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Das Team der ehrenamtlich arbeitenen Frauen Foto: SKF
Fitte Frauen zur Unterstützung gesucht

Secondhandladen „KuK“ braucht Hilfe

Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen im Secondhandladen „KuK“ in der Amsterdamer Straße 25 in Kevelaer unterstützen hilfsbedürftige Familien, Alleinerziehende und vor allem die Kinder.

Mehr als „trotzdem etwas Kultur“

Als das „trotzdem etwas Kultur“-Jahr bezeichnet der Kevelaerer Verein „wirKsam e.V.“ das Jahr 2020 in der Rückschau. Klar, zahlreiche Veranstaltungen mussten pandemiebedingt abgesagt oder verschoben werden oder fielen ganz anders aus, als ursprünglich geplant. Mag die Liste der geplanten Veranstaltungen angesichts des großen Engagements des kleinen Vereins auch lang erscheinen, so bleibt jedoch beim Rückblick ebenfalls festzustellen, dass Flexibilität und Kreativität der Miglieder und Organisatoren den interessierten Kevelaerer*innen „trotzdem“ nicht nur „etwas“ sondern eine Menge Kultur bescherten. Verschiedene Aktionen im KUK-Atelier, eine ganz besondere Edition der „Landpartie am Niederrhein“ und eine Performance am Museum stehen hier eindeutig auf der Haben-Seite.

Schaufenster

Als „Schaufenster und offener Ort für Künstler*innen und Kreative“ verstehen die „wirKsam“-Mitglieder das Kunst- und Kultur Atelier (kurz KUK-Atelier) am Johannes-Stalenus-Platz. Gestartet war das Jahr dort mit einem Mal-Workshop. Aminah Aengenheyster lud dazu ein, gute Vorsätze künstlerisch umzusetzen. Alle Teilnehmenden waren begeistert von diesem intensiven Workshoptag. Im Februar stand eine außergewöhnliche Performance des Duos „Emerican Void“ auf dem Programm. Die  beiden Emmericher Sander Bisselink (E-Gitarre, Looper, Effekte) und Oliver Kretschmann (Lichtkünstler) faszinierten ihr Publikum mit experimenteller Klang- und Lichtkunst und auch zahlreiche Passanten wagten einen Blick durch die großen Schaufenster.

„Bis Mitte März öffneten regelmäßig donnerstags abends Vereinsmitglieder das KUK-Atelier zur offenen Begegnung. Es wurde gejammt, diskutiert und natürlich auch einfach gemütlich gequatscht. Ab Mitte März pausierten diese Treffen bis in den Spätsommer hinein. Nach einzelnen kleineren Treffen September mit einer maximalen Besucherzahl von fünf und mit Maske, war dann bereits im Oktober wieder Schluss mit dieser persönlichen Form des Austauschs“, schreibt Anne van Rennings in der Vereins-Rückschau. 

„Night of Light“

Ursprünglich waren bereits fest weitere Veranstaltungen im Frühjahr geplant, etwa weitere Malworkshops und mehrere Konzerte, teils in Kooperation mit anderen Veranstaltern und Veranstaltungsorten. „Alle Veranstaltungen konnten glücklicherweise weitgehend kostenneutral auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Gemeinsam mit den Künstler*innen hoffen wir, bald wieder gemeinsam Live-Musik genießen zu können“, heißt es dazu.

Am 22. Juni beteiligten sich Vereinsmitglieder an der Aktion „Night of Light“, die deutschlandweit auf die schwierige Situation der Kultur- und Veranstaltungs-wirtschaft aufmerksam machte. Das KUK-Atelier leuchtete rot und in vielen Gesprächen mit Passanten wurde der Grund für diese Aktion erläutert. „Dank des großen Entgegenkommens unseres Vermieters konnten wir – trotz des Wegfalls der Veranstaltungen – das KUK-Atelier für den Verein und für die Künstler*innen erhalten“, freut sich der Verein über die Unterstützung seitens des Eigentümers des Ladenlokals.

Das blieb trotz abgesagter Verantaltungen nicht leer: „Solange es zulässig war und sich für die vor Ort Wirkenden gut anfühlte, stand die Tür offen und die Menschen nahmen dankbar die Gelegenheit zum Austausch an.“ Zur „Landpartie am Niederrhein“ stellten der Kevelaerer Fotograf Axel Hundertmarck und damalige Resident-Künstler Maris Hofmann eine Auswahl ihrer Werke im Schaufenster aus. Und es fanden immer wieder kleinere Netzwerktreffen mit Künstler*innen und Kulturschaffenden aus der Umgebung statt, „die tolle Projekte für die Zukunft versprechen“. Zum Late-Night-Shopping der Kevelaerer Einzelhändler boten Daniel Wouters und Roxolana Schulze freies kreatives Malen für Kinder an. Zum Jahresabschluss stellte im November die Fotografin Raphaele Feldbrügge unter dem Motto „Kevelaer im Licht“ eine Auswahl ihrer Werke aus. Im Dezember schließlich brachten verschiedene Vereinsmitglieder sich bei der Ausstellung „Kunstlokal“ mit ein.

Landpartie am Niederrhein

Vielversprechend begannen zunächst die Planungen für die „Landpartie am Niederrhein 2020“. Flyer und Plakat wurden im Februar gedruckt und Anfang März trafen sich Vertreterinnen der 20 Ausstellungsorte im KUK-Atelier zum ersten Austausch. Vieles war bereits geplant und so gingen alle in der fröhlichen Erwartung auf eine großartige Veranstaltung am 13. und 14. Juni auseinander. Nur zwei Wochen später ging es in den ersten Lock-Down. „Ein Wort, was wir bis dahin gar nicht kannten“, so Anne van Rennings. Ende April war dann klar: Wie gewohnt war die Landpartie nicht umsetzbar. Raphaele Feldbrügge und Anne van Rennings als Initiatorinnen und Organisatorinnen des seit 2016 in Kevelaer und Umgebung etablierten besonderen Ausstellungs- und Eventformats steckten den Kopf nicht in den Sand. Das Ergebnis ist bekannt: Das unverzüglich entwickelte, neue Konzept wurde mit dem Ordnungsamt abgestimmt und die Anmeldung erneut geöffnet. 24 Ausstellungsorte beteiligten sich und lockten einen ganzen Sommer nach Kevelaer und auf die Räder.

Performance

Als ein „Highlight des Jahres“ sehen die Vereinsmitglieder die Performance des Klangkünstlers Holger Maik Mertin. Auf Initiative von wirKsam e.V., konkret Daniel Wouters, wurde in Kooperation mit dem Stadtmarketing und dem Niederrheinischen Museum Kevelaer eine ganz besondere Performance unter dem Titel „Der transformierende Raum“ möglich. Der Perkussionist erkundete die Umgebung während einer dreitägigen Residenz, das KUK-Atelier war dabei gleichzeitig Rückzugsort und Basis. Unter dem Titel „Tiefenbegegnungen in historischen Gemäuern“ veranstaltete schließlich „wirKsam e.V.“ drei klassische Konzerte des Duos Lea Brückner (Violine) und Roman Salyutov (Piano) in Schlössern und Adelssitzen. Die ehmalige Kevelaererin Lea Brückner hatte beim Kevelaerer Verein um Unterstützung gebeten und war auf offene Ohren gestoßen. „Da helfen wir natürlich gerne, genau dafür ist wirKsam e.V. auch gegründet worden“, so Anne van Rennings.

Der Kevelaerer Verein möchte die Kreativarbeit vor Ort natürlich fortsetzen und setzt dabei neben der Unterstützung durch Sponsoren (Volksbank an der Niers und Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze) auch auf Unterstützung durch Mitgliedschaft.

Weitere Informationen gibt’s im Internet unter www.wirksam-ev.de.

Kinder-Secondhandladen bittet um Unterstützung

Im Kindersecondhandladen KuK des SkF e.V. in der Amsterdamer Straße 25 in der Wallfahrtsstadt Kevelaer verkaufen Ehrenamtliche Second-Hand-Kinderbekleidung und Kinderzubehör, wie z.B. Spielsachen, Kinderwagen, Kinderbettchen, Autositze. Das Konzept, gespendete und gut erhaltene Kleidung und Kinderzubehör nicht zu verschenken, sondern zu niedrigen Preisen anzubieten, hat sich bewährt. So können die Frauen und ihre Kinder auswählen und nur die Dinge kaufen, die sie auch wirklich haben möchten.

Viele der zum Teil schon seit vielen Jahren hier tätigen Frauen gehören der von Corona besonders gefährdeten Gruppe der Älteren bzw. Vorerkrankten an, sodass sie momentan nicht im Laden mithelfen können. Gleichzeitig ist der Bedarf in den Familien besonders groß, da vor allem viele Eltern von kleinen Kindern ihre Verdienstmöglichkeiten z.B. in Gastronomie und Freizeiteinrichtungen zurzeit nicht haben. Die Ehrenamtlichen bitten dringend um Unterstützung. Melden kann man sich unter Tel. 02832 / 97 84 50-0 während der Öffnungszeiten montags und donnerstags (9 bis 12 Uhr / 14 bis 17 Uhr) sowie freitags (9 bis 12 Uhr).

Wie so oft fehlen aktuell auch wieder Kinderwagen und Bettchen, deshalb bittet das Team des KuK darüber hinaus die Bevölkerung, insbesondere gut erhaltene Kinderwagen, Bettchen und Kinderhochstühle zu spenden.

Wenn Menschen über Heimat reden…

Was denken, fühlen, empfinden wir, wenn wir an „Heimat“ denken? Welche persönlichen Geschichten verbinden wir damit? Was macht Kevelaer zur Heimatstadt? Oder sind es mehr die Menschen, die einen Ort für uns zur Heimat machen? Das Kunst- und Kreativnetzwerk „wirKsam e.V.“ lädt im Dezember zu einer Reihe von Veranstaltungen im Rahmen des Projektes „Erzähl mal… Heimatgeschichten werden sichtbar“ ein.

Das Projekt möchte Begegnungen schaffen und zu offenem Gedankenaustausch zum ganz unterschiedlich besetzten Thema „Heimat“ anregen. Das Projekt wird gefördert mit dem „Heimatscheck“ des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung (NRW).

Kevelaer ist Heimat

Den Auftakt zum Projekt machte Anfang November ein Erzählabend. 16 ganz unterschiedliche Menschen kamen an diesem Abend, den Aminah Aengenheyster und Anne van Rennings moderierten, miteinander ins Gespräch. Alter, Beruf, Geburtsort, fast alles war verschieden bei den Gästen. Doch eins einte die Teilnehmenden: Sie alle leben heute in Kevelaer. Viele bezeichnen die Stadt als ihre Heimat. Die Künstler Raphaele Feldbrügge, Maris Hoffmann, Axel Theyhsen, Fredda Wouters und Daniel Wouters ließen sich von den offenen und sehr persönlichen Gesprächen inspirieren. Einen Monat lang arbeiteten sie mit den Eindrücken und setzten ihre Ideen in ganz unterschiedliche Arbeiten um. Ihre Werke machen jetzt einzelne Gedanken des Abends sichtbar, hörbar und erlebbar.

Die Ausstellung ist ab dem 8. Dezember 2019 im KUK-Atelier zu sehen. Alle Beteiligten laden herzlich zur Vernissage um 14 Uhr. Menschen miteinander ins Gespräch bringen, neue Begegnungen ermöglichen und die Anregung zur eigenen kreativen Auseinandersetzung, sind Ziele der Ausstellung.

Begleitende Veranstaltungen

Im Verlauf des Dezember laden begleitende Veranstaltungen zum Besuch der Ausstellung und auf ganz unterschiedliche Art zu Begegnung und Austausch:

Am Samstag, 14.12. 2019, lockt ein Mitbring-Buffet unter dem Motto „Heimathäppchen“, ab 16 Uhr, ins KUK-Atelier. Alle Gäste bringen ihr liebstes Heimathäppchen als kleinen Beitrag zum gemeinsamen internationalen Buffet mit.

Am Sonntag, 15.12. 2019, und Samstag, 28.12. 2019, lädt Ingrid Jörgens zum geführten Stadtspaziergang unter der Überschrift „Kevelaer entdecken – Erinnerungen teilen“. Treffpunkt ist jeweils um 14 Uhr das KUK-Atelier.

Kurz vor Weihnachten, am Samstag, 21.12.2019, heißt es dann „Oma/Opa erzähl mal“. Um 14 Uhr sind Kinder und Großeltern jeden Alters eingeladen zu einem gemütlichen Beisammensein im KUK-Atelier. Gemeinsam wird leckerer Weihnachtspunsch gezaubert und wir kommen ins Gespräch, zum Beispiel über das Lied „Wor hör ek t‘hüß“.

Am Freitag, 27.12.2019, um 19 Uhr, nimmt uns die Musikerin Christine Teske in der Veranstaltungsreihe „Hinter‘m Horizont“ mit auf eine wunderbar persönliche Exkursion zu einem außergewöhnlich musikalischen Indianerstamm in den bolivianischen Dschungel.

Das Kunst – und Kultur kurz „KUK“-Atelier findet sich am Johannes-Stalenus-Platz 8. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist jeweils nicht erforderlich. Alle Informationen und Kontaktmöglichkeiten gibt es auf www.wirksam-ev.de.

Was zum Lachen mit den Terroritas

Die „Les Terroritas“ präsentieren eine spontane Vorpremiere ihres neuen Programms am Samstag, 24. August 2019, um 20 Uhr im KUK-Atelier Kevelaer. Ein Motto der Terroritas lautet: „Mainstream kann jeder, wir können das nicht.“ Außerdem erfinden sie kurzerhand ein neues Musikgenre: Den Popedy! Das ist unkonventionelle Popmusik mit Ohrwurmgarantie und Comedyeinlagen. Die Frontfrauen Chili con Carne & Le Pe nehmen dabei kein Blatt vor den Mund mit pfiffigem, ja manchmal heimtückischem Wortwitz und auch mal lebensgefährlich lustigen Geschichten.

Mit ihren kecken und nicht immer jugendfreien Texten nehmen die beiden Goldkehlchen den Spaß auch mal todernst. Musikalisch unterstützt werden die beiden von funktionstüchtigen Bass- und Rhythmussklaven, die demütig und professionell im Hintergrund ihren musikalischen Frondienst verrichten.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Im Anschluss geht der Künstlerhut herum. Außerdem freut sich der gastgebende Verein wirKsam e.V. über Spenden zur Unterstützung seiner Kunst- und Kulturarbeit in Kevelaer sowie über neue Mitgliedschaften.