„Runder Tisch Flüchtlinge“ und Stadt koordinieren Hilfsangebote für Geflüchtete. Infoveranstaltung am Mittwoch.

Was tun, wenn ich helfen möchte?

In der Evangelischen Kirche Kevelaer findet am 23. März eine Infoveranstaltung zur Hilfe für Geflüchtete statt. Foto: Archiv

Hilfsangebote jeglicher Art für Geflüchtete aus der Ukraine gibt es in Kevelaer seit Beginn des Krieges zuhauf. Und es werden mehr. Immer mehr Menschen fragen sich, wie sie helfen können. Immer mehr Menschen wollen Geflüchtete aufnehmen, ihnen bei der Ankunft in Deutschland behilflich sein. Eine Hürde ist dabei für viele die Bürokratie und Organisation. Nun möchte der „Runde Tisch Flüchtlinge e.V.“ (RTF) aus Kevelaer gemeinsam mit weiteren Unterstützer*innen Angebot und Nachfrage bündeln und koordinieren sowie Ansprechpartner für Ehrenamtler*innen und Geflüchtete sein. Auch die Kevelaerer Stadtverwaltung reagiert. Sie hat sogenannte „Hilfe-Lotsen“ ernannt.

„2,8 Millionen Ukrainer*innen haben ihr Land verlassen, Experten rechnen mit zwischen vier und zehn Millionen Menschen, die aus der Ukraine flüchten werden. Die ersten Geflüchteten, meist Mütter mit Kindern, sind in Kevelaer angekommen. Die spontane Hilfsbereitschaft in der Bürgerschaft ist groß“, schreibt Ulrich Hünerbein-Ahlers vom RTF. Doch nun tauchten Fragen auf: „Wo sollen die Menschen wohnen? Wie schnell können sie die deutsche Sprache lernen? Wie schnell können die Kinder in die Schule gehen? Wer übernimmt die Betreuung, wenn die Mütter einen Job gefunden haben? Wie läuft das mit der Krankenversicherung?“ All diese Angelegenheiten stellen viele Geflüchtete und ihre privaten Helfer*innen vor große Herausforderungen. „Der RTF will am kommenden Mittwoch versuchen zu informieren, Antworten zu finden und Fragen zu sammeln, um sie an die zuständigen Stellen weiterzuleiten und Ideen von Ehrenämtler*innen zu Hilfsangeboten zu bündeln“, so Hünerbein-Ahlers. 

Veranstaltung informiert über Hilfsmöglichkeiten

Am 23. März findet daher ab 19 Uhr in der Evangelischen Kirche in Kevelaer (Brunnenstraße) eine Infoveranstaltung statt. Eingeladen sind Geflüchtete, Ehrenämtler*innen und alle interessierten Kevelaerer Bürger*innen. Es besteht Maskenpflicht in der Kirche und Abstände sind einzuhalten. 

Unter www.rtf-kevelaer.de wollen die Verantwortlichen künftig Fragen aus der Bevölkerung und die jeweiligen Antworten zusammentragen. Fragen können per E-Mail gestellt werden an info@rtf-kevelaer.de.

Dem RTF sei es ein Anliegen, seine Initiative gemeinsam mit der Stadtverwaltung anzugehen, sagt Hünerbein-Ahlers: „Ich gehe davon aus, dass wir das zusammen machen. Wir müssen ja alle zusammenarbeiten. Und wir decken ja auch unterschiedliche Dinge ab.“ Gleichzeitig wolle man aber eben auch Anlaufstelle für diejenigen sein, die keine E-Mail an die Stadt direkt senden wollen. Für viele sei der behördliche Weg ein Hindernis. 

Dennoch befürworten die Verantwortlichen das Vorgehen der Stadt, sogenannte „Hilfe-Lotsen“ einzusetzen. Die Wallfahrtsstadt Kevelaer hat diese zur Beantwortung und Entgegennahme der Anfragen rund um das Thema „Ukrainehilfe“ benannt. Sie stehen mit Rat und Tat zur Seite, wenn Interessierte Informationen zur Unterstützung bzw. Aufnahme von ukrainischen Kriegsvertriebenen benötigen.

Als Hilfe-Lotsen stehen zur Verfügung: Marcel Janßen, Tel. 02832 / 122-101, marcel.janssen@kevelaer.de, und Simon Wortmann, Tel. 02832 / 122-119, simon.wortmann@kevelaer.de.

Aufgrund der dynamischen Lage kann es sein, dass einige Fragen nicht direkt beantwortet werden können oder Interessierte an andere Stellen weitergeleitet werden. Nach wie vor wird insbesondere Wohnraum für die Kriegsvertriebenen gesucht, der auch längerfristig zur Verfügung steht. Diesbezügliche Meldungen können über die städtische Internetseite eingereicht werden  unter https://www.kevelaer.de/de/service/wohnungen-fuer-kriegsvertriebene/.

Weiterhin freiwillige Helfer*innen gesucht

Die Infoveranstaltung am Mittwoch soll ein weiterer Schritt in Richtung Hilfskoordination sein. Wie kann ich helfen? Wie wird mir geholfen? Und was gibt es alles zu beachten? Diesen und weiteren Fragen wollen sich die Veranstalter*innen widmen. Auch wenn der RTF sicherlich nicht alle Fragen unmittelbar klären könne, so Hünerbein-Ahlers, werde man die individuellen Anliegen an die richtigen Ansprechpartner*innen weiterleiten.