Naturfreund*innen setzten sich für zwei Projekte im Dorf ein

Nistkasten und Rotbuche für Twisteden

v.l.: Johannes Baaken (Betriebshofleiter), Werner Neumann (Vorsitzender Natur- und Heimatverein Twisteden-Kleinkevelaer) und Andre Elbers (Baumpfleger am Betriebshof) freuen sich über eine neue Rotbuche am Minigolfplatz. Foto: privat

 In enger Zusammenarbeit zwischen dem Natur- und Heimatverein Twisteden-Kleinkevelaer e.V., dem Vogelverein „Bunte Vogelwelt Twisteden“ und dem Betriebshof der Wallfahrtsstadt Kevelaer konnten kürzlich zwei Naturschutzprojekte im  Dorf umgesetzt werden.

Nistkasten für Eisvögel

Im am Maasweg gelegenen Gewässer des Vogelschutzgebietes in Twisteden wurde im Uferbereich ein durch den am Betriebshof tätigen Schreiner Stefan Hornbergs konstruierter Nistkasten für Eisvögel aufgestellt. Eine Besonderheit des Nistkastens sind zwei Bruthöhlen – Eisvögel praktizieren nämlich eine sogenannte Schachtelbrut, bei der ein Weibchen oftmals schon auf dem zweiten Gelege brütet, während das Männchen die Jungvögel der ersten Brut füttert.  

Hier sollen künftig Eisvögel brüten. Foto: privat

Der Eisvogel zählt zu den schillerndsten einheimischen Vogelarten und wird nicht ohne Grund als ‚fliegender Edelstein‘ bezeichnet. Das Gefieder in blau-orange des bis ca. 16cm großen und bis zu 40g schweren Leichtgewichts ist dabei ein echter Hingucker. Die Nahrung des scheuen Eisvogels besteht hauptsächlich aus im Wasser lebenden Kleintierarten wie z.B. Jungfischen. 

Obwohl in jüngster Vergangenheit auch und besonders am Niederrhein aufwendige Renaturierungsmaßnahmen entlang von Gewässern umgesetzt worden seien, finde der Eisvogel kaum natürliche Steilwände, in denen er Bruthöhlen für die Aufzucht seines Nachwuchses bauen kann, erklären die Verantwortlichen. Nun hoffen die aktiven Vogel- und Naturfreund*innen, dass der bereits mehrfach gesichtete Eisvogel die künstlich erstellte Behausung bezieht. Das vorhandene Gewässer, sein Umfeld und die Nähe zum in Niederlanden gelegenen Nationalpark De Maasduinen bieten einen idealen Lebensraum mit den erforderlichen Nahrungsquellen.

Neue Rotbuche

Das zweite Projekt betrifft die Minigolfanlage in Twisteden. Dort wurde eine Rotbuche gepflanzt. Die sogenannte Mutter der einheimischen Baumarten wurde bereits im vergangen Herbst vom zuständigen Fachbereich der Dr. Silvius Wodarz Stiftung zur Baumart des Jahres für das Kalenderjahr 2022 ernannt. Ein Novum ist, dass erstmals eine Baumart den Titel zum zweiten Mal erhält. 

Mit der Wahl wollen die Verantwortlichen auf die Auswirkungen des spürbaren Klimawandels und die hohe Bedeutung der Rotbuche aufmerksam machen. Auch am Niederrhein sei es aktuell nicht gut bestellt um die Rotbuchenbestände. Deshalb sei es ungemein wichtig, gefährdete Baumarten zu schützen und Neu- bzw. Ersatzpflanzungen vorzunehmen. Auf der Minigolfanlage in Twisteden kann und soll die durch Mitarbeitende des städtischen Betriebshofs gepflanzte Rotbuche wachsen und gedeihen. 

Ein Dankeschön der Verantwortlichen gilt allen Unterstützer*innen und Sponsor*innen für diese und folgende Maßnahmen des Naturschutzes.