„Hate Speech“ (Hassrede) im Internet: Webinare an der Gesamtschule Kevelaer

Worte prägen unseren Alltag

An der Kevelaerer Gesamtschule ging’s im Webinar um das Thema „Hassrede”. Foto: Gesamtschule 

Hass im Internet sei weit verbreitet und habe sich während der Corona-Pandemie noch verstärkt, heißt es in einer Mitteilung der Gesamtschule Kevelaer. „Betroffene leiden oft sehr stark an den Folgen. Besonders junge Menschen werden häufig mit Hate Speech (übersetzt Hassrede) konfrontiert. So nehmen 94 – 98 % der 14 bis 24-Jährigen Hate Speech im Internet wahr.“ 

Für die Lehrerschaft Anlass genug, das Thema im Schulunterricht aufzugreifen. In der Zeit vom 6. bis 9. Dezember wurde daher in allen 8. Klassen der Gesamtschule Kevelaer das Webinar „Hate Speech – Worte prägen unseren Alltag“ mit der Referentin Lina Stotz vom Verein „Terre des Femmes – Menschenrechte für die Frau e.V.“ – durchgeführt. Das Webinar umfasst jeweils zwei Unterrichtsstunden und wurde in Anlehnung an die Kampagne „#unhatewomen“ von Terre des Femmes entwickelt, die auf frauenfeindlichen Hass im Internet und in Liedtexten aufmerksam macht. Im Kampagnenvideo lesen Frauen frauenverachtende Texte aus erfolgreichen Rapsongs vor, wodurch besonders deutlich wird, wie sexistisch, frauenfeindlich und teilweise gewaltverherrlichend diese Texte sind. 

Ziel der Aktion sei es, schreibt die Gesamtschule, Schüler*innen für Hassrede zu sensibilisieren und zu ermutigen, diese zu reflektieren und einzugreifen.

Abwertung und Diskriminierung

„Im Webinar wurden auf der Grundlage des Videos gemeinsam mit den Schüler*innen eine Definition von Hate Speech sowie verschiedene Strategien gegen Hate Speech erarbeitet. Auch wurde anhand verschiedener Beispiele verdeutlicht, dass neben Frauen und Mädchen weitere Personen oder Personengruppen aufgrund bestimmter Merkmale wie Hautfarbe, Herkunft, sexuelle Orientierung, Behinderung, Weltanschauung oder Religion verbal angegriffen werden mit dem Ziel, sie abzuwerten oder zu diskriminieren.“ Im Anschluss an das Webinar erfolgte durch die Lehrkräfte eine Nachbereitung im Unterricht. 

Die Veranstaltung wurde von der Gleichstellungsbeauftragten in Kooperation mit der Gesamtschule Kevelaer und dem gemeinnützigen Verein Terre des Femmes initiiert. Unterstützt wurde sie vom Bürgermeister der Wallfahrtsstadt Kevelaer, Dr. Dominik Pichler, sowie der Verbandssparkasse Goch-Kevelaer-Weeze, die neben der Gleichstellungsbeauftragten einen Großteil der Kosten übernimmt.