Morgen, Mechel, morgen ist also dein großer Tag! Da bekommst du endlich in Kevelaer ein Haus, das deinen Namen trägt. Jetzt bist du wieder ganz nahe bei unserer Gottesmutter Maria, der Trösterin der Betrübten.

Ja, damals, als wir das Heiligenhäuschen errichtet hatten, da gab es wahrlich genug Anlass, betrübt zu sein. Was hatten wir schon alles überstanden: 1606 in Niedermörmter geboren, war ich nach Geldern gekommen, hatte dich geheiratet und hast du den kleinen Krämerladen aufgemacht. Ich musste mit meiner Kiepe über die Lande ziehen, um unser tägliches Brot zu verdienen. Viel hatten wir da wahrlich nicht übrig, denn die Zeiten waren schlecht.

Seit 1618 tobte der Vierzigjährige Krieg, bei dem am 1. August 1635 in Kevelaer die Schanze von den kroatischen Soldaten gestürmt wurde. Von hundert Menschen sind gerade mal nur drei am Leben geblieben. Aber selbst die Pest, denen so viele in den Jahren 1635 bis 1637 zum Opfer fielen, die haben wir auch überlebt. Die Leute brachten damals den Aussätzigen das Essen ans Antoniushäuschen, um deren Not zu lindern. Zu der Zeit waren wir schon ziemlich alt: du so an die fünfzig und ich so an die vierzig Jahre, als sich Maria uns gezeigt hat.

Deine Sparsamkeit, die ich ja son…