In lockerer Serie stellt KB-Autorin Delia Evers Kevelaerer Persönlichkeiten vor. Die Wallfahrtsstadt beheimatet viele engagierte Menschen – früher wie heute. Ob zum Geburtstag, Jubiläum oder anderen Anlässen werden wir auf bewegte Leben blicken. Heute auf das von …

Margarete, Antonius und Jubilar Albert Siemons bei der Verleihung des Goldenen Meisterbriefs im Jahre 1998. Foto: Archiv

Albert Siemons

Eigentlich hatte der junge Albert in den 1940er Jahren Autoschlosser werden wollen. Doch die Sache hatte einen Pferdefuß: Es gab kaum Autos. So kümmerte sich der Lehrling lieber gleich um richtige Pferdefüße und wurde Hufschmied. Wenn er später von dieser Zeit erzählte, wurden Blasebalg und Feuer lebendig, hingen an der Schmiedeesse Hammer und Zangen, dann flogen die Funken. Albert Siemons erinnerte sich gut an die Plackerei und an die Sorgfalt, mit der das Material gehütet wurde.

Da wanderte kein noch so kleiner Eisensplitter, der mit Hammer und Meißel abgeschlagen worden war, in den Müll. Alles wurde auf einem Haufen zusammengetragen. Wenn ein Jahr vorüber war, konnte sich Albert Siemons vom Schrott-Erlös einen Anzug leisten. Als Junge holte er Pferde bei Bauern, Bäckern, Fuhrleuten und Metzgern ab. Noch bis ins hohe Alter hatte er einzelne Tiere vor Augen, besonders die starke Frieda. Viele Kunden, auch von entfernteren Höfen und Unternehmen, brachten ihre Pferde selbst. Das versprach dreifachen Nutzen: Wäh…