern-Kevelaer geführten OGS, die spannende Frage zu erarbeiten.

„Schnell kamen wir mitten im Sommer auf Weihnachten zu sprechen“, erinnert sich die Koordinatorin. Doch ebenso rasch griffen die Grundschüler zu Buntstiften, Wachsmalern und Wasserfarben, malten und zeichneten Maria aus ihrer kindlichen Sicht. Mal „Sissi“ ähnlich, mal mit Hochsteckfrisur oder wallendem Haar, mal im dunklen Gewand ein anders Mal als helle Lichtgestalt. Eines aber haben alle Bilder der Kinder gemeinsam: Eine lächelnde Maria.

„Es ist schon spannend zu sehen, wie Erwachsene und Kinder Maria erleben und erfahren oder welche Bedeutung die Mutter Jesu hat“, sagt Marion Piegenschke, die am Sonntag von 11 bis 17 Uhr, zu außergewöhnlichen „Marien Impressionen“ im Kerzenkunst „bauMgärtner“ am Kapellenplatz einlädt.