Anmutig und grazil bewegen sich die Frauen im Kirchenraum der Marien-Basilika. Ihre Blicke sind gen Himmel gerichtet, gleichzeitig heben sie flehend ihre Arme und Hände nach oben. Schmerz ist in ihrer Mimik zu lesen. Nur wenige Augenblicke später rücken die Frauen zusammen, suchen Trost, geben sich gegenseitig Halt.
Eine Kevelaerer Frauengruppe trifft sich seit Januar zur wöchentlichen Probe, um die 14 Stationen des Kreuzweges mit Tanz und Bewegung darzustellen. Jeder weiß um die letzten Stunden im Leben Jesu. Unzählige Künstler wie Maler, Bildhauer, Musiker helfen dabei, nicht einfach ,nur Bescheid zu wissen‘, sondern den letzten Weg Jesu nachzuerleben. Die Kevelaerer Frauengruppe möchte einen neuen, vielleicht einen ungewöhnlichen Weg gehen, um den Kreuzweg darzustellen.
Anders ausdrücken
Die Frauen möchten den Leidensweg Jesu tänzerisch darbieten. Unter der Regie und Leitung von Diplom-Tanzpädagogin Edith Bongers-Reul gelingt es den Akteurinnen, die einzelnen Stationen des Leidenswegs Jesu verständlich und authentisch auszudrücken. „Tanz ist ein anderes Ausdrucksmittel und damit möchten wir den Kirchenraum erobern“, erklärt Bongers-Reul, die dieses Projekt schon vor drei Jahren durchführen wollte.