Kreis-Wirtschaftsförderung präsentierte Thema „Unternehmensnachfolge“ in Kevelaer

Ein aktiv zu gestaltender Prozess

Gut gelaunt in eine überzeugende Veranstaltung: Dr. Peter Slawek, Dr. Mischa Müller, Klaus Christian Knuffmann, Hans-Josef Kuypers und Norbert Wilder (v.l.) in Kevelaer. Foto: Wirtschaftsförderung Kreis Kleve

Der Generationswechsel spielt für die Firmenchef*innen in kleinen und mittleren Unternehmen eine nicht zu unterschätzende Rolle. „Die Unternehmensnachfolge aktiv gestalten“ war daher die aktuelle Einladung der Wirtschaftsförderung Kreis Kleve überschrieben, auf die nahezu 100 Gäste mit ihrem Besuch des Konzert- und Bühnenhauses in Kevelaer reagierten. 

Gut zwei Stunden lang stand die große Herausforderung der Unternehmensnachfolge im Kern der Vorträge und Diskussionen. Und nach dieser Zeit gab es wohl keinen Zweifel mehr daran, dass dieser Prozess ein wohl überlegter, ein zeitintensiver, ein aktiv zu gestaltender sein muss.

Klaus-Christian Knuffmann und Dr. Peter Christoph Slawek von Kern-Unternehmensnachfolge boten als erste Referenten Einblicke in ureigene Lebensläufe, in schwierige Entscheidungen im Familienkreis und gleich drei Praxisbeispiele. Einen kurzen Exkurs in eine Schnapsbrennerei, einen Einblick in ein technologisch spannendes Unternehmen der Medizintechnik und eine Nachfolgelösung für einen Baustoffhandel boten die Fachleute den aufmerksamen Zuhörer*innen. Und schnell war ihnen klar, dass die ersten Schritte zur Lösung der Herausforderungen von ihnen selbst kommen sollten: „Beginne nicht mit einem großen Vorsatz, sondern mit einer kleinen Tat“, verriet Knuffmann und motivierte damit zu frühen Überlegungen und Gesprächen zum Wohle auch der auf dem Spiel stehenden Arbeitsplätze. 

Nicht nur die Steuern im Blick

Zu den steuerlichen und rechtlichen Aspekten der Unternehmensnachfolge – ob ungeplant, ob unentgeltlich oder entgeltlich – sprach dann Dr. Mischa Müller von Dr. Müller-Hufschmidt Steuerberatungsgesellschaft mbH aus Straelen. Man möge nicht nur an die Steuern denken, riet Müller den Gästen an diesem sonnigen Nachmittag. Funktioniere die Unternehmensübernahme nicht, dann gehe es schnell um viel mehr Geld als durch eine clevere steuerliche Gestaltung gespart werden könne, so der Steuerberater. 

Beispiele mit Aussagen zur Erbschafts- und Schenkungssteuer gab es im Verlauf der Veranstaltung. Die Frage nach der Bewertung eines Unternehmens wurde aufgeworfen wie die endgültige Steuerbelastung beim Verkauf von Anteilen an Kapitalgesellschaften, beim Verkauf von Einzelunternehmen und Personengesellschaften. Auch die Mitarbeiterbeteiligung fand das Interesse der Anwesenden, die sich an diesem Nachmittag aufgrund der Fülle von handfesten Anregungen und Ratschlägen haben überzeugen lassen, dass es bei einer Erfolg versprechenden Unternehmensnachfolge ratsam ist, Sach- und Fachkundige in ureigene Überlegungen einzubeziehen. Beispiele zeigten auf, dass zwischen guten und sehr guten Lösungen allerdings auch Tausende von Euros für die Vertragspartner*innen liegen können.