Die Innung Sanitär-Heizung-Klima Kreis Kleve sprach im Bürgerhaus Uedem jetzt 46 Auszubildende los. Ehrengast Frank Hehl, der Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes SHK NRW, bescheinigte den glücklichen Junggesellen „hervorragende Berufsaussichten“. Mike Hövelmann vom Betrieb Marc Schlüter aus Rees wurde als Innungsbester ausgezeichnet.

Bis 2045, so lautet das Ziel der Bundesregierung, soll Deutschland klimaneutral sein. Öl- und Gasheizungen sollen dann endgültig ausgedient haben, Gebäude dürfen nur noch mit Erneuerbaren Energien geheizt werden. Um diese ehrgeizigen Pläne umzusetzen, bedarf es genügend gut ausgebildeter und zupackender Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK). „Ihr seid die Wärmewende-Generation – ohne Euch läuft nichts“, stellte Michael Janßen, Obermeister der Innung Sanitär-Heizung-Klima Kreis Kleve, bei der Lossprechungsfeier im Bürgerhaus Uedem folgerichtig fest. Janßen beglückwünschte eine stattliche Zahl von 46 Junggesellen, die im Sommer 2023 und im Winter 2023/2024 ihre Gesellenprüfung bestanden haben. Das zeigt: Viele junge Menschen erkennen die glänzende Zukunftsperspektive, die ihnen das SHK-Handwerk bietet. Janßen betonte in diesem Zusammenhang auch die erfolgreiche Nachwuchskampagne „Läuft bei uns: Das SHK-Handwerk im Kreis Kleve“.

Uedems Bürgermeister Rainer Weber dankte in seinem Grußwort den Ausbildungsbetrieben, die einen unvorstellbar wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisteten. Er wies auf die „beispiellose Herausforderung“ hin, vor der die Gesellschaft durch die Energiewende stehe. Dabei spiele die SHK-Branche eine „Schlüsselrolle“. Die jungen Anlagenmechaniker – Frauen waren leider nicht dabei in diesem Jahrgang – müssten „lernfähig und lernwillig bleiben“, um „eine Welt zu gestalten, in der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz im Mittelpunkt stehen“.

Abwechslungsreicher Beruf

Frank Hehl, der frisch gewählte neue Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes SHK NRW, betonte in seiner Festrede die zukunftssicheren Berufsaussichten, die die boomende Branche biete. „Jeder studierte BWLer findet heute schwerer einen Job als ihr.“ Er zeigte die vielfältigen Möglichkeiten auf, die das Handwerk biete – von der Arbeit im Kundendienst oder auf der Baustelle über die Sanierung von Bädern und die Tätigkeit im Bereich der Trinkwasserhygiene bis zur boomenden Heiz- und Solartechnik und Lüftungs- und Klimatechnik. „Die technische Entwicklung schreitet ständig voran, bleiben Sie also bitte dran“, gab er den Junggesellen mit auf den Weg. Kurzfristig hatte Hehl aber einen dringenderen Ratschlag: „Heute lassen Sie es aber bitte einfach mal krachen!“

Bei der anschließenden Lossprechung, die Achim Smets, der Vorsitzende der Prüfungskommission, vornahm, wurde den Junggesellen ihr Gesellenbrief überreicht. Zudem freuten sie sich über einen Werkzeugkoffer als Geschenk. Als Innungsbester wurde Mike Hövelmann vom Betrieb Marc Schlüter aus Rees ausgezeichnet. Was der 23-Jährige besonders schätzt an seinem Beruf? „Das selbstständige Arbeiten, die Vielfalt, und dass man etwas gesellschaftlich Wichtiges tut.“ Mike Hövelmann möchte jetzt erst einmal Berufserfahrung sammeln, perspektivisch peilt er an, den Meister oder Techniker zu machen. Auch Erik Dirk Kreulich, der beim Team Unkrig aus Emmerich arbeitet und als Zweiter seines Jahrgangs ausgezeichnet wurde, will „am Ball bleiben“. „Es macht Spaß, etwas bewegen zu können und die Wärmewende umzusetzen.“ Den dritten Platz des Jahrgangs belegte Philipp Gruber vom Klever Betrieb Mark Kirsten.

Insgesamt sechs Auszubildende, die ihre Ausbildung in einem Kevelaerer Betrieb absolviert haben, sind unter den frischgebackenen Gesellen: Benedikt Berretz (Smets oHG), Marvin Kruß (Markus Laukmann u. Helmut Gipmans), Nico Sarsi (Lohmann GmbH), Mamadouwoury Diallo (Ludwig Brands GmbH), Leon Pascal Külkens (Joachim Bogers) sowie Zahid Hassanzadah (Böing GmbH).

Das Schlusswort hatte dann Lehrlingswart Gerhard Giesen. Bevor er die Junggesellen zum Feiern entließ, gab er ihnen noch einen Auftrag mit: „Tragen Sie nach draußen, was für einen verantwortungsvollen, spannenden und geilen Job wir haben.“