Beiträge

Bei der Übergabe auf dem Foto: Maria Haesters, Waltraud Lemken, Rainer Morawietz, Hanni Hentemann, Gertrud Koenen(v.l.). Foto: KFD St. Marien
Die Kevelaerer Tafel darf sich über Unterstützung freuen

Spende der KFD St. Marien Kevelaer

Wie in jedem Jahr organisierte die KFD St. Marien Kevelaer eine Adventscafeteria, um soziale Projekte zu unterstützen.

KFD St. Marien spendet für die Kevelaerer Tafel

Eine von vielen Veranstaltungen der Frauengemeinschaft (KFD) St. Marien ist das jährliche Möhnefrühstück im Petrus-Canisius-Haus. Nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stärker“ finden regelmäßig unterschiedliche Aktionen mit und besonders für Frauen der Gemeinde statt. Wie auch andere Vereine, musste die KFD auf viele Aktionen verzichten. „Zu Karneval haben wir gut gefeiert und sehr viel Spaß miteinander gehabt. Nun möchten wir andere glücklich machen und unseren Erlös hieraus einem gemeinsamen Zweck spenden“, ist sich das Team der Frauengemeinschaft einig.

Für insgesamt 600 Euro haben die Frauen schöne und auch nützliche Geschenke erworben. In Heimarbeit wurden 31 große Schuhkartons mit buntem Papier verschönert und anschließend liebevoll für die Weihnachtspäckchenaktion der Kevelaerer Tafel gefüllt. Ob Hygieneprodukte wie Shampoo oder Cremes, große Duschtücher, selbstgestrickte Socken oder Dekoartikel, haltbare Lebensmittel oder leckere Süßigkeiten: sie haben viele Dinge gepackt. Die Präsente sind nach Alter und Geschlecht aufgeteilt sowie mit einer kurzen Inhaltsangabe versehen, um diese bedarfsgerecht verschenken zu können. „Die Freude ist jedes Jahr riesengroß“, sagt Elisabeth Schick, Helferin der Kevelaerer Tafel und nimmt die Päckchen gerne entgegen.

Noch bis nächste Woche Montag, 14. Dezember, besteht montags-, dienstags- oder donnerstagsmorgens die Möglichkeit, Spenden im Rahmen dieser Aktion beim Team der Tafel abzugeben.

Beim Karneval Kraft tanken für die kommende Fastenzeit

Pünktlich um 9.11 Uhr ergriff Gertrud Koenen im Petrus-Canisius-Haus das Wort. Sie begrüßte 150 Möhnen aus Kevelaer und Umgebung zum Möhnefrühstück der kfd St. Marien Kevelaer. Auch von der gönne Kant aus Wesel waren einige Jecke angereist. Neben selbstgebackenem Schwarzbrot und Krinteweck gab es eine reichhaltige Auswahl am Büfett. Bereits während des Frühstücks sorgte Monika Voß mit schönen Liedern und einigen Dönches für gute Stimmung.

Das ehrenamtlich arbeitende kfd-Team – bestehend aus Maria Haesters, Gertrud Koenen, Waltraud Lemken, Elke Manders und Edith Willemsen – sorgte mit tatkräftiger Unterstützung dafür, dass es den Gästen an nichts fehlte. Unter den Helfern waren auch Männer zu finden, die sich an diesem Morgen um die schweren Dinge wie Getränkekästen und Sektkartons kümmerten.

Mit Pauken und Trompeten zogen sie ein

Kurz nach 10 Uhr, vor dem offiziellen Rathaussturm, zogen mit Pauken und Trompeten die Swingies samt Festkettenträger, VFR-Garde und Kinderprinzenpaar ins Petrus-Canisius-Haus ein. Prinzessin Milla und Prinz Lasse erfreuten die Möhnen mit lustigen Versen, sehr souverän und professionell. Das ganze Gefolge kam vom Priesterhaus, wo es versucht hatte, die Geistlichkeit einzufangen. Pfarrer Kauling befand sich jedoch in einer Rehamaßnahme und Kaplan Schwerhoff auf Fortbildung. So hatte Dr. Bastian Rütten das Vergnügen.

Dieser griff die Gelegenheit beim Schopf und nutzte die Kanzel bzw. die Bütt, um einiges aus dem Nähkästchen des Priesterhauses zu erzählen. Gekonnt und mit hintergründigem Humor erfuhren die Damen im Saal viel Neues von den Herren im Talar. Auch machte Rütten deutlich, wie wichtig die Freude und die Heiterkeit für die kommenden Tage der Fastenzeit sind. Später lüftete Edmund, der Kirchenschweizer, weitere Geheimnisse aus den heiligen Hallen.

Über die Wallfahrt und die Ehemänner

Markant an diesem Möhnefrühstück ist stets die Nähe zur Kirche. Das Gottvertrauen ist besonders bei der Planung des Programm­ablaufs zu spüren. „Wir wissen nicht, ob und wer überhaupt eine Büttenrede hält“, erklärte Gertrud Koenen. Doch wie in den vergangenen Jahren konnte sie sich wieder auf die Spontaneität der Möhnen St. Mariens verlassen. Ob auf Platt oder in Reimform, über die Wallfahrt oder Ehemänner, ja auch wichtige Themen wie der Verlust der Unschuld oder die Plagen eines XXL-Mannequins, alles wurde angesprochen und mit lustigen Anekdoten ins rechte Licht gerückt.

Die sich abwechselnden Büttenrednerinnen Liesel Bay, Maria Haesters, dat Kathrinschen, Gertrud Koenen, Maria Verhülsdonk und Martha Winkels sorgten für ein gutes Training der Lachmuskeln. Arm- und Beinmuskeln wurden dann beim Schunkeln auf Trab gehalten. Die speziell für diesen Morgen gegründete Band – bestehend aus Anton Koppers sowie Dominik und Hubert Lemken – sorgte ebenfalls für gute Stimmung. „Wir haben bereits Karten für 2021 geordert“, sagte eine Weselerin.

Eine bunte Gemeinschaft in Krisenzeiten

Bevor die rund 60 Damen den offiziellen Teil der Jahreshauptversammlung der KfD St. Marien beginnen durften, erwartete sie eine angenehme Überraschung. Die Leiterin des Hubertus-Kindergartens, Johanna Dicks, war mit einer Kollegin und Kindern der Einrichtung gekommen, um eine charmante Tanzeinlage auf die Bretter der kleinen Canisius-Bühne zu zaubern.
Die Darbietung wurde von den Damen mit langanhaltendem Applaus bedacht. „Kann man Euch auch engagieren?“fragte Gertrud Koenen vom Kfd-Leitungsteam in die Runde und sprach von einer „wunderschönen Eröffnung für einen kfd-Nachmittag.“ Nach der Begrüßung bezeichnete Koenen ein buntes Tuch, das den Damen gezeigt wurde, als „Sinnbild für jeden von uns“. Damit unterstrich sie die individuelle „Vielfalt“ der Mitglieder in der katholischen Frauengemeinschaft.
Nach dem Gedenken an die Verstorbenen war erstmal das Formale angesagt: Waltraud Lemken verlas den Kassenbericht. Danach wurde der Vorstand entlastet, ehe geselliger Austausch und Genuss bei Kaffee und Kuchen folgten.
Später wurde im Rechenschaftsbericht deutlich, dass die Kfd aktuell über 320 Mitglieder verfügt, 28 weniger als im Januar 2018. Über die Leinwand ließ Lemken die vielfältigen Aktivitäten der Kfd-Frau im Jahr 2018 Revue passieren und ergänzte sie mit den entsprechenden Erläuterungen.
Später gab es noch einen Ausblick auf aktuelle Ereignisse wie die Fahrt zum Rheiner Salinenpark am 24. Juli, für den der Kartenvorverkauf schon läuft. In seinem Grußwort thematisierte Gregor Kauling danach sehr offen die brisante Lage der katholischen Kirche. Der Wallfahrtsrektor sprach angesichts des Missbrauchsskandals von einem „Blick in den Abgrund“ und einer Kirchenkrise „wie zuletzt in der Renaissance“.
Die Kirche müsse sich ein neues Gesicht geben und eine neue Struktur. „Und es muss schnell was passieren“, machte Kauling klar. Das Problem habe auch Kevelaer erreicht, „durch einen Seelsorger, der in Winnekendonk tätig war.“ Die Situation treffe „uns bis ins Mark“. Es sei „Transparenz nötig und wie mit den Opfern umgegangen wird.“
Das Kreisdekanat Goch, dessen Dechant Kauling ist, erstelle zurzeit ein Konzept. Das beschäftige sich unter anderem mit Sprache, wie man Jugendliche begleitet und einen Leitfaden, „falls Übergriffe oder ein Kommunikationsfehlverhalten“ stattfinden, „dass sich die Betroffenen sofort melden.“ Das Dekanat werde das dann auf jede Pfarrei herunterbrechen. Bis zum Sommer soll der Rahmen stehen, zwei Präventionsfachkräfte als Ansprechpartner bereitstehen.
Im Anschluss segnete Kauling die Osterkerzen, die die Teilnehmer zum Schluss mitnahmen, in der Hoffnung auf bessere Zeiten für die Kirche und in Erwartung eines lebendigen, abwechslungsrreichen gemeinschftlichen Jahres.