Im Februar wäre Josef „Hussa“ Hacks aus Wetten 90 Jahre alt geworden

Ein Gastwirt aus Leidenschaft

Maria und Josef Hacks in ihrem Handelshof in Wetten. Im Jahr 1997 schloss das Paar ihr geliebtes Lokal. Foto: Archiv Delia Evers

In lockerer Serie stellt KB-Autorin Delia Evers Kevelaerer Persönlichkeiten vor. Die Wallfahrtsstadt beheimatet viele engagierte Menschen – früher wie heute. Ob zum Geburtstag, Jubiläum oder anderen Anlässen werden wir auf bewegte Leben blicken. Heute auf das von…

Josef Hacks

In der vergangenen Woche jährte sich der Todestag des Wettener Gastwirts Josef „Hussa“ Hacks zum achten Mal. Im kommenden Februar wäre er 90 Jahre alt geworden. Jahrzehntelang hatte er zusammen mit seiner Frau Maria eine Gaststätte betrieben. „Handelshof“ hieß das gastliche Haus an der Bahnhofstraße, das seine Existenz dem Wettener Bahnhof verdankte. Es lag an der alten Laderampe, mitten zwischen Feldern und Wiesen.

Wer 1997 in der blitzsauberen Gaststätte noch ein Bier trinken wollte, musste sich beeilen: Maria und Josef Hacks, beide Jahrgang 1933, schlossen ihr Lokal für immer. Damit ging ein Stück Wettener Tradition verloren.

Vermutlich 1920 war der Hof gebaut worden. Fünf Jahre später kaufte ihn Mathias Hacks, der Vater von Josef Hacks. Er war Viehhändler und Wirt. Die Kneipe war Treffpunkt für die Bauern, eben ein Handelshof. Hier wurden früh morgens die Schweine gewogen, dann verladen und per Zug weiter transportiert. Vor dem Haus war im Boden die alte Waage als Viereck zu erkennen.

In der Gaststätte löschten die Bauern den ersten Durst des Tages. Abends kamen sie zum Abrechnen mit den Viehhändlern und stellten sich danach an die Theke. Reges Leben herrschte hier an den Abstellgleisen, die längst verschwunden sind. Männer schleppten Rüben und Kartoffeln in die Waggons, entluden Kunstdünger und  Kohle. „Die hatten Durst“, erzähl…