Dass dieses Unternehmerfrühstück in der Wallfahrtsstadt Kevelaer pünktlich beginnen konnte, war nicht selbstverständlich. Die Wirtschaftsförderung Kreis Kleve hatte für den 8. Januar ins Konzert- und Bühnenhaus Kevelaer geladen. An diesem Montagmorgen demonstrierten allerdings auch die Landwirte in Nordrhein-Westfalen gegen Sparpläne der Regierung. Im Kreis Kleve kam es in der Folge vielerorts zu Staus, z. B. weil die Bauern mit ihren Traktoren Zugänge zu Autobahnen oder Brücken versperrten. Und doch konnte Brigitte Jansen, die Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve, das Unternehmerfrühstück im Konzert- und Bühnenhaus pünktlich um 9 Uhr eröffnen.

Bürgermeister Dr. Dominik Pichler gab den Gästen an diesem Morgen einen Einblick in aktuelle Entwicklungen der Marienstadt. Bekanntlich ist Kevelaer der größte Wallfahrtsort in Nordwesteuropa, doch auch in anderer Hinsicht macht die Stadt zunehmend von sich reden. Denn, wie Dr. Pichler an dem Vormittag erläuterte, ist sie auf dem besten Weg, zum staatlich anerkannten Heil- und Kurort zu werden. So wird dort bereits seit vielen Jahren intensiv die Heilquelle genutzt. Im Jahr 2020 wurde das Gradierwerk im Solegarten St. Jakob fertig gestellt, das seitdem als Freiluftinhalatorium zur Soleverdunstung betrieben wird. Jüngst wurde nun auch das Inhalatorium im Solegarten St. Jakob in Betrieb genommen. Hier kann die Thermalsole im geschlossenen Raum noch intensiver inhaliert werden. All das seien gute Voraussetzungen, so der Bürgermeister, um die Auszeichnung als staatlich anerkannter Kurort zu erlangen. Weiterhin, so Dr. Pichler, arbeite er mit Politik und Verwaltung daran, dass die Wallfahrtsstadt Kevelaer ein Gesundheitsstandort bleibt und als solcher noch ausgebaut wird. So soll ein Ärztehaus auf einer Neubaufläche entstehen. Der Bürgermeister lud die Anwesenden für den 22. Januar ins Konzert- und Bühnenhaus Kevelaer ein. An diesem Montag wird dort ab 18 Uhr das neue Employer Branding Portal vorgestellt.

Geschäftsführerin Brigitte Jansen stellte den Gästen die Aktivitäten der Kreis-Wirtschaftsförderung vor und lud sie ein, den Kontakt dorthin zu suchen, wenn Bedarf an Unterstützung, Information oder Kontakt zur Hochschule Rhein-Waal besteht.

Hauptredner beim Unternehmerfrühstück war Landrat Christoph Gerwers. Unter dem Titel „Da steckt der Landrat dahinter“ lieferte er den Unternehmerinnen und Unternehmern Einblicke in seinen Arbeitsalltag und in die Aufgaben der Kreisverwaltung. Die Kreisverwaltung sei eine moderne Dienstleitungsbehörde, dazu gehöre es, dass Anträge zeitnah bearbeitet werden und auch online eingereicht werden können. Deswegen werde die Digitalisierung immer weiter vorangetrieben, so der Landrat. Die Einreichung von nahezu 300 verschiedenen Anträgen sei bereits online möglich und es würden immer mehr, sagte Gerwers. Der Landrat engagiere sich, gemeinsam mit Politik und Verwaltung, dafür, dass Menschen im Kreis Kleve weiterhin ein attraktives Lebens- und Arbeitsumfeld vorfinden.

Dafür sei es unerlässlich, so der Landrat, eine gute hausärztliche und stationäre Versorgung im Kreis Kleve sicherzustellen, die Mobilitäts- und Energiewende umzusetzen und den Klimaschutz voranzutreiben. Auch in die Bildung habe der Kreis intensiv investiert, etwa durch umfangreiche Baumaßnahmen an den Berufskollegs.

Prof. Dr. Peter Kisters, Vizepräsident für Forschung, Innovation und Wissenstransfer der Hochschule Rhein-Waal, teilte den Gästen Wissenswertes rund um das Projekt „TransRegINT – Transformation der Region Niederrhein – Innovation, Nachhaltigkeit, Teilhabe“ mit. Dieses wird durch die Förderinitiative „Innovative Hochschule“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit mehr als 10 Millionen Euro gefördert.

Kisters warb bei den anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmern dafür, den Kontakt zur Hochschule zu suchen, um beispielsweise gemeinsam Projekte umzusetzen. Mit dem Projekt TranRegINT möchte die Hochschule ihre Position in der Region stärken und durch unterschiedlichste Angebote wie Reallabore oder Innovationssprints, Wirtschaft und Gesellschaft einbinden, um gemeinsam die nachhaltige Transformation in der Region zu gestalten und Verantwortung zu übernehmen.

Im Anschluss an die Vortragsrunde tauschten sich die Gäste bei Kaffee und Brötchen mit den Vertretern der Kreis-WfG sowie den weiteren Referenten aus und nutzten die Gelegenheit zum Netzwerken.