Also, Mechel, als ich gerade in meine Heimatzeitung geguckt habe, bin ich über ein Wort gestolpert, das ich bis dahin noch nie gehört hatte: Höherprädikatisierung. Boh, äh, schoss es mir durch den Kopf, wenn du das Wort beim Galgenmännchenspiel vorgibst, dann gewinnst du immer. Da kommt keiner drauf.
Kurort–Wallfahrtsstadt-Kevelaer, das hört sich für mich an wie Leutheusser-Schnarrenberger.
Die wollen Kevelaer also aufwerten. Na gut, die Besucherzahlen sind ja nicht erst seit der Pandemie zurückgegangen und die Menschen kommen schon lange nicht mehr alleine zum Beten zu uns. Aber Kevelaer als Kurort, da bin ich ja mal gespannt.
Ja, ja, ich gebe es ja zu, an den Erfolg vom Flughafen Weeze habe ich auch nicht geglaubt, und den gibt es immer noch.
Vielleicht würde es der Innenstadt ja gut tun, wenn uns wieder mehr Leute besuchten, die Leerstände fallen mir schon auf.
Wo es früher nur Kaffee und Kuchen gab, müssen heute schon Brunch und Mittagessen angeboten werden, sonst könnten die Gastronomen wohl nicht überleben.
Und die Zeiten, als Kevelaer noch zu Recht den Beinamen Weihrauch-City trug, sind wohl auch schon vorbei.
Jetzt genügt es also nicht mehr, dass wir damals unsere letzten Groschen zusammengekratzt haben, um Maria das Kapellchen zu bauen, jetzt brauchen die Menschen …