Caritas und Stadt Kevelaer suchen weiter nach Wohnraum

Hilfsbedürftige profitieren von Wohnprojekt

v.l.: Caritasvorstand Stephan von Salm-Hoogstraeten, Hubert Boers, Beate Boers, Fachbereichsleiter Ludger Holla sowie Jochen Molderings und Christoph Lümmen von der Wallfahrtsstadt Kevelaer freuen sich über das gelungene Wohnprojekt. Foto: Caritasverband Geldern-Kevelaer

Von Beginn an gaben sich die Wallfahrtsstadt Kevelaer und der Caritasverband Geldern-Kevelaer optimistisch, Wohnraum in Kevelaer und den Ortschaften für Geflüchtete und von akuter Wohnungsnot bedrohte Menschen zu finden. Dass aber innerhalb von wenigen Monaten gleich zwölf Wohnungen angemietet werden konnten und damit über 40 Personen eine neue Bleibe gefunden haben, hat auch die Projektbeteiligten überrascht. 

Die Verantwortlichen ziehen nach sechs Monaten ein positives Zwischenfazit. „Es gibt also noch verfügbaren Wohnraum im Stadtgebiet“, sind sich Kommune und Caritas einig. Mit diesem kann eine Unterbringung in Turnhallen und anderweitigen Behelfsunterkünften vermieden werden. „Ganz klar: Ohne dieses Projekt wäre die zweite Turnhalle bereits voll“, prognostiziert Ludger Holla, Fachbereichsleiter „Arbeit, Soziales, Bürgerbüro und Ordnung“ in Kevelaer. 

„Da die Zuweisung von Geflüchteten ebenso wie die drohende Wohnungsnot weiter zunimmt, brauchen wir aber weiterhin Vermieter, die uns Wohnungen anbieten“, ruft Holla auf. So hat es auch das Ehepaar Boers getan. Eher zufällig sind sie auf das Projekt aufmerksam geworden. „Wir haben einen Artikel in der Zeitung gelesen und daraufhin einmal unverbindlich Kontakt mit der Caritas aufgenommen“, berichtet Beate Boers. Je mehr sie über das Wohnprojekt erfuhren, umso stärker konnten sie sich mit den Zielen identifizieren. Denn bei dem Projekt, so Caritas und Stadt, gehe es um weit mehr als um ein reines „Dach über dem Kopf“. 

Nachhaltige soziale Integration

„Mit unserer aufsuchenden Alltags- und Sozialbegleitung erfahren die Mieter eine soziale Betreuung sowohl während des Einzugsprozesses als auch mindestens ein Jahr nach dem Einzug. Damit auch die nachhaltige soziale Integration gelingt“, erklärt Stephan von Salm-Hoogstraeten das Konzept hinter dem Projekt. Das überzeugte auch das Ehepaar ­Boers: „Wir freuen uns, unsere Wohnung Menschen zur Verfügung zu stellen, die bedürftig sind. Gleichzeitig haben wir eine Sicherheit, weil die Caritas unser Partner ist.“ Beate und Hubert Boers wollen bis zur späteren Eigennutzung in einigen Jahren ihre renovierte Immobilie auf der Gelderner Straße gerne zur Verfügung stellen. Und das mit einem guten Gefühl: „In allen Wohnobjekten hat es bislang noch keinerlei Probleme der Bewohner mit den Vermietern oder Nachbarn gegeben“, freut sich Holla. „Gerade die dezentrale Unterbringung über das gesamte Stadtgebiet hinweg ist gut für eine gelungene Integration.“ 

Gesucht werden hierfür noch Ehrenamtliche, die bei der Begleitung der Geflüchteten Unterstützung leisten können – sei es Hilfestellung bei Arztbesuchen und Behördengängen oder beim Aufbau von Möbeln. Ansprechpartner ist Stefan Goldbrunner vom Caritas-Centrum Kevelaer unter Tel. 02832-9259300. 

Doch das Projekt hat nicht nur Geflüchtete im Fokus. „Wir haben über unsere Beratungen auch die Menschen aus Kevelaer gut im Blick, die von akuter Obdachlosigkeit bedroht sein können. Auch hier helfen wir im Notfall“, versichert von Salm-Hoogstraeten von der Caritas. Doch trotz des guten Erfolges bislang werden nach wie vor weitere Wohnungen gesucht. Mehr Informationen dazu gibt es bei Antje Jäger vom Caritasverband Geldern-Kevelaer unter Tel.  02831-939588.