Bis heute erinnern sich Menschen weit über Kevelaer hinaus an Bert van der Post. Zuletzt hatte das KB ihn 2022 mit einem Porträt gewürdigt. Nun möchte der in Kevelaer aufgewachsene Prof. Dr. Bernd Salzberger eine Biographie über ihn schreiben. Er sucht Zeitzeugen oder Wegbegleiter.

Kleine Erlebnisse zählen ebenso wie große Erfahrungen mit dem sehr besonderen Menschen, den Vater Franz Salzberger einmal als „seltsamen Heiligen“ bezeichnete. „Bert war in meiner Kindheit und Jugend ein fester Begriff in Kevelaer, ohne dass wir viel Kontakt hatten. Bert kam am Ende der Schulzeit für mich ins Spiel. Ich bat ihn, mit mir zur Verhandlung als Kriegsdienstverweigerer zu kommen. Das tat er gerne. Auch wenn es nicht geklappt hat, war ich ihm dankbar.“

Die Biographie ist ein spannendes Projekt. Bert van der Post hatte es verstanden, das eigene innere Potenzial zu entdecken und immer intensiver für andere Menschen auszuschöpfen. Der Frisör wurde vom Meister der Schere zu einem Meister der Hingabe: Nach seinem Wegzug aus Kevelaer begleitete er über Jahre am Universitätsklinikum Köln als Seelsorger HIV-Infizierte in den Tod. In dieser Phase begegneten sich der junge Bernd Salzberger und der ältere Bert van der Post auf neue Weise. „Nach meinem Studium bin ich dort als Arzt in die Behandlung von AIDS-Patienten ‚geraten‘. Das hat mich nicht mehr losgelassen.“

Bert van der Post sei fast täglich Gast auf der Station gewesen. „Vom gemeinsamen Frühstück ging es zu den Patienten, und wir haben oft mit traurigem Galgenhumor darüber gestritten, ob ich den Patienten retten darf oder ob er ihn ‚übernimmt‘ – was nie von uns entschieden wurde. Es waren zwischen 1987 und 1996 schreckliche Jahre (dann erst kamen die ersten gut wirksamen Medikamente), und es blieb immer nur eine Frage der Zeit, wann Bert ‚übernehmen‘ musste.“

Bernd Salzberger sagt: „Bert ist mir als Mensch in fester Erinnerung, und ich weiß, dass das bei vielen anderen auch so ist. Für mich ist das Projekt einer Biographie ein Dienst an ihm, aber auch eine Auseinandersetzung mit den verschiedenen Perioden seines Lebens.“ Noch heute hallt ihm die Bemerkung seines Vaters vom „seltsamen Heiligen“ nach. Sie ist zum Arbeitstitel geworden.

Noch leitet Professor Dr. med. Bernd Salzberger (67) den Bereich Infektiologie in der Abteilung für Krankenhaushygiene und Infektiologie des Universitätsklinikums Regensburg. Demnächst geht er in den Ruhestand. „Bei der Frage, was ich mit der freien Zeit anfange, ist mir bald der Gedanke zugeflogen: eine Biographie von und für Bert van der Post.“

Jetzt ist Bernd Salzberger gespannt auf Hinweise, die die ganze Bandbreite des Lebens von Bert van der Post umfassen können. Erreichbar ist Salzberger unter seiner privaten Rufnummer 0941 – 5841165, per Mail unter b.salzberger@icloud.com und postalisch unter der Anschrift Fischlstr. 1, 93059 Regensburg.