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Zwei der Abende finden in der Basilika statt. Foto: KB-Archiv
St. Marien lädt zur abendlichen Meditation ein

Drei spirituelle Abende zur Karwoche

Aus guter Tradition heraus lädt die Pfarr- und Wallfahrtgemeinde St. Marien in der Karwoche von Montag bis Mittwoch zu je einer musikalischen Abendmeditation ein.

Kerzenkapelle bald wieder ohne Gerüst

Wer durch Kevelaer geht in dieser Zeit, hat sich vielleicht gefragt, warum schon länger ein Gerüst an der Kerzenkapelle steht. Das KB hat nachgefragt: Es gibt einige Reparaturarbeiten, die am Dachsims nötig sind. Bei dieser Gelegenheit werden auch andere kleine Schäden beseitigt, die aufgefallen sind und die man gut erledigen kann, wobei das Gerüst sehr hilfreich ist. Der Winter und auch die Umstände der Pandemie haben ein gutes Arbeiten oft nicht möglich gemacht. So steht das Gerüst länger dort als gedacht.

Wegen der vielen Kerzen in der Kapelle sind regelmäßige Renovierungen nötig, aber die können auch gut ohne ein Gerüst erfolgen und fallen aktuell noch nicht an. Sie sind erst vor einigen Jahren erfolgt. Die Kerzenkapelle ist in einem guten Zustand, berichtet Dr. Rainer Killich. Es sei nichts marginales, was dort in Ordnung gebracht wird. Er hoffe, dass die Kerzenkapelle bald wieder ohne Gerüst steht. 

In Kevelaer brennen noch immer die Kerzen

Der Kapellenplatz liegt im Sonnenschein, die Vögel zwitschern, ansonsten ist es ruhig. Vereinzelt läuft ein Mensch an der Gnadenkapelle vorbei, hält kurz inne und betrachtet im stillen Gebet das Bild der Gottesmutter. Sind doch mal zwei Gläubige zur gleichen Zeit an der Kapelle, halten sie Abstand – auch dann, wenn sie eine Kerze an der Kerzenkapelle entzünden. Obschon insgesamt weniger Menschen zum Kapellenplatz kommen, flackern einige der kleinen Flammen im Wind.

Dr. Bastian Rütten, theologischer Referent der Wallfahrt, kann aus seinem Büro den Platz beobachten. „Einige Menschen zünden nicht nur eine, sondern direkt fünf oder sechs Kerzen an“, berichtet er. Aus Gesprächen – in sicherem Abstand geführt – weiß er, dass diejenigen, die nach Kevelaer kommen, im Auftrag für Freunde und Nachbarn gleich mehr Kerzen anzünden. „Auch da herrscht eine große Solidarität“, stellt Rütten fest. Eine Solidarität, die das Seelsorgeteam um Wallfahrtsrektor Gregor Kauling, Kaplan Christoph Schwerhoff und Rütten auf eine Idee gebracht hat. „Wegen der Kontakt- und Aus- gangsbeschränkungen haben viele Menschen derzeit nicht die Möglichkeit, selber nach Kevelaer zu kommen“, erklärt Rütten, „sie haben aber dennoch das Bedürfnis, eine Kerze anzuzünden. Das möchten wir ihnen mit einem neuen Angebot ermöglichen.“

Kontakt per E-Mail oder Brief

Wer für ein bestimmtes Anliegen eine Kerze aufstellen möchte, kann eine E-Mail an kerze@wallfahrt-kevelaer.de oder einen Brief an das Priesterhaus in Kevelaer, Kapellenplatz 35, schreiben. „Die Seelsorger werden für jeden Mailschreiber eine Kerze aufstellen und in einem Gebet das Anliegen vor Gott bringen“, verspricht Rütten. Wallfahrtsrektor Kauling ergänzt: „Wir hoffen, dass wir durch dieses Zeichen auch eine Möglichkeit bieten, in diesen Zeiten seine Anliegen und Sorgen hier in Kevelaer vor Gott und die Mutter Gottes zu tragen.“

Normalerweise hört man jedes Mal eine Münze in die Spendenbox fallen, wenn sich jemand eine Kerze am Kapellenplatz nimmt. „Keiner, der uns darum bitter, eine Kerze aufzustellen, muss etwas bezahlen“, betont Rütten nun. Wer dennoch etwas Gutes tun möchte, wird um eine Spende an das Hilfswerk Misereor gebeten, das mehr als 100.000 Projekte in Afrika, Asien, Lateinamerika und Ozeanien betreut. Üblicherweise wird die Kollekte in der Fastenzeit insbesondere an Misereor gespendet – da aktuell jedoch keine öffentlichen Gottesdienste gefeiert werden dürfen, entfallen diese Spenden derzeit.

Der Schmuck von 1.000 Rosen

Seit 1985 wird die Kerzenkapelle einmal im Jahr, am ersten Freitag im Juli, mit 1.000 Rosen ausgeschmückt. Möglich ist dies Jahr für Jahr durch einen anonymen Spender. Vermittelt durch Pfarrer Richard Schulte Staade, ermöglicht er seit 34 Jahren diesen kostbaren Blumenschmuck und will dies bis an sein Lebensende weiterhin tun.
1985 begann auch auf Anregung von Schulte Staade die monatliche Sühnegebetsnacht, die an jedem ersten Freitag im Monat in der Kerzenkapelle stattfindet und viele Jahre nun schon durch den Priester Rudolf van den Hout mitgetragen wird. Jeder erste Freitag oder Samstag im Monat ist nach katholischer Tradition im Besonderen dem Herzen Jesu bzw. Mariens geweiht.
Die Gebetsnächte in der Kerzenkapelle wissen sich besonders auch dem Geist von Fatima verbunden. Sie beginnen und enden mit einer heiligen Messe um 20 Uhr bzw. um Mitternacht. Dazwischen werden vor ausgesetztem Allerheiligsten unter anderem der Kreuzweg und der Rosenkranz gebetet, während Beichtgelegenheit besteht. Immer im Juli ist diese normale monatliche Gebetsnacht durch den Blumenschmuck in die „Nacht der 1.000 Rosen“ verwandelt.
Diesmal kam der frühere Kaplan an St. Marien, Pfarrer Hendrik Wenning. Auch Pfarrer Richard Schulte Staade nahm an diesem Gottesdienst teil. Vor einer gut gefüllten, von Kerzenlicht erhellten und von weißen und gelben Rosen ausgeschmückten Kerzenkapelle predigte Wenning über das Geheimnis von Mariä Heimsuchung, der Begegnung der im hohen Alter durch ein göttliches Wunder noch mit Johannes dem Täufer schwanger gewordenen Elisabeth, der Frau des Hohenpriesters und Maria, der erwählten Muttergottes, die als junge Frau durch ein Eingreifen Gottes jungfräulich empfangen hatte.
Beide, so der Prediger, wollen nicht größer sein als der andere, sondern erfahren Glück und Erfüllung in der Begegnung auf Augenhöhe und im Lobpreis Gottes. An der Begegnung dieser beiden Frauen könnten auch wir lernen, Glück in der Begegnung mit anderen Menschen und im Erfahren der Kindschaft Gottes zu erfahren. „Seien wir selbstbewusst in dem, was wir können, und gönnerhaft in dem, was andere können und schauen wir bei allem auf den Geber aller Gaben, den Allmächtigen Gott, dann können wir mit Maria das Magnifikat singen“, so Pfarrer Wenning.