Der Busman

Lente = Frühling

Graupel – Regen – Schnee noch ein Tiefdruckgebiet… Ja, und? Er lässt sich dennoch nicht verleugnen, der Frühling, wie ihn unser Heimatdichter Theodor Bergmann in einem wunderschönen Gedicht vor rund Hundert Jahren besungen hat. Ich finde, es hat hier seinen Platz, vor allem wegen der Gedanken im zweiten Teil:

As freße Jong kömt de Lente in‘t Land
Als frischer Jüngling kommt der Lenz ins Land

Met Lache on Fleute on Senge;
Mit Lachen und Flöten und Singen;

On Grün on Blumme van allerhand
Und allerhand Grün und Blumen 

Straut heröm hän met Danze on Sprenge
streut er umher mit Tanzen und Springen.

De Natur in neje sondagse Kleer
Die Natur im neuen Sonntagsgewand

Bewellkömst fierlek de frindleken Heer;
Begrüßt feierlich den freundlichen Herrn;

On de Sonn keckt lachend heronder,
Und die Sonne schaut lachend herunter,

Schmett öhr Stroahle in’t bleujende Wonder.
Wirft ihre Strahlen auf das blühende Wunder.

Enne Bottfenk sengt in de Kaerßemboom:
Ein Buchfink singt im Kirschbaum:

Nauw lott dat Denke on Soerge!
„Nun lass mal das sorgenvolle Denken!

Wat Gaeld on Gut – ek fleut in de Kroam,
Was Geld und Gut angeht – ich pfeife darauf,

Ek häb satt, mej brukt nimand te boerge.
Hab genug davon, brauch‘ mir nichts zu borgen.

So schön, so schön es’t in Boß on Faeld,
So schön ist es in Wald und Feld,

Eweg jong, eweg jong bleft de Waelt,
Ewig jung, ewig jung bleibt die Welt,

Wat wej wönße, hät Gott ons gegäve:
Was wir uns wünschen, hat Gott uns gegeben:

Ek well läve, well läve, well läve!“
Ich will leben, will leben, will leben!“

Und was sagt Mechel dazu? Bei ihrem Kommentar verbindet sie Bergmann mit dem aktuellen Geschehen: „Bergmanns Thei hät räch! Ens gett et ok werr bergop.“

Euer Hendrick