Die Vorstandsmitglieder Wilfried Bosch und Johannes Janhsen begrüßten gemeinsam mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Dieter Wies beim Neujahrsempfang der Volksbank im See Park in Geldern etwa 250 geladene Gäste. Neben einer Rückschau auf 2023 gab es in der Begrüßungsrede von Wilfried Bosch einen Blick auf Themen wie den Immobilienmarkt, die Zinssituation und den Wandel am Arbeitsmarkt. Die Journalistin, Autorin und Moderatorin Nena Brockhaus gab in ihrem Gastvortrag eine erheiternde Hommage an „Alte weise Männer“.

Bosch warf zunächst einen Blick auf die Entwicklung der Bank im vergangenen Jahr. Direkt mit der Zinswende hatte die Volksbank attraktive Sparprodukte sowie die Grundverzinsung auf Sparkonten wieder eingeführt und ihren Kunden so im vergangenen Jahr fast 12 Millionen Euro an Zinsen gutgeschrieben. Dabei gehe es in der Beratung nach wie vor um ganzheitliche, langfristige Ansätze in der Vermögensstruktur – „Wir verkaufen nicht nur Tagesgeldzinssätze“, erklärte Bosch.

Die Bankeinlagen konnten 2023 ein Plus von 5,8 Prozent verzeichnen, „eine sehr erfreuliche Entwicklung.“ Beim Kreditgeschäft blickt die Bank angesichts der wirtschaftlichen Lage und des Einbruchs am Immobilienmarkt auf ein moderates Wachstum von knapp 2 Prozent zurück. Die langanhaltende Stagflationsphase gestalte sich als große Herausforderung für Wirtschaft und Privathaushaushalte, die „dringend mehr Planungssicherheit und Hilfen“ seitens der Politik benötigen.

Der Einbruch am Immobilienmarkt bewegt viele Kundinnen und Kunden der Bank. Nach der langanhaltenden Boomphase beobachte man einen Rückgang der Transaktionen sowie der Anträge für Neubauten. Die Preise für Bestandsimmobilien gingen laut „VOBA Immobilien“ um bis zu 10 Prozent zurück.
Eine mögliche Immobilienkrise relativierte Bosch durch einen Blick auf die historische Entwicklung: So sei das aktuelle Zinsniveau vergleichbar mit dem zu Beginn des Booms vor über zehn Jahren. „Eigentlich bewegen wir uns wieder in Richtung eines Normalzustandes“, so Bosch. Vor dem Hintergrund von Inflation und Baukostensteigerungen begrüßte Bosch die aktuellen Bestrebungen der Politik, das Bauen zukünftig einfacher und schneller zu machen.
Neben einem vorsichtig positiven Ausblick auf die möglichen Entwicklungen hinsichtlich Inflation und Senkung der Zinsen thematisierte Bosch auch die eventuelle Einführung eines digitalen Euro durch die Europäische Zentralbank.

Zum Abschluss ging Bosch auf die Situation am Arbeitsmarkt ein. Hier will die Bank nicht nur als Dienstleister, sondern auch als Arbeitgeber überzeugen. Dabei spielen nicht nur das betriebliche Gesundheitsmanagement und Personalentwicklung eine Rolle. Bei Bewerbenden stehen aktuell vor allem Unternehmenswerte und -kultur im Fokus. „Eine wichtige Basis unserer Heimatbank sind somit regionales Engagement, Brauchtum und Ehrenamt unserer Mitarbeitenden“, so Bosch. Darüber hinaus seien neben Maßnahmen zur Verbesserung der Zusammenarbeit und der Kommunikationsprozesse auch Offenheit und Veränderungsbereitschaft wichtig. So befasse sich beispielsweise ein Team innerhalb der Bank mit interessanten Innovationen. Auf Anregung der Auszubildenden sei außerdem die Eröffnung eines TikTok-Kanals in Planung. Bosch fand auch stolze Worte für die anwesenden frisch gebackenen Bankkaufleute, die wenige Tage vorher ihre Ausbildung in der Bank abgeschlossen hatten.

Im Anschluss an Boschs Rede berichtete Autorin, Journalistin und Moderatorin Nena Brockhaus auf humorvolle Weise über die Erkenntnisse der „alten weisen Männer“ zu Themen wie Freiheit, Glück und Leidenschaft in Beruf, Politik und Alltag. Für das gleichnamige Buchprojekt führte sie Interviews mit Männern jenseits der 70, darunter auch Mario Adorf und Thomas Strüngmann.