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Wieder für jeden Geschmack etwas dabei

Das Kulturprogramm für die Saison 2019/2020 steht. Die Theaterspielzeit beginnt Ende September. Wann und wo sich in der Wallfahrtsstadt der Vorhang hebt, erfahren die Kulturfans aus dem neuen Flyer. Bernd Pool, Stadtmarketingleiter, und seine Mitarbeiterin Lisa Püplichuisen sind sich sicher, dass wieder für jeden Geschmack etwas dabei ist.
Um attraktive Stücke in die Wallfahrtsstadt zu holen, sind Pool und sein Team schon lange im voraus aktiv. „Wir informieren uns zum Beispiel auf Fachmessen“, erklärt der Marketingchef, dass sie zudem oft zu Premieren eingeladen werden. „Aber dann haben wir die Stücke ja schon längst eingekauft. Teilweise sind sie sogar noch gar nicht geschrieben, bevor wir sie nach Kevelaer holen.“ Deshalb sei es wichtig, mit bekannten Autoren zusammenzuarbeiten. Einer davon ist René Heinersdorff.
Der Intendant des Theaters an der Kö in Düsseldorf ist auch für den Auftakt der neuen Saison verantwortlich. Seine Komödie „Komplexe Väter“ ist am Montag, 30. September, im Konzert- und Bühnenhaus zu sehen. Neben Hugo Egon Balder, Jochen Busse und Alexandra von Schwerin wird Heinersdorff auch selber die Bühne betreten.
Weiter geht‘s „Very British“ mit „Chaos auf Schloss Haversham“. Am Dienstag, 29. Oktober, gibt‘s einen Theaterabend der feinsten englischen Komödien-Art vom Tourneetheater Thespiskarren.
Düster wird es im November, wenn am 19. des Monats der Thriller „Der Fremde im Haus“ von den Theatergastspielen Fürth auf die Bühne gebracht wird, bevor wieder Heinersdorff an der Reihe ist. Bei seiner Vision von „Dinner for One“ wird einmal hinter die Figuren des berühmten Sketchs geschaut. Wer waren die vier Gäste von Miss Sophie zum Dinner und welche Beziehung hatte sie zu ihnen? Die Antwort gibt‘s nicht Silvester, aber kurz danach, am Dienstag, 21. Januar.
Da für Pool auch „Klassiker in die Jetztzeit“ gehören, hat er ein bekannntes Drama von Friedrich Schiller nach Kevelaer geholt. Die Burghofbühne Dinslaken führt am Mittwoch, 11. März, „Die Räuber“ auf. Die emotionale und wahre Geschichte von Daniel Meyer und Lars Amend dürfte die Theaterbesucher am Montag, 6. April, bei der Tragikomödie „Dieses bescheuerte Herz“ bewegen, bevor mit „Der kleine Horrorladen“ am Donnerstag, 14. Mai, ein Musical die Kevelaerer Theatersaison beendet. „Zum Abschluss wollten wir was Leichtes, um die Kunden beschwingt in die Sommerpause zu entlassen“, erklärt Pool. Alle Stücke werden jeweils um 20 Uhr aufgeführt.
Rund 60 Prozent der 500 Plätze im Konzert- und Bühenhaus seien inzwischen von Dauerbesuchern besetzt. „Für Abonnenten gibt es ja quasi ein Stück gratis“, rät Pool dazu, gleich das ganze Theaterpaket zu schnüren.
Abo-Vorreservierungen für die sieben Aufführungen der Theaterreihe 2019/2020 sind bei Lisa Püplichuisen vom Stadtmarketing unter Telefon: 02832/ 122-162, erhältlich. Das Abonnement kostet zwischen 55 und 90 Euro je nach Kategorie. Der Einzelkarten-Vorverkauf beginnt am Donnerstag, 1. August, im Rathaus, Telefon: 02832 /122-991.

Tanz, Musik und Dichtung

Mit Tanz, Musik und Dichtung wurde die „Landpartie“ in der Wember Steinwerkstatt Lepper eröffnet. Passend zur Idee der „Landpartie“ waren Bruni Nolden und ihr Mann mit der „Fiets“ von Kevelaer aus nach Wemb zur Steinwerkstatt aufgebrochen, um den Auftakt der „Landpartie“ frei nach George Grosz „Turbulenzen der Welt ! Liebe Freunde – ahoi!“ mitzuerleben. 
Mein Mann hat die Stellen angekreuzt, die ich ihm empfohlen habe“, war sie wie viele auf die „verschiedenen Kunstobjekte, die Gärten und die Ideen, die man für sich mitnehmen kann“, im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung gespannt.
„Man erlebt Landschaft und Punkte, wo man sich andere Welten erschließt“, sagte der Weseler Godehard Reul, der schon im Vorjahr auf Entdeckungsreise in Kevelaer und Umgebung gegangen war.
Rund 120 Kunstinteressierte und Künstler wollten in die Atmosphäre aus Kunst, Tanz und Klang eindringen. „Ich bin total begeistert, dass so viele gekommen sind“, freute sich Gastgeberin Lisa Lepper, die an der Darbietung aus Tanz und Dichtung ihren Anteil hatte. „So wechselt auch der eigene Blick“, sagte die bildende Küstlerin.
Ausdrucksvoller Bewegungstanz
Sie war Bestandteil der „dansWerkstatt“ von Edith Bongers-Reul und Petra Rühl, die im Wechselspiel mit dem Rezitator Johannes Lepper für künstlerische Spannung, Ausdruck und Faszination sorgten. „Wir wollen Frauen über 50 zeigen, dass sie auf einer Bühne bestehen können“, erklärte Petra Rühl.
Im Raum stehend, bewegten sich die sechs Frauen zunächst getragen mit schaftswollartige Vierecken auf dem Kopf, um dann im klassischen Gewand zu Pop-und Klang-Kompositionen fulminanten, ausdrucksstarken Bewegungstanz darzubieten. „Jeder hat die Möglichkeit, was er im Gehirn damit machen kann“, beschrieb Rühl, was es auslösen sollte.
Bei „With or without you“ von U2 überzeugte die Schlichtheit zweier Tänzerinnen, die sich langsam aufeinander zubewegen, um sich dann wieder aneinander vorbei von dem Anderen zu entfernen. „Das wollen wir weiter entwickeln“, verriet Rühl im Anschluss, dass es dazu schon mehrere Varianten gäbe. „Das soll jedesmal am Ende eine neue Pointe erhalten.“
Dadaistische Dichtung
Zwischen den Tanzdarbietungen „jagte“ Joahnnes Lepper „den toten Hasen“, wie sein Beitrag im Vorfeld angekündigt war. Er unterhielt das Publikum mit gerade fantastisch-dadaistisch wirkenden Texten wie „Von allem viel“, trug in Englisch vorgetragene Verkürzungen und Dehnungen zu „What a beauty bee“.
Und er erging sich in atemlos-furiosen Elegien, wo er Wortgedanken miteinander verband wie „unvollendete Forschung“, dass „der Mensch trotz der Abschaffung des Stuhlgangs droht abzumagern“ und „trotz Tennis der Kopf, die Steine – Unvollendete: Cut!“

Faszinierende Klänge Lateinamerikas
Den künstlerischen Abschluss des Auftaktabends bestriten Carlos Crespo Repetto und Esther Crespo-Damm mit Gitarre und Gesang. Der aus Uruguay stammende Gitarrist lebt seit 50 Jahrne in Deutschland, hat in dieser Zeit in mehreren renommierten deutschen Klassikorchestern gespielt und arbeitet als Musikprofessor an der Uni Mannheim.
Gemeinsam stimmte das Duo Lieder Mittel-und Lateinamerikas (von Paraguay über Chile, Argentinien bis Mexiko) an. Ob argentinischer Tango oder Melonga, das Duo konnte die Zuhörer mit seinen sehnsuchtsvoll klingenden Melodien in seinen Bann ziehen.

Den künstlerischen Abschluss des Auftaktabends bestriten Carlos Crespo Repetto und Esther Crespo-Damm mit Gitarre und Gesang.


Carlos Crespo Repetto überzeugte bei Liedern wie „Piedra y camina“ mit seiner warmen, in die Seele kriechenden Stimme, was sich wunderbar mit der zarten, im Timbre phasenweise fast verletzlich wirkenden Stimme seiner Tochter Ester ergänzte.
Darüber erhielten die Lieder etwas Besonderes, Magisches. Und selbst so ein spanischer „Popsong“ wie „Hijo de la luna“ oder ein Kinderlied wie „En cache va una nina“ verzauberte die Zuhörer.
Danach nutzen die Gäste noch die Gelegenheit zum Austausch und gingen in die Hofgalerie, um schon mal einen Blick auf die Kunstwerke von Lisa Lepper zu werfen. „Ich finde die Steine fantastisch. Die haben Farbe, Leben, Ausdruck”, zeigte sich die Weezerin Christiane Siao von ihren Arbeiten begeistert. “Die möchte ich am liebsten streicheln.”

Daneben waren Arbeiten der Malerin Trix Rijpkema, der Goldschmiedin Antje Witzler, der Töpferin Anke Dahmen-Wassenberg, des Malers Wolfgang Roesch und der freischaffenden Maler Peter Dreier und Michael Hanousek zu entdecken.

Monstermäßiger Kinospaß

Noch etwa drei Wochen, bis die Sommerferien beginnen – alle sind im Ferienfieber. Das Stadtmarketing hat sich anstecken lassen und zeigt einen monsterhaften Urlaubsfilm. Am Freitag, 28. Juni, können die Besucher des KoBü-Flimmerns um 17 Uhr in der Öffentlichen Begegnungsstätte auf einen tollen Film gespannt sein. Beim Kinobesuch dürfen natürlich frisches Popcorn und ein kühles Getränk für die richtige Atmosphäre nicht fehlen.
An diesem Nachmittag wird es in der Öffentlichen Begegnungsstätte monsterhaft schön. Es wartet der dritte Film einer Monsterfamilie, die schon einige Abenteuer erlebt hat. Für die Monster läuft alles wunderbar: Sie genießen an Bord sämtlichen Spaß, den die Kreuzfahrt zu bieten hat. Von Monster-Volleyball bis hin zu exotischen Ausflügen und nebenbei frischen sie ihren fahlen Teint im Mondlicht etwas auf. Doch die Traumreise entwickelt sich zu einem Albtraum, als Mavis herausfindet, dass sich Drak in die mysteriöse Kapitänin Ericka verliebt hat. Kapitänin Ericka hütet ein gefährliches Geheimnis, das die ganze Monsterheit zerstören könnte.
Der Filmtitel darf aus lizenzrechtlichen Gründen nicht öffentlich genannt werden. Dieser kann beim Stadtmarketing unter der Telefonnummer 02832-122988 erfragt werden. Wer regelmäßig über das Kinoprogramm informiert werden möchte, kann seine E-Mail-Adresse unter stadtmarketing@kevelaer.de zur Verfügung stellen und verpasst so keinen Termin mehr.
Die Eintrittskarten für die Vorstellung im Rahmen der Veranstaltungsreihe „KoBü-Flimmern“ sind zu einem Kostenbeitrag von einem Euro für alle Vorstellungen im Vorverkauf beim Service-Center im Erdgeschoss des Rathauses, unter Tel. 02832-122991 und an der Tageskasse erhältlich.

Am Wochenende geht‘s rund in Lüllingen

Das kommende Wochenende steht in Lüllingen unter dem Motto „Gemeinschaft zwischen Jung und Alt in der Schützenfamilie der St. Rochusbruderschaft und des Bezirksverbands Kevelaer“.
Am Samstag, 22. Juni, findet zunächst das Vogelschießen der St. Rochusbruderschaft Lüllingen statt. Am Sonntag, 23. Juni, ist die Bruderschaft Ausrichter des Bezirksschützenfestes des Bezirks Kevelaer.
Am Samstag treten um 15.45 Uhr die Schützenschwestern und Schützenbrüder vor dem Eingang der Kirche an. Unter den Klängen des Musikvereins Walbeck geht es um 16 Uhr zum Schießstand auf dem Dorfplatz. Hier ist für Speis und Trank gesorgt. Es gibt neben dem eigentlichen Vogelschießen um Preise und die Königswürde auch ein Damenpokalschießen, ein Schülerpokalschießen und ein Kindervogelschießen, zu dem auch Nichtmitglieder herzlich eingeladen sind.
Die Bruderschaften in den Gelderner Ortsteilen Lüllingen und Walbeck gehören im Bund der deutschen historischen Bruderschaften zum Bezirksverband Kevelaer. So wird in diesem Jahr das Schützenfest des Bezirks mit Rahmenprogramm für alle Teilnehmer und Besucher in Lüllingen veranstaltet. Begonnen wird mit einem Gottesdienst um 10.30 Uhr im Pfarrgarten hinter dem Pfarrheim. Dieser wird von Pfarrer Arndt Thielen und Bezirkspräses Michael Wolf zelebriert.
Im Rahmen des Gottesdienstes wird auch die neue Fahne der Jungschützen geweiht. Gegen 11.45 Uhr beginnt der Umzug mit dem Walbecker und Wettener Musikverein und 16 Bruderschaften des Bezirks durch den Ort.
Der Umzug geht über den Rochusweg am Friedhof vorbei zur Twistedener Straße und über die Genieler Straße bis circa Hausnummer 15. Anschließend läuft der Umzug zurück zur Festwiese hinter dem Vereinslokal Landgasthof Luyven. Nach den Festansprachen dort gegen 12.30 Uhr findet ein Schaufahnenschwenken auf der Festwiese statt.
Um 13.30 Uhr beginnt der Fahnenschwenkerwettbewerb im Pfarrgarten und um 14 Uhr beginnen die Schießwettkämpfe auf dem Dorfplatz. Die Siegerehrung zu den Wettkämpfen findet um 17 Uhr auf dem Dorfplatz statt.
Zu beiden Veranstaltungen sind alle interessierten Gäste herzlich willkommen. Zum Bezirksschützenfest stehen Parkplätze auf dem Parkdeck der Landgard über die Zufahrt von der Genieler Straße aus zur Verfügung.

Johannes Croonenbroeck trug die Wettener Festkette

Erstaunt warteten einige Wettener Bürger nahe des alten Schulhofs, als der Zug mit den Vereinen zur Festkettenübergabe einfach noch nicht auftauchte. „Wettese Pünktlichkeit“, meinte eine Frau – ohne wahrzunehmen, dass sich der Zug bereits vom Marktplatz auf den Weg durch die Ortschaft hindurch schlängelte. Mit dabei waren natürlich auch der zukünftige Festkettenträger Johannes Croonenbroeck und sein Adjutant Heinz Gipmans.
Insbesondere Croonenbroeck spürte, nachdem der Musikverein ihn in Veert abgeholt hatte und er anschließend bei dem scheidenden Festkettenräger Georg van Bebber frühstücken durfte, die „Last“ der herannahenden Ehrung: „So langsam kommt es“, meinte er auf dem Marschweg lächelnd zum Stadium seiner Nervosität. Schließlich würde es auf dem alten Wettener Schulhof „ernst“.
Nachdem der Zug der Vereine auf dem Schulhof angekommen war, begrüßte der Präsident der Geselligen Vereine, Thomas Krahnen, alle Anwesenden und den „Platzkommandanten und Festkettenträger in den letzten Zügen“, Georg van Bebber. Dabei griff er den Wertekanon der Schützen „Glaube, Sitte, Heimat“ auf und teilte die Gruppen nach diesen Begriffen ein.
Mit einem historischen Gedicht erinnerte er an die 90-jährige Geschichte der Franziskus-Schützenbruderschaft Berendonk. Und er „lobte“ die neu eingeführte „Franzi“ als Leitfigur der Bruderschaft. „Gut, dass man sie sowohl männlich wie weiblich interpretieren kann.“

Die Kirmespuppe zieht durchs Dorf.


Bürgermeister Pichler hatte zwar kein zweites Gedicht in petto („Das hätte ich früher wissen müssen“), zeigte sich aber bestens über die Kirmes-Vorgänge der letzten Tage informiert: Gestern war der Platz auch voll und vorgestern Abend war es auch eine tolle Sause.“ Mit Humor schlug er die Brücke von der Kirmes zur aktuellen Klimadebatte. „Fridays for Future kümmern sich um die Zukunft. Wir kümmern uns um das hier und jetzt – Mondays for Kirmes!“
Die Ortsvorsteherin Beate Clasen würdigte in ihrer Rede die Verdienste des Festkettenträgers, der „unzählige Stunden für die Repräsentanz“ der Bruderschaft übernommen, zwanzig Jahre lang die Majestäten begleitet und sich für die Franziskus-Figur in der Kirche stark gemacht habe. Clasen erinnerte an die Feiern am Platz des alten Berendonker Schulgebäudes, „wo die Scheiben verdunkelt wurden, um nahe der B 9 nicht zu sehen, was da für ein tolles Fest ablief“.
Anschließend verlieh Clasen Croonenbroeck die Festkette. Brudermeister Achim Janßen ergänzte die Kette mit der Festplakette, die das Emblem der Berendonker Schule plus den Verweis auf das Jubiläum enthält.
Der so Geehrte bedankte sich persönlich bei allen Beteiligten und dem Musikverein, der ihn am Morgen abgeholt hatte „und für die Fahrt am Samstag auf dem Sofa“. Anschließend sangen alle auf dem Platz das Wettener „Heimatlied“, ehe der Tross eine ausführliche Runde durch die Ortschaft drehte.
Im „Knoase-Saal“ fand die Feier dann ihre Fortsetzung. Croonenbroeck und Gipmans nahmen mit ihren Frauen die Glückwünsche der Vereine entgegen. Pastor Manfred Babel verehrte beiden Damen eine Rose.
Brudermeister André Janßen zog ein durchweg positives Fazit der Kirmes: „Es war eine schöne, auch anstrengende, aber herrliche Zeit. Wir haben vieles, was wir uns vorgestellt haben, umgesetzt.“ Ihm seien vor allem die Dorfolympiade am Sonntag und der stimmungsvolle Königsgalaball im Gedächtnis geblieben: „Wir haben mit dem Königsgalaball am Freitag schon gestartet. Das war schon unser hoher Festtag.“
https://www.kevelaerer-blatt.de/kirmes-in-wetten-2019/

Karikaturist Thomas Plassmann kommt ins Priesterhaus

Der Mann zählt zu den bekanntesten Karikaturisten Deutschlands: Thomas Plassmann. Am Donnerstag, 27. Juni, 19 Uhr, kommt er nach Kevelaer – als Friedensbotschafter. Eingeladen hat die in Kevelaer ansässige „Aktion pro Humanität“ im Rahmen ihrer Friedensaktionen 2019. Der Eintritt ist frei. Der Ort: Das Priesterhaus am Kapellenplatz.
Männleinmaler nennt der gebürtige Essener sich bescheiden – wenn das man nicht untertrieben ist. Der tagespolitische Karikaturist, Cartoonist und, okay, Männleinmaler, hält Politik, Kirche, Gesellschaft, großen und kleinen Leuten munter den Spiegel vor – mal humorig und witzig, mal bitterböse und gemein, immer – unterm Strich – liebevoll und mit Punktlandung.
Zu Beginn des Jahres ist Thomas Plassmann, der u.a. für die Frankfurter Rundschau, die Berliner Zeitung und die Neue Rhein Zeitung arbeitet, mit dem Publikumspreis der „Rückblende“ ausgezeichnet – wieder einmal. Die „Rückblende“ ist der wichtigste Wettbewerb für politische Karikatur und Fotografie und wird einmal jährlich in Berlin vergeben.
„Vom Leben gezeichnet – Ein Abend mit und über spitze Federn“ ist das Motto des kurzweiligen Abends in Kevelaer. Donnerstag, 27. Juni, 19 bis etwa 20.30 Uhr. Eintritt frei. Aus Platzgründen wird um Anmeldung gebeten, Mail an aktion-pro-humanitaet@web.de oder per Telefon im Priesterhaus: 02832- 93380.
Text u. Foto: WaSch

Sie retten, löschen, bergen und schützen

Wenn Veronika Hebben über die Ausgangsidee für die neue Ausstellung „Von Menschen und stillen Helden“ spricht, schwingt bei ihr deutlich der Respekt für die Personengruppe mit, um die es geht.
„Nicht nur die Objekte, sondern den Menschen wollten wir in die Ausstellung mit reinbringen“, beschrieb die Leiterin des Niederrheinischen Museums für Volkskunde den Ansatz der Ausstellung, bei der es bis zum 8. September um die Freiwillige Feuerwehr am Niederrhein geht.
„Ohne anderen Ehrenamtlern auf die Füße zu treten: Das ist ein Ehrenamt, das man nicht mit anderen Ehrenämtern vergleichen kann“, meinte Hebben. „Wenn Menschen neben ihrem Beruf 24 Stunden, sieben Tage die Woche und 365 Tage im Jahr bereit sind, für Menschen einzustehen, wenn sie Hilfe brauchen“, dann sei das schon etwas Besonderes.
Dementsprechend waren die Brandbekämpfer natürlich im Vorfeld in den Vobereitungsprozess – mit der Beschaffung der diversen Exponate, Papiere und Utensilien – eingebunden und sorgten mit ihrer großen Unterstützung bei den Machern für Kopfzerbrechen.
„Wir können nicht alle Feuerwehren am Niederrhein darstellen. Wir wären davon erschlagen worden“, erläuterte Hebben, warum man sich dann dazu entschieden hat, schwerpunktmäßig Leihgaben der Feuerwehren aus dem Kreisgebiet in der Ausstellung zu zeigen.
Und die Feuerwehrleute können sich quasi „interaktiv“ an der Ausstellung beteiligen. An einer „Wand der stillen Helden“ können sich sich mit einer Polaroid-Kamera fotografieren, dazu ihren Namen und ihre Feuerwehrzugehörigkeit notieren und das Bild aufhängen.
Außerdem gibt es in der Durchgangspassage des Museums einen „Walk of flame“, wo Feuerwehrleute sich auf einem speziellen Aufkleber mit Feuerwehremblem verewigen können. Dazu kommt noch ein Haspel, an dem Kinder Feuerwehr spielen und somit die Arbeit der Helfer praktisch nachvollziehen können.
In der Ausstellung selbst fnden sich viele Exponate, die das Alltagsleben, die Arbeit und die Historie der Freiwilligen Feuerwehr widerspiegeln. In den Vitrinen befinden sich alte Feuerwehr-Dienstvorschriften und Pässe, Presseberichte, Rauchhelme aus den 20er Jahren oder alte Sauerstoffgeräte.
Vergleiche zu Werksfeuerwehren wie Solvay oder Thyssen werden an den Wänden ersichtlich gemacht. Historische Brandglocken belegen, wie früher die Alarmierung der Menschen stattgefunden hat.
Alte Wassereimer und noch durch Handarbeit zu betätigende Wasserpumpen zeigen, wie mühselig in früheren Zeiten das Geschäft mit der Löschung von Bränden war – ausgelegte Stahlrohre belegen den Wandel zur Moderne.
In der Museumspassage findet sich ein altehrwürdiger Feuerwehrwagen. Objekte wie der Spreizer, das Beil oder Hitzeschutzmäntel zeigen, wie die Arbeit der Retter konkret vonstatten geht. Dazu kommen noch Verweise auf den kulturellen Rahmen des Feuerwehrwesens mit den Spielmannszügen. „Das ist wichtig, weil es ein Stück der Brauchtumspflege ist“, so Hebben.

Auf dem Trecker-Sofa durch das Dorf

Es herrschte eine heitere Stimmung, als sich die Mitglieder der Franziskus-Brunderschaft nahe des „Knoase“-Saales zum Kirmesauftakt gemeinsamen Marsch durch die Ortschaft versammelten.
Für den Festkettenträger Johannes Croonenbroeck und seine Frau Christa sowie seinen Adjutanten Heinz Gipmans mit seiner Frau Brigitte hatten sich die Kameraden was Besonderes ausgedacht: ein mobiles Trekker-Sofa, auf dem das Quartett durchs Dorf chauffiert wurde.
„Ich bin jetzt 45 Jahre lang dabei und war vor 32 Jahren Schützenkönig, aber das ist nochmal ein ganz anderer Höhepunkt“, strahlte der 59-Jährige.
Gemeinsam mit seinem Adjutanten machte sich Croonenbroeck an die Fahnenstange, um das Wetten-Emblem hochzuziehen. Danach ging es für die „Karawane“ mit dem Musikverein, den anderen Vereinen und dem scheidenden Festkettenträger „Bomber“ Georg van Bebber mit seinem Adjutanten Markus Heinen zum Kirmesplatz. „Ich hatte ein echt tolles Jahr“, freute er sich einfach nur für seinen Nachfolger.
Am Marktplatz schien das halbe Dorf zu stehen, das den Tross begrüßte und schon die ersten Spiel und Fahegeräte ausprobiert hatte.
Den klassischen Fassanstich gab es nicht. Dafür schenkten die Alten Herren von Union Wetten das Bier aus. Die Musikgruppen aus Lebendorf und Wetten lieferten sich ein spaßiges Musikspiel-Duell auf der Wiese nahe der Kirche, Und gemeinsam mit ihren Freunden stießen der zukünftige Festkettenträger und sein Adjutant auf die Kirmes an.

Werfen, singen und knobeln

13 Teams traten bei der Wettener Dorfolympiade in sieben Wettkämpfen gegeneinander an. Im Ringwerfen, Gesangswettbewerb oder in Knobelaufgaben rund um Berendonk und die festgebende St.-Franziskus-Bruderschaft maßen sich die verschiedenen teilnehmenden Wettener Vereine.
Mit von der Partie waren unter anderem die F-Jugend, die Ministranten, die Partnergemeinde „Lebendorf“ und der Reiterverein. Zudem gaben die Landjugend, die U17, oder die Volleyballfrauen ihr Bestes. Und das in roten T-Shirts gekleidete Präsidium mit „First Knoas“ alias Ortsvorsteherin Beate Claßen wurde sogar durch „Knoasemeister“ Dr. Dominik Pichler unterstützt.

Für den Nachwuchs gab‘s kreative Luftballons.


Alle legten sich mächtig ins Zeug und boten sich einen lustigen und fairen Wettbewerb auf der Wiese um die Kirche. „In Berendonk am Niederrhein da sind wir alle gern daheim“, so wurde von Team zu Team rund um die Kirche im gegenseitigen Wettstreit gesungen und geschunkelt.
Am Ende konnte Markus Menne von der festgebenden Franziskus-Bruderschaft Berendonk die glücklichen Sieger bekanntgeben. Den dritten Platz belegten das Präsidium, die Feuerwehr und die Franziskusbruderschaft, der zweite Platz ging an die Nachbarschaft „Kanalratten“ und als glückliche Sieger triumphierten die „Schwarzen Schafe“, die zum ersten Mal die Dorfolympiade für sich entscheiden konnten und den Wanderpokal mit nach Hause nehmen durften.
Neben dem sportlichen Wettkampf wurde auch die große Lostrommel gerührt. Festkettenträger Johannes Croonenbroeck und Königin Petra Laackmann betätigten sich als Glücksfee und ließen einige Gewinner große Preise mit nach Hause nehmen. Der Lebendorfer Musikverein, der fast ohne Unterbrechung seit 1992 als Partnergemeinde die Kirmes Jahr für Jahr mit ihrer Anwesenheit und ihren Schalmeien bereichern, gewann einige davon. „Im Bus wird schon noch Platz sein“, meinte der Gewinner aus Sachsen glücklich.
Andere konnten einen kompletten Grill mit Kohle, ein Fahrrad, ein Radio oder einen Spaten ergattern. Der Hauptpreis, ein Reisegutschein, ging an Rainer Brouwers vom festgebenden Verein. „Du kannst ihn ja gar nicht einsetzen, du wohnst ja schon am schönsten Ort der Welt“, meinte Moderator Wilfried Quinders nur scherzend.
Mit einem Dank an alle Sponsoren und an alle Mitglieder der Berendonker Bruderschaft für die Verpflegung mit Kuchen und Getränken ging der Kirmes-Nachmittag langsam zu Ende.
Swingende Doppelzenter und kreative Luftballons
Musikalische Unterhaltung mit viel Lust und Laune boten die Swingenden Doppelzentner, mit der Gondel „Twister“ konnten alle einen Höhenflug antreten. Mrgreenballoons verzauberte alle Kinder mit seinen kreativen Luftballonfiguren, die mal ein Piratenschiff, ein Eichhörnchen oder eine Meerjungfrau darstellten. Mit denen in der Hand traten die vielen jungen Besucher nach einem fröhlichen Kirmesnachmittag ihren Heimweg an.

Das Hochfest des Drahtesels

Mancher würde angesichts der Sandfläche mit Liegenstühlen und Palmen vor dem Rathaus auch von „gestrandet“ sprechen, aber das wäre viel zu negativ besetzt: Die zahlreichen Radlergruppen, die am Dienstagmorgen auf dem Kalkarer Marktplatz ankamen, wirkten keinesfalls „wie bestellt“ oder gar wie „nicht abgeholt“. Im Gegenteil: Munter erkundeten die Fietser – längst nicht alle aus den Niederlanden – den alten Platz mit dem wunderschönen, „rubbeligen“ Pflaster. Derweil ging‘s im historischen Ratssaal über ihren Köpfen genau um den immer populärer werdenden Radtourismus. Die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve und Sprecher der 16 beteiligten Kreis-Kommunen stellten das Programm des 28. Niederrheinischen Radwandertages vor. Genauer muss man sagen: Ein Teilprogramm, denn der Niederrhein hält sich ja nicht in oder an Grenzen – zumindest nicht an die des Kreises.
63 Orte beteiligen sich insgesamt, die Teilnehmer haben die Qual der Wahl aus mehr als 80 Routen. Allein 33 davon liegen im Kreis Kleve, einige sind grenzüberschreitend. Sie sind zwischen zwölf – für fröhliches Familienradeln – und 72 Kilometer – für den ambitionierten Radler – lang. Rennradler oder E-Biker können sogar noch zwischen den Routen wechslen, um die Strecke zu verlängern.
Gestandene Größe

Der Radwandertag sei eine „gestandene Größe“, betont denn auch Kreiswirtschaftsförderer Hans-Joses Kuypers, der Radtourismus habe die „Übernachtungszahlen beflügelt“ und sorge für zahlreiche neue Arbeitsplätze in Gastronomie und Hotellerie, aber auch bei Fahrradhändlern und -werkstätten. „Dem Fahrrad haben wir viel zu verdanken“, so Kuypers, und so sei es Ehrensache, einmal im Jahr zum „Hochfest“ des Drahtesels einzuladen. Was zu sehen gibt‘s ohnehin immer, was zu gewinnen übrigens auch wieder, wenn man Stempeln fährt: Wer mindestens zwei Stempel auf seiner Starterkarte hat, kann an einer Tombola teilnehmen.
Vor zwei Jahren hat die Niederrhein Tourismus GmbH mit Sitz in Viersen die Koordination übernommen, „mit dem Ansatz, daraus einen großen Tag zu machen“, wie aus den Reihen der Kreisgemeinden durchaus erfreut zu vernehmen ist. Mit „Kultur in der Natur“ hat man für das diesjährige Event ein ebenso kurzes wie eloquentes Motto gefunden, dem sich die einzelnen Gemeinden auf unterschiedliche Weise nähern – fast alle aber mit freiem oder reduziertem Eintritt in Museen, Ausstellungsorte oder kulturelle Hotspots.
In Kevelaer beispielsweise können Radler das Niederrheinische Museum zum reduzierten Eintrittspreis besuchen. Und bei der Führung „Geschichte und Geschichten – aus und über Kevelaer“ wird ihr Blick auf „Sehenswertes einer von Kunst und Kultur geprägten historischen Innenstadt“ gelenkt. Aber stramme Waden brauchen hie und da mal etwas Entspannung. Auch das beherrscht man in der Wallfahrtsstadt gut: Die Motorradfahrer-Wallfahrt in Kevelaer ist das zweite große Event des ersten Sonntags im Juli, und so findet man neben geöffneten Geschäften am verkaufsoffenen Sonntag beim entspannten Shoppen in Kevelaer auch das Motto „Gesund an Leib und Seele“ mit Infos zum Solegarten St. Jakob, zur Wallfahrt und zu weiteren Veranstaltungen an der Stempelstation vor dem Rathaus auf dem Peter-Plümpe-Platz.
Und wer einfach nicht genug Kevelaer bekommen kann, der wird sicherlich noch einen Blick auf die Baustelle des Solegartens und des neuen Rilano-Hotels werfen, denn zwei Routen führen direkt dran vorbei. Und irgendwie schließt sich damit auch wieder ein Kreis, denn Hotel wie Solegarten sollen ja neue Touristen nach Kevelaer locken. Vielleicht sind ja einige auch als Fietser unterwegs…
Niederrheinischer Radwandertag
Sonntag, 7. Juli 2019. Eröffnung in der Wallfahrtsstadt Kevelaer durch Bürgermeister Dr. Dominik Pichler um 10 Uhr auf dem Peter-Plümpe-Platz vor dem Rathaus.
Folgende Routen haben Kevelaer als Station:
Route 07 Weeze / Uedem / Sonsbeck / Kevelaer / Weeze (ca. 51 km),
Route 12 Issum / Sonsbeck / Kevelaer / Geldern / Issum (ca. 55 km),
Route 15 Geldern / Kevelaer / Geldern (ca. 35 km),
Route 16 Geldern / Kevelaer / Bergen – de Hamert (NL) / Geldern (ca. 42 km),
Route 17 Nieuw Bergen (NL) Kevelaer / Bergen – de Hamert (NL) / Nieuw Bergen (NL).
An allen Stempelstationen gibt‘s Infos, an vielen Start- und Zielpunkten auch ein umfangreiches Programm für Radler und Familien. Und für das leibliche Wohl ist natürlich auch gesorgt.