Als die 16 Soldaten der Bundeswehrkaserne aus Kalkar ankamen, um im Rahmen eines freiwilligen Dienstes auf dem Kapellenplatz in Kevelaer die APH-Kleidersammelaktion zu unterstützen, staunten sie nicht schlecht. Schon eine Stunde vor dem offiziellen Annahmebeginn hatte sich dort eine Traube von Menschen gebildet, die nach den entsprechenden Presseaufrufen zu Hause Schränke und Kommoden nach gut erhaltener Sommerbekleidung durchforstet hatten und nun die Helfer mit vollen Taschen und Säcken erwarteten.

Ob die ältere Dame, die an ihrem Rollator eine kleine Tüte mit Wäsche transportierte, oder der junge Mann, der eine PKW-Ladung voller Handtücher und neuer Decken ablieferte, an denen zum Teil noch die Verkaufsbanderolen aus dem Laden befestigt waren, ob die Mutter mit den brandneuen, aber wegen der Coronabeschränkungen nie getragenen und nun zu klein gewordenen Sportschuhen ihrer Töchter oder die zwei Schwestern, die einen großen Karton voller T-Shirts und Hosen vom Parkplatz zur Annahmestelle herbeischleppten: die Menschen, die dem Spendenaufruf folgten, waren so unterschiedlich wie die Sachen, die sie mitbrachten.

Und das war gut so, denn die Not in dem völlig überbelegten Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Lesbos ist mehr als unermesslich.

Einst für gut 2.000 Menschen angedacht, beherbergt es mittlerweile fast die dreifache Anzahl an geflüchteten Kindern, Frauen und Männern jeden Alters und so ziemlich alle haben nur noch eins: ihr nacktes Leben!

Die Situation vor Ort ist grausam und i…